6 O sprecht nicht von der Jugend mir Als einer Zeit der Rosen, Des Friedens und der Fröhlichkeit, Mit schmalen, blassen Wangen; Am fchsichten, ausgeflickten Kleid Nicht Bänder oder Spangen. Di« Hand von schwerer Frohne hart Und schlaff die jungen Glieder. Denk dir das Kind tagaus tagein Ter Marschendichter. Sein achtzigstes Lebensjahr vollen dete dieser Tage in seinem Tusculum zu Rechtenfleth Hermann Allm«rs, ei ner der eig«nartigsten deutschen Poet«n uralten friesischen Geschlechte. Seit ren Weser, südlich von Bremerhaven, und hier erblickte er am 11. Februar 1821 das Licht der W«lt. Am liebsten hätt« er sich den Naturwissenschaften «ewidmet, aber dem Wunsche der Eltern folgend, die das durch Jahr hunderte treu behütete Erbe nicht in Welt. Im Besitze einer stattlichen den nordwestlichen Hauptströmen Deutschlands durchstreift und hierüber manches in Tagesblätlern veröffent -IW7 unter dem Titel „Marschenbuch, Land- und Volksbilder aus den Mar oden der Weser und Elbe." Das Buch erschloß kn deutschen Lesern förmlich Allm«rs' Wohnhaus. Z 862 veröffentlichten „Römischen ienes Bremer Patrioten, der 1813, als der Sturm losbrach, auf eigene Kosten eine Compagnie Jäger zum Kampf« gegen Frankreich ausrüstete. Sehr bedauerlich ist es, daß Allmers nicht zur Vollendung seines Epos „Di« Ste auf dem Boden seiner Heimath, der ihm die beste Kraft verleiht, und schon das Fragment der Dichtung erscheint bedeutend. Hermann Allmers gehört nicht zu den Modepoeten, deren leichter Klingklang auf kurze Weile weithin gehört wird, bis ihn andere Weisen verdrängen, sondern er darf sich rüh men. Bleib«nd«s geschaffen zu haben, das auch für die kommenden Tage sei sichert. Im Dusel der Freude. A. Meier und C. Meier waren zwei Brüder, die seit Jahren miteinander „bös" waren. Einmal bei einem Spiel gab's des lieben Geldes wegen eineDif ferenz, die sie trennte. Da starb plötzlich eine alte Tante und bei Auszahlung des Erbtheils tra fen sich die beiden nach Jahren und so, wie sie das Geld auseinander gebracht hatte, brachte sie das Geld wieder zu sammen. Sie söhnten sich aus. „Nun, liebes Brüderchen, was thun wir denn, k l'onto unserer Aussöh nung?" fragte A. Meier. „Ich hätte einen Vorschlag p-ir <>x<'oll''vl'?! Was liegt uns an den lumpigen paar Mark, di« wir geerbt, fahren wir einmal nach B«rlin und machen wir uns zw«i oder mehr nette Tage!" entgegnete C. Meier. „Gemacht!" Und d«r nächste D-Zug trug sie nach Berlin. Der erste Weg war, ein Waa renhaus, wo sie sich ganz gleich ausstaf firten. Feschen Smoking und jeder eine goldene Uhr; genau das gleiche, wie sich's für Brüder ziemt. In der nächsten Stunde staken auch schon Beide im Strudel des Berliner Lebens. Dressel Cafe Bauer Panopti kum Zoologischer Garten Win tergarten etc. wurden inKürze durchge macht, Nacht» kam dann noch ein „Jeuchen" dazu. Am andern Morgen saßen im „Centralhotel" zwei sehr blasse Jüng linge beim „Kaffee komplett", doch we der Honig noch Butter reizte sie, nur der starke Kaffee und di« Cigarette mundete. „Hör mal," meinte C. Meier, „so Millionär zu sein, muß unerträglich sein! Mich wundert's nicht, wenn einer froh wäre, es los zu haben! Und A. Meier stöhnte: „Mehr nicht, aber „Na, hätten wir vielleicht zu den Ve getariern essen gehen sollen und Abends in ein Freiconcert aus eine Weiße mit Nordlicht! Danke für solch Hunde leben! Wenn schon, denn schon! Man muß sich doch ein bischen ausleben da! seien Nestern!" predigte philosophisch C. Meier. „Wie spät ist's nur eigentlich?" und dabei will A. Meier aus seine „Gol dene" sehen. Er fühlt ein Papierchen, zieht's heraus und siehe da ein Hundertmarkschein! „Bruder, sieh her! Hundert Mark! Wahrscheinlich gestern beim Jeuen in Gedanken hineingesteckt und nicht mehr daran gedacht!" „Was machen wir denn damit?" „Wenn's mir passirt wäre, verputzen in eleganter Weise!" „Hast recht!" droschke zunächst bischen „rund um Berlin", um Luft zu schöpfen. Nachher in ein Weinrestaurant, wo „Nun aber zum Bahnhof!" ermahnte C. Meier. „S' wird Zeit, um sechs geht der Zug." Wieder trug eine Droschke die beiden zum Anhalter Bahnhof. C. Meier, der überhaupt den Reise marschall spielte, ging zum Schalter, um Karten zu lösen. Doch plötzlich kommt er zu A. Meier: „Gib geschwind Geld, ich kann bei mir „Nun ja! Aber!.'... Beim Jeuen stentasche steckte!" „Heiliger Sapristi!" lachte A. Meier auf. „Mir springt ein Knopf! Wir haben heute früh unsere Westen ver «athedtrvlüthen. Fri r i chderGroße war Jeder Deutsche hatte daS Die Fußsoldaten Cäsars hielten sich an den Mähnen der Reiter fest. Drache» für die Wissenschaft. immer größer« Bedeutung als meteo rologisches Instrument, dessen Wirk samkeit iveder durch Schneetreiben Wissenschaft den W«g zur H«rftellung möglichst leichter und geeigneter Dra chen. Das Vorbild war lange der ja panische Drachen, der zellenförmig construirt ist. Er besteht aus je zwei durch Querleisten verbundenen Schach teln von rechteckiger oder cylindrischer Form; die Wände derselben sind vorn und hinten nach außen gebogen. Die ersten meteorologischen Versuche mit ihm machte W. A. Coddh, ander« nah men unter Zugrundlegung dieser Ur form die verschiedensten Verbesserungen vor, deren wichtigste in dem Ersatz d«r Leitschnur durch eine Klavi«rsaite be steht. Diese ist doppelt so stark als Beobachkungsdrachen. eine Schnur, aber leichter und dünner chen wird in der verschiedensten Art construirt. Neuerdings legt man hauptsächlich darauf Gewicht, die Sei te verhindern; sie verwandeln ihn im Nu in einen Fallschirm, sobald er los gelassen und ohne Leitung dem Wind der Halteschnur, die den Drachen vor wärts führt, zieht, bewegt er sich selber vorwärts und bringt den Drachen da durch in eine horizontal« Lage. Infol gedessen wird es ihm möglich, dem Wind zu begegnen und so langsam zu sinken. Will der Beobachter aufstei gen, so zieht er sein« Gondel an den 1 Telezraphiren. Voden des Kastens und bietet dadurch Brise so stark, daß selbst groß« Dra- das Doppelte. Der Drachen hat beim Aufstieg die Tendenz, eine horizontal« bei schwerer Belastung des Drachens erprobt worden. Das zweite Bild stellt einen telegraphischen Apparat dar, der gertrn Herzustellen. Aehnlich wie beim Telegraphiren. Das dritte Bild führt Augenblick fällt «in Metallball, der an gleiten der Kamera ' ivahrscheinlich wäre. Zur Sicherheit ist diese nicht allein durch die Lein«, die zu der Win gesichert. Zur Erinnerung an Taku. Einzig in seiner Art dürfte das Denlmal sein, welches auf der Besitz ung eines Deutschen in Shanghai zur Erinnerung an die Beschießung der Forts von Taku aufgestellt worden ist. Das Denkmal. Das Denlmal besteht aus den Schlots des deutschen «ritgsschiffes „Iltis", das an der Beschießung in hervorra gender Weise betheiligt war. Modernes Distichon. Im Hexameter singt das Frauchen ein, Liedchen von Schubert, l Im Pentameter drauf saust in die l Kneipe der Mann. ! Wetterschießcn. Ueber das Problem des Wetterschie ß«ns ist in n«uist«r Zeit vi«l gestritten worden, seit in Steiermark, Ober-Ita lien, Ungarn und Frankreich damit Italien waren die Folgen seit der Ein führung d«r Wetterkanon« im Jahre 1898 derart, daß gegenwärtig bereits g«g«n 20,000 Schi«ßftation«n angelegt wurden. Auf d«m Landwirihschastli ch«n Congr«ß zu Padua im Nov«mb«r v. I. erklärte sich di« weitaus größte Zahl d«r Theiln«hm«r für Einführung des W«tterschiiß«ns an St«lle d«r Ha g' o r. Präsident: „Sie scheinen wirklich die gefährlichst« Hochstaplerin der Ge genwart zu fein." Anklagte: ,O Sie Schmeichler!"