6 Ueber den Simplan. Schweiz ist die über den Simplon die ölteste sie wurde in den Jahren 1801 bis 1806 aus Napoleons Befehl erbaut. Das wird manchen Leser wundern .aber man hält diese Stra ßen fast allgemein für weit Llt«r als sie sind. Die alten Alpenübergänge waren nur gepflasterte Saumwege und über den Gotthard reiste im Juli 1V75 zum ersten mal jemand in einer Kut sche es war der englische Minera loge Greville. Die (haussierte Gott hardstraße wurde erst 1820 bis 1830 hergestellt und auch alle übrigen Kunststraßen über die Schweizer Al penpässe stammen aus dem neunzehn ten Jahrhundert. Die niedrigste unter ihnen ist die das Rhonethal mit Ita lien verbindende Simplonstraße, aber das Höhemehr bildet nicht zugleich das Mehr des landwirthschastlichen Reizes und so gilt gerade diese nie drigste Alpenstraße mit Recht als die allerschönste, und die Umgebung des Simplonpasses wird zu den herrlich sten Hochgeöirgs - Scenerien der Schweiz gerechnet. Schloß Stocka! p-er (Brieg). Die alte Straße beginnt bei Brieg an der Rhonethal-Eisenbahn, die das alte Städtchen einerseits mit Genf und anderseits mit Lausanne - Bern verbindet. Bald hinter Brieg beginnt die Steigung, in große» Zickzackwin dungen geht es hinan, dann dem wil den Ganterthal entlang, über den to senden Bach hinweg, an den ersten Schutzhäusern vorbei. Allmählich schwindet d«r Wald, verkrüppelte Lär chen und Fichten treten an seine Stelle und dann schwinden auch si«, die blumengeschmiickten Matten wer den seltener, das Grün hört endlich auf. Immer glänzender aber neigen sich über dem grauen Gestein die Schneemassen und Gletscher, die der Straße so nahe kommen, daß sie an einer Stelle unter den Gletschern hin geleitet werden mußte. Nun folgt die gleich als Brücken, als Wasserablei immer mehr Schneeselder leuchten in Schutzhaus, die Felsen herein und dazu donnern Haltung der ursprünglich deutschen Große Galerie. Namen besorgte Schweizer Regierung. und unter uns, bis zu dreihundert Klafter steigen senkrecht die Wände hinauf und hinab und bis tief in die Felsen hinein glaubt man nichts ,>> ',ehen al! neue Schluchten und Risse und Felstrilmmer. An der Grenze der Schweiz kann die Galerie durch ein hölzernes Thor geschlossen werdjn. Hat man aber die italienisch« Grenze passirt, so ist man noch lange nicht in Italien. Erst Himer Jsella össnen sich die Berge ein wenig, die Luft wird milder, der Himmel scheint uns mit einem andern Blau anzulächeln und Stelle der Fichten treten aber jetzt sehr rasch üppig belaubte Kastanien, Weinlauben ziehen sich an den Hängen entlang, ein warmer Goldton lagert über den F«lse«. es wird heiß und immer heißer, Expressen er ivir sind in Domo d'Ossola, wo die Eisenbahn nach Mailand beginnt. Vierzehn Stunden Fahrt im Postwa gen und was für ein Wandelpanora ma! Was für eine Fjjlle wechselnder Bilder, während wir aus der nordi schen Welt in die des Südens gelangt sind! Damit wird es nun in drei Jahren ein Ende haben. Dann bleibt man Ankunft in Gondo. Im Thurgau. chel der mit rothen Strümpfen und bekleideten Füße herab. Das Mieder .... Also Jeder muß hier Mitglied ..Ja —a' Schand is's! Neuli' hab' i' bei mein' eigna Haus mithelfen müs sen löschen!" Ei« Erziehungsheim. Nahe bei Neu - Babelsberg, um rauscht vom Walde, liegt dicht am Stolper See freundliches Land haus: daS n«u« Landerziehungsheim M Mädchen. Neu insofern, als die Ideen, die sein« Leiterin, Frau von Zetersen, zu einer derartigen Grün dung veranlaßten, bisher in der Mäd chenerziehung wohl erörtert, aoer noch nie in die Praxis umgesetzt Word?» waren. Die Anstalt als solch: bestand in bescheidenerem Umfange bereits seit einigen Jähren in Groß - Lichterfelde; vom 1. Oktober ab aber ist sie erweitert und mitten in's Freie verlegt worden, in ländliche Einsamkeit, die den rechten Boden für ihre Bestrebungen ergiebt. Und welchem Ziel« steuert sie nun zu? In der Küche. Im engsten Anschluß an das Fami lienleben will sie ihre Schülerinnen, die bei der Aufnahme 10, höchstens 12 Jahr« zählen dürfen, individuell erzie hen, durch Selbstthätigkeit zur Selbst ständigkeit führen und die todten bindung mit dem praktischen Leb«n bringen. Auf diesen Grundsätzen ist das Heim in seiner ganzen inneren charakteristisches herauszugreifen ist eine Art Malzeichnen, d. h. d'e Kinder müssen eine Blume, einen wie sie die Dinge mit ihren Augen sehen, mit Farbe und Pinsel auf's Pa- In der Werkstatt. Naturgeschichtsunterricht, der die Zwiebel, das Aestchen, die .Pflanze er klärt, die unter den Händen klei fen und gepflegt; an den Pfleglingen gelernt und „Nam' und- Art" stud.rt. Der Kalender aber birat zewissenhaft« ren. Selbst M der Mensch! Das ist Unter Leitung einer Fröbellehrerin fl«chten die Mädchen sich ihre Garten lörbe, kleben die Mappen für ihre Zei chenblätter, heften sie Bücher und ler nen sie ihre Sachen nähen. Ein Tisch lermeister zeigt ihnen, wie sie ihre Ge- Auf dem Turnplatz, räthschaften ausbessern und die tau- Möbeln einstellen. Auch die Wohn schastlich geprüfte und eine Fröbelkh r«rin sich theilen, j«der Ermüdung wirksam vor. Straßenbbild aus Kiel. „Was heißt persianisch?" wird persisch heißen soll" fällt dann vi«l persifch« Häuser an's Gestade der Ost see nach Kiel?" Der Ausdruck „pcrsianische Häuser" ist nun zwar Zeiten dieseßauten (in ihrer ursprüng lichen Gestalt) stammen, sich bemühte, Die persianischen Häus«r. Auch ei» Geschäft. Herr: „Das ist wohl Jh: Sohn?" Bettler: „Nein das ist blos mein Kameraden in China. Deutscher. Franzose. Russ«. Mytn der Eifersucht. Der Rechtsanwalt Goldberg sitzt eifrig beschäftigt in seinem Bureau; da klopft es plötzlich. „H«r „Da schau' her, Mucli, dees is 'Z „Meinst D' net, Alte, ma' kunnt' g'rad' so gut sagen: Massen - Mar bel!" Unberechtigte Schwärmc r e i. A.:'„Ach, das Leben ist doch schön!" B. (der eben ein Ganserl verzehrt, verächtlich): „Wie können Sie, als Ve- Hinmerderalte. „Aber Herr College, was thun S'! d«nn mit zw«i Regenschirmen?' „Ja, wissen Sie, der eine ist mein neuer und den möchte ich noch «in bis»