2 Ter gvtdenr Vöftei. Den ganzen Sommer verbrachten «vir, die zweite Brigade der ersten Division d«s Cubamrregiments, beste hend auch achttausend Mann in der schön«» Ebene vo« Guantanamo. DaK war eine unerwartete Erho lung, denn seit dem Beginn des nun schon mehrere, Jahre währenden Feld zuges hatten wir taum vier Ruhetage gehabt. Unsere Brigade wurde von dem Ge neral Eaeo geführt. Das war ein ta pferer Soldat, ein gütiger Vorgesetzter «nd ein in jeder Beziehung so hervor ragender Mensch, daß wir ihn alle ab göttisch liebten. Er war Junggeselle niid dem Obersten des 64. Regimentes, fast alle Offiziere, die sich an dem Ort befanden. Weilar gerade zwölf seiner berühmten Mokkalöfsel besaß. Sie waren aus massivem Gold und hatten einen schön »ind nicht weniger als hundert Thaler gekostet, aber nicht der.materielleWerth war es, der sie dem General so lieb hatte sie einst Don Manuel Godoy, d» Fürst des Friedens, dem Großvater des Generals geschenkt. Diese durch mancherlei Details noch sehr eompli zirte Vorgeschichte der Löffel, die wie eine Familienreliquie verehrt wurden, ten saß, ihn besorgt fragte: „Was giebt's, Excellenz? Em« un angenehme Nachricht?"^ ruf: " ... «Es ist nur «nie Ungeschicklichkeit ton jenen Dummköpfen; Ramo kam richtete «r es mir wohl sofort aus Furcht vor Straf«. Er wird sich schoi wiederfinden!" Das war uns allen höchst fatal und mit einem Schlage hatte die lustige Gesellschaft ihre froh« Stimmung ein gebüßt. Plötzlich stand der Oberst auf und rief, einem raschen Einfall folgend: „Excellenz, wir alle wissen, wie fa tal dieser Verlust für Sie ist, und des bats muß er um jeden Preis vermieden werden. Haben Sie Vertrauen zu Ihren Angestellten?" „Absolutes! Ich habe sie seit fünf Jahren dauernd in meiner Umgebung! sie sind ervrobt." „Dann also, Herr General, wird sich niemand meinem Vorschlag wider fetzen, denn wir sind alle Cavalier«; ich aehe mit gutem Beispiel voran und leere meine Taschen hier vor Ihren Au gen." Und ohne auch nur Zeit zur Erwi derung zu lassen, holte «r den Inhalt seiner Taschen heraus und legte ihn aus den Tisch nieder. Alle Umsitzenden folgten ebens« schnell als freudig feinem Beispiel. Unwillkürlich richteten sich aller Blicke auf das andere Ende des Ti sches, an dem Lieutenant Eley saß, todtenblaß, in tiefes Schwaigen ver sunken und als höre und sähe er nichts von all dem, was um ihn herum vor ging> „Nun, Lieutenant Eley, redete ihn da der plötzlich an, „Sie sind der Einzige, der noch fehlt." Der also Angeredete stand rasch ins und auf seinen erregten Zügen Röthe Platz. „Meine Herren!" rief er mit laute? Stimme; „was Sie da thun, ist Ihrer nicht würdig, und ich werde Ihrem läßt, daß Ihre Uniform dieselbe ist wie Armer Eley! Ein Bild des Ent- Gleich darauf meldete die Ordon nanz, der vermißte Löffel habe sich in einer Serviette gefunden. Moser»« T»rr>««c:>. in unrechte Hände fallen. Natürlich der Gesellschaft in ausgewählter Ge sellschaftstoilette sichtbar geworden. Künstlerin. Mit schriftstellerischer ist die gebildetste ihres Geschlechts die Tochter des türkischen Gesandten in Paris, Munir Bey. Sie hat eine sehr sorgfältige Erziehung genossen und zeichnet sich in Musik, Zeichnen, Malen und Bildhauerkunst aus. Feine Auskunft. „W«r war der Herr mit dem Knaben, den Du so höflich grüßtest?" „Unser Rang - Aeltester mit seinem ältesten Collegen - Bosheit. Aerztin: „Habe ich die Wunde nicht ta dellos zugenäht?" Arzt: „Ja, ich «Achneiderin an Ihnen verloren gegan gen ist." Warum denn nicht? Mutter: „Ich sah vorhin, wie Du und Karl sich aus der Straße küßten. Man kntiirit <> In Großpapa (die Geschichte vom Däumling erzäh lend): „Als dann der Ries« schlief, schlich der kteine Däumling aus seinem Bersteck. nahm des Riesen Siebenmei lenstiefel und schlüpfte ..." Der/ kleine Fritz (ihn unterbrechend): „Aber Großpapa, warum nahm er ihm denn nicht sein Automobil?" Wie in FelSgrund. Am Ende des Marktsleckns, ganz abrieselte. Ein rechtes Hause war es still, allzu still. Die Disnstleutc flüsterten nur, wenn si« schwatzt«». Man hörte kein Singen, kein' Lachen. Das strenge Gesicht der Herrin forderte Schweigen. Ein schwerer Schatten schien beständig auf dem schönen Heim zu lasten, auch wenn die Sonn« in den Fenstern sunkelte und die Blumen leuchteten, die hier prächtiger ged«ihen als anderswo. „Eine tüchtige Frau, die Brigitta Mannhart! Fleißig und sparsam, obwohl sie eS gar nicht nöthig hat. Ja, das muß man sagen. Und kein Bett ler geht unbeschenkt von ihrn Thür fort." Das war das Urtheil der Nachbarn. Man hatte Achtung vor ihrem Wohl stand, vor ihrer Persönlichkeit. Aber man hielt sich von ihr fern. Niemand liebte sie. Ihr finsterer Blick, der harte Zug um ihren Mund schreckten die Menschen zurück. Die Kinder fürchteten sich vor ihr. „W«nn du nicht brav bist, trage ich dich zur Frau Mannhart!" pflegten die Mütter zu fayen. Und das wirkte dämpfend auf jeden kleinen Unband. D«r Mann war früh gestorben. Er war ein geschickter Holzschnitzer gewe sen. Nun stand die Werlstatt verlas sen, die Ladenglocke war verstummt. Wenn Brigitta an den Fenstern oor überkam, an denen noch «in paar «roß« unvollendete Holzfiguren lehn ten. dann wurden ihre Augen noch fin sterer, ihr Gesicht noch härter als sonst. Ihr Georg hätte die Arbeit fort setzen sollen, die der Tod dem Vater Damit er mehr lernte und tüchtiger würde als der Selige, lx>tte sie ihn in die Stadt, in die Zeichenschule, ge schickt. Seit Jahren war ihr Leben nen ersehnten Ziel: wenn er seinen Militärdienst und die Lehrzeit hinter sich hatte; wenn er zurückkehrte und sie ihn nun immer in ihrer Nähe haben durft«! Die einsame, verschlossene Frau, die wi« gestählt schien in der scharfen Bergluft, die um ihr Haus wehte, hing mit der zähen, unverbrauchten Leiden schaft eines heißen Herzens an ihrem Si« hatte gemeint, das Muck müsse ihr die Brust zersprengen in, seinem wilden Uebermaß, als er an einem Herbstabend wieder über ihr« Schwelle trat. Ein knappes „Grüß Gott" sagte sie nur: aber in ihren Augen war ein Leuchten. Mit verklärtem Gesicht saß Draußen über den Bergen hingen die Octobernebel. Aber ihr war zu Muthe, als fei nun «in langer, langer die Mutter einmal müßig neben ihm saß, faßte «r sich ein H«cz und gestand ihr: Nach diesem unerbittlichen „Nein" arbeitete Georg noch ein« Weile in der Werkstatt des Baters, unwirsch, ver drossen. Ab«r je weniger ihr Zusam menleben nun dem geträumten Glück glich, je mehr si« litt unter diesem lieb losen Anschweigen, desto h«ißer und grimmiger haßte sie die Städterin, die ihr den Sohn genommen hatte, desto undenkbarer, unmöglicher schien ihr ein nachgiebiges Einlenken.^ sagtet „Ich kann jetzt ohne Ihr« Einwilli gung Heirathen, Mutter. Ich brauche nichts von Ihnen. So viel verdiene ich mir in d«r Stadt, daß ich mich und daß di« Verhaßte mächtig genug war, ihr di«sen Todesstreich zu versetzen. Sie faßte es nicht, daß er das Haus Kopf herum und sann aus Rache für all die Schmerzen, die sie seit Jahren stumm ertrug, Rache an dem Geschöpfe, Einmal, an «mein Sommertag, fuhr sie in die Stadt. Der Notar sollte ihr schäftigen Menschen vorüber. Ein un sägliches Mitleid mit ihrem Georg er griff sie, der hier leb«n mußt« in der schwülen Luft, in dem Staub, ohne Grün, ohne Hinzmel, ohne Berge. In si« sich danach das Haus zu sehen, wo er wohnt«, vielleicht ihm selber zu be gegnen, von weitem nur, ganz heimlich, ohne daß «r ihrer ansichtig würde. Seine Adresse hatte er ihr einmal ge- Der Weg schien ihr endlos. Immer häßlicher wurde es hier. Enge Gas sen, Baustellen, Schuttwinkel, schmu tzige Kinder, die auf dem heißen Pfla ster umhersprangen, kleine Läden, aus d«nen «s nach Käse, nach Schnaps und nach Garküche roch. Sie konnte sich kaum weiterschleppen. Nun mußte sie ganz in seiner Nähe sein. Unter einem verstaubten Kasta nienbaum standen die grün«n Tische und Bänke einer Gassenschenke. Tod müde ließ Frau Brigitta sich nieder. Die Kellnerin, die ihr eine Suppe bracht«, fragt« sie, ob hier ein gewisser Mannhart wohn«. Das Mädchen wußte es nicht. Aus der Stube her aus aber schrie eine heisere Frauen stimme: „Da hinten, im Rückgcbäub! „Grüß Gott, Mannhart! Aber heut' ist's heiß!" rief der Arbeiter Das war ihr Georg! Das hatte die Stadt aus ihm gemacht! Und sie in dem großen, lustigen Haus! Sie stellte sich vor, wie gut er es hätte draußen in dem großen, luftigen Haus! Wie er ausruhen könnte auf der Bank unter der Lind«! Wie die Kinder im Obstgarten spielen wurden, auf der Wiese, statt da drinnen in dem Schmutz, in d«m moderigen Hof. Während sie ihm nachschaute, wie «r in freudlos«: Sast auf seine Bebau- Er hatte die große Werkstatt für sich, Kinder und das Obst, das im Garten Aber die hagere Gestalt Frau Bri- aufbau.iit« in feindseligem sie aus dem Schlaf« loeckte. AlleZ Böse ihn! schwere Last auf ihr Herz wälzte. Aber das blasse, sorgenvolle Gesicht B ' 'tt 's fch d Kp sollt«. Mit starken. Schritt näherte sie Br:lt setzte. Georg war d«r einzige Erbe seiner Mutter. Die Gegend -rstrahlt« in ihrem schönsten Feierkleid, als er seine Ein Abenteuer mit Meister Braun. den Italiens. Möglichst teicht beklei- Mahlzeit, aus Ziegenkäse, Maisbrot Eidechse» herum, so daß ich froh war, wieder an der frische» Luft zu sein und bereits gegessen zu haben. Die beiden Leute freuten sich über mein höfliches Erstaunen ob aller die ser Menagerie - Raritäten, und als wir mit dem Wohnhause glücklich fer tig waren, führte mich der Wirth in ei nen Stall, der recht solide gebant war. Hier hausten, wie Ruzzi mir lächelnd erklärt«, diejenigen Thiere, von wel wegul Nachts denn doch trennen müß te. In einer Abtheilung des Stall- HLukcheus standen zwei Maulesel, in einer anderen Ziegen mit Zicklein, und das dritte Abihell war der Aufenthalt Tiefer letzte Stall war auffallend hoch gebaut und sollte, wie Ruzzi mir schmunzelnd erzählte, demnächst den Bär zu sein«m Herrn, der ihn mit der Stahlpeitsche wegen des Todtschlags wohl unsanft gestreichelt hatte, empor- Führers getroffen, stürzte das Unge- Meisters. Der setzte ihm mit Stolz den Fuß auf den Nacken und sah uns stattete, sich etwa bis Mi Mitt« des leri« Posto gefaßt hatten, um von dort aus das weitere Verhalten des Bären zu beobachten. Nachdem Bruno die Moralpredigt schriftsmaßig eingegipst und seine Kette auch bärensicher sei. Als so sein Tastsinn befriedigt, das Gemüth aber fraglichen Strohlagers. Er schnüffelt wild nach dem Maul thierduft und richtet hungrige Blicke nach der Stallthüre. Dann stellt er sich aus seine Hinterfüße und geht ein fürchterliches, ohrenbetäubendes Gebrüll aus, als der Ring in seiner Nase ihm die ganze Hilflosigkeit seiner Lage zum Bewußtsein bringt. Da Ruzzis Lippen, der vor unseren ent setzten Blicken mit dem auch wohl nicht genügend befestigten Geländer, von dem die Hände der übrigen sich noch rechtzeitig gelöst haltten, kopfüber in den Zwinger stürzt! Ich sehe noch den Bären, sich flammenden Blickes um wenden, höre ein Gemisch von Geschrei der entsetzten Menschen und Geheul des Bären und bin draußen, d«n Füh- Lhnliche Fäll« stets'schußbereite Flinte von der Schulterest m kurzen Sprim- Gcgurgel da unten, sehe den Führer schußbereit dastehen, wie sich der Bär aus dem unförmlichen Klumpen da unten, dem gewohnten Pfiff« gehor chend, freimacht. Die Bestie heftet den haßerfüllten Blick auf den Störenfried und breitet auch nach diesem seine Ar me aus. Des Bären von Menschen blut schäumende Schnauze sähtt über die Zunge. Da, ein scharfer Knall, und wie vom Blitzstrahl getroffen, stürzt Bruno todt in die Ueberreste unseres liebenswürdigen, allzu thier sreundlichen Wirthes Ruzzi. Der junge Prinz und kam und lief Das liebliche Wund«: zu sehen. Dornröschen lächelt« wunderlich, Und küßte die Wunderhold«: Er küßte sie auf die Lippen roth Und aus die Wangen unschu.dig, Dornröschen that, als sei sie todt Und ließ sich küssen geduldig. „Wie lohn' ich, Prinz, die Tapferkeit! Ohn' Euch schlief ich ohn' Ende!" Dornröschen ward des Prinzen Frau, Abgeführt. Gatt«: „Was sehe ich, liebe Clara, Du legst ja Roth aus?" Gattin: „Ja, es paßt so gut Ach so! A.: „Gehst Du noch, mit der kleinen Luzi?" B.: „Nur noch wenig." A,: „Warum denn?" B,: „Weil wir uns ein Tand«m ange schafft haben."