AS VM M WachtiihuscnS. (7. Fortsetzung.) „Dies war also die himmlische Frei heit, die ich mit ihm hätte theilen sol lein Ällhsam machte ich Toilette aus meinem Reisesack; ein Krug Wasser, d«n 'ch von dem Arbeiter begehrte, half mir dabei; ich sah aber, als ich zu ihm trat, die leeren Whiskyslafchen in dem k-igerstroh vor der Thür, da zwischen bie Reste des Abendmahls, abgenagte Wildknochen, Brodkrusten und Käserinden. Vor dem Blockhause stehend und in die Oede hinausstar rend, sah ich in weiter Ferne die Leute auf der Bahnstrecke arbeiten. Mr. Hampton ließ mir sagen, er kehre erst am Nachmittag oder gegen Abend zu rück. . . Mein.Entschluß war gefaßt. Ich wollte fort. Archibald war hier Er war fort, ohne mir nur einen Morgengruß zu bringen; «r war so roh, wie sie Alle hier waren. Wie hatte er es nur wagen könn«n, mich wie eine Minderachtung, die ich ihm nicht vergab. „Mein ganzer Stolz bäumte sich in mir, mein Herz war todt für ihn. Er, den ich sonst so elegant zu sehen ge wohnt war, stand vor mir, wie er mich ungepflegtem Haar und Bart. Wie saß er nicht so viel Achtung für mich.. .? Wer war ich in seinen Au gen, daß er mich dieser Umgebung preisstellen durfte. Ich sah mich in «iner verzweifelten Lage, denn hier sem Gesindel; selbst seine Kollegen, die geblickt hatten. „Fort! rief es in mir, fort so schnell wie möglich, denn hier kann Dir Alles ftern noch auf der Station zurückge blieben; Gott sei Dank, ich tonnte es sort noch vorfinden! entschlos geeilt war und ihn ohne ein Zeichen des Abschieds wieder verlassen hatte. An Leib und Seele krank, suchte ich Rücken. «in verlorenes, für die Gesellschaft un mögliches Weib, das die Achtung für sich selbst verloren hat. . Aber fürchte mir nehmen will. ." „Wohin?" fragte Mary schnell und erschrocken. Jenny lachte spöttisch. Der Burgun der hatte sie neu belebt. der Brust und blickte düster entschlos „Das darf nimmermehr geschehen!" „Ah, so steht Ihr wohl auf freund schaftlichem Fuße mit ihm?" fragte Jenny spöttisch. so weit, als wir uns des schr«iben lassen." Jenny blickte sie groß und erstaunt an. baß mir schon aus seiner Kasse gezahlt habe." „Du schriebst also nicht an den Ad vokat«n hier?" fragte Mary. » „Niemals!" einen Burschen in ihrem Geschäft, der einmal scherzweise meine Handschrift täuschend nachahmte. Ich hätte mich niemals zu dergleichen erniedrigt!" „Und was gedenkst Du jetzt zu thun?" in d«r Vorstadt einquartirt. Sie ist mir zu Dank verslichtet und »«rschwie- d Ohe' I , sch d ch In Jennys Ton lag etwas Weg werfendes. das Marys Gefühl ver letzte. sah, wi« umkrusiet das Und was sollte sie jetzt? Was blieb ihr? Das war ein Weib, dem Erich nicht mehr als bloße Verzeihung hätte ge währen können! Hätte si« Jenny nie mals wiedergesehen! Rathlos ließ sie sich wieder hinsinken. ihren Worten gekommen, um den schuldlosen Kleinen vielleicht mit sich in ihr Verderben zu ziehen. . . Nim entschwss«n dasaß. „Ich darf dem Oheim nichts ver schweigen, nachdem er sich so viel Mühe um Dich gegeben hat!" sprach sie eben so entschlossen. „Du solltest ihm dank bar sein!" seist!"" Du v-rungluckt „Das wäre ihm vielleicht am lieb sten gewesen!" spottete Jenny. . .„Ihr seid wohl sehr intim mit ihm gewor- mit " r«n suche?" schluchzte sie. „Glaubst nicht, «ine Frau zu sein, die keine Ach tung vor der Welt mehr verdient? Wähnst Du, ich sei so tief gesunken, hatte. . ." Die Worte fehlten ihr. „Ich habe Dir einen Blick in mein unglückliches Herz gewählt," fuhr der!" „Du willst gehen?" fragte Mary »Ich sage Dir Adieu! Bewahre Ich schreibe Dir!" teten Händen auf einen Sessel. Das also war ihr« Schwester!. . . Sie empfand ein Grauen vor ihr. Mit welchem Fnimuth sie von ihren Erlebnissen erzählt, mit welch' kalter hatte, der für ihr Unglück nrch so viel Theilnahme bewahrte. Mit welcher jede Gemüthsregung verleugnenden Stolz! Jetzt glaubte sie, dieses pflichtver gessene junge Weib zu begreifen; aber schwer siel ihr die Frage auf das Herz, was aus Jenny werden sollte, gerade den Mu!h gehabt hatte!. . . Und wes halb!. . .Um ihres Kindes willen? Das erschien ihr unglaublich. Aber weshalb sonst?... tigte. 14. Beruhigende Botschaft. sluge zurückkehrte, fand er Mary in trübster Stimmung. Vergeblich hatte sie darüber nachgedacht, was aus die ser Schwester werden solle. Er sagte ihr, er sei auf der Fahrt vom Bahnhof dem Dr. Soltmann be gegnet und habe ihn gebeten, eine Tasse Thee mit ihm zu trinken. Dann fragte er, ob inzwischen nichts Neues Athem. Sie schuldet« ihm die Wahr heit. „Ja!" sagte sie, ihn fast furchtsam griffen hat!.. . Meine Schwester Jen dacht!" nicht erfahren. Die Sache sei also sehr günstig erledigt." „Und Sie verschwieg«» mir das?" war ai'.ch wegen Soltmann in Verle genheit. Meine Ursache wirst Du wohl bemerkt hakxn. Ich war auf ei auf einige Zeilen des Dankes. . . So, sie war also selber da!. . . Und wie fandest Du sie? Was gedenkt sie hier sich selbst bereitet hat." Mary erzählte ihm jetzt von Jennys leichtsinniger Fahrt nach dem fallen! Daß sich ihre That bestrafen Und was will sie jetzt?" kann!.. . Wie sah sie denn aus? War fahrt?" t h t 'ch l ' ihm?" „Nein! Nach ihren Worten nicht!" „Hat sie denn noch Geld?" Reue bekannt, aber auch «rklärt hatte, sie trage ihr Schicksal mit Fassung." „Sie scheint also ebenso resolut zu rückgekommen zu sein, wie sie von hier ging!" „Ich bedauerte sie, bewunderte ab«r aitch ihren Muth, mit dem sie ihr Schicksal zu tragen entschlossen ist." „Ein gewöhnliches Weib scheint sie also nicht zu sein. Man muß mit ihrem Charakter rechnen! Ich hätte sie gern gesehen. . . Was machen wir jetzt von Dauer ist, doch nicht geheim blei ben! Ich wünschte um seinetwillen, sie setzte ihren Stab weiter." „Das Beste wird sein, wir schwei gen ihm gegenüber bis. . eingeladen!" Er blickte nach seiner Uhr. „Was wirst Du ihm für eine „Wüßt' ich nur, in welcher Weise wir ihm mittheilen könnten, daß sie ruhigen, und wir sind ihm das schul dig," warf Mary «in. „Darüber werde ich nachdenken; auf eine klein« Nothliige darf es dabei nicht ankommen. Was wird er nur sagen, wenn er dennoch von ihrem Hiersein und dabei erfährt, daß wir davon gewußt haben!" Inzwischen fand Erich sich ein. Er war in sehr elegischer Stimmung und Mary desgleichen. Bei« Thee zog er ein großes Zeitungsblatt her- ' ' d'. meinem Bureau jetzt eifrig durchlese", sagte er. „Hier steht die Notiz, es habe sich mit ziemlicher Gewißheit her ausgestellt, daß das junge Weib, das man bei einer kleinen Station in den Rocky Mountains erschlagen und be raubt gesunden hat, die Wittw: eines schästs'freund wahrscheinlich!" dachte sich der Consul, das Blatt nehmend. Seine Aufgabe war ihm also um die Hälfte erleichtert. Während er las, trat ein Schweigen «in. In Marys Augen stand Erich heute wie eine Art von Märtyrer da. Jenny hatte so kalt und gleichgiltig von ikck gesprochen und er, er zeigte so viel Theilnahm« an ihrem Loose! Jenny verdiente diese nicht, denn ihre ganze Reue bestand doch nur darin, daß ihre Absicht so kläglich gescheitert war, daß sie sich dadurch um Alles ge bracht, daß si« sich durch ihr leichtfer tiges Herz hatte verführen lassen. von Hoffnung gehabt, daß, wenn sich jene Unglücksbotschast nicht. bewahr heitete, eine Wiedervereinigung zwi schen den Beiden möglich sei, so hatte si« diese jetzt aufgegeben, denn das Mißgeschick hatte Jenny jedenfalls gewesen war. Hätte er geahnt, daß sie hier sei! Sie wäre auch nicht im Stands gewe ben. . . Aber was wird aus Jennn? so fragte sie sich. Deren Entschlos senheit err»gte ihr Angst. Und «ix hatte dem Oheim noch nicht einmal von Jennys Absichten aus das Kind Sie war also noch am Leben, so sagte er sich. Wo aber war sie ? Der Consul hat!« die Nachricht d«r Zeitung fühl Platz gegriffen. Auch Mürys nen Zügen. . . wonach? Erwartete sie vielleicht, daß etwas Mderes als nur die Pietät ihn veranlassen konnte, dyrfte. Als er kürzlich, früher als sich der Forschunzen, die durch einige New Jork Detektives in den Rocky schen Namens Jenny Ewers angestellt wurden, die an der Bahnstrecke über erkannt. Die genannt« Jenny Ewers soll in New Jork wieder erschienen Familie geheim gehalten worden natürlich nur deshalb, weil die Betref fende ein abenteuerliches Leben drüben führte!. . . „Und wo war sie jetzt?" so fragte er auch, als er seine Wohnung auf suchte." sten Mittage suchte er den Consul auf, um ihm auch diesen Artikel zu zei gen. Er fand nur Mary zu Hause. Diese wechselte die Farbe als sie las, und wieder las, um sich zu fassen. Schweigend gab sie ihm das Blatt zurück, er aber sah, daß sie verlegen war, daß ihre Hand zitterte. «Ist etwas Neues über sie bekannt geworden, so sollte man es mir sa gen!" bat er. „Brauche ich denn zum Hunderts!«,, Male zu versichern, daß nur die erklärliche Theilnahme für die Mutter Harrys es mir zur Pflicht „Nein, nein!" Mary versuchte Wahrheit noch mehr beunruhigen zu sollen. „Haben Sie doch Vertrauen zu uns!" bat sie. Er sah sie so bewegt, sah ihre Au zeugung, man verschweig« ihm aus Zartgefühl etwas. Er wollte also nicht in sie drangen, küßte ihr sogar dank -15. Adrlanis Sensation. Der Consul hatte eine günstige Ge legenheit, sein Geschäft zu verkaufen, benutzt, um sich mit seiner Gicht in Ruhestand zu versetzen. Er fragte sich danach wohl: wohin jetzt?, beschloß aber, einstweilen zu teit. Von Jenny war nicht mehr die Rede gewesen, bis Erich auf einige Wochen in Geschäften verr«is«n mußte, und dennoch beschäftigte sich Mary im Stillen mit ihrer Schwe ster. Diese hatte ihr brieflich ein Rendez vous auf einer wenig besuchten Pro menade gegeben. Sie fand Jenny schon ungeduldig ihrer wartend, wieder tief, bis zur Unkenntlichkeit verschleiert, Sie war höchst einfach gekleidet, ärmlich sogar, meinte Mary, sie mu sternd. „Du weißt, ich will incongnito blei ben", sagte Jenny dies bemerkend. „Mit meiner Garderobe sieht's aller dings sehr mäßig aus, denn ich habe hatte auch gar leinen Sinn dafür." Das war acht Tage nach Jennys Ankunft; sie hotte die Schwester lange lassen. ich Dir mit Äwas die nen?" fragte Mary bescheiden; sie sah aber, daß Jenny sich verletzt fühlte, und b«r«ute ihre Frage. „Wie geht es schirm in dem Kies zu ihren Füßen. Ich wollte Dich eb«n nur sehen, da ich Dir versprochen hatte " hatte." lebhaft für meinen Vortrag und meine Stimme. Die Tante in New Jork liebte nämlich die Musik und sorg!« schast." Marys Spannung wuchs. „Er ist nämlich Theater-Jmpresa rio und leitete in New Uork, wie «r mir sagte, ein Opernunternehmen, klagte aber über Geschäfts. schäftigt sich mit d«r Ausbildung von Talenten. Als er auch mir Vorschläge machte, entdeckte ich mich ihm. er aber suchen." Mary zog sich das Herz zusam men. Nur nicht deklassirt als Weib, sagte nerin sagte mir, auch das letztere er zähle man sich. So aber tonnte ich sagen, ich habe ihn nur verlassen, weil ich den künstlerischen Beruf in mir empfunden hab«, und wäre also mit den lassen." „Traurig!" ricf Mary aus. „Und hier wolltest Du es wagen?" „Warum nicht? Gerade hier, wo mich die Gesellschaft kennt!" „Und das Andenken, das Du hier hinterlassen hast?" man doch rechnen darf", rief Jenny selbstbewußt. „Was heißt es, wenn irgend Eine auftritt, nach der kein muß! Auch der Impresario, der eb:n seine Gesellschaft hier vorführt, ver läßt sich auf den Effekt, den es mach'.n Deine Absicht steht also fest? Du bist entschlossn?" Mann?". . . Ich bin meine eigen« Herrin!" „Uebrigens wollt' ich Deinen Rath gar nicht hören! Da Du doch meine Schwester bist, solltest Du die Ein zige sein, die vorher davon erfährt. Alles soll im Geheimniß betrieben werden, tief verschleiert werde ich auf „Und die Frauen?" „Oh, die gelten beim Applaus nichts!" erkennt?" „Das ist nicht wahrscheinlich! Dies könnte höchstens auf den Proben hier!" langte Jenny ja Sie senkte ve trübt die Stirn. Ihr ward es fast unheimlich in der Nähe der Ver lassen. Doch Jenny erhob sich jetzt und schob den Schleier dichter üb«r ihr Antlitz. „Ich bin also Deines Schweigens gewiß!" sagte sie. „Ich danke Dir da. uns das für später aufsparen. Adieu also für heute! Wenn ich Ursach: dazu habe, bitte ich Hich wieder um Blick und einen Händedruck. seufzte Mary. „Und welch ein Ent schluß ist das wieder! Ver peinliche Ulüerrafchung erleben? Gott sei Dank, er ist noch nicht zurückgi tehrt! Aber der Oheim! Ich schwieg wollte erst hören. . .! Wie undankbar sie gegen Erich ist! Er empfindet das schon, denn er spricht nicht mehr von ihr." (Fortsetzung folgt). Wettstreit. „Meine Ahnen Für die Küche. Marschall - Suppe. Ein R inds gulasch. Man läßt läßt sie weich werden. Man Eompott dazu, Mixed Pickles, Gurten, Kürbiß, rothe Rüben Feine Sauce für Blatt einen Aalatlöffel Oel, Ij—2 Löffel Mostrich, einen Löffel Wein und einen Löffel 'Estragonessig, sowie etwas Salad-Kream oder Worcestershire- mit Mucker und Butter heiß oder kalt essen. Kalbsfrikafee. Man schnei det das zum Frikasee bestimmte Fleisch auf 4 Pfund Fleisch ein halbes Pfund Scheiben geschnitten, ganzen weißen Pfeffer und etwas Muskatolumen, g!«ßt nichts darauf, deckt es mit dem zierlich zurecht geschnittenen Braten resten mit etwas Jus sehr heiß werden (nicht kochen) und servirt si« sodann mit Kartoffeln, Klößen oder Bouillon reis. Man schneidet Zwiebeln und Mohrrüben in Würfel und läßt beides mit Butter und Mehl einschwitz«» und dabei recht schön braun werden. Nun brühe, sonst mit Wasser, ab und gi«bt das nöthig« Salz, etwas Paprika, Zuck«r, Citronenscheibe, ein bischen Weinessig. feingewiegte, gebrühte Pilze. Liebigs Fleisch-Extrakt, etwas Rothw«in hinzu und läßt dieses alles schön seimig kochen. Man braucht dies« Sauce nicht unbedingt durch ein Aepfkl, schnitte. 12 große Aepfel werden geschält. das Kernhaus ansgebobrt und sodann die Aepfel in dünn« Scheiben geschnitten. Nua quirlt man 2 ganze Eier mit 2 Ober tassen voll Milch und soviel Mehl, daß ein recht dicker Teig entsteht, den man recht süß macht. In diesen taucht man die Aepfelring« und bratet sie in reich licher Butter, die mit Schweinefett rer mischt sein kann, auf beiden Seiten kroß und braun wi« Eierkuchen. Mai» «iebt sie mit Zucker und Zimmet b«- streut, ohne Sauce zu Tasche. W«ni» daraus am nächsten Tag« einen Eier kuchen oder auch «inen Apfel-Eier» kuchen, ind«m man noch etwas mehr Mehl und Milch, sowie 6 mit einem ??urkenhobel fein geschnitzelte, geschält« Aeptel hinzufügt, und aus der Masse in steigender Butter braune Küche» Vtrschnappt. Gast: »Bt« Wurst ist furchtbar klein!" Wirth: „Ich soll Ihnen wohl gleich «in ganze» Pferd auf den Tisch bringen!" EinbraverK«rl. Einbre cher (nach gethaner Arbeit): »Noch einen solchen Einbruch, und ick kann daran denken, ein ehrlicher Mensch i» werden." 3