Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, February 14, 1901, Page 6, Image 8

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    6 Nüruberger Goldschlägern.
Stadt Nürnberg ihren Sitz ja
man darf sagen, durch di« das«lbst ge
machten vielen Erfindung«» ihr«n An
schläger«!. di« nachnxisbar bereits im
vierzehnten Jahrhundert in Nürnberg
blühte.
Aus der Zeit dieses Fürsten l«letcn
Handwerks; dies war besonders bei
rei der Fall.
So gibt in dem Meisterbuch dieses
dieser Zeit seinen Gefühlen wie folgt
poetischen Ausdruck:
Wie glücklich lebten unsr« Alten,
Beseht das alte Meisterbuch:
Sie hatten wohlfeil's Gold, die Zei
ten.
ten Jahrzehnten. Jetzt beherrscht die
120.000 Quadratyards bedecken wür
den.
Die Herstellung des Blattgoldes
Hitzttniwickelung von 1200 bis 1300
Grad erfordert. Liegt dann das Gold
Tiegel, so neniü der
auf dem Amboß -u «iner Stanz« von'
2j Centimeter Br«it« und von 3 bis 3
Millimeter Dick« gehämmert, um dann
in Gußstahlwalzen so dünn gezogen zu
werden, daß ein Dukaten Gold 2V bis
Das aus diese Art gewalzte Gold
nannten, aus Guttaperchapapier herge
stellten Quetschen derart eingefüllt,
daß je ein Blatt Gold mit je einem
Ouetschblatt abwechselt. Sind aus dies«
Weise 400 bis 600 Blätter zusammen
bis 30 Blätkr auseinand«r gelegt, mit
einem scharfen Messer durch Arbeiterin
nen in vier Theile geschnitten und als
Weise jedes Goldblättchen in aus G«-
därmhäuten von Rindern kunstreich
gefertigt«, je 400 Blätter enthaltende
Bücher, w«lch« man formen h«ißt.
hat.
es werden 40 bis 60 Blätter aufeinan
Blatt für Blatt mtt Federweiß bestri
werden; nachher sind sie für die^
goldfchlägerei nicht mehr zu gebrau
chen.
Ist das Gold in der Form schließlich
in der nöthigen Dünne geschlagen, so
wird dasselbe meist durch Frauensper
mit zwei nebeneinander stehenden !xr
stellbaren Messern in Quadratblätter
in d«r Größe von 50 bis 130 Milliine
ler geschnitten. Was den beim Schritt»
den des Goldes sich ergebenden Abfall
anbelangt, so wird derselbe sorgfältig
gesammelt und wieder eingeschmolzen;
blätt«r legt di« flinke Einlegerin mit
«iner aus Fischbein hergestellten Zange
in die mit Bolus gefärbten Büchlein«
des geschlagenen Goldes 250 bis 300
Blätter enthält. Auf elegant« Weise
verpackt, geht nunmehr dieses kostbar«
Geht durch all« Land.
Sin schwimmender Palast.
Fuß breit und 30 Fuß tief. Ächt bis
beträgt 5,800 Tons, die Maschinen
stärke 3,600 indicirte Pserdeträfle und
die Art der Aufstellung der Betten Her-
oder einander gegenüber aufgestellt,
Prinzessin Bictoria
Lvui s e.
Unter Freundinnen.
Elsa: „Jetzt verlobe ich mich aber
nie wieder!"
Thekla: „Ach, das sagst du alle
(Beim Bildhauer.) „Nun, Herr
Wasserspeier?"
„Aber wieso?"
„Wie kann man nur mit Wasser im
Munde lächeln?!"
.
„Bist Du aber ein netter Matrose! I
Das Zlojj der Meduse.
In der Gallerie des Louvre befindet
sich ein Gemälde von Göricault, das
stellt«. Die Mitte des Bildes, wilches
der Künstler das Floß der Meduse
Meduse" folgten.
Die französisch« Fregatte „Meduse",
am Uf«r setzte das stolze Schiff in
Auf dem Hintertheil« des Schiffes
Soldat. Das starr«, fast leblos« Aug«,
sichtlich.
„Also führt uns das Schicksal doch
„Wer hätt« es gedacht! Es sind nun
gegen achtzehn Jahre her. Weißt Du
noch, D«lpit, wo wir uns zum letzten
eingefroren zu sein.
„In Alerandria," fuhr sie fort, „auf
dem egyptischen F«ldzug«, 1798.
Mißt Du noch? Wir waren in der ara
bischen Kn«ip« im Matrosenviertel. Ich
sehe heute noch Alles deutlich vor mir.
Da kam das Nubierweib. Erinnerst
Du Dich? Si« hatt« «in grell-roth«s
Tuch um d«n Kopf geschlungen. Wir
Dich sagte sie, indem si«
auf Dich wi«s. Hast Du vergessen,
DelM?"
„Ja, meintest Du. ich hatte Lust,
„Ich? Todtschlagen?" antwortet«
Delpit mit «inem Blick tiefer Kümm«r
niß.
„Ja, nxr w«iß!" sagt« Louis«, sich zu
ein«m sch«rz«nd«n Ton« zwingend.
""brend der langen Ueber-
Inzwischen hatt« sich das Schiff der
Küste Afrikas genähert. Man unter
schied in der Fern« ganz deutlich di«
Sandhüz«! d«r Küste. Eines Nachmit
tags herrschte unter den Officieren eine
langes Zittern flog durch d«n hölzernen
Leib des Kolosses. Die Fregatte war
auf die Klippen aufgefahren.
In der allgemeinen Bestürzung hatte
145 Menschen damit reichen? Jedoch
Aexten, Säbeln, Bajonetten und Mes
sah man, daß nur sechszig diese furcht
bare Nacht überlebt hatten. Dazu wa
ren alle Wassertonnen, sowie d«r größte
gen leuchtet«, machten Miene, auch das
letzte Faß Wein in die Wogen zu Iver
sen. So sollten Alle mit einander ster
der Nähe stehender Matrose hatte di«s
wildem Geschrei auf die B«iden los.
„Di«be! Verräther!" schrie er. Andere
folgten. Es begann eine neu« Schlacht,
Fluthen!
Zwei Tage später wurden di« Ueber»
leb«nd«n von «in«r französischen Brigg
aufgefunden. Als man d«n bewußtlo-
sich aus dl» Armen seiner Befreier.
Einen Augenblick später schlugen die
Wogen rauschend über ihm zusammen.
Hine uralte Freistätte.
In d«m Dorf« Scharmbeck b«I der
Haltestell« Ashausen (Eisenbahn Ham
burg-Hannover), der l«tzt«n Station
vor Winsen a. Luhe, befindet sich eine
uralte Freistatt«. Derartige Freistät
ten. durchweg aus irgend «in«m Grunde
sten Zeikn «in« sichere Zufluchtsstätte
Die Freistätte in Scharmbeck ist ein
Werlsbau aus dem Jahre mit
eigenthümlichem Backsteinmauerwert
Di« Freistatt«,
lich sein dürfte. Die Ballen bestehen
Nil'?
BIX VIINBI' 80 IDLIi
lIA BVNBI'. VV» COT' VIZ
X IC lII' hier
bricht die Inschrift ab, siecher die
zu lesen:
1612. !>!?>' 18
Elektrische Gepäckbeförderung.
Im Bahnhof.
des Bahnhofes nöthig« Kraft wird von
der in Jvry gelegenen. 1200 Pferde
kräfte starken Centrale aus geli«f«rt.
Bosheit. !>
Ein neuer Muscnlkmpel.
Das nach den Entwürfen von Heil
mann <K Littmann erbaute neue
Prinzregenten - Theater ist bestimmt,
eines der schönsten Monumentalwerle
der in architektonischer Beziehung s»
die Wagen durch die Arkadenhall« an
Das Prinzregenten-Thea
ter.
Gänger durch geräumig« in
das von Wad6r« mit der Büste des
hohen Hauspatrons, des Prinzregen-
und Beton, die BUHneneinrichtung völ
lig aus Eisen hergestellt. Die Beleuch
tung ist elektrisch. Die Gesammtties«
der Bühne beträgt 37 Meter; das Or-
Feldwebel: „Ich hatte vor zwei
lahren auch einen in der Compagnie,
Herr von , m G
v süße Hul - -da
Hausherr: „Ich sinke, d.-r Fuß
— Allerdtngl veroaqrig.
Dir nur, mein Mann ist mir,
während ich im Seebad war, untreu
geworden!" „Bilde Dir doch so was
nicht ein!" „Ja. denle Dir nur: er hat
sich das Schnupfen abgewöhnt!"