Ab NM We. Roman aus dem Nachlasse HanS WachenhusenS (s. Fortsetzung.) „Meiner Sache sicher war ich ja auch nicht," sagte sie sichtlich beruhigt. «Erstaunlich merkwürdig! Man sollt «s kaum sür möglich halten! Ich hätte kennen lernen!" Frau Behring«! ging in der That beruhigt. Sie hatte Erich inzwischen beobachtet, aber keine wesentliche Un ruhe in ihm entdeckt, doch war ihr die Sache so sehr b«d«nllich geblieben, daß sie die Nacht nicht darüber hatte schla fen können, Wessen war indeß dieser juiigeMann mit seinen kaum mehr als dreißig Jahr«n bieser Schwägerin ge genüber fähig, die mit solcher Eleganz in der Equipage gesessen? Sie mit ihren fünsunddreißig Jahren war selbst in ihn verliebt, ab«r natürlich Am Abends als Erich Vi lich Officieren, die sie gestern iy der Gesellschaft kennen gelernt hatten.'' Mary reicht« ihm vertraulich die ien. zu speisen gewohnt war und hi«r fand er erst Gel«genheit, Marys Vorzüge kennen zu lernen. Sie gab sich mit Erich sie begrüßte und sie dann an ei nem entfernten Tische Platz nahm. Mary hatte eben das Th«ma von ihrer unglücklichen Schnxster (so und fragte, wer denn der Gegenstand ihr«r Eifersucht gewesen sei. Erich erröthete dabei ein wenig. Mary sah es. „Ich glaube die Dame errathen zu haben," fiel der Eonsul lachend ein. „Ich sehe Gefahr für Dich!" rief sie Ihnen ja gestern zu!" Jetzt erbleichte Erich. Er mußte gend erschien. „Ich glaube Ihnen!" sagte Mary mit einem Blick zu der Frau Schenck deren auf ihn, der ihm sagen sollte, daß die Blicke, die diese Dame fort während auf sie herüber warf, ihr doch brüsk erheben. Er legte sein« Hand beschwichtigend auf die ihrige, auf die Stullihne ge stützte. Mit Unmuth sah er, daß auch ihnen ein. Erich erschien getäuscht, als er Ma rys Miene bemerkte. Sie aber sah ihr Unrecht ein utid bat ihm ab. Das ver- Wallung!" sagte sie halblaut" „Ner- und war sichtbar dadurch verstimmt. Während si'! in lebhaftem Gespräch beisammen saßen, rauschte Frau Da saß cr wie ein ertappter Sün der! Er haßte jetzt die junge Wittwe. So lange hatte er si« sorgfältig ver mieden. Was wollte sie mit und von ihm? Schon gestern ihre Taktlosig keit, die der Consul gehört hatte, und da!^.. heiter, ihm nicht mit seinem verhalte nen Aerger. Mary zeigt« sich sehr aufgelegt und überließ seinem rei und empfahl sich sehr ernst von ihnen, mußte aber sein Versprechen wiederholen, morgen nicht nur den mit ihnen im Hotel zu speisen. Er hatte in seiner Stimmung we nig Lust dazu. Mary erschien ihm nicht. Sie hatte offen men für ihre schuldige Schwester, w«nn auch nicht in Worten, und so sagte cr sich denn, waS er gleich anfangs em pfunden: die Schwester suchte förmlich ger, der die arme Jenny zur V«rzw«if lung gezwungen. Diese junge Wittwe war sein Dämon geworden; sie rächte sich dafür, daß er ihr gezeigt, «r wolle nichts mehr mit ihr zu thun hab«n. Vergnüg«,, darin. . ! . Aber das war ja eine Albernheit von ihr! Er fühlte sich ja nur froh, Ja, eine Albernheit war «s, zu glau ben. . . UeberdieS wäre es ihr, der Schenck, ja gelungen, etwas zwischen sollt« genügen vor ihr... Mit dem Vorsatz erreichte er seine Wohnung in der schlimmsten Laune. Das Diner wollte «r vorläufig absa gen lassen, Geschäfte vorschützen. Den kleinen Harry, den sollten sie haben, wenn ihnen daran lag. Für sich ver -10. ' Jennys Bild. Consul. ist aber auf der „Nun, es ist auch die Frage, ob sie Lust hat, wiederzukehren. Jedenfalls ist die Sache einen Versuch werth!" ja noch verreist sei. „Was würde Dein Papa dazu sa gen?" fragte ihn Mary. endlich entschloß er sich, ihn aus sei fortzugehen. Wag«n. „Wir holen meine Nichte ab ".:>ng." dem Kinde entgegenkam. Sie war in Hut und Paletot und erklärte, si« woll« vor Tisch eine kleine Prome»ade machen und den Kleinen selbst in sei- j ner Wohnung abliefern, wozu sie als Tante ein Recht habe, setzte sie lä chelnd hinzu. Erich war angenehm überrascht. Der Konsul klebte das Gehen nicht. Er schlug vor, insgesammt de» Wa folgte. ch ' d schirm in der Hand. Mary erschrak förmlich. Ja, wenn die Schwester so ausgesehen, dann begriff sie ihre Aehnlichkeit mit ' ' b« Du bist ja da!" sagte der Knabe zu ihr, auf das Bild blickend. Sie that es wieder an seinen Platz. Das war also die einzige Erinnerung b« ,t si sich ' d' s R"' gen: Wo ist sie? scher Wille. Wie kurze Zeit war doch durfte. von denen namentlich ein Offizier Mary stark den Hof machte. Man be schloß, zum Thiergarten hinauszusah fuhr. Schenck sich sehr lau gegen den Letzte ren benahm, so daß über des Ton- suls Antlitz ein ironisches Lächeln strich. zählt, daß sie mit ihrem Billet die Schuld des Zerwürfnisses zwischen ihm und seiner gewesen war; chen ist ihr ein Bedürfniß und sie ver klatscht dann bei denen alle Welt, Bekannte und Unbekannte. Si« ist stand". . . Als d«r Consul seine Wohnung er reicht hatte, telegraphirte er an seinen „Bitte, forschen Sie nach junger Dame, geborenen Jenny Ew«rs, ver ehelichten Soltmann von hi«r. Bor „Fügen Sie d«r Depesche hinzu, „Glaubst Du wirklich, daß sie. . .?" fragte d«r Oheim ernst. „Mit dem Zusatz zu dem Tele gramm hast Du Recht. Im Uebrigen aber scheinst Du für ihn Partei zu nehmen?" „Ich möchte nur die Schwester vor einer möglichen bitteren Täuschung schützen! Sie sahen nicht den Blick, hatte. Es war, als frage er mich, ob schlössen habe. Noch hat er bei uns keine schwerere Anklage gegen sie erho ben als die. die in der Thatsache selbst liegt. Er beobachtete die Rücksicht ge gen mich als die Schwester. . . Oder bestimmt zu sein." „Also warten wir die Antwort von Amerika ab. Wir spielen hier über haupt vor der Gesellschaft ein« eigen thümliche Rolle; wir erscheinen intim nen, suhle'ich wirklich wenig Neigung, doch dient es vielleicht dazu. Näheres über das zu erfahren, waS man von Jenny spricht, vorausgesetzt, daß es die Wahrheit ist. . . Doch, es will Aoend werden! Wir wollten ja in das leben!" verschwommen! Sie steht darauf so selbstbewußt und nichts spricht in ihrer Miene von Unzufriedenheit oder gar Der Besuch bei Erich hatte sie hoch chen. Diese hatte sie heute so an geblickt, als hab« sie ihr gern etwas sagen mögen, vielleicht um sie vor ei ' Und denselben Blick wollte sie auch such machen, ohne dem Oheim davon zu sagen. Sie hatte ja bisher nur Erichs Stimm« angehört und ihr blin den Glauben geschenkt. Wenn er sie auch nicht als Richterin anzuerkennen Leid sollte' es ihr thun, wenn si« ihn der Schwester Ehre willen sollte Alles geschehen, denn sie hatte aus dem Balle 11. Diejunge Wittwe. Mathilde Schenck hatte eine Etage Hand gedrückt hatte, überzeugte sie ihn sie nicht. Dasein, wie sie es zu schicken vermocht, denn sie selbst be saß deren so viele, daß ein Mann sie nicht zu ertragen vermochte? sie ließ sie ihren Erwartungen wieder zu erheben und Anderen den Platz zu räumen. Wie viele dieser auch schon gewesen waren, es fanden sich immer neue, die ihre schönen Augen, ihre schlanke Ge stalt bewunderten, sie geistreich fanden ten. Auch Erich hatte, als er ihr, seiner etwa acht Jahre jüngeren Jugend freundin, als Wittwe in Dresden wie der begegnet war, überrascht durch ihre körperlichen Vorzüge und die Leb haftigkeit ihres Geistes, Vergnügen darin gefunden, sie während seines längeren geschäftlichen Aufenthaltes bei ihrer Mutter aufzusuchen. Er hatt« Gefallen darin gefunden, ihr ein we nig den Hof zu machen, si« an ihre Kinderzeit zu erinnern, da er oft in ihrem elterlichen Hause gewesen und d«n lebhaften Backfisch gern gesehen; er hatte ihr Blumen gebracht, auch eine solche in sein Knopfloch gestickt, wenn sie ihm «ine reichte, und war ihr l 'h ' h leichtfertigen Weis« jenes Billet »or nen Schreibtisch warf, um in sein Bu- Jhre Mutter in Dresden zurücklas send, war sie nach der Rei^s^hauptstadt aber hatte sich ihr als unwohl melden lassen. Diese hatte den Besuch erwi dert', aber denselben Bescheid erhalten, und so Hattenheim Beide gegenseitig gehört. B y'H d L tzt Göttin, hatte sie ihm gesagt, habe an so etwas Sterblichem einen Makel fin den können, er sehe also ein, wie thö richt er mit seiner Ruhmpredigt hin sichtlich seiner Frau Gemahlin gewe sen; sie seien Alle fehlbar, so bald eine Prüfung an sie herantrete. Seitdem hatte Erich sie zu vermei den Sie war in seinen war... Wie Erich vorausgesehen, ließen sich schon am nächsten Mittage, als der Frau Mathilde Schenck und die Gol termann, die seit Jennys Verschwin den sehr intim geworden, bei Mary Mary Lehnte diese zwar ab, weil ihr „Die arme Schwester! Ich suchte sie hier vergebens!" entfuhr es Marys Haftes Abschiedsbillet, das ihm, Schenck sah es und'war zufrieden mit der Wirkung ihrer Aussage. Die Goltermann nickte bestätigend dazu, meint: aker mitleidig beschönigend, es sei vielleicht so arg nicht genesen wie es erschienen. » In Mary hastete das aber. Sie ward schweigsam und brach das The ma als ihr zu schmerzhaft ab. Also hatte Jenny doch etwas, das sie recht fertigen kennte!. . . (Fortsetzung folzt^ Für die Küche. gemacht. Man rechnet auf ein halbes Pfund Fett einen halben bis ganzen Theelöffel Zucker. Dann thut man die abgewaschene und abgetrocknete Bratwurst hinein, macht sie unter flei ßigem Begießen erst auf der einen, dann aus der anderen Seite braun, A r t. Zwei große Rosen Blumenkohl Wasser gar gekocht und dann in mittel große Stücke zertheilt. Man buttert eine Auflaufform dick aus, legt eine Aufschnitt. Auch paßt es zu Kotelet nicht zugedeckt werden darf, gießt das Krautwasser ab, fügt einen Eßlöffel voll ausgelassenes Schweinefett und 2 schmeckt nach dem Salze, rührt um, läßt den Topf zugedeckt F Minuten auf der Ecke des Herdes stehen und scroirt sodann augenblicklich. Allerfeinste Fleischfarce. Man löst die rohe Brust aus einem alten Huhn heraus, schabt sie mit ei nem Messer fein und hackt sie mit halb soviel Butter als man Fleisch hat aus einem Brette recht fein. Will man sie lieber durch eine Ileischhackmaschine treiben, so muß dieses zweimal gesche- Jndcssen weicht man abgeschälte Sem mel in Milch und Wasser ein, drückt durch eine Serviette die Flüssigkeit rein heraus und thut die Semmel in eine Kasserolle. Dazu giebt man halb so viel Butter, rührt es auf dem Feuer wie Rührei ab und thut, wenn es ab gekühlt ist, das gehackt« Hühnerfleisch und die abgerührte Semmel zusammen in einen Mörser und stößt es durch. Wo ein Mörser fehlt, genügt das in nige Mengen vermittelst der Hand und des Kochlöffels. Man salzt es, fügt Z schlagene Weiße der Eiei ebenfallZ. Ist man noch lilrsicher in der Bereitung, so probiert man ein Klößchen von die ser Masse, indem man es in kochende Bouillon thut.mn zu zu sehen, ob die Farce gut hält oder etwa zu fest ist. Man hilft dann entweder durch einen Löffel Sahne oder Bouillon, im ande ren Falle durch geriebene Semmel nach. Nun ist die Farce zu Klößen (gebraten oder gekocht), zum Füllen von Gemüsen etc. gebrauchsfähig. Will man Hühner, Tauben oder anderes Geflügel damit füllen, so macht man sie etwas weicher. In letzterem Falle thut man alle Arten gehackter feiner Kräuter und auch Leber und Herz des betreffenden Geflügels sein gehackt mit daran. Man bereitet sie auch wohl mit Rosinen und Mandeln, dann blei ben die Kräuter und Leber etc. fort und man giebt der Farce ein wenig Zucker bei. Nach dieser sehr genauen, erprobten Beschreibung kann feinste Farce von jeder anderen Fleischart, auch von gemischtem Fleisch, gefertigt werden. Besonders gut wird sie auch aus Schweinefleisch. Eine Prise ge stoßener Pfeffer, bei Gemüsefülle auch etwas Kümmel sowie feingewiegte Zwiebel macht sie pikanter. Gedämpfte Kalbs- oder Schwei nsl ebe r. Man legt^einen aus und giebt sodann die gehäutete, nicht zerschnittene Leber hinein. Fängt sie zu braten an, so gießt man nach und nach etwas Bier sin, füg? auch 3 Gewürzkörner. eine gewiegte Zwie bel, 7 Pfefferkörner und ein Viertel eine? Lorbeerblattes hinzu. Man reibt sodann auf eine halbe Leber eine kleine Obertasse voll Schwarzbrot imid schüt tet dieses ebenfalls an die Die Leber wird gar sein, wenn das Schwarzbrot sich gut mit dem Beigusse verbunden hat. Man schneidet sie schnell an und richtet si« mit Sauer kraut und Bratkartofjttn an. Die Sauce wird über die Le ber gegossen. Minglas »„drehen in den Keller.... und da überlegen Tie sich die Sach» roch!»»!!" 3