Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, January 10, 1901, Page 2, Image 2
2 Der Herr Professor. „Spielen S' eins, Herr Professor! Spielen S' eins! Aber was Lusti ges!" Der Alte setzte sich an's Klavier. Di« Gasslamme warf seinen Schattenriß auf die zerrissene Tapete: dünne, zit ternde Locken, ein« fleischig« Nase und darunter vorstehend zwei wulstige Lip pe», die beständig Kaubewegungen machten. Einen Augenblick saß er, die steifen Hände reibend, d«n verkrümm ten Oberkörper weit vorgebeugt, leise knurrend auf seinem Stuhl. Die Stirne ruhte fast auf den Tasten, wäh rend die ungeheuren Füße, die in noa> größeren Stiefeln staken, nach dem Pe „Eigene Komposition?" Da ihm die wackelnden Lippen beim Sprechen stets «lufeinandcrschlugcn, hörte man jede Silbe doppelt. „Ja, ja! Was von Ihn:», HerrPro sessor!" Und er spielte seinen Walzer den einzigen de» er in seinem siebzigjähri gen Leben componirt hatte. Seine gich iischen Finger tanzten fiebernd auf den Tasten. Das alte Klavier quitschie unter ihrenSchlägm. Die vorgequolle nen Augen lkfen der rechten Hand bei ollen ihren Sprüngen nach. Der zit ternde Kopf mußte mit. Die geifernden Lippen brummelte» leise Schimpfwor te. wenn einer der steifen Finger ein mal daneben griff oder eine der aus geleierten Tasten stecken blieb. .Ta'mtamtamWa'mtamtamlTa'm War das dir Anna? Wahrhaftig! Sie tanzte mit dem fade» Theodor' Wie man nur Theodor heiße» kann! Und dabei ist der Kerl dumm, stroh dumm.' Kaum daß er nothdürftig - a Sonat'n klimpern kann. Vom Coritra- Spur.' Aber tanzen kann er schwätz'» mit die Weibsleut die Manderl. Drum hat 'n aa 's An nerl g'nomm'n. Und er ihr Geld. Und Professor is e aa word'n, a wirklicher Professor an der Akademie d«r Ton kunst .. dort, wo sie die Schweine sin gen lehr'n und die Gänse klavierspiel'i, ... Hahaha! Aber seine Prügel hat er aa weg. D«r Mann, der de» englischen Garten erfunden hat. sei gepriesen! Was der Zierbengel für Angstaug'» g'macht hat, wie i plötzlich vor ihm steh und ihm d' Faust unters Kinn halt... Hurrjth! Wi« dem 's Klavier spitl'n verganga is! Aber mir aa! Rausgg'schmiss'n ham's mi, die Herren mit 'n Frack und d'r weiß'n Cravatt'n! Pfüat Gott! hab' i g'fagt. Ich werd' aa ohne Enk a großer Künstler wer'n. Jawohl! A großer Künstler, der im Odeon spielt und im Kaimfaal, und dem sie in Petersburg und London jede Not'n mit oanem Goldstück zahl'»! Auslachn will ich Euch alle, ihr Schul fuchser und Tonleiterkletterer.' . . . Euch und Euresgleichen ... Gesindel... Auslachen? Hahaha! Wer wird jetzt «usg'lacht? Klavierstunden ü 8 Kreu zer und a leerer Magen und ringsum a ganzes Regiment.. . was sag' i? a Brigad'.. . was sag' i? a Division ... a ganzes Armeecorps, das aa Klavier spielt Tag und Nacht und Nacht und Tag .. . Der Teufel hole di« Kunst!... Betteln ist «in edles Handwerk! Bet teln nährt fein«» Mann . . . hihihi! Das weiß keiner besser als ich . . . Bettelmann . . . Bettelmann . . . Bettelmann . . . Tamtamtamtam!" Der Alte zog die schweren Beine an sich und räkelte sich langsam am Kla vier empor. Auf den Noten lag fein großer Schlapphut. Der Herr Profes sor trat mit ihm seinen Rundgang durch die Wirthsstube an. Di« Zwei- und Fünfpfennigstiicke prasselten hin ein. Hier und da drückte sich ein Gast aus französisch. Di« Ernt« war ma kt's ?! ich, de^ berzieher umlegt, schielt er lüstern nach dem vollen Glas Bier, das der Stu dent am Nachbartische vor sich hat. Unüberlegte Drohung. Lehrer: „Meyer, Meyer, wenn Du es so weiter treibst, werden wir uns im verdrießlich, Herr Huber?" „Ja den ken Sie sich, schenkt mir meine Alte zu meinem Geburtstag den Hausschlüssel VoHgradtge Nerven schwäche. Frau Mai: „Meine Clara ist schrecklich »erve»schwach. Das Geringste regt sie fürchterlich auf." Frau Maier: „Ganz so geht's mir mit meiner Anna. Denken Sie sich, gestern setzt sie zum erste» Mal einen Matrosenhut auf, und in fünf Minuten war si« seekrank." Gewohnheit. Herr (wel cher seine Köchin dabei ertappt, als sie noch lebenden Aalen di« Haut abzieht):. „Anna, Si« sollt«n die Aal« doch tödte», es ist doch grausam, den Thie-, ren lebend die Haut abzuziehen." Köchin: „Ach, Herr, das kennen die. doch nicht anders, das sind di« längst gewohnt." . Seine Braulfahrt. In einer traulichen Ecke des RathZ kellers saßen einige Herren bei einem fröhlichen Schoppen und erzählten sich allerhand Geschichten aus der Jugend zeit. Lustige und traurige, wie es der Zufall gerade fügte, von Gott und der Welt und auch von den Weibern, mit denen sie der Himmel begnadet hatte. Jeder wußte da seltsame und abson derliche Dinge zu berichten über vi« Art und oft wieder Vermuthen in die blühweißen Arme feiner Ehe-Liebsten geführt hatte; keiner aber konnte sich mit dem Professor Altmann verglei chen, der durch ganz unglaubliche Ver kettungen des Schicksals zu einer Frau „Sehen Sie, meine Verehriesten", erzählte er, „das ist auf folgende Weife zugegangen. Das wißt ihr ja selber, oaß ich als armer Student ungefähr die sich vom lieben Gott ernähre» und kleiden lassen, weil sie ja sonst »ich! wußte», wer die Unkosten bestreiten sollte. So an fünfzig Mark werde ich monatlich zu verzehren gehabt haben. Stundengeben, durch das sich meine College» ein bißchen auf die Füße hel fen tonnten, sah es bei mir sehr win- Lied, bei dessen Anblick die Mädchen auf der Straße stehen blieben und in Thränen des Bedauerns und des tief ste» Mitleids ausbrachen. Denn stär ker als «in kl«in«s Pferdchen ist ja schließlich kein Irdischer und was zu viel ist, na, das ist eben zu viel. Das und Hunger einand«r ergänzten, etwa so, daß die Liebe den Appetit verdirbt und der Hunger die Liebe dämpft. Ich gen hatte. Und da ich der festen Uc- Kloster geschleppt, wo die holde Mäd chenblüthe vielleicht elendiglich verwel- Jch hatte ohnehin sehr selten Gele ren wir viermal um die Stadt herum, wovon der Alte offenbar Wind erhal ten mußte, obwohl er es nie zugestehen sie weg, ich aber auch! Ein halbes Jahr lang schlich ich wie ein Gespenst durch die lch konnte das nicht einmal mehr ordentlich zu hun gern vermochte und den Plan faßte, in der zweiten Hälfte des Monats mich zu einem Onkel zu verfügen, der als Pfarrer in der Nähe Münchens ein lobefames Dasein führte. Dieser ehr- und hochwürdige Herr besaß die schöne Eigenschaft eines sehr dankbaren Ge müthes, und wenn ich ihm ein eine alte verschollene Scharteke, die ich auf der Auer Dult um einige Pfennig erwarb, zum Geschenk mitbrachte, so fühlte er sich verpflichtet, verschiedene Wochen hindurch meinen mißhandelten Magen durch kräftige Zufuhr wieker in eine menschenwürdig« Verfassung zu bringen. Für dieses Mal hatte ich die gesam melten Werke des Don Alonso Magi rus erstanden und zwar für fünfzig Pfennig fünf dicke, starke Bände, in Se rien eine Unmenge der wunderlichsten mystischen Erlebnisse zu höherem geist» lichem Ergötzen ausgebreitet lag. Eine Mark hatte ich mir für das Billet zu rückgelegt und somit trat ich in relativ günstiger Form die Reise an. Nur war ich ein wenig zu spät da ran und damit begann eigentlich die Serie von Pech, die im Buche des Schicksals für mich »otirt war. Als ich den Bahnhof betrat, merkte Bah» - Erinnyen gehetzt in den nächst besten Amerikaner, der aber sehr dicht besetzt war. Mi! Mühe, daß ich noch nen Gebeine, die sich mir in den W.'g stellten, ein kühnes Klettern über Schachteln und Kosfer, die unter den Sitzen hervorragte» ein kleiner ich anscheinend recht deutlich auf seine gichtischen Füße gehüpft bin. Natürlich stammle ich einige Worte von Beda^u der mußte ich eben denselben Herrn bitten, einen Moment zur Seite zu rücken und mir zu gestatten, meine Bü cher auf das über ihm befindliche Ge päckbrett zu siegen. Der Herr machte nicht die geringste Bewegung, ich aber setzte voreilig voraus,er würde es thun, ohne daß ich es hätte verhindern kön nen, entglitt der wuchtige Pack, der die g«sammten Geistesgaben des Don Alonfo Magirus enthält, meinen Hän den, fällt und treibt dem alten unglück licken Mann den grauen Cylinder bis tief über die Nase ins Gesicht. schlugen! dröhnend, grollend, pol ternd, bi. .vi« eine verstopfte Wasser leitung, bald wie die Verzweiflungs ich war verblüfft und wußte nicht, was ich anfangen sollte. Als ich mich vom ersten Schrecken etwas erholt hatte, be bemühte ich mich, meinem strampeln den Opfer Hilfe zu leisten und ver suchte durch einige sanfte Hiebe auf die Krempe des Hutes ihn über die Nafen- heben. wohlge tat abzuwarten und zwar in philoso phischer Ruhe, verfiel «r in eine Art von Tobsucht stieß jedesmal mit satz, sondern sie schleuderte mich uner wünschte Last mit solcher Kraft von sich, daß ich sofort wieder auf den al ten Herrn zu liegen kam,der schon ganz blaue Lippen hatte, die theils der Wuth entstammten, theils dem vergeblichen Nase führte. len, dachte ich. > rasende Wuth gerieth. „So", schrie er, „Sie sind der nette Herr, der in einen fahrenden Zug einsteigt? Wissen Sie ! nicht, daß das verboten ist? Was ha . ben sie hier auf der Platform zu schaf fen? Wer hat denn die Schererei, wenn ! Sie hinunterfallen, ich oder Sie? Sie wollen es dann natürlich wieder »icht i gewesen sein und ich darf einen^Bogen Demüthig schweigend reichte ich ihm mein Billet. Nun erging er sich aber erst recht in den schönsten blauunifor mirten Grobheiten. „Was? Schwin deln wollen Sie auch noch? Das ist ja «ine Karte nach Pasing und wir berg. Na, Herr", er sagte das mit ei nem teufl'fchenßehagen recht breit und kräftig, „Ihnen werde ich das Leder zeug anstreichen LH!" Sechs Marl Strafe nachzahlen nicht unter »inem Monat Gefängniß wegen Be trug, Widerstand gegen die Staatsge walt ich, Sie sollen mir an die Ge gen. Mir wurde ganz übel. Sechs Mark Strafe! In einem Zeitalter wo, die Hosenknöpfe einen so geringen Geld werth haben! Und kein Mittagessen! Mein Magen antwortete schon mit Knurren und ansehnlichen Wurmbewe gungen. Das versprach ja ein äußerst genußreicher Tag zu werden. Der freundliche Schaffner steckte nun noch einmal seine rothe Nase her^ brach dann in ein wieherndes, mir gänzlich unbegreifliches Gelächter aus. Ich wußte nicht, was den Menschen hierzu veranlaßte. Es waren recht ge mischte Gefühle, mit denen ich den herrlichen See begrüßte. Zum größ ten Glück war der Bahnbeamte ein zi^ Nossen in München in den Bauch gesto ßen hatte, dankend die Hand drückte und mir noch überdem zur Rückfahrt girus nicht einen kleinen Borschuß er heben könnte im beiläufigen Betrage zweier Knackwllste, würdigte er indef um mir auf irgend einem Stege die Sonne auf den Magen scheinen zu las sen, da der Wind mir ziemlich frisch um die Glieder wehte. Schon auf diesem Wege siel mir viel darum, auch nicht als ein Junze Ihr Sacktüchel nicht," sondern setzte Ich war keine fünf Minuten ruh'g gesessen, als plötzlich ein Windstoß kommt, mir meinen Hut vom Kopfe reißt und ihn ins Wasser weht. Ich wicht schwups! liege ich mitten im See. Es hatte das nicht recht viel zu bedeuten. Es war niemand in der den an das Ufer. Ich schüttle das gleich mit dem linken und sehe etwas liegen. Alle Wetter, was meint ihr, den Stiefelsohlen, ich trug damals Stiefel das Paar zu fünf Mark na, jetzt war meine Geduld wirklich zu nicht irgend einer einen Esel hinten aufgeheftet hätte. Das stimmte zwar nicht, aber meine werde sich neben mir die Erde öffnen und mich verschlingen. In diesem Zu stand sollte ich nach Hause fahren! Na, das konnte ja gut werden! Winkel zu erreichen. Wenn ich dies alles nicht schaudernd selbst erlebt hätte, ich würde es nicht glauben, daß ein einzelner Mensch an ben kann. Nun merkt aber erst auf, nun kommt die Krone! Daß ich Grassalat aß, wie der selige Assyrerfürst, davon will ich gar nicht reden. Ich hatte mich da in einem ziemlich dichten Buschwerk neben einem Pari niedergelassen, wo mich kein Mensch erblicken konnte. Meinen Rock zum trocknen in die Sonne ge breitet, fast der würd? Ohne Hut, ohne Stiefel, mit einer zerfetzten Hose ich sann hin und her und fand keine Lösung des Rätshels. Da knarrt plötzlich eine alte, verro stete Gart«nthi!re in meiner nächsten ! Nähe. Ich hatte sie vorher gar nicht beachtet. Ich fuhr heftig zusammen, sprang aus und spähte vorsichtig durch die Zweige. Nun denkt euch meinen Schrecken und meine Freude zugleich, als ich da in eleganter, lichter Som merkleidung sie, meine Liebe, kerzenge rade auf mich zuschreiten sah. Wie mir das Herz schlug! Ich fürchtete, sie könnte es pochen hören. Natürlich ver hielt ich mich mäuschenstill in meinem Versteck denn wenn ich auch Hemd und Hose an hatte, ich hätte mich doch um leinen Preis in dieser Verfassung überraschen lassen mögen. Also war sie doch in keinem Kloster eingesperrt. Warum aber hatte sie mir so lange kein Lebenszeichen zukommen lassen? Liebte sie mich ni-kt mehr? So un gefähr, vielleicht noch zahlreicher strömten die Gedanken leidooll und freudebeflügelt durch meinen Kopf. Dabei habe ich mich aber ofsenbar zu weit vorgewagt oder Lärm gemacht, denn sie hielt im Gehen inne, nahm den Bernhardiner, der sie begleitete beim Halsband und wendete direkt auf mich zu. Sie trat aber erschrocken einen Schritt zurück, als sie mich erblickte. „Entschuldigen Sie, gnädiges Fräu lein, Sie erkennen mich wohl gar nicht mehr?" sagte ich, denn was blieb mir anderes übrig, „mein Name ist Alt mann." „Um Gottes willen, Sie sind es, nein, wie Sie aber. . . Wie kommen Sie nur hierher?" Ich berichtete nun in schlichten Wor ten die kleinen Unfälle am See, die ein schlimmer Geist heut« über mich ver hängt hatte und fügte auch hinzu, daß ich gerne das Doppelte ertragen wür de, auii Freude, daß ich sie getroffen hätte. Da lachte sie wie ein lustiges Kind, meinte, sie zwar oft an mich gedacht, mir aber nicht schreiben können, weil sie meine Adresse nicht ge kannt habe. Nun freue sie sich, daß sitt mir dienen Sie werde su^ fort herausbringen. Ich dankte ihr herzlich und blickte ihr dabei so tief in die Augen, daß sich das hübsche, sonn verbrannte Gesichtchen mit einer jä hen, lieblichen Nöthe überzog. Wir schwiegen beide. Erst als sie sich von mir wendete, faßte ich mir den Muth, sie nochmals zu rufen. „Eine Bitte, eine schwere Bitte hätte ich", meine ich, und nun war es an mir zu «Nö then. „Und was?" fragte sie schelmisch lächelnd und die Augen senkend. sofort zurückzog. nun schlug sie auch die Augen wieder auf und blickte mich so ernst fem" si d Z daß mir das Hören verging. Ein grel ler Pfiff war das Letzte, was mir in den Ohren klang, denn als einen fetzen werde. „Wie fühlen Sie sich?" fragte mich der Alte. „Oh! ich danke verbindlichst, ich glaube ganz allein gehen zu können." „Wissen Sie, daß ich zur Polizei schickte?" brummte er. „Wie Gott will!" erwiderte ich apathisch wie ein Türke. „Meine Tochter, dieses hinterlistige Ding will mir allerlei Märchen er zählen. Aber Sie sind doch derselbe Liebling, der meiner Nase zu diesem Pflaster vcrholfen hat? Ja, ja, ich kenne Sie. Aber da hatten Sie doch einen Hut auf und Stiefel hatten Sie an und ich meine Sie hatten sogar «ine Hose?" „Um diese Dinge müssen Sie ge fälligst Ihren Hund fragen." Ach mein Hund hat das wohl alles gefressen?" Ich nickte, als ob ich das für gar nicht unmöglich hielte. „Hahaha, und auch Ihre Geldbör se? denn ich habe mir nachzusehen er laubt, ob Sie nicht einen Revolver oder dergleichen Freundlichkeiten mit sich führen. Wie? Eine gefräßige Bestie, dieser Hund? Na, junger Abenteuern und der Alte freute sich so darüber, daß wir schließlich ganz gute Freunde wurden. So viel lachte er, daß ihm das große, schwarze Pflaster von der Nase fiel. Später lud er mich (sva. Gatte: Süßes Mäuschen, soeben war ich mit Hans Kerten, der heule sei- ! Gatte: Famos! Wie Du das er- I chcn, daß Du eine geniale Frau bist. Gattin: Nicht wahr, Franz, Du meinst jetzt, daß ich Dir Glaub«» scheni«? Gatt«: Ab«r Mäusch«n! Gattin: Sithst Du, Franz! Du fühlst Dich am glücklichsten, wenn Du Casino Karten spielst. Mit Freuden suchst Du dieseLasterhöhle auf, jawohl, Dein Geld abnimmt, wo Du Dir di« Aug«» v«rdirbst, jawohl, di« Augen, und von wo Du betäubt und mit ver- ! störtem Gesichte heimkommst. Schließ lich, damit Du di«s«r bös«n L«id«n- ! schaft fröhn«n kannst, kommst Du mit menstage! ! Gatt«: Du gestattist schon, daß ich ! gegen Txin« B«hauptungen ein V«to aus, der Hans heißt. Und da Dein« Wahl g«rad« auf K«rten fiel, dichtest Du ihm an, daß er Dich zum Souper Gatt«: Ich schwör«! Worauf soll ich schwör«n? Gattin: Das wär« überflüssig; denn ich würd« Dir f«lbst dann nicht glau ben. Was sind denn Männ«rschwür«! Gatt«: Gut. Dann werd« ich nicht fchwör«n. Aber schau' her, mein li«b«s Kind! (Nimmt seine Börse heraus). Da ist mein Portemonnaie. Alles in allem ist «in Guld«n in Silber darin. Siehst Du? Nun, und jetzt antworte. Kann man mit einem Gulden in Sil ber der Spielleidenschaft fröhnen? Gattin: Das Börsevorweisen hast Du auch «instudirt. L«tzthin hast Du auch dasselbe g«than, und «s stellt« sich spielt! " Swtte^Wer"? ie llVich^ch^Merle Gattin: Mit einem Wort, Du bleibst Gatte: Aber, süßes Mäuschen, ich damit ist di» Sache abgethan. Gatt«: R«iz« mich nicht! Das sag' ich Dir! Gattin: Ruhig! Ein Mensch, d«r Gatt«: Ab«r, li«b«s Mäuschen! Gattin:-Mißt Du, was der Papa gesagt hat? Erinnerst Du Dich, daß .. Gatte: Na also gut. Ich bleib« zu Gattin: So ist's recht. Und jetzt, da wahr, ich hab« Recht? Gatte: Ich sagte Dir schon, daß ich nicht aufzuschneiden pflege. sinnst. Gatt«: Du täuschest Dich. Ich hab« sch«idte Frau bist unv Dich nicht hin t«r's Licht führen läßt. Gattin: Na, siehst Du? Also Du, Gatt«: Ich g«st«hc. Ein« kleine Ta- Gattin: Und Du hast auch nichts mehr als einen Gulden bei Dir? I Gatte: ?la. «inen Fünfzig«! halte ick in der Westentasche versteckt. Aber, Mäuschen, Du irrst doch, wenn Di» ! glaubst, daß mich die Kartenleiden schaft heute in's Casino zieht. Gattin: Also, was wär's den» sonst? Gatte: Es kam mir erst in den Sinn, als ich Hans traf. Eine seiner Mit theilungen ließ es mir rathsam erschei nen, vom Haus« zu flüchten und, nxnn Gattiri: Nun, was hat Dir der Gattin: Wirtlich? Du? Kommt er uns zum Thee kommt. Und Du weißt, Muki ist mir unausstehlich. Dieser > klein« Lebemann mit seinen cotett«n Allüren, mit seinem Friseurauslagen kopf. (Versucht, sich in eine falsch« Entrüstung hineinzureden.) Gattin (mit gespieltem Ernst): Ich , was sich schickt! Gatte: Der gefällt Dir? Ich b«- Gattin: Daß Muki Einem g«fällt,. ! Gatte: D«r hat so was... Ent (B«i S«it«.) J«tzt muß ich zu Haus« wirklich! (Zi«ht sich s«usz«nd den di« Scheiben und verbeißt, erfreut über d«n Sieg ihr«r Klugheit, das Lachen, ! dann): Du bleibst also doch zu Hause? Gatte (setzt sich breit in den Fau ! teuil): Nachdem Du «s wünschest, mein Engel. Du weißt, D«in Wunsch ist mir Befehl... gelenkt hat. Wie wäre es da möglich, hätte, Stendhal's Bücher zu lesen. Daß Jahre 18W erschienen „Physiologie d« nach Angabe des DichHrs in die Jahr« von 1846 —1851 zu setzen hat, gewor den ist. Im Anhang zu d«m „Arabien" Ihr« Liebe ist sprichwörtlich geworden und Gott hat kein Geschöpf erschaffen, das so zärtlich liebt wie sie. Sahid, Stamm der Asra?" —„Ja. beim M«i -— „Woher kommt es, daß Ihr so lieben?" Bei Allah, das ist wahr", Äugen, die von langen Wimpern ver- Pfeil« hervorschießen; wenn Du sie lä cheln und ihre Zähne zwischen ihren braunen Kippen «rglanz«n g«seh«n hat. Kurze Kritik. Dichter: »Nun, Herr Doctor, denken Sie