Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, November 01, 1900, Image 8

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    W. ) Vryan
über die
WcrhLfragen.
Nachstehend bringen wir das An«
nahineschreiben des demokratisch«»
Präsidentschafts - Candidaten William
Jenningsßryan. An das demokratische
Notisicationscomite.mit dem Congreß
abgeordneten JamesD. Richardson als
Vorsitzer, gerichtet, ist es im Wesent
lichen wie folgt:
Da ich in meiner Notisicationsrede
des Längeren die hervorragendste
Wahlfrage, den Imperialismus, erör
tert und auch einige Bemerkungen
iiber Militarismus und den Burenlrieg
hinzugefügt habe, so genügt es, wenn
hier noch die übrigen Planten der
Platform kurz betrachtet werden.
In gehöriger Weise betont die Plat
form die Trustfrage. Das erschreckende
Wachsthum von Combinationen zur
Beschränkung der Handelsfreiheit un
ter der jetzigen National - Administra
tion beweist über allen Zweifel, daß die
republikanische Partei es entweder an
der Bereitwilligkeit oder an der Fähig
keit mangeln läßt, die Trustfrage in
wirksamer Weis« anzupacken. Wenn,
wie man aus den Reden und d«r Hal
tung der republikanischen Führer schlie
ßen darf, diese Partei nicht die Absicht
hat, sich in dieser Frage auf die Äite
des Volkes zu stellen, so ist die schwach«
und verklausulirte Verdammung der
Trusts, wie wir sie in der republikani
schen Platform finden, nur darauf be
rechnet, die Aufmerksamkeit abzulen
ken, während der industriell« Despotis
mus sein Werk vollendet.
Feind des Gesetzes. Und keine Ver
theidigung ist möglich für «in indu
strielles System, unter dem «in Mann
oder «in paar Männ«r für ihre aus
schließliche Bereicherung die zu erzeu
gende M«nge oder den Preis einer ge
wissen Waare bestimmen können. Un
ter einem solchen System wird der
Konsument durch unverschämt« Preise
ausgeraubt! d«r Erzeug«! von Rohsiof
f«n hat nur einen Käufer und muß zu
dem willkürlich festgesetzten Preise ver
kaufen; der Arbeiter hat nur einen Ar
beitgeber und ist außer Stande, sich ge
gen ungerechte Löhn« oder Arbeitsbe
dingungen zu lvehren; der kleine Kauf
mann ist dem Spekulanten auf Gnade
und Ungnade ergeben; und der Ge
schäftsreisende wird überflüssig und
trägt sein bisheriges Salär zur noch
weiteren Schwellung des Trustge
winns bei. Da nur ein kleiner Theil
des Voltes an den Vortheilen theil hat,
die durch das Privatmonopol erzielt
werden, so folgt daraus, daß der Rest
der Bevölkerung nicht allein von die
sen Bortheilen ausgeschlossen, sondern
das hilflose Opfer jedes orgakiisirten
Monopols ist.
Es ist schwer, die Ungerechtigkeit, die
auf diese Weise verübt wird, zu über
schätzen oder di« schließlichen Wirkun
gen dieser Ungerechtigkeit auf die poli
tische und social« Wohlfahrt d«s Vol
ks zu b«rcchn«n. Uns«re Platform
verpflichtet sich nach der Andeutung
verschiedener Special - Heilmittel zu
einer unaufhörlichen Bekämpfung des
Privatmonopols auf der ganzen Linie
innerhalb der Jurisdiction des
Bundes, der Einzelstaaten sowie der
verschiedenen Municipalitäten. Ich
stimme diesem Versprechen aus vollstem
Herzen bei. Wenn erwählt, so wird es
mein ernstes Bestreben sein, dieses Ver
sprechen dem Geiste wie dem Buchstaben
nach zu erfüllen. Ich werde einen Ge
neralanwalt auswählen, der ohne
Furcht oder Gunst die bestehenden Ge
setze vollstrecken wird. Ich werde fer
ner solche weitere Gesetze zur Annahme
empfehlen, wie sie nöthig sein werden,
um jedes Privatmonopol, das außer
halb des Staates seines Ursprungs
Geschäfte macht, aufzulösen. Und
wenn es sich, was ich nicht glaube und
hoffe, herausstellen sollte, daß «in Ver
faffungsamendiment nöthig ist, um
dieses Ziel zu erreichen, so werde ich ein
solches Amendement empfehlen, das,
ohne die bestehenden Rechte der Einzel
staaten im Geringsien zu verkürzen,
den Kongreß in den Stand setzt, die
Bürger aller Staaten vor Schädi
gung durch Einzelpersonen oder durch
Corporationen, die zwischenstaatlichen
Handel treiben, zu bewahren.
Die Platform kennzeichnet das
Dingley - Zollgesetz treffend, wenn sie
es als ein« Trustausbrütungsmaßr«gel
verdammt, „die in berechneter Weise zu
zu entPressen.
Die demokratische Partei führt kei
nen Krieg gegen ehrlich erworbenen
di« einem ehrlichen Geschäftsbetrieb ob
liegen; aber sie proiestirt mit aller Ent
schiedenheit gegen Corporationen, die in
bar zu machen suchen. Corporationen
sind nicht für politisch« Zwecke organi
sirt; sie sollten gezwungen werden, sich
auf die Zwecke zu beschränken, die In
tbrer Gründmiaöurkunde ITbarttr)
nen, di« einem legitimen Geschäftsbe
triebe obliegen, werden es in ihrem eige
nen Bortheil finden, zur Herbeiführung
von Gesetzgebung mitzuwirken, die sie
vor dem unverdienten Odium schützt,
das durch jene Korporationen auf sie
gehäuft wird, die in die Politik hin
übergreifen.
Di« republikanische Partei hat sich
beharrlich geweigert, dem dringenden
Ersuchen der Zwischenstaatlichen Han
dels - Commission (Interstate Com
merce Commission) um eine solche Er
weiterung ihrer Gewalten, daß sie die
Hoffnungen, die bei ihrer Schaffung in
sie gesetzt wurden, erfüllen könnte, zu
entsprechen. Die demokratisch« Partei
ist für Gesetzgebung verpflichtet, welche
die Commission befähigen wird, Ein
zelpersonen sowohl wie ganze Ortschaf
ten vor ungerechten Frachtunterschieden
zu bewahren und das ganze Volk gegen
unbillig« Frachtraten zu schützin.
Nachdem auf die wiederholte Forde
rung, die Doppelwährung statt.der rei
nen Goldwährung mit ihrer Bank
noten - Ergänzung zur Grundlage
unseres Geldwesens zu machen, sowie
auf die Erklärung des Staatssekretärs
Hay vom November 1898 an Lord
Aldenham hingewiesen ist, in dem er
klärt wird, daß Präsident McKinley
und eine Mehrheit seim-s Cabinets im
mer noch der Ansicht seien, daß di« H«r
beisührung eines internationalen
Uebereinkommens zur Einführung der
Unterhandlungen zu diesem Zweck« je
doch nicht günstig sei, erklärt Herr
Bryan:
„Das Geldgesetz, das vor noch nicht
Jahresfrist erlassen wurde, enthält ei
nen Schlußsatz, in dem erklärt wird,
daß das Gesetz der Wiedereinführung
der Doppelwährung nicht im Wege
stehen soll, wenn immer diese Einfüh
rung unter der Mitwirkung anderer
Nationen möglich wäre. Auch die
Rolle einsetzen.
Die Prägung von 16:1 drückt nicht
nur das Berhältniß zwischen dem jetzt
der die gegenwärtig« noch di« künftige
Die Umlaufsmittel - Borlag« (Qur
r<>ri<'v Hill) w«lche die Zustimmung
tei im Jahr« 1896 gab. wurde
Greenbacks einzuziehen, obwob! die
Partei und ihre Führer diese Absicht
in jeder Weise zu verheimlichen suchten.
Diese Absicht liegt jetzt klar zu Tage,
Wenn die Nationalbanknoten durch
Regierungsschuldscheine(!i<i„,lx) sicher
gestellt werden sollen, so umschließt das
verfochtene Geldsystem eine permanent«
(dauernde) Nationalschuld, die mehr
und mehr wachsen muß. Auch werden
Jene, die ihr Geld für sich arbeiten
lassen, (kiiinm liU ela«»,-») geneigt
sein, ihren mächtigen Einfluß jeder
Maßregel zuzuwenden, die darauf hin
ausläuft, die Nationalschuld zu ver
größern und dauernder zu machen.
tuiU dvi!»Zs) zuzustimmen.
Die Forderung eines BersassungS-
Amendements, welches die Erwählung
d«r S«nator«n dir«ct durch das 801 l
form; aber «ine Resolution, die ein sol
ches Amend«m«nt vorschlägt, hat nun
schon dreimal das Repräsentantenhaus
pafllrt, fast ohn« Opposition. Was
immer vor einem Jahrhundert der
Grund für die Annahme des gegen
wärtigen Wahlmodus gewesen sein
sind, machen es nothwendig, daß das
Volt in die Auswahl der Senatoren
direct eingreift. Ein Senator ist nicht
weniger der Vertreter des Staates,
weil er sein Mandat vom Volte direct
anstatt von der Legislatur empfängt.
Wenn der Wähler fähig ist, für die
len, die Vertrauen in die Einsicht und
den Patriotismus der Massen haben.
Die Platform heißt da! Princip der
direkten Gesetzgebung gut. Dieses
Princip hat seine Anwendung bereits
in den bedeutsameren Fragen der Bun
des-, Staats- und Stadtverwaltung
gefunden. Es beruht aus der Theorie,
daß man in eigenen
Während das als „Regierung durch
Einhaltsbcfehlc" bekannte Verfahren
jetzt hauptsächlich gegen die An^estell
das Jedermann berührt. Der Zweck
des Einhaltsbesehls in diesen Fällen
ist, die durch einen Rich
haltsbefehle ist aber so nothwendig für
Die schwarze Liste (lilaeklist) wie
beiter herbeiführen und den wachsenden
Gebrauch, das Militär zur „Schlich
tung" von Arbeiierunruhen herauszu-
Wichtigleit der Platform - Empfeh
lung betonen, welche die Errichtung ei
politifchen Leben ausfüll!, so fällt «s
wird. Ein Cabinelsbeamter, der die
Interessen der Arbeiterschaft getreulich
vertreten würde, wäre nicht nur von
unschätzbarem Werthe für die Arbeiter
selbst, sondern auch sllr den Präsiden
ten.
Der Ausschluß der Chinesen ist von
Vortheil für das Land gewesen. Seine
Aufrechterhaltung und strenge Voll
streckung sowie seine Ausdehnung auf
andere, ähnlich« Rassen sind unbedingt
geboten. Der Asiateist so grundver
schieden vom Amerikaner, Haß er nicht
in unserem Volte aufgehen kann; er
ist deshalb ein unwUnschensiverther
Auwachs für unser Bürgerthum, der
aus dem Lande gehalten werden sollte.
Seine vorübergehende Beschäftigung
Eigenthümlichleiten bewahrt, und fein«
niedrige Lohn- und Lebenshaltung bei
behält, ist eine ewige Ungerechtigkeit
ittae-n unsere Arbeiter, wie eine Quelle
fortwährender Reibungen.
Weiteren spricht sich Herr
Für ein« anständig« Behandlung
der Veteranen, die sich wirklich im
Dienste des Vaterlandes verdient ge
macht haben.
Für die Erbauung und ausschließ
liche Controllirung des Nicaragua»
Canals. «.Die Controllirung wird als
nothwendig erklärt zu unsern Sicher
heit gegen feindliche Ueberraschungen.)
Arizona, Neu Mexico und Okla
homa sollten sobald wie möglich zu
Staaten erhoben und Porto Rico und
Alaska die Territorial - Regierungt
form gewährt werden.
Bezüglich Eubas wird erklärt, daß
die republikanisch« Partei wohl eben
falls die Unabhängigkeit der Kubaner
zugestehe, daß es aber im Lichte der
republikanischen Colonial - Politik
fraglich sei, ob die Versicherung von
dieser Seit« ernst genommen werden
Die Oedländer«ien des W«stens soll
ten durch Berieselung dem Anbau er-
Theil des Geldes, das jetzt für Krieg
messener Berieselungswerte v«rausgabt
würde, sagt Herr Bryan, so würde da?
mehr Menschen Gelegenheit zur dau
wiirde.
Der übermäßigen Britensreundlich
keit der McKinley - Administration
wird folgende Abfertigung zutheil:
„Unser Handel dehnt sich immer mehr
aus und selbst wenn wir es wünschten,
so könnten wir es uns nicht erlauben,
unnöthige llberfreundliche Beziehungen
zu einigen wenigen Völkern zu unter
ein directer Schlag in's Gesicht der
richtet ist, den Filipinos ihr« Selbst-
Zum Schluß wird noch auf die un-
Mchtigkeit der Frage
besitzt. Diesesei und bleibe
schied, treu bleiben oder sie aufgeben
sollen, ist eine Frage, di« bald entschie
den werden muß. Es ist leichter, einen
je der Versuchung unterliegen, die vor
unseren heroischen Verfahren verkün
deten und durch Vkrgan
leugnen.
Offene Sprache.
Mit erfrischender Oss«nh«it äußert
sich H. S. Pingr«e, d«r republikanische
Gouverneur Michigan'?, über den ver
glaube ich, daß unter den jetzigen Ver
hältnissen das B«st«, was ihr passiren
Partei in dies«m oder einem der näch
sten Jahr« wäre. Mark Hanna und
di« And«r«n von der Ohioer Clique ha
ben die republikanisch« Part«i nahezu
ruinirt, ich bin aber davon üb«rztugt,
daß ihre besten Mitglieder, welche nur
ihr Bestes wollen, ihrem Treiben in
Bälde Halt gebieten werden, sollten sie
zu dem Zweck selbst so weit gehen müs
sen, das demokratisch« Tick«t zu stim
m«n.
McKinley mit dem Guinmi
rllcken läßt sich von Mark Hanna und
den übrigen Dictatoren dazu gebrau-
Ding« ein Ende gemacht werd, best»
besser für di« V«r. Staaten."
««, »»« ««pubttkan-, »«,
»elv h!nau«»ersem.
.Herr Sprecher! Herr Cannon von
Illinois deutete in seiner gestrigen
Rede auf ein enormes Defizit in aller
nächster Zeit hin, und darum scheint
es mir am Platz«, Ihre Aufmerksam
keit darauf zu lenken, daß die Regie
rung während der letzten beiden Tage
dem Lande leicht 578,375 hätte sparen
Bor wenigen Tagen berichteten die
Zeitungen des ganzen Landes über
einen »all, daß «in Brigade-Gene
ral unserer regulären Arme« Folgen
des von dem höchstconima>ldirend«n
General d«r Arm«« gesagt haben soll:
(Aus der.Washington Times" vom
letzten Mittwoch.) „Sein Mund liigt,
er lügt im Herzen, er lügt durch jede
Pore seiner Haut und inrt jedem Haar
aus seinem Kopse; er lügt vorsätzlich,
überlegt, absichtlich und tückisch."
Der Mann, welcher dies« Wort« äu
ßerte, bekannte sich vor Gericht schuldig
und darauf macht« der Präsident der
Ber. Staaten (McKinley) diese be
zeichnende Erklärung: „Ein Kriegsge
richt, zusammengesetzt aus tüchtig«»
Officieren von hohem Rang, hat den
Angeklagten schuldig befunden, sich im
höchsten Grade anstößig gegen die
gute Form und die Disciplin im Mi
litärdienste vergangen zu haben, wes
halb derselbe unwürdig sei, eine Stel
lung in der Ver. Staaten-Armee zu
bekleiden."
Nun, meine Herren, falls General
Sherman, General Grant oder Gene
ral Sheridan, welche dem Vaterland«
bedeutendeDienst« g«l«istet haben, einen
Urlaub von iib«r 3V Tag«n verlangt
hätten, z. B. um eine Reise um die
Welt zu machen, oder um militärische
Einrichtungen anderer Länder zu stu
diren, welche Privilegien würden diesen
Männern nach dem Gesetze zugestanden
worden sein? Artikel 621 der Mi
litärgesetze gibt darüber genau Aus
schluß, eS heißt da: „Kranken oder ver
wundeten Officieren, oder auch wenn
gesetzmäßig außer Dienst, soll ihr vol
les Gehalt gezahlt werden; wenn aber
abwesend auf Urlaub wegen anderer
Ursachen so sollen sie ihr volle» Gehalt
nur in dem Falle bekommen, wenn ihre
Abwesenheit vom Dienste durchschnitt
lich 30 Tage im Jahre nicht übersteigt,
andernfalls sollen sie für die übrig«
Zeit nur halb«s Salär erhalten."
Also der verdiensttt: Osficier in der
Armee der Ber. Staaten kann nur
ein«n «inmonatlich«» Urlaub erhalten,
w«nn «r sich nicht «inen Abzug der
Hälft« f«in«s G«halts grfallen lassen
will.
Und nun, m«In« H«rren, kommt der
Präsident d«r Bereimgten Staaten, um
diesen Brigade-General zu bestrafen,
(oder richtiger g«fagt, zu btlohn«» für
sein anstößig«? Betragen) und sagt zu
ihm, was «r nicht zu General Grant
oderGeneral Sherman hätte sagen kön
nen: „Ich gebe Dir 6 Jahre Urlaub;
fülle die Zeit aus, wi« es Dir am be
sten paßt; Du kannst als Reisender
sür den Fleisch-Trust arbeiten, oder
Dein« Di«nste der Plutokratie und der
V«r. Staaten wird Dir jährlich 55500
b«zahl«n."
DreiunddreißigtausendDollar» müs
sen also in den nächsten 6 Jahren vom
Schatzamt ausgezahlt werden für einen
Menschen, der sich der gemeinsten und
gröbsten Ehren-Beleidigung schuldig
bekannt hat, welche in de» Annalen
der amerikanischen Armee, seit den Ta
gen Washington's bis zur heutigen Zeit
einzig dasteht. (Applaus von der de
mokratischen Seit«.)
Das ist noch nicht Alle». Der Ge
neral-Adjutant berichtet, daß der be
tr«ff«ndt Brigade-General sein Pen
sions-Alter wenig« Tag« nach Ablauf
dieses sechsjährigen Urlaubs erreicht.
Dos bedeutet, hätte derselbe sein 64.
Lebensjahr in fünf oder in vier Jah
ren erreicht, so würde dieser Urlaub
sich eben nur auf fünf, resp, vier Jahre
erstreckt haben.
Die ganze Angelegenheit ist so schlau
überlegt, daß Ver betreffend« Brigade-
General, kurz bevor er sein 64. Lebens
rie mit den Epauletten des amerikani
schen Brigadiers umher stolzieren darf,
um nach Ablauf von wenigen Tagen
(Sectio» 620) außer Dienst zu treten
und die anständig« jährliche Pension
von Z 4152 oder dr«i vierteln seines
jetzigen Salärs zu beziehen.
Da die durchschnittliche Lebensdauer
eines 64jährigen Mannes noch 11
Jahre beträgt, so Wied er au» unserer
öffentlichen Schatzkammer während
dieser Zeit noch 545L75 ziehen; dies«
Summ«, mit s«in«m Urlaubs-G«halt
von 533,000 «rgi«bt «inen Total-Be
«rag von 578,376, und das für «inen
Menschen, d«r di« Unv«rschämth«it
hatt«, KU behaupten, daß der comman
dirende General der Arme« «in Mann
s«i, d«r im Herzen lügt, dessen Mund
lügt u. s. w.. während Zeugen bewie
sen, daß derselbe die einfache, nackt«
Wahrheit gesprochen! 50,000 Soldaten
sind Zeugen, daß ihnen auf Veranlas
sung des betreffenden Brigade-Gene
rals (Eagan) als Nahrung faules
Fleisch gegeben wurde, welches den
stärksten Mag«n total verdorben haben
würde. (Applaus.) Jenes Fleisch ver
ursachte unzählige Krankheits- und
Todesfälle, wofür di« «norin«n Todten»
listen in den Bivouaks unserer eigenen
Staaten den besten Bew»is liefern.
Diese Suspendirung vom aktiven
Dienst ist so arrangirt, daß diesem
Manne, ohne irgend welche andere
TX«nMi>lung, aus un>er«m osstnril
chen SchaH üixr (XX) ausgezahlt
wertxn müssen! Haben Sie je von
etwas Derartigem gehört? Giebt es
einen einzigen Armee-Officier im ak
tiven Dienst, der «ine derartig« Strafe
beanstanden würd«? Es gi«bt that
sächlich k«in«n Lieutenant, leinen Capi
tal,, keinen Brigade-General, dem ein«
solch« Susp«ndirung vom aktiv«»
Di«nst bis wenig« Tag« von s«inem l>4.
Lebensjahr«, um sich dann mit Drei
vi«rt«l seines regulären Gehaltes für
die Dauer seines Lebens pensioniren
zu lassen, nicht höchst willtommen
wäre. Meine Freunde, es giebt leinen
Abgeordneten in diesem Haus«, welcher
«ine solch« Strafe von H2SW
nächsten sechs Jahre und P4I2S für
weitere elf Jahre, ohne irgend die ge
ringste Dienstleistung, ablehnen würde.
(Applaus.) Ebenfalls würde lein ein
ziger der Senatoren, drüben am ande
ren Ende des Capitals sich weigern,
eine derartig« Straf« üb«r sich «rg«h«n
zu lass«n. Ich glaub« laum, daß «s
«inen Richter des höchsten Gerichtsho
fes giebt, welchem «in« solch' unge
heuerliche, unerhört« Strafe nicht äu
ßerst willkommen wäre. ,
Lasten wir uns All« gleich morgen
früh auf ähnliche W«ise bestrafen!
(Gelächter.) Achtundsiebenzigtausend
als Strafe ausgezahlt zu erhalten, weil
er den Höchstcommandirenden der Ar
mee „ein«n Liign«r aus j«d«r Pore" ge
schimpft hat! Nun, mein« H«rr«n,
ich glaub«, w«nn «r d«n Präsidenten
ner aus seinem Halse in feinem Herzen
und aus jeder Pore" geheißen hätte, so
würde er höchst wahrscheinlich wenig
stens ein« Million «rhalten haben! (Ge
lächter.) Welcher Lieutenant in der
Armee, dem dieser Bericht zu Gesicht
kommt, wird nicht zu derUeberzeugung
schen, der di« Ehre des Generals MileZ
Ich stehe nicht hier als General Miles'
halten hatte, 17,<XX) mit Mauserge
wehren bewaffneten Spaniern auf der
Heerstraße zu begegnen, landete er am
anderen Ende der Insel und «rob«rtk
Erhaltung der Gesundheit unserer
gewiß General Miles in erster Reihe
neben Dewey und Schley. Wenn wir
drew Jackson auch die Namen von
D«w«y, Schl«y und Mil«s n«nn«n.
Das Gemetzel von Santiago war
ersten Rapport der Schlacht des ersten
schlecht«st« Licht zu st«ll«n!
(B. D. C.)
«ufgemtrkt. Aarmer!
Einer der deutschen Consuln in Ar
gentinien schreibt an «ine deutsche Han
delszeitung in Berlin: „Niemals war
di« Weizen - Ausfuhr von Argentinien
so groß wie diests Jahr. Aus d«r letz
ten Ernte haben wir über 63,(XXI,(XX)
Bushel nach Eurova geschickt und die
Weizencultur wird immer weiter ge
fördert. Die Ernte dieses Jahr, welche
im December stattfinden wird, Ver
den, üb» 76 Millionen Bushel das
Dies ist dieConcurr«nz, die der ame
rikanische Farmer in der Weizencultur
hat.
Wo findet der Farmer seinen Schutz?
Er verkauft seinGetreide auf dcnMärk
len des Freihandels und tauft feineße
dürfnisse von den hoch beschützten ein
will es so haben, deshalb stimmt di«
groß« Mehrzahl das republikanische
Ticket.
«c»inley« »rtegserrl»»»««.
„Nach genauer Prüfung der Prokla
mation des Präsidenten (vom 21. De
zember 1898) und der Stimmung der
Tagalen, mit denen ich täglich politi
sche Probleme und die freundschaftli
chen Absichten der Ver. Staaten ihnen
gegenüber besprach, «am ich,u der Ue
berzeugung, daß einzelne Wörter und
Ausdrücke, wie z. B, „Souveränität",
„Recht der Abtretung' (Seitens Spa
niens an die Ver. Staaten) und Worte,
die unmittelbar« Okkupation anordne
ten u. s. w., die, obwohl an und für
sich auszeichnet und genau zutreffend
auf die wirklichen Zustände, dennoch
derart waren, daß sie von der Kriegs
partei der Tagalen vortheilhaft hätten
ausgenutzt werden können, um unter
den Eingeborenen weit umher Feindse
ligkeiten hervorzurufen.
„Die unwissenden Klassen (der Fili.
pinoS) lehrte man glauben, daß gewisse
Worte, wie „Souveränität", „Protek
tion" u. s. w., eine eigenihümliche Be
deutung haben, die ihrem Wohlergehen
verderblich sei und eine zukünftige po
litische Herrschaft bezeichnet ähnlich der.
von welcher sie vor Kurzem erst befreit
wurden. Ich war deshalb der Mei
nung, daß ich berechtigt wäre, die Er
klärung (McKinleys Kriegserklärung
an die Filipinos) so abzuändern, daß
die wohlwollende Absicht der Ver.
Staaten-Regierung dem Verstände des
Volkes klarer zum Bewußtsein gebracht
würde.
„Und diesen Entschluß faßte ich um
so rascher, weil während der letzten
paar Tagt die Constitution der Regie
rung AguinaldoS so („Vortheiles!")
verändert w»rden war, daß dieselbe in
Washington zur Zeit der Kriegserklä
rung noch nicht verstanden sein
konnte." General Otis' Bericht,
Seite 66.
» «- «
„Aguinaldo beantwortete die Prokla
mation durch «ine Gegenproklamation,
in welcher er mit Entrüstung gegen die
beanspruchte Souveränität der Ber.
Staaten über die Inseln protestirt«,
welche in Wirklichkeit den Spaniern
durch das Gut und Blut seiner Lands
leute abgenommen worden seien, und
er schalt mich, daß ich den Titel eine«
Militärgouverneurs annahm. Selbst
di« Frauen der Provinz Caviie erklär
ten mir in einer mit zahlreichen Unter
schriften versehenen Zuschrift, daß sie
bereit sind, ihr patriotisches Blut für
die Freiheit und Unabhäugigkeit ihres
Landes zu vergießen, nachdem ihre
Männer von uns alle umgebracht
seien." General Otis' Bericht, Seite
70.
ch » »
„Die Folge davon war, daß unser
Posten sein Gewehr abfeuerte; darnach
eröffneten die Aufständischen in der
Nähe von Santa Mesa ein lebhaftes
Feuer auf unser« dort aufgestellten
Truppen. Der Kampf wurde seitens
der Aufständischen strengstens defensiv
und von unseren Truppen durch einen
kräftigen Angriff geführt." General
Otis' Bericht, Seite 96, 4. Februar
1899.
« » »
„Gerade vor der Zeit, welche vom
Senat für die Abstimmung über den
Vertrag festgesetzt war, wurde ein An
griff, der offenbar vorher vorbereitet
und blutigem Verluste der Aufständt
schaft des Präsidenten, Dezember 1899.
Seite 4l>.
» « «
„So bedauernSwerth auch ein Krieg
ist, so ist doch der Krieg, in den wir
verwickelt find, unvermeidlich. Wir
wurden von einer kühnen, wagemuthi
gen und begeisterten Armee angegrif
fen," —„Vorläufiger" Bericht de» Phi
lippinencommission.
» » «
„General Otis antwortete dem Ge
neral Torres, welchtr als Parlamen
tär nach Manila gekommen und im
Auftrage AguinaldoS erklärte, daß der
Streit zufällig entstanden und die Fi
lipinos sich zurückziehen würden, um
während der Friedensverhandlungen
weiteren Feindseligkeiten vorzubeugen,
finster und streng, daß der. Kampf,
den müsse." Pr-b-Jnterview mitGe
neral C. Mcßeeve, welcher kürzlich von
Manila zurückkehrte.
„Die Hauptfllhrer der *Aufs«ändi
schen halten zu dieser Zeit nicht die Ab
ficht, Feindseligkeiten zu beginnen."
General Otis' Bericht, S. April
1899.
» » «
„Aguinaldo bittet nun um Aufschub
der Feindseligkeiten und um eine Un
terredung; Antwort verweigert."
General Otis' Telegramm, 9. Februar
1899.
Rollen.
Hintergrund zu schieben, um dort in
Vergessenheit zu gerathen, glauben die
Republikaner sehr klug zu handeln, die
genannte Frage zum Hauptissue »»
machen, weil sie die Diskussion d«r ver
nistration scheuen.
(Davenp. Demokrat. Unabh. Dem.)
—Ha tda ein Mensch behauptet,
Präsident Krüger unterstütze Lryan'«
Campagne mit itwas mehr als zwei
Millionen Pfund Sterling! Soll da»
nun Brqan's Sache diSkreditir«»?
Oder etwa Krüger'S? Oder soll es da
ran erinnern, daß Herr McKinley sich
England'S Unterstützung aus Krüger«
und der Transvaal . Republik Kosten
»«sichertest? (N. Y. St-atsztg.)