Porto Rieo unter dem Sarpet baggerthnm. U«b«r zwei Jahre ist's her. daß Ge neral Miles in Porto Rico landet« und d«r Bevölkerung der Insel im Namen der V«r. Staaten die Befreiung vom spanischen Joch verkündete, an d«ss«n Stelle Aufnahm« derJnsel in den ame ritanischen Staatenbund versprochen wurde. Di« Portorica»«r glaubt«» an di« Ehrlichl«it dieser B«rspr«chungen und jubelten den Amerikanern zu. Vor vier Wochen wurde in Porto Rico auf sanften Druck von oben her eine Erin nerungSfeier der Landung der Ameri kaner veranstaltet und die ossiciös«» B«richte wußten gar nicht genug von dem Enthusiasmus zu milden, den die tet haben sollten. Thatsächlich beschränkt« sich dieF«ier aus «in«n RetxaktuS, in welchem sich di« offizielle W«lt gegenseitig beiveih riiuchert«, und auf einig« mthr oder w«- nig«r aufrichtig g«memte Demonstra tionen deS Theils der Bevölkerung, der leicht für so «twaS zu gewinnen ist. D«r b«ssere, gebildet«, intelligente Theil hi«lt sich fern und stellte Betrachtungen an iib«r den Unterschied zwischen einst und jetzt. Ein« solch« sehr eingehende Be trachtung sind«t sich z. B. im „Diario de Puerto Rico", dem besten Blatt der wird, daß sich der bessere Theil der B«- völl«rung nicht an den Demonstratio nen betheiligt hat. Der Artikel ist von zu Ende eine geradezu ver- Amerikaner! lnhalt Bei der Annexion der Ins«! war et t«r spanischem Regime nicht besonders zu klagen hatte. Porto Rico erfreute «in«r w«itgehendcn Skitonomie, Maß persönlicher Freiheit genoß. Au wohnerzahl entsprechend vertreten. Wenn di« Bevölkerung trotzdem die «linerikanischen Annexion willkomm«n g«s T«rritorium sofor/ all«r d«r Bundes - Verfassung gewährleisteten Recht«, eines noch größeren Maßes von Selbstverwaltung u. s. w. thtilhafüg Markt für di« Product« der Insel zu finden. Di« L«ut« fühlten sich bereits als amerikanische Bürger, als vollbe rechtigt« Mitglieder eines so gewalti g«n Gtin«inw«senS und waren stolz da rauf. Wi« steht es heut«? Porto Rico wird von Washington aus regiert, die ober sten Beamten- und Richt«rstell«n, die Zoll- und Finanzverwaltung sind in den Händen von Amerikanern, di« nx d«r die Sprach« noch d«n Charakter und di« Gtwohnh«it«n d«r B«völl«rung verstehen, dafür jedoch darauf aus sind, Geld zu machen, so lang« sie Gelegen heit dazu haben. Die Polizei ist cor rupt, wie ungefähr überall in Alt- Amerika, mit der Zoll- und Steuerver waltung ist es nicht besser. In der Kasse gähnt «in TXsicit von zwei Mil lionen, statt des früheren Ueberschusses, Handel und Wandel liegen darnieder und durch den Tarif von 16 Procent ist auch der amerilanische Markt v«r schloss«n, während Provisionen für die Armee und sonstig« Sachen zollfrei «ing«führt werden. In der sogenann ten Legislatur haben di« Portoricaner nichts zu sagen, im Congreß sind sie durch eindn Delegaten ohne Stimme v«rtret«n, mit d«r persönlichen Freiheit ist es vorüber. Das ist das Resultat zw«ijährig«n Carpetbaggerthums in Portorico. Unberechtigter Borwurf. Di« Republikaner zeihen die Demo kraten der Unausrichtigkeit, wenn Letz te« für die Unabhängigkeit und politi sche Freiheit der Philippiner eintreten, während wenigstens die südlichen De mokraten bei sich zu Hause den Negern früher die persönliche Freiheit verwei litische zu verweigern suchen. Der Borwurf der Unausrichtigkeit ist völlig unberechtigt! Gerade der Hinblick auf die Neger liefert den besten Beweis für di« Aufrichtigkeit der süd- Carpetbagger - Regierungen doch wohl zur Genüge gezeigt. Si« haben nur die Wahl, selbst unterzugehen, oder aber durch Beschränkung der politischen Rechte der Neger dies« in eine unschäd liche Minderheit zu drängen, und sie zu realeren. Indem sie das thun, wissen unv empsinven vle Einsichtig«» unler ihnen nicht nur genau, daß sie damit den Grundsätzen der Unabhängigkeits- Erllärung zuwiderhandeln, sondern bekommen auch all die Widerwärtiglei ten und Uebel zu kosten, welche die Be herrschung einer fremden Rasse wider deren Willen unter dem Scheine des Gesetzes mit sich bringt. Und w«il sie am eigenen Leibe erfah ren haben, mit welchen Unzutraglich keiten, welchen unfreiwilligen Ungerech tigkeiten, welcher Prostituirung desGe wissens und der Grundsatz« das Regie ren einer fremden und tiefer stehenden Rasse verknüpft ist, ist es nur natür lich, wenn unsere südlichen Demokra ten nichts davon wissen wollen, daß wir uns ohne Noth und freiwillig eine Last auferlegen, welche sie unfreiwillig zu tragen haben. Unfreiwillig! Denn die heutige Ge neration hat di« Neger nicht nach den Südstaaten gebracht. Sie sind das unselige Vermächtniß der Väter, und selbst diese waren an der Einführung der Sklaverei nicht in dem Maße schul- wie di« großen Kapitalisten New tische Weisheit, wenn sie bestrebt sind, müssen. MeKinleh'S Sln»ahmebrief. Der Präsident McKinley hat in ei> derum für „gefährlich, revolutionär" u. f. w. und sucht das Volt mit den alt«n abgegriffenen Phrasen in Angst zu versetzen. Daß die Währungssrage in diesem Wahllampse keine unmittel bare Bedeutung hat, sagt der Herr Präsident natürlich nicht, ebenso we- Dann sucht McKinley mit Zahlen t ä t befind«. Er wirft mit den Mil di« Arb«it«r schwerlich davon Lb«rz«u gen können, daß sie es seit 4 Jahren außerordentlich gut haben. Die Trust- Magnaten und die Actionäre großer Corporationen dürsten es eher glau ben. Daß di« Farmer einigermaßen anständige Preise für ihre Producte er halten, möchte McKinley auch gewiß gern als sein Verdienst beanspruchen, Farmer einfältig genug wären, diese Behauptung auf Treu und Glauben hinzunehmen. ES ist ja wahr, daß di« Handelsbilanz für die V«r. Staaten günstig ist, davon ab«r hat d«r Gewer betreibend« und der Arbeiter keinen Vortheil, d«nn das Kleingeschäft blüht nicht und die Löhn« sind nicht gestie gen. In Bezug auf das Verhalten d«r Administration zu den Buren sagt der Präsident, daß er nicht gezögert habe, seine guten Dienste zur Beendi gung der Feindseligkeit«» anzubieten. Er sagt aber nicht, daß dieses» Aner bieten der Sache der Buren mehr scha- und in dessen Interesse. Ueber di« Trustfrage gleitet der Präsident mit einigen Sätzen hin unterdriickt werden. Davon, dah Bundes - G-setz gegen di« Trusts längst leni Wort. Di« Administration hat keinen Finger gerinzri, um vae Dyer man - Gesetz durchzuführen. „Praktische Civildienstre worden", sagt der Präsident, „ihreZu lunft ist in ihrer Hand sicher." Dabei hat McKinley Tausende von Aemtern oder streng executiver Natur verbun den sind", in Wahrheit aber geschah «s. um Tausende von hungrigen Par- Rico und auf den Philippinen verüb ten fcandalöfen Mißwirthschaft. Die Ruhmeshymni, welche McKin- Der bei weitem größte Theil des Briefes beschäftigt sich mit der Phi lippinen - Frage. McKinley sucht mit vielen Worten den Vorwurf, unser« Bundesgenossen waren; auch nicht, daß nach den Grundsätzen unse rer Verfassung jed« Regierung die Zu stimmung der Regierten bedingt? auch nicht, daß die Filipinos nach der Er nicht geschehen wäre, wenn nicht der Der Präsident hat eben so oft daS sttsche Politik treibe, so wird dies durch sung der Ver. Staaten gilt, ist Jinpe er will. Sein Annahmebrief wird deshalb auf die Nation nicht Eindruck um für parteipolitische Ziele und die Wiedererwählung McKinley's Propa ganda zu machen. An die Wähler. Wer es fi>, Recht hält, daß unser jocht, der stimme flle Herrn Mc- Kinley. W«r es für Recht hält, daß unser Volt di«s ander« Volk dafür un t«rjocht, daß eSunsbeig«- st a nd «n, der stimme für McKinley. McKinley. W«r «s für R«cht hält, daß in ir- stimm« für Wm. Mc- Kinley. Wer es für R«cht hält, siecht auf Freiheit und Unabhängig keit verficht, der stimme für Wm. McKinley. Wer es für Recht hält, durch di« Wm. McKinl«y. Wer «S für Recht hält, daß uns«re feindselig« Haltung «in nimmt, d«r stimm« sürWm. McKinley. W«r «S für R«cht hält, unser« der stimm« für Wm. McKinkv. W«r alles dos für U n r « ch t h 3 I t, beistimme siirWm. Jen tei, für Wm. McKinley. Mittelstand, der klein« Kauf mann, d«r selbständig« Handwerker, der kleine Fabrikant, aufhören solle zu existiren, d«r stimm« für Wm. McKinley. W«r da glaubt, daß das Land am besten fahr«n wird, wenn ei nur einige hen, d«r stimme für Wm. McKinley. Wer da glaubt, und di« W«ll wissen lass«n will, daß di« Bewohner d«r als d«n Dollar, der stimm« für Wm. McKinl«y. Wer das alles nicht g ka ub t, d«r stimm« für Wm. Jennings Bryan. Republikanische Yanipagne mittel. republikanische die Postmeister 4. Klasse dazu benutzt, Campagne-Literatur unter di« Leut« gesandt, und di«se haben dann die Adressen hinzuzufügen. Eine Be schwerde dagegen ist beim General- Banner sich die Farmer und ländlichen Wähler zur Unterstützung McKinley'S vereinigen sollen. Den Land-Postmei stern ist nun von Chicago der Auftrag g«word«n, daß st« in ihr«n B«zirk«n Zweigvevein« gründen und innerhalb National-Comite einsentxn sollen. .Wir wünschen Ihnen mit allem Nachdruck nahezulegen," heißt es in dem Schreiben, „daß Si« das Wachs thum di«ser Liga fördern, indem Sie stens zehn Mitglieder in Ihrer Na^- ernste Sache für Sie sein, diese persön jetzt wohl geplant ist, wird William McKinley erwählen, und Si« können Natürlich «S kein Postm«ist«r Die BekehrnnftSkrafl des „ehr lichen" Dollars. Zu den Zeitungen, welche Herrn W. I. Bryan im Jahre 1896 heftig Ge kämpft haben, gehört auch die „New Uorter StaatSztitung". Wie viel« an dere Blätter verdammt« die New Aor kerin aber seitdem den Imperialismus und die Trusts, um dennoch schließlich denselben Kandidaten zu unterstützen, der nicht nur als Vorkämpfer der Trusts und des Imperialismus ange sehen werden muß, sondern sich auch imperialistischen Politik verpflichtet hat. Natürlich muß auch in diesem Falle politischer Prostitution der „ehrliche Dollar" nicht nur als Vorwand die nen? «r erklärt vielleicht in Wirklich keit di« Stellungnahme des New Uor ker Blattes ebenso, wie di« so vieler Wir gönnen den Republikanern die „New Dorker Staatszeitung", welche zu den Blättern gehört, die zwar viel letztere hat, wie gesagt, schon vor vier Jahren des ehrlichen Dollars wegen Herrn McKinley unterstützt und ihre baten mithin lein Gewinn für ihn. Was manche Zeitungen heuizutaze Alles wegen des ehrlichen Dollars ist für Freihandel, McKinley hat Und das Alles deS „ehrlichen Dol lars" wegen! Pfui Teuf«!! (Chic. Fr. Pr.) Vernichtung de» Mittelstandes. troller JaS. H. Eckels bei seiner Ber- oder Absicht dieser Trusts, die Bureau? als früher. Mit anderen Worten, es ist ihre Richtung, ihr Zweck und ihre logische Vernichtung ist freier Lauf gelassen. Daß di« Vernichtung d«S Mittel standes die Folg« der Trusts sein wird, ist also von den Verfechtern der Trusts selbst zugegeben. Daß diese Vernich tung aber viel größere Gefahren für irgend eine der von chnen im Falle der Die Denker aus Seilen VrhanS. Die Republikaner thun sich viel da rauf zu Gut«, daß Probe-Abstimmun gen, die sie in großen Office-Gebäuden in New Uork und Chicago vornehmen ließen, große Mehrheiten für McKin ley ergeben haben. Kein Wunder —sind doch die Leute in diesen Officegebäuden entweder Angestellte von Trusts oder Verkäufer von Trust-Artikeln, und 'br augenblickliches Interesse, über wel ches sie- in den meisten Fällen hinaus zusehen gänzlich unfähig sind, liegt auf Seitcn des Trust - Präsidenten McKinley. Wie aber wär« es, wenn die Repu blikaner einmal «ine Abstimmung un ter der geistigen Elite des Landes, den Lehrern-an den Hochschulen, den An hörigen der höheren Veriife vornehmen lassen würden. Wenn Männer wie Prof. Eliot, der lanzjährige Präsident der Universität Harvard, wenn ein so hervorragender Nationalökonom, wi« Prof. Laughlin von dir Universität Chicago, der vor vi«r Jahren durch feine streng wissenschaftlichen Borträge und Schriften über die Goldwährung so mächtig zur Erwählung McKinley's beitrug wenn solche Männer die Währungsgefahr für beseitigt erklä ren und sich von McKinley wegen, sei ner auswärtigen Politik abwenden, so legt das mehr wi« eine Vermuthung nahe, daß in diesen Kreisen gleiche An sichten, wenn nicht allgemein sind, so doch vorwalten. Selbst di« Uni versität Chicago, die doch dem Trustkönige Rockeseller ihr Dasein verdantt, wird, wenn die dort Wir kenten Lehrer stiinn en, wie sie sprechen, McKinley verzweifelt wenige Stimmen geben. Und wie könnte «S anders sein? Wie könnten Die, >v«lche unsere her anwachsend« Jugend l«hren sollen, un sere sittlichen und politischen Ideale hochzuhalten und für das Recht einzu stellen, koste es was «S wolle, auf die selbe einwirken, wenn sie selbst Helsen wollten, das offenbare Unrecht zu be schönigen und Diejenigen von Neuem mit der Macht zu betiMen, welche das Unrecht nicht nur begangen haben, son dern sich noch damit brüsten, und un sere Ideale verspotten »nd mit Füßen treten? Bryan wird siegen, denn das R«cht, di« g«istig« Kraft, das Gewissen d«r Nation ist auf f«iner S«it«. Zum Zrnst-«apitel. „ES läßt sich mit Sicherheit iehaupten, daß auch ohn« Erlaß eines neuen Ge setzes nur wenige der im Jahre 1898 geborenen Trusts in acht Jahren von jetzt am Leben sein und Schaden an« Das glauben wir selbst! Wir glau ben, daß wenn das Voll wirtlich kurz sichtig genug sein sollte, der Trust-Ad ininistration auf weitere vier Jahre 365 Millionen dem Volle etwa 600 Millionen abzupressen im Stande ze den Trusts werden sich weitere 4IXZ streckung der bestehenden Gesetze den bestehenden Trusts das Düsein er schweren und ihr Ende beschleunigen Esgiebt leineTriists, P6»,(XX>,O(X) verwässertem Capital i?s wächst der Mensch mit sei ne» höhere» '»wecken. Dieser Schiller'sche Wort ist wieder einmal durch die demolratische Natio wirlen Aller erreicht werden lann. stellte Bannerträger, William Jen nings Bryan. Er erklärte sogar, die Nomination ablehnen zu müssen, wenn ein Principienreiter ist, sondern weil sein Heller Verstand ihm sagte, daß er dadurch die Sache, die es wirtlich gelte nur schwächen würde, weil das Tau send« und Tausende, die ihn bisher als unerschütterlichen Kämpfer betrachtet und ihm deshalb angehangen haben, zum Zweifel auch an seiner Grundsatz festigteit verleiten müßte. Ehre einem solchen Manne! Nicht minder hoch in der nung seiner Person unter die Sache steht der in Sioux Falls von d«n Po pulist«» Bryan als Ticketgenosse beige- dritter Edle im Bunde, und Führer auS d«m Staat« New Dort, der sich rühmen lann, seine Sporen unter dem großen Tild«n verdient zu haben, El-S«nator und Itr-Gouvern«ur Da- vid B«nneit Hill von New Aork. Hill sah, das sich auf die Mehrheit der Con von Wolferts Roost"! Ja, Ehre und fch«n mit einander entzweien; die ihr Alles, ihr ganzes Sein einsetzen, um miimarschiren zu können diesen Herbst alle! Schließt die Reihen! Es gilt ei nen Kamps zu kämpfen, wie er noch ni« mehr des Schweißes aller Edlen werth war! Die Theorie vo» der „gSt»»»e,i Beschränkung der (sinwande rnng. größere Schwierigkeiten in den Weg Vor vier Jahren McKinley zum Dante dafür, dasj ihn die Deut Augß gab« d«r N7.tivist«n. Der „Daily Evtning T«l«graph" in Philadelphia schreibt am 2S. Juni: au«,>!i>d">, ch- s>- »ur Haid ameril^nA, Und nach dies«n tollen Beschimpfun gen sollen wir uns noch zu Handlan gern dieser Nativisten hergeben und für fernere Beschränkung der Eimoande ruiia stimmen! Quvü lwu! 5