In, KlWlfi! Aoiiiii'WMrs. 1. Kapitel. Wie Hans Freiling eines Abends in Chicago einen alten Bekannten traf und welche ueue Belanntf^cha^f t „Mensch! um des Himmels willen, was wollen Sie denn in Amerika?" Die Frage war jedenfalls putziz, aber noch putziger sah der Frager aus. Ich mußte mir die Augen reiben, um mich zu überzeugen, daß ich nicht etwa «ine Erscheinung meiner Phantasie vor mir hatte. Es war doch kein Zweifel, daß ich, HanS Freiling, ich selbst war, daß ich in der Nord Clark Straße Chi cagos in der Näize d«r Flußbrücke stand und ein großes Packet eben ein- Helaufter Waaren unter dem Arme hielt. Auch Alles um mich herum konnte ich deutlich unterscheiden; es war ja hell genug, die elektrischen Lich ter machten den frühen Novemberabend fast zum Tage. langen schwarzen Rocke und runden Hute, viel würdevoller als jetzt. Alle Wetter! Ich dachte schon, Sie seien „Sie müssen sie schon so nehmen, ich hatte noch keine Zeit, sie zu waschen. Habe eben den Hühnerstall meines und wollte nur mal einen Blick auf die Straße werfen. Sie sehen, ein Kerl wie ich braucht blos die Nase aus der Thüre zu strecken, so hat er auch schon Glück, das heißt diesmal: Sie. Ja, ja,! Sie brauchen mich nicht so blödsinnig j anzustarren! Was in Amerika aus dem Menschen Alles werden kann, das hat schon mancher stolze Hans zu sei ner Verwunderung erfahren. Aber ich sehe, Ihr Gehirn schlummert noch im mer; das wird doch nicht am Ende chronisch werden? Seh ich denn aus wie ein wilder Mann? Freilich, im „Wilden Mann" in Basel sah ich hüb scher aus. IZWss zou! Jetzt kennt er mich." Ja, war es denn möglich?! Und doch, diese mächtige Figur, dies fidele Gesicht, diese wuchtige Löwenstimme, wo hatte ich denn Augen und Ohren gehabt? „Wildenberger!" rief ich, „Weltrei sender!" Vergnügt schüttelte er mir die Hand, schob seinen Arm unter den meinen und „Darauf wollen wir erst eins trin ken", erklärte er. „Und dann mache ich Sie auch gleich mit meinem Wirthe b^e- Von der riesigen Freude bemerkte ich freilich nicht viel, aber ein ganz gut müthiger Kunde schien der Wirth doch zu sein. Wenn ich mal in Chicago nicht wisse wohin, dann soll« ich nur zu ihm kommen, meinte er. „Und Hühnerställe ausmisten." dachte ich im Stillen. Wildenberger bestellt« zu meinem Erstaunen eine FlascheWein und sagte: „Kommen Sie her. setzen wir uns hier in eine Ecke und stoßen wir auf unsere alte Freundschaft an! Ich sehe eben im Spiegel dort mein Ebenbild, xilo zu machen. Dcs Ding bezahlt sich auch ganz gut. und dann ist mein Ver lust mehr als gedeckt." Ach so, dachte ich, er ist also in miß lichen Verhältnissen, da konnte ich mir sein Aussehen schon erkoren. aber putzig ivar'S doch, daß ein Mit reisender, ein Kerl, der in Afrila und Mexiko sich herumgetrieben hat. einem „Was?" fragte ich erstaunt, „Sie sind begaunert worden?" „Nicht wahr, das ist spaßig?" meinte er. „Ja, das ist eine sonderbare Ge schichte. „Ich kam von Mexico es sind jetzt vielleicht sechs Wochen her und woll te hierher um mit einigen „Ist es wirklich gefährlich hier? Ich laubtcn sich den Witz, dem Alten recht „O Gott, o Gott! Und das hat mir Lichte hinzustellen. Als Alles nichts sagte: Arme gefaßt und geschüttelt ich er wachte. Na. den Rest können Sie sich denken. Wir waren in Kansas Cith und unser freundlicher Cigarren spender war verschwunden. Ein Griff nach meine Brusttasche brachte mir die nöthige Erleuchtung, wenn ich deren noch bedurft hätte. Meine Brieftasche mit meinen Aufzeichnungen und Bil dern aus Mexico war mit dem alten Herrn gegangen. Der Hauptschmerz die geringste Aussicht auf Erfolg. !Nit " Jetzt galt es Eile, die nächste Stra- Krachü genblicke am Kragen erfaßt. Ich blickte auf und sah in die nicht gerade freundlich dreinschauenden Au gen eines Polizisten. „Entschuldigen Sie!" stammelte ich. „DnIK Kt!»ti>«!" schnauzte Uebereilung der deutschen Sprache be diente. Der Mann war dem Aussehen nach aus Irland und schien nicht De flation kennen lehnen soll«. Ich wußte nicht recht, sollte ich dem Manne in's Gesicht lachen oder sollte ziehen wolle, und brüllte: „Vorwärts!" Zugleich hob er seinen Knüppel wie der. sich "b ' s t heftigen Stoß, der mich bis mitten in's hen Ruf: Antwort, bedeuten solle? „Mach's aus!" hieß es. G l"ch n-ich lustig zu ma Ich warf das P-icket auf den Tisch und rief, sie soll ten schämen, mit Menschen, Witz gemacht hätte. Ich fragte, was er mit dem Pfaffen „Halt's Maul!" brüllte mir der Po- Jetzt ward mir die Sache zu bunt, das Blut schoß mir zu Kops, ich wußte nicht mehr, was ich that. Ich entsinne Hilfe. Brutales Gelächter, wilde Flü daß ich mich nicht fassen konnte. Was half's? Ich war von der Außenwelt Gutes blühen. Gaste. Ausstattung der Zelle bildete eineßank, Pötzlich fühlte ich, daß sich der 2. Capitel, u n d lit t. Nisse? Wir Kinder hatten Wolf und Schaf gespielt, ich war der Wolf und Hatse im Eifer des Spieles Pastors Mathildchen ficht schmutzig von Thränen und vom Ruße der Töpfe und Kessel, zwischen denen ich in meiner Angst herumklet- kleinen schinerzverzogenen Mund und „Nicht weinen, Hans! Mathilde schuld! Mathilde recht schlecht! Da dunkle Thäler mir, als höre ich eine flüsternde „Das ist Dein Ziel, der Stern bist Du und in weiten unbekannten Fernen Mathilde quälte und schlecht behandel te. Der Wildfang Mathilde war über haupt die einzige Seele, die sich um stors. Zimmer kam ich auf folgende Weise. Mein Vater war Aktuar lim Amts gerichte, das sozusagen den Mittel- und auf die Bauern eine solche Anzie hungskraft ausübte, daß die Gerichts beamten kaum Sonntags einmal einige auch etwas von der Zeichenlunst bei, die Anfangsgründe des Rechnens lernte ich von meiner Mutter, aber es Unvergeßlich steht jene Zeit in mei ner Seele fest, stets sehe ich ihn vor mir, den mächtigen Mann, wie er uns aus muh, , Diese Bibliothek? O, sie oft meiner Ansicht der Schlüssel versteckt zu allen Geheimnissen der Welt. Dort erschloß sich mir eine wunderbare Welt, Freundschaft mit den Geisteshelden der Vergangenheit und Gegenwart, eine Freundschaft, der ich treu geblieben bin bis auf den heutigen Tag. Schiller, Göthe, Shakespeare, Platen, Geibel, Lenau sie alle lernte ich kennen und Becker's Weltgeschichte und eine bände reiche Sammlung deutscher Volkslie der bildeten mein« Erholung vom Le sen. Außerdem studirte ich mit Franz zusammen alle möglichen Grammati ken und wir suchten die Geheimnisse des Englischen. Spanischen und Ita lienischen zu erforschen. Nur Franzi-- sisch hatte keinen Reiz für uns, wohl weil wir es lernen sollten. O! Wir waren furchtbar vielseitig! Stunden lang saßen wir, jeder in einer Ecke und verschlangen mit fiebernden Augen und glühenden Wangen unsere Schätze, bis die Sonne unterging und die Dunkel löstliche Zeiten! (Fortsetzung folgt.) Für die Küche. Kartofselspelse. Z Pfd. Milch, j Pfd. Butter zu Sahne ge backen. Diese Speise reicht man mit Obstsauce. OstpreußifcheKartoffel flin s e n. Rohe Kartoffeln werden M o h r r ü be n s a l a t. Man sches Pfefferkraut, doch keine Petersi- Pfeffer, Salz, frischem Citronensaft sie mit etwas frischer Butter. Aus schein Senf, Salz, Pfeffer. Olivenöl bedeckt, auf's Feuer gestellt und kurz eingedämpst. Man thut etliche Pfef ferkörner und zwei Lsrbeerblätter da mit Butter und Petersilie oder Schnitt- Gedämpftes Kalbfleisch, Seite), ein Lorbeerblatt, fünf Pfeffer langsam schmoren. Filet mi t R a h ms a uc e. Ein größeres Stück Rindfleisch (Lungen dies gut verlocht. Einfacher Heringssalat. Frisch gelochte Kartoffeln werden ge- Atpfel in dünne Scheiben geschnitten, fein gewiegte Zwiebel. Pfeffer. Salz, Essig und Oel. Einige Löffel Mo st braten. Eine Kasserole wird mit blattweise geschnittenem Speck, Petersilienwurzeln und Zwie beln belegt. Aon einem größeren Stück Lungenbraten nimmt man Haut und Fett ab, salzt ihn und legt ihn auf die Suppenwurzeln. Nun wird Most, etwas Essig und Wasser darauf gegos sen, das Fleisch unter öfterem Umkeh ren weich gedünstet, dann herausge nommen, die Brühe wird so lange ge kocht. bis die Wurzeln ganz weich sind, dann stäubt man 1 Kochlöffel voll Mehl darauf, läßt dies etwas bräunen, vergieße mit Most und Fleischbrühe oder Wasser, lasse die Sauce einige Zeit lochen, dann rührt man sie durch ein Haarsieb und läßt das Fleisch darin heiß w«den. Als Zugaben eignen sich Maccaroni, Nockerln. Reis. Kartoffeln. Höchste Popularität. Bekannter: .Ist es thatsächlich wahr, was Tu eben erzähltest, daß Tu vor gestern von Straßenrüubern geplündert worden bist?" Künstler: „Sieh meinen Kopf an: nachdem mir die Kerls AlleZ abgenommen, haben sie mir auch noch die Locken abgeschnitten und unter siq verthnM' 3