Unter dem IjmWW Z!lII»Iks. Nomon mis dem Goldlande Transvaal. Von Z".run» W-istcner Hamburg. (3. Fortsetzung.) „Tüchtigkeit! Sie sind köstlich in Jhrei Harmlosigkeit, mein lieber Freun»." sagte sie. Haben Si« nie von den Glückspilzen gehört, die der Zufall nach Südafrika geweht hatte, als Mitte der achtziger Jahre hier am Mitwatersrand das erst« Gold gefun den wurde? Wer da für seine paar Pfund Sterling einige Acker Land ge- Jahre ein reich«! Mann und ist heute Millionär. Da haben Si« Tüchtigkeit dieser Herren!' Gelde?" fuhr sie fort. „Was nützen Ost-nde, Abn grab slusse von Fleischfiille leidenden Gestalt die große Dame den Gast mtt fast männlich tiefer Stimm«. „Auch mal wied«r da? Ja, die Alice! Die ganzen Männer hat sie im Schlepptau. Aber ich weiß auch, wen sie am liebsten hat. Vielleicht verrathe ich's Ihnen später «inmal, wenn Sie's wissen wollen." Alice unterbrach sie kurz. „Du wirst noch jeden Besucher verscheuchen, wenn du dich so parsümirst," sagte sie impertinent. „Das gute Kind will immer klüger sein als die Mutter," meint« Mssis Grey gutmüthig. „Aber wozu hat man's denn? Nicht wahr, Doctorchen? W«r sich Patschouli kaufen kann, kauft sich's und vom besten. „Wer's nicht mag, läßt's bleiben!" Albrecht lächelte verbindlich. „In afrikanisch«? Hitze liebt man die Ner venreize", sagte er freundlich zustim „Aber in der Pension in Kapstadt, wo wir unsere Alice ein Jahr lang Manieren lernen ließ«n " Mutter ins Wort, bloß vor A«rger, so daß die Schminkflecken sich von den Wangen schärfer abhob««, ohne daß' jedoch Albrecht es zu b«merken schien. Aber die Situation wurde peinlich; das fühlte er, und so gab er dem Ge spräche «ine Wendung. „Die Damen haben mich so liebens würdig unterhalten, daß ich noch gar nicht zu dem eigentlichen Zwecke meines heutigen Besuches gekommen bin. Si« haben mich neulich ausgelacht, weil ich trotz sechsmonatigen Aufenthaltes in Johannesburg noch immer nicht zur Besichtigung einer Goldmin« gekom men bin Si« wiss«n ja, man schiebt so etwas von Tag zu Tag auf —, und da Sie selbst Lust zeigten, mit hinabzu. fahren in der Erde Innerstes, so halte ich Sie jetzt beim Worte. Wollen Sie morgen mitkommen und die Crown Neef - Grube besichtigen? Ich habe schon alles abgemacht; für Gattin und Tochter des Minenkönigs Grey ist ein großartiger Enmpfang selbstver- Missis Grey lachte mit ihr«m tiefen Brusttone laut auf. „Das meinen Sie doch nur im Spaß, Doctorchen! Mit meinem Umfange gehe ich ja in gar keinen Förderkarren hinein ujeh!— so ein Ulk! Da reißen ja die Drahtseile, wenn ich mit meinen zwei Centnern einsteige! Und Alice die fürchtet sich „Warum fürchten, wenn der Doctor dabei ist?" wandt« sich Alice zur Mut ter. „Zwar, es geht eigentlich nicht wenn wenigstens der Papa mitgehen würde !" „Der? Bei seiner Platzangst? Das denkst du doch selbst nicht. m«in Lieb ling!" „Also ein anderer Vorschlag: Jane mag mich begleiten natürlich vor ausgesetzt, daß Ihnen die Nähe meiner Zofe nicht genannt ist, Herr Doctor.— Nicht? Also gut, Si« holen mich morgen Vormittag ab. Ich werde bereit sein!" VNI. In der Goldgrube. In der eleganten Equipag« des rei chen Minenspekulanten Grey mochte sich's angenehm fahren; so dachten ge- Doctor Albrecht an Miß Alice Greys zig Gruben Johannesburg«. . Ueber ebenes Feld ging di« Fahrt, wo über die von dürftigstem Gras wuchse nur spärlich bekleidete Fläche der Lärm der Maschinen, der Poch werk«, der Treibräder und Karren dröhnte. An einer Reihe von Gruben fuhr der Wagen vorbei, um endlich vor einem Gebäude zu halten, aus dessen Innerem wüstes Getöse drang, wäh rend hoch oben auf luftigen, leichtbe dachten Thürmen von Holz und Eisen die Räder sich drehten, auf denn Reifen die Drahtseile sch auf- und abwickelten, an deren unterem Ende tief in der Erde die Förderkarren aus starkem Eisen blech hingen. An der Thür empfing ein Oberin genieur di« beiden Besucher, hinter de nen die Zofe sich fast weinend vor Angst scheu zurückhielt. Im Bureau machte man sich bekannt und stieß mit ihrem Gebrauche. Alice wurde roth vor Aerger. In diesen Lederanzug sollte sie, der ihr zweifellos nicht stand? Sie wäre am liebsten umgekehrt, hätte sie nicht befürchten müssen, sich lächerlich hinabzufahren. „So bleiben Sie hier. Aber helfen Sie mir zunächst in mein Costllm," sagte Alice tadelnd, aber doch innerlich zufrieden bej dem Gedanken, daß sie mit dem jungen Arzte allein in die Grube fahren werde. Als sie wieder in das Bureau trat, stand Doctor Albrecht mit dem Inge nieur bereits fix und fertig da, und sie alle brachen in herzliches Gelächter aus beim Anblicke der mit ihnen vorgegan genen Verwandlung. Die graubraunen Lederhosen, das Lederwams alles w«it und faltig dazu di« Lederiappe auf dem Kopfe ließen die Gestalt mehr ahnen als erkennen. Nun ergriffen sie alle di« bereitstehenden Lampen und begaben sich zum Rande des Schachtes. Ein tiefes, schräg ins Erdreich hinabge- Auf der einen Seite sanken von Drahtseilen gezogen die schweren Förderkarren hinunter, um auf der an rer Lampen matter Schein huschte ge spenstisch an Decke und Wand des nie drigen Schachtes hin. Jetzt ein Ruck— sie hielten. Ein Aufathmen befreite Alices Brust wie von schwerer Last, als sie hörte, daß man nicht tiefer fahre. schwach durch ihre Lampen und di« Arm ihr«s Begleiters fester, als jetzt die Schattengestalten an ihnen vorbei- Gold? Ja, das ist ein Triumph der und« festen Barren im «isernenSchranki SeUe?""^"^ Balken verzimmert, an denen man sich den Kopf einrennen kann. Wir wollen sehen, wie das Golderz gewonnen Er schritt voran. Alice, an des Arz tes Hand geklammert, folgte nach. Von der geräumigeren Höhle, in der sie bis jetzt gestanden hatten, gingen nach ver schiedenen Seiten Stollen aus. In ei nen dieser niedrigen, an manchen Stel len schlüpfrigen Gänge drangen sie ein. Doctor Albrecht redete seiner zit ternden Begleiterin zu. den Muth nicht zu verlieren. Denn auch ihm legte sich beklemmend auf die Brust ein lähmend bleiernes Gefühl. Wie ein Alp lastete es auf ihm in der schauerlich düsteren Tiefe, fern von der Sonne heiterem Licht. Immer vorwärts schritten sie. > Ost galt es sich an bieWand zu drücken, ! um Kasfern vorüber zu lassen, die von der Arbeit kamen, der Quelle von Reichthum, Glanz und Ausgangssielle so vieler höchster Ge nüsse der Welt! der Tiefe losgeklopft wird? Nein? Ich zehn Millionen Pfund Sterling (drei hundert Millionen Mark.) Das macht iib«r eine Million Pfund Sterling im Monat! Und das steigt von Jahr zu rauf ein zweiter. Es war, als bebte die Erde. „Befürchten Si« nichts", sagte der Ingenieur. „Das war in einem weit «inen Augenblick erwarten, eine wichtige dienstlich« Meldung." Damit hatte er sich gebückt und war mit dem Aufseher mehr kriechend als gehend in einen engen S«itengang ge glitten. Doctor Albrecht und Alice Walther Albrecht sah in ihr bleiches Gesicht. „Er wird sicher nicht lange bleiben", beruhigt« er sie. „Fürchten Sie sich, Miß Alice?" „Ja, ja, ich fürchte mich", stieß si« leise hervor. Und plötzlich klammerte sie sich an ihn und legte um sei „Mynheer Doctor Albrecht, seid Grub«?" „Ist das Eure Verlobte?" fragte Pieter leise. Aber Alice hatte es gehört ihres Begleiters Antwort. Aber Doctor Albrecht vermied es, die Frage zu beantworten. „Wir haben sagte «r leichthin. „Wollt Ihr mich be- und bestiegen den Förderwagen. Leuch t«nd quoll ihnen, je höher sie stiegen, desto glänzender und voller der Tag entgegen. Mit «inem frohen Ruf be grüßte ihn der Arzt. Aber Alice war blaß und klagte über Kopfschmerzen. So bestiegen sie, ohne das Pochwerk mit seinem Ohren betäubenden Lärm fahren. Eine einsilbige Fahrt! Beide waren mit ihren Gedanken beschäftigt, und Alice setzte dem schwachen Versuche ih res Begleiters, ein Gespräch in Gang zu bringen, den Hinweis auf ihre Kop fschmerzen entgegen. Als sie sich trennten, sah siechn be- IX. Der Minenarbeiter. Als Doctor Albrecht seine «infache Wohnung betrat, die außer dem Wart ezimmer für die Patienten nur Schlaf- und Wohnzimmer, sowie ein Gelaß für den Diener enthielt, fand er eine große Anzahl aus ihn wartender Personen vor, deren Abfertigung eine volle Er schlug das Blatt um, Elisa Meyer lautete die Unterschrift. Es war ein Brief, der aus besorgtem Herzen geflossen war. Das Leid einer ganzen Familie klang aus ihm wieder. Elisa schrieb, wie ihr Bruder Pieter seit dem December des vorigen JahreZ heimlich die Farm verlassen hatte, mit kurzem, schriftlichem Abschiede und der Mittheilung, daß er sein Glück drau ßen suchen woll? in der weiten Welt. Sie selbst zweifle nicht daran, daß Pie ter nachJohannesburg gegangen sei, da der zürne dem Davongelaufenen und wolle nichts davon wissen, ihn wieder zuholen. Aber im stille» gräme er sich worden, als früher; und der Mutter Haar sei weiß geworden aus Sorge um ihren Liebling. Sie selbst, Elisa, wisse sich keinen Rath, und so wende sie sich an ihn, den si« als einen Freund ihres Hauses ansehe, mit der Bitte, nach dem verschollenen Bruder in Johannesburg zu forschen und Nachricht nach Bosch fontein gelangen zu lassen. Das alles hatte der jung« Arzt über flogen, aber lange haftete sein Blick auf den letzten Zeilen: „Es ist still bei uns auf der Farm, und auch mein Leben ist einsam, seit der Bruder fort ist, mit dem ich oft von Ihnen sprach. Das Largo vonHän del spiele ich nicht mehr, denn es stimmt so traurig. Ich bin kein rechtes Buren mädchen mehr, seit ich die schwere Wunde empfing. Meine Gesundheit ist besser geworden, aber nur langsam, ich je wieder ganz gesunden?" Lange starrte er auf das Blatt, und vor ihm stieg das Bild des blondzöpfi gen Mädchens auf in seiner jungfräu lichen Reinheit. Wie lange hatte er ih rer vergessen! Und um welchen Preis? Ihm war es, als fühle er noch den Kuß auf seinen Lippen, den ihm die kokette kleine Engländerin gegeben, ehe Elisas Bruder «in, den er dort unten getroffen hatt« in der Tiefe der Erbe. Ja, an ihm wollte er sich Elisas Dank verdienen, das gelobte er sich fest. Der nächsteMorgen brachte ihm Pie ters Besuch. Doctor Albrecht wollte sei losten Kleidung und den müden, erd fahlen Zügen, denen der fieberhafte Glanz der großen blauen Augen etwas griff zögernd die dargebotene Hand, dieser, „das Glück ist nicht so schnell ge tet? Und das Glück, das Euch daheim -- Aber Muth und Kopf hoch! Freut besitzt, ist auf dem Wege zum Glück". Blicke des jungen Buren, der in seiner Seele zu forschen schien. Aber er war dem Jünglinge, der eben dem Knaben alter entwachsen war, keine Rechen schaft schuldig. Deshalb ging er nicht in seines Besuchers Worten und Blicken lag-F Ach st h t ' sch - h sich um Euch. Wollt Ihr lesen?— Setzt selbst." Rücksichtsvoll verließ er das Zim mer. während sein Gast sich in denßries vertieft«. Aber als Albrecht wieder zu rückkehrte, sah er, wie der junge Bur arbeitete vor innerer Erregung. „Laßt mir den Brief." sagte Pieter, indem er das Schreiben, ohne eineAnt wort abzuwarten, in die Tasche steckte; und ein feindseliger Klang lag in fei nen Worten, als er hinzufügte: „Ihr gen". « fuhr es Albrechts Lippen. „Ihr kennt mich schlecht, wenn Ihr von mir erwar tet, daß ich «inen solchen Brief aller Welt zeigen werde. Aber davon ge nug! Ihr habt gesehen, welchen Kum mer Eure unüberlegte Flucht über Va ter, Mutter und Schwester gebracht hat. Ich nehme an, daß Euch das Leben wieder fort!" „Und was hält Euch hier?" fragt« Albrecht erstaunt. „Ich sehe, daß es In Pieters Augen blitzte es auf. Er gefüllt. h Ein Gefühl des Äergers stieg in Albrecht auf. „Ihr seid ein Thor, Pie sammeli Ihr da» elende Geld? Ihr »Ich muß Geld haben, —viel Geld", antwortete Pieter mit geheimnißvoller Miene. „Ohne Geld kann ich's thun, was ich will. Aber Ihr verrathet mich > j ! „Was habt Ihr? Messch, wohin führen Euch Cur« Phantasien?" un terbrach ihn Albrecht halb belustigt. „Was versteht Ihr von Goldadern? Das wäre freilich ein Glücksfund!" „Wenn Jhr's nicht glauben wollt, I dann brauche ich's nicht zu erzählen", sagte Pieter trocken. Aber der Ernst in seinem Wesen hatte des Arztes Neu gier doch geweckt. „Ihr seid hungrig und habt lange nichts Gutes gegessen, fürchte ich", sagte er. „Drum schlage ich vor, wir gehen in «in Restaurant und und spei sen dort, und wenn's Euch dann ge fällt, erzählt Ihr mir nachher von Eu rem Funde." Der junge Arbeiter sah verlegen an sich herunter, und Albrecht klopfte ihm lachend auf die Schulter. „Ja, mein Freund, in dem Aufzuge ! wollt Ihr nicht mit mir gehen!" kam er ihm zuvor. „Freilich, besser gewor den ist Euer Anzug nicht durch das Herumkriechen in der Grube. Aber das ist ein Fehler, der sich beseitigen läßt. Meine Sachen passen Euch allerdings nicht, denn zu Eurer Länge hab« ich's j freilich nicht gebracht. Aber seht Ihr, da drüben ist ein Kleidergeschäft, da findet Ihr alles, und Euren Spar schatz sollt Ihr darum nicht angreifen; ich borge es Euch, und wenn Ihr den Goldschatz gehoben habt, könnt Ihr mir's wiedergeben." „Ich weiß. Ihr glaubt nicht an meine Goldader. Aber Ihr sollt Euer Geld wieder haben, so wahr ich Pie ter Meyer heiße." X. Pieters Goldfund. rant, in dem der Arzt täglich zu spei sen pflegte. Pieter sah staunenden Blickes auf die vornehme Einrichtung, Lucas nicht weit? Nicht? Also al war, als der Fremde sich zu ihm „Gestatten Sie, daß ich mich Ihnen vorstelle: Artilleriecapitän Schiel", sagte er mit verbindlicher Verbeugung; und als Albrecht seinen Namen ge nannt hatte, bot ihm der Capitän mit frischer Herzlichkeit, an der nichts Ge machtes war, die Hand und sagte mit offenbarer Freude: „Also Landsleute! Mir doppelt an genehm, da ich von Ihnen, Herr Doc tor, schon mehr als einmal gehört ha be und lauter Gutes, was man leider nicht von jedem Landsmann sagen kann, den dasSchicksal hierher geschneit hat. Wenn Sie nichts dagegen haben, setze ich mich zu Ihnen, denn hier un ser Freund Pieter ist der Sohn eines meiner besten Freunde, eines der treue ften, und tapfersten Buren in ganz Transvaal und dazu eines klugen Mannes im Rath, der weiter blickt, als dieses Landes Söhne für gewöhnlich pflezen." Schiel pfiff seinem Hunde, einer mächtigen, weiß und grau gefleckten Dogge, und dieser erhob sich von dem Platze unter detn bisher von Schiel ein genommenen Sitze und legte sich, als die drei Platz genommen hatten, zu sei nes Herrn Füßen. Natürlich wollte der Capitän zu nächst über das Befinden seiner Freunde unterrichtet sein, und als Pie ter stockend und zögernd angedeutet hatte, wie er nach Johannesburg ge kommen war, sah Schiel in Albrechts ernstes Gesicht und schlug sich dann la chend mit der Rechten aufs Bein. „Nehmen Sie's nicht tragisch, Herr Doctor! Unkraut vergeht nicht, und so ein richtiger Burenjunge, wie der lange Goliath hier, kommt nicht so leicht um. Kann mir ja denken, daß sie zu Haus« besorgt sind um ihn, wollen mal gleich nachher an den Bruder in Pre toria telegraphiren, daß der Ausreißer hier in guten Händen ist. Aber ich doch für den jungen Landstreicher eine j Zelle reserviren, damit er uns nicht 'w'.d d ch d' L t b's d Bater ihn abholt!" > Und als Pieter ihn Erschreckt an starrte, fügte Schiel beruhigend hinzu: l.Na, laß dir Ken Appetit nicht verder ben, alter Sohn! Wirst ja wohl Scherz verstehen? Und dein Vater hat gewiß besseres zu thun, als sich seinen Gold juiigen abzuholen, wenn er nur erst l weiß, wo er steckt und daß er Freunde ! zur Hand hat." ! Albrecht fühlt« schnell eine warme Sympathie für den heiteren Mann, der trotz aller Gesprächigkeit und des spru delnden Frohsinns doch schon im Kaf fernkri«ge bewiesen hatt«, daß er auch dem Ernste des Lebens gewachsen war. den letzten Monaten, wenn ich recht ge hört habe", wandte sich Albrecht an den Capitän. „Na, Gott sei Dank, sind wir jetzt ja fertig", rief Schiel, und ein freudiger j Strahl überflog sein Gesicht. „Aber wir haben Tag und Nacht gearbeitet, um das Fort aufzubauen und zu ar miren, das jetzt unter meinem Befehl steht und den Engländern eine Nuß zu knacken geben soll, wenn si« es je ver suchen wollten, den räuberischen Ein fall zu wiederholen, den sie unter ihrem famosen Doctor Jameson zur Jahres I wende von SS und 96 unternahm«». Und die Uitlander hier in Johannes burg solllen's mal Probiren, sich gegen die Regierung zu erheben! Unsere Ka non«» vom Fort beherrschen die Stadt und dieGoldgru'ben ringsum,—möcht's keinem rathen, es auf einen Versuch ankommen zu lassen! Aber es war Zeit, daß wir fertig wurden und daß unsere Geschütze von Creuzot und Krupp ankamen. hohe Zeit! Denn es wird bald genug einen Tag geben, da kein Gewehr, keine Kanone mehr ins Land hinein gelassen wirb. Aber wir haben rechtzeitig vorgesorgt." „Also Sie meinen, daß ein Krieg so bald bevorsteht?" fragte Albrecht über rascht. „Meinen? Ich zweifle gar nicht da ran! Wenn noch ein Jahr vergeht bis dahin, so ist's mehr, als ich für möglich halte. Warum reist dieser Cecil Rhode-, der sich so geschmeichelt fühlt, ivenn man ihn den ungekrönten König von Südafrika nennt, jetzt plötzlich nach Europa? Denken Sie, bloß um des deutschen Kaisers Zustimmung zur Durchführung der Bahn vom Kap bis Kairo durch deutsches Gebiet zu erlan gen? Mit der Bahn hat's lange Zeit. Erst muß in England Stimmung ge macht werden für den Krieg mi! Transvaal, und dazu !st Cecil Rhode hinüber gereist." sein— „Was ist für den Briten zu ruchlos, Ivenn es ein Den .Sie rechnen auf den Sieg? Eng land ist unerschöpflich in seinen Mach tmitteln " „Wir werden sehen!" sagte Schiel mit leisem Lächeln. „Wer dieses 801 l der Buren kennt, wie ich, der weiß, welch' ein« zäh« Widerstandskraft ihm innewohnt. Und dann lassen Sie Eng land sein« ersten Niederlagen erleiden, und die ganze Holländerbevölkerung der Kapcolonie wird sich auf unsere Seite schlagen. Es geht um mehr, als die Goldfelder Transvaals. Es geht um die Abschüttelung des englischen Joches von ganz Südafrika. .Afrika den Afrikandern!' das wird die Lo sung dieses Krieges werden, der Eng land vom füd - afrikanischen Boden verdrängen muß, wenn er nicht doch nur ein Vorspiel bleiben soll für den schließlich unvermeidlichen Entschei dungskampf." Schiel hatte sich in Eifer geredet. Jetzt sah er plötzlich, wie in ihrer näch sten Nähe einer der Kellner an der Wand lehnte und offenbar aufmerksam lauschte. Der Capitän biß sich vorAer- Kellner zu: „Hören Si«, guter Freund, wenn Sie nun genug gehorcht haben, dann sind Sie wohl so freundlich, Ihre Ohren anderswo zu spitzen?" Der so Angeredete verließ mit «inem Achselzucken, das ebenso gut eine Ab weisung des Vorwurfes wie eine Ent schuldigung bedeuten konnte, seinen P osten. Aber der tückische Strahl, der in seinen Augen aufblitzte und die höhni sche Grimasse, zu der er sein glattra siertes gelbes Gesicht verzog, verrietben Vichts Gutes. Auch Doctor Albrecht hatte das Gefühl, daß hinter dieser Galgenvogelmaske etwas Böses lauere; gleichzeitig kam ihm das Gesicht auf fällig bekannt vor; aber er wußte sich nicht zu erinnern, wo er es schon gese hen hatte. (Fortsetzung folgt.) Der klug« Johnny. Va ter: „Johnny, jetzt sage mir, wer Adam Welt entdeckt hat. Moderner Genuß. „Wie geht's dem Doctor Steidler?" „Er l genießt di« Flitterwochen seiner Schei dung." Jür die Küche. klärt und erhitzt wird. Zwei Quart junge Kartoffeln kocht man gar, schält und reibt sie, rührt einig« Löffel Sah ne, mehrere Eigelb und Salz und Pfef fer darunter, worauf man die Masse in kleine glatte, mit Butter ausgestrichene Formen thut u. 20M!nuten in ein Was» serbad setzt. Ebenso vermischt man ein grünes Erbsenpüree mit Eigelb unk stellt «s wie die Kartoffelmasse ins Wasserbad. Beide steifgewordenen Ma ssen werden gestürzt, mit dem Bunt schneidemesser in Schien geschnitten und in di« klare Hühnerbrühe gelegt. « R ahm t el n. Frisch ge tem Fett, Butter oder Butterschmalz mit etwas Zucker hellbraun. Süßen oder sauern Rahm bringt man zum Feuer und mengt langsam etwas Mehl darunter ;b«ginnt es zu kochen, so gibt schwenkt dieselben gut durch. Salz darf nicht vergessen werden, d«nn der Zucker wird nur der schönen Bräunung hal- Wiener Backhändl. Die Hähnchen oder Huhnchen müssen, sechs bis acht Wochen alt und recht fleischig sein, und wenn si« gehörig gereinigt Theile, zuerst der Länge nach voneinan der, wobei man den Ruckgrat heraus nimmt und dann jede Hälfte wieder in aufhört und der Schlegel anfängt. Nun verklopfe man für zwei Hähnchen zwei Eier mit ebensoviel Wasser und etwas das Fleisch in eine Kasserolle mit reich schwitzte Zwiebeln, Salz, eine Messer heller Mehlschwitze und aibt das Ge- Hähnchen (Wiener Backhändl). Man Pickles daran gethan und die Kotelette Beigabe der Mixed Pickles, welche sein ts sehr nachsäuert. Einswie'sandere. „Wis- Der Börs«ninann sp«kulirt auf der Börs« und dos Balletmädel auk dik Börse!' —4 3