2 Bin Zwischenfall. > „Mr. Timidip muß sich verhcira then," erklärte sie eines schönen Tages b«i sich selbst. (Ihr eigener Name war. nebenbei bemerkt, Adelaide.) Von der Po«fie des Lebens, von d«n höhtren Freuden des Daseins schien dieser Bruder Leichtfuß überhaupt nichts zu ultramarineblauen Badeanzug Verse von Byron oder Shelley citiren, rmd die lieber träge im Sand liegen konnte, same Gestalt einmal ordentlich von Vater Neptun durchschütteln zu lassen, fsred Timidip war jung, hübsch, leicht olsbald.an's Werk. Sie postirte, sie del!" sagte er zu sich selbst. „Daß si« merkt, bei Gott." Miß Addie war in ihrem Vorgehen ebenso geschickt wie unermüdlich. „Donnerwetter!" fagte er eines Abends, als Adelaide eben am Arm eines anderen Herrn verschwand, nach ihrer hellen Strandschuh«. „Ich fürchte f«hr, daß Sie nicht Alles wirk lich fühlen, was Sie sagen," flüsterte „Adelaide, dann leben Sie " „O, Sie böser Mensch! Wenn Sie chen Lippen. „So, jetzt ist Alles in Ordnung," sagte er nach einer Weil« erleichtert S» ward Addie Freds Braut, und Alles ging vorzüglich, bis zu jenem Abend, an dem sich Mr. Timidip eine platze, einem verschwiegenen Wintel des weitläufigen Hotelgartens. «mfmU>. „Ich wette, sie erivartete mich langst nicht mehr und ist zu Bett gegangen." murmelte er verstimrit, während er sich leise auf den Zehen vorwärts schlich und mit den Händen zwischen den ver streut umherstehenden Stühlen hin durch tastet«. Wilder Wein und Schlingpflanzen verwehrten den Sternen dcn Einblick, Währenz das Gaslicht aus der Ferne nur ganz schüchtern herüberblinzelte. Plötzlich war es ihm, als ob er außer dein Schlagen seines eigenen eigenen Herzens auch noch ein anderes ein tiefer, rasselnder, langgezogener Ton. der sich in ein schweres Röcheln verlor, und sich dann von Neuem sünf- oder sechsmal wiederholte, worauf eine kurze, unheimlich« Stille eintrat. Erschreckt blieb Timidip stehen. Sein erster Gedanke war, daß hier «in Verbrechen geschehen sein mußte. „Ich muß Lärm schlagen," dachte «r. und s«in Herz klopft« hörbar. „Aber vielleicht ist es doch besser, ich seh« erst nach, was geschehen ist, ehe man nach der Polizei schickt." Unhörbar tastete er sich weiter vor wärts. bis er annahm, daß er dicht an der Stelle sein mußte, aus der die schauerlichen Laute gekommen waren. Er strengt« feine Augen auf's Aeußer ste an, um etwas zu feh«n. „Alles schwarz wie Theer," mur melt« er. Aber halt, was war das Weiße da vor ihm? Er streckt« sein« Hand aus und er faßte etwas, das sich wie Seide an fühlte. gnn das unheimliche Röcheln von „Mein Gott wer ist da?" fragte Timidip halblaut und beugte sich athemlos lauschend herab. „Wie gut, daß Addie nicht mehr so lange hi«r ge blieben war," dachte er sich, „sie hätt« sich..." In diesem Augenblick stieg ein furchtbarer Gedanke in ihm auf. oh! Er beugte sein Haupt noch tiefer herab. „V-b—bei Gott!" stotterte er athemlos. „Wenn wenn ich doch nur ein Streichholz hätte." Däs Geschick war grausam und gütig zugleich und erlöste ihn aus sei ner Ungewißheit, denn just in diesem Augenblick wurden die Gasflammen in einem Saael des Hotels, dessen Fenster nach dem Garten ging, angezündet. Mr. Timidip schlug sich mit einer verzweifelten Geberd« vor die Stirn und wankte ein paar Schritt« zurück. „Adelaide!" stammelte «r entsetzt und tonlos. Dann sah er si« wieder an, um sich noch einmal zu vergewissern. halb zur Seite gesunken, und die rosi gen Lippen waren halb geöffnet... Timidip unterdrückte einen Ausruf, wandte sich auf dem Absätze um und entfloh. „Portier," sagte «r drinnen im Vestibül, „wann geht der nächsteZug?" Sobald «r hierüber Auskunft hatte, begab er sich auf sein Zimmer und Am nächsten Morgen, als Miß Addie frisch wie eine Mairose, ihre Chokolade im Frühstückszimmer ein nahm, händigte ihr einer der Kellner einen Brief von Mr. Timidip aus. Geschäftliche Ereignisse so schrieb er hätten ihn plötzlich abgerufen. Er wisse noch nicht, wann er zurück kommen könne. „Sonderbar!" dachte si« ganz ver wundert. „Auch g«stern Abend kam «r nicht, wie er versprochen hatte. Was mag nur die Ursache sein?" Leider muß g«sagt sein, daß Mr. Timidip ihr diese Aufklärung schuldig blieb, ja, daß «r sogar das Wieder kommen ganz und gar vergaß. Er ist noch heute Junggeselle. Aks er in der darausfolgenden Saison hörte, daß sich Miß Addie mit einem vielversprechenden jungen Künstler verheirathet habe, gab er in der Freude seines Herzens am selben Abend seinen Freunden -in größeres Festmahl. Aber den Grund verrieth er ihnen nicht. Der kleine Fritz war mit seinem Papa im zoologischen Garten gewesen, auf dem Rückwege entspinnt sich zwi schen Vater und Sohn folgendes Ge spräch: Fritz: „Lieber Papa, bitte schenk mir doch ein Thier." Vater: „Das ist zu kostspielig, lie bes Kind, die Thiere müssen gefüttert werden und das Futter ist sehr theuer." Fritz: „Aber lieber Papa, kauf doch so ein Thier, an dessen Käfig geschrie ben steht: diese Thiere dürfen nicht ge füttert werden." .... Ich betrat hierauf die Wirth schaft zum „Blauen Storch", woselbst fand. Als sich derselbe "bei meinem Eintritt nicht erhob, stellt« ich ihn w«gcn unt«rlassener Ehrenbezeugung Cour machen läßt!" Gattin: !,Nun, so wirst Du künftig zu Hause bleiben!" ZÜelchevonbeiden? Ael tere Dame: „Denken Sie nur, was uns Astern passirt ist: Ich meiner Dame: „Thut auch zur Sache. Also uns gegenüber sitzen zwei Herren, die sich ziemlich laut unterhal ten. Plötzlich sagt der eine Herr zum anderen, indem er uns scharf fixirt: „Die eine sieht ja sehr nett aus, aber dafür ist die andere um so gräßlicher." Wir verließen natürlich sofort empört den Wagen." Herr: „Ja. weshalb war denn Ihre Cousine empört?" Akt Kleine Aievin. Im Club hatte er gespielt unb ge wonnen. Er hatte also seiner Mei nung nach in jener Nacht seine Pflicht vollauf erfüllt. Sein Spielergewisscn war von einer heiteren Rühe erfüllt. Nachdem er den Club verlassen hatte, wollte er sich einen Spaziergang durch ster Neapels bedeckt halte. Nun hatte des Gassenmädchens, das, wann immer es ihn erblickte, sich beeilte, ihm «ine Zeit lang zu folgen oder in zudringli cher Weis« vor ihm einherzuhllpsen, und brach di« tiefe Stille und den Zau ber der Einsamkeit, an denen sich seine „Junger Herr! Schöner junger Herr! Junger Herr! Schöner junger Herr!" „Laß mich in Ruhe. Geh' fort!" um ein Almosen angebettelt, noch hatte er es der Mühe werth gefunden, ihr ei n«n Solds zu g«b«n. Er ließ das Be stehen der Armen nicht gellen. ° Und wenn di« Armen Kinder waren, dann ertrug er es schon gar nicht. Der Hun ger— so dachte er ist ein Segen für diejenigen, die schlecht leben müssen. Er läßt sie nur für kurze Z«it da mit «r sie bald ganz vernichtet. Der Soldo des Almosens stillt den Hunger, aber er erhöht die Zahl der Hungern den. Das war seine ehrlich« Ueber zeugung, di« ihm sogar barmherzig und menschenfreundlich erschien. „Junger Herr! Schöner junger Herr! Gehen Sie nicht so rasch! Lau fen Si« nicht so!" „Ja, was willst du denn? Geh', g«h'!" Er beschleunigte den Schritt, und das Gassenmädchen, das die schlammi gen Wasserlachen bloßfllßig durchwa tete und dabei seine Beinkleider inst Koth bespritzte, Hörte nicht auf, im glei chen Tonfall zu rufen: „Laufen Sie Herr! Warten Si«." „Wenn du dich nicht forttrollst, be- Straße. denn weiter stehen di« Strolche." „ThiU nichts. Mach', daß du sort „Di« Strolch« sind dort, sie haben Messer. Sie berauben Sie und brin „Was sagst du da? Was?" „Sie berauben Sie, sie bringen Sie Arme fest über die Brust gekreuzt hielt B«wegen des Händchens, das sich hin" und her bog wie der Flüg«l eines Vö gelchens, das im Finstern im Netze zap scheinen wollte, m«hr sich selbst, als die- genübtr, v«rmocht« «r sich doch eines ge wissen Angstgefühls nicht zu «rwehren. „Hollah! Kommen Sie, kommen Sie! Es sind ihrer Zwei. Sie berau ben Sie, sie tödten Sie!" feinden Wand«, des Morastes, der Luft, der Dunkelheit. Di« unheilvolle Straße lag vor ihm da in der Form eines un keit nur spärlich ausbreitete, seinen leichten geisterhaften Schein warf. Er holte die Kleine ein und sagte: „Geh«n wir." Das Gassenmädchen glitt leicht wie eine Katze über die spitzen Steine und die Haufen von Kehricht, Abfällen und Schutt hinweg, mit flinken Füßchen und «lastischen zierlichen B«inen, die das zersetzte kurze Röckchen frei ließ. So huscht« sie dahin mit ihrem schmieg samen, schlanken Körperchen und den zerzaust«n, an den Ohren und am Nacken aufgebauschten Haaren. Er folgte ihr mit großen Schritten, hie und da mit einer Art kindlichem Beben über Müll und Steine strauchelnd. „Mädchen, bist du sicher, daß das der richtig« Weg ist?" fragte er znxi- oder dreimal. Und dann fchwi«gen sie. Zwischen den grünen Jalousien eines Fensterch«ns im ersten Stockwerk, hin ter dem ein fahles Licht flackerte, guckt« «in W«ib h«rvor und rief: „Pßt, pßt!" ... Dann seufzte es. In der Stille, in der Alles im Schlafe lag, macht« dieser Seufzer denMarchese Riccardo Oderisi erschauern. Das Gassenmädchen rief dem Weibe warnend zu: „Seufze nicht, da ist nichts für dich zu holen!" In txr Nähe des Fensterchens erhob sich ein großes schwarzes Kreuz auf ei chen blickte, nachdem es den Seufzer des Weibes beantwortet hatte, ohne ste hen zu bleiben, zum Kreuze empor, be der Andacht. Vom Lichte des Lämp nerhaften dunkelbraunen Farbe ihres schmierigen Gesichtes. Sie lief. Er folg te ihr. last des Marchese Riccardo Oderisi rie s«nhaft erhob. Der Anblick dieser Mau ern gab ihm neuen Muth. Er that, als beeilte er sich nicht, zündete sich eine zweiteCigarette an und klopfte mit dem Knopf seines Stockes an das breite Thor des herrschaftlichen Hauses. So fort erschien der lange Bart des wach „Was ist denn? Nimm." ten. „Nein, schöner junger Herr. Das ist „Du willst also nichts?" „Ich will nichts." „Und warum?" „Ich nxiß nicht." „Hast du keinen Hunger?" „Nein." „Frierst du nicht?" „Nein." „Willst du nicht in ein Gasthaus ge hen? Willst du nicht schlafen gehen?" „Nein." mochte es dich nicht freuen, besser zu l« „Ich weiß nicht." „Was thust du Tag und Nacht auf der Straße?" stehle." „Du stiehlst?! Und was stiehlst du denn?" „Sonst nichts?" Diebe, he?" . . . ' „Und heute Nachts hättest du mir mackxn. Wer sind si«? «-pr>ch. wer sind „Ich weiß nicht." spioniren wollen? Warum hast du mir geholfen?" «Weil meine Mutter, die jed< Abend an der Ecke des Vicolo Purga- Herr ist? Dieser junge Herr ist dein Papa." „Du bist ein dummes Geschöpf!" sagte barsch der Marchese. „Was sind holst diesen Blödsinn, ohne zu wissen, was du sagst! Geh' fsrt, geh' fort!" „Ich will Ihnen die Hand küssen, Mutter?"' „Und sonst that sie nichts?" „Mhm! Und wie hieß sie?" „Sie hieß Assunta." „Willst du das Geld oder willst du es nicht?" „Nein, schöner junger Herr." „Ach was! Jetzt hab' ich aber ge nug!" den Morast. . Leier: „Ich will Ihnen die Hand küs nen die Hand küssen, schöner junger Herr ... Als der Marchese Riccardo Oderisi Ltraße aus wie eine breite und maß los lange Stahlplatte. Das Gassen mädchen stand noch da, mit dem Rücken einen Karren mit Bretzeln hinter sich Herzog. Das Gassenmädchen fuhr auf, folgte dem Karren ein kleines Weilchen, Am HewovnlMsweg. Alfred wendete nervös'den schreckli chen Brief zwischen den Fingern hin und her. Mina, seine vergöttert« einzigeMina hatte ihm in kurzen dürren Worten ab gesagt, mit der etwas boshaften An spielung, er schiele zu oft nach Pauline, sie habe es wohl bemerkt! er möge diese blondhaarige Pauline anschwärmen und sie gefälligst in Ruhe lassen. „Das lass« ich mir nicht gefallen!" schrie er, „nein, niemals! Aber sie hat tagessen." Jawohl, so hätte sie gesagt, diese junge ökonomische Dame, und es hätte und drückte energisch auf den Klingel knopf. Da das Dienstmädchen gerade «ine Zeitung las, öffnete ein älterer Herr. Das fchi«n Alfred zu passen5 er hatte heute seinen offensiven Tag, da gab es kein« Umschweife, keine Pyra los. „Ich lieb« Ihre Tochter", sprach er laut und deutlich, „und bitte um ihre Hand." ins nächste Gemach hinein, „es gibt Neuigkeiten!" d«s Himmels! er war gewohnheitsmä ßig in diese Wohnung gelangt, her ein. Die gute Mutter bem«rkte den Blu menstrauß, und da heute kein Geburts tag fiel, so ahnte si« bereits. Mina sah den etwas verdutzten Freier forschend an; eine solche Keckheit war dem kleinen Fräulein noch nicht heute; sie nahm das ihr stumm gereichte Bouqet, legt« es fürsorglich in die Hände der Mutter, erst hierauf stürzt« sie an Alfreds Brust. „Ich sehe, du liebst mich trotz meines Korbes", sagte sie, „so zäh ist doch kein zweiter hierzulande und deshalb dein auf ewig; aber baldige Hochzeit, sonst du zu viel Geld für Sträuße So errang Alfred seine Mina auf dem Wege zu Pauline. di« natürlich noch «ine Weile sitz-n blieb. «in verrüitter «öntg. An unheilbarem Wahnsinn litt Kö nig Christian VII. von Dänemark (1749 1808), für d«n seine schöne und später enthauptete deutsch« Leibarzt und MinisterStruen see regierten. D«r König befaß eine Geistesschwäche von so sonderbarerArt, daß man d«n äußern Anstand an sei z. B. die Pagen seinen Stuhl sesthal geben, so braucht« man nur das Wort „Absetzung" zu flüstern, um alles Mö gliche von ihm zu erreichen. Um ei stet» in seiner gelben Jacke, auf dem Kopf die Mütze mit des Königs Na- König, „willst du Kammerherr sein?" Der Mann stutzte, als aber der Kö nig die Frage wiederholte, meinte er: großen Nebensaale, wo eben eine Hof gesellschaft stattfand, trat mit ihm bis in die Mitte d«r Versammlung und Bauerngut zu taufen." In feiner Jug«nd soll König Christian VII. viel Talent Bühne und tig lacht« er laut auf und verließ wieder die Gesellschaft. Ein W«iser war Diogenes Das muß ihm Jeder lassen! Besitz war ihm wa- Gräßliches Und Hungern lieber als Prassen. Barfuß und unrasirt zu geh'n. Er bettelte sich sich durch Athen bald Beide betteln gehen!" Arb e i t s t hei l u ng. Mut- liür unsere Kinder. «Uten Morgen. Ihr Blümlein alle, von süßer Ruh' Wie blitzet dem lieben Sonnenschein Ter Tau Euch hell in den Aengelein k Guten Morgen, guten Morgen ! Springst jauchzend daher mit Halloh, Um Stirne und Wangen fächelst Du lind. Der Bögelein Lied im schmetternden Ehor: Guten Morgen, guten Morgen! (Hruß Zuerst hat sein liebes Gesicht, Drum lacht in sonniger Herrlichkeit Des Kindes Antlitz auch allezeit. Guten Morgen, guten Morgen. Aus die Oberfläche des Wassers in ei sehr'verschieden ist (sie beträgt 0,995, wenn die Dichtigkeit des Wassers als Einheit betrachtet wird>. Das Thier schmilzt nicht im Wasser, weil der Kain- Rudolf!" Rudolf: „Eine rothglühende Feuerzange." Aus der Instruktion s stunde. Feldwebel: theilt der Ossicier im Feldzuge mit seinen Unter- Wurst." Feldwebel: „Nee! Entbeh»