6 " Im Kannenöälkcrtand. In all« Welt sendet das Kannen- E r d m ll h l e. Nheinebene. Die Orte selbst machen «inen halb städtischen, halb dörflichen ?«n Bauernhäusern und häßlichen Wohnstätten in der Bauweise der Ar beiterwohnungen in großen Jndustrie die Geschmack und Reichthum verra then. Bedeutsam tritt vor Allem drunten im Thale das neue Gebäude Decor i r e n. nützende keramische Fabriken finden sich hier in den Dörfern eines weiten Landstriches. Man braucht dabei nur Namen, wie Wirges, Baumbach, Raus bach, Mogendorf, Hilgert, Hillscheid u. Bis in die Neuzeit hinein wurde der Thon meist in der althergebrachten Weise in sehr primitiver Art aus dem Schoße der Erde herausbefördert. Man grub an Stellen, wo man Thcnlager vermuthete, einen runden Schacht, stützte diesen nothdürftig ab, und be gann unten die weichen Masse» zu ste chen und in Eimern vermittelst eines einfachen Göpelwerls, wie es heute ncch die alten Ziehbrunnen zeigen, heraus zubefördern. Auch die Arbeiter wur den aus dieselbe Weise zu und von ihrer Erdoberfläche kegen. Lkr auf die ein« oder and«re Weis« Mosaik- und anderen Plaiten, wie sie besonders im Ort- Rausbach betrieben wird. In Neuwied werden aus bezo genem Thon neuerdings auch ganze Kachelöfen verfertigt. Die Thonröh ren, die besonders in Höhr, Sayn, sehen wir vor der mit dem Fuße in krei- Forin«ngieß«rei. sende Bewegung gesetzten Töpferscheibe den Töpfer sitzen. Neben ihm liegt in der zu neuer Thätigkeit gerüsteten Scheibe. Zi«rg«fäße. hen vorgebildeten Gefäße aufgellebt werden. Di« Vorgänge an d«r Töps«r- scheide und in den Oefen, die wir schon früher kennen l«rnt«n, ab«r nur noch complizirter und mannigfacher, gesellen sich dann noch hinzu. Schließlich be wundern wir in den Lagern die groß artige Schaustellung fertiger Waaren, die zum Verlauf und Versandt bereit stehen. Da sehen wir herrliche. Vasen in allen Formen und Größen, Bowlen und Trinlkrüge von verheißungsvol lem Um/anae. ornam«ntale Geaenstän- Fachschule, be und Nippsachen, mannigfachster Art. Zu der hübschen äußeren Form und dem Reichthum der plastischen Verzierungen gesellen sich ansprechende Farben und hübsche Sprüchlein, zum Theil in mittelalterlichem Geschmack, die von Lebensweisheit, vom Glück der Liebe und des Weines gar mancherlei zu erzählen wissen. Die derb-fröhliche Geistesrichtung aus den besten Zeiten des Mittelalters, deren geweckter, von edlem Empfinden zeugender Formen- und Farbensinn, das Alles scheint in diesen neuesten Erzeugnissen der besten trieb gewesen, wie dies von Köln und Frechen erwiesen ist. Jedenfalls aber haben diese Töpfereien des Kannen ter Ansehen und Bedeutung erlangt. Wie umfangreich dies Gewerbe seit Al ters her hier gewesen sein muß, geht zum Theil mächtig« Scherbenlager stößt. Die Anregung zum Wiederauf leben der alten kunstvollen Steinzeug- Jahre ein Modelleur aus Böhmen. Mit den bescheidensten Mitteln stellte er seine ersten Versuche an, aber bald schon Chinesischer Kopfpuy. Es ist ein seltsames Gestell, das da fast so viel Fertigkeit, dieses schwankende Gestell derart auf Junge Dame, dem Kovfe zu befestigen, daß es in dei Balance bleibt. Ein breiter, langer Kopfseiten ziehen sich in Form eines Pferdezügels straff gespannte Draht stränge hin, etwa emen^halbe^ Zeitbild. Frau (kleinlaut): „Allerdings.... —Unter B a ck 112 i sch en. „Bist Noten." EinJnteresstrter. Kar tenspieler (erregt): „Hundert Dollars setze ich auf dies« Karte!" Herr (der hint«r ihm sitzt): „Gehen Sie nicht so leichtsinnig mit Ihrem Geld um, ver ehrter Herr .... ich liebe Ihre Toch ter!" , > > . B)yne Arayt. Auf dem Feuerschiffe „Borkum Riff", welches in der Nordsee, etwa W Kilometer (ca. 15 «ngl. Meilen) weit vom Leuchtthurme zu Borkum, veran kert liegt, ist ein« See - Telegraphen anstalt eröffnet worden, welch« durch eine Einrichtung für drahtlose Tele graphie mit letzterem verbunden ist. Es ist dies die erste praktische Verwerthung der Funkentelegraphie in Deutschland. Auf dem Feuerschiffe und auf dem Leuchtthurme ist je «ine Marconi-Te legraphenftation zur Einrichtung ge das Personal des Feuerschiffes und des phenverwaltuiig durch JngenieureMar coni's auf Kosten des Norddeutschen Lloyd stattgefunden. Nach Vornahme phen - Anstalt Borkum Riff hat in den die Aufgabe: Telegramme, welche für Sind die Schiff«, wie z. B. der Lloyd dampfer „Kaiser Wilhelm d«r Große", beträgt. Die elektrischen Schwingungen gehen theils zur Erde, theils gehen sie in die Außenleitung, welche aus einer stark isolirten Litze von verzinnten Kupferdrähten besteht. Die Außenlei tung, auch Luftkabel genannt, ist bei beiden Stationen an «inem 4V Meter hohen Mastbaume in die Höhe geführt. Sie strahlt die elektrischen.Wellen in die Luft aus und nimmt andererseits beim Empfange dieselben aus der Luft auf, um sie zu den Empfangsapparaten weiterzuleiten. In den Stromkreis des Feuerschiffs aus Nickel- und Silberfiile gefüllten, fast luftleeren Glasröhre. Die lose Ko härermaf«, nelche im gewöhnlichen Zu kreife einen gewöhnlichenMorfeapparat in Thätigkeit setzt. Nach Aufhören der elektrischen W«llen eines Zeichens wird die Kohärermasse durch den Klöppel ei nes selbstthätigen elektrischen Weckers, den sogenannten Tapper, wieder in den früheren n.cht leitenden Zustand v.r schlüpft. —lm Gebirge. Tourist (zu «in«m Herrn): „Wozu bieten Sie mei ner Frau Ihren Esel an, wenn sie ei nen Esel braucht, dann bin ich da!" Sein Beispiel. „Jedes Ding hat leider nicht nur «ine Licht-, sondern auch seine Schatt«nseite." Heirathscandidat: „Ja, zum B«ifpi«l «in« Mitgift in d«r Gestalt d«r Braut." Das höhere Wesen. Lieutenant (auf einem Balle des sten Geburtstag): „Na, Mädels, jetzt muß ich gehen! Ich habe heut' noch an dere Verpflichtungen!" Köchin des Be zirkscommandeurs: „Ach bitte, Herr sen dabei ist!" > Gut bezeichnet. „Dreimalhunderttausend Marl be kommt dieser Engel in baar mit?" „Gewiß! Ist ja der reine Erzengel!" Moderne Köchin. Hausfrau: „Anna, statt zu kochen, dichten Sie schon wieder?" Köchin: „O, Madam', haben Sie denn nie den Kuß der Musen empfan gen?!" Ein guter Mensch. Bauer (zu dem, als Freier erschiene nen Dorfschuster): „Es thut mir leid, Schuster, daß Di' die Cenzi net will aber schau, zwingen kann i' das Madel halt net! Damit Du aber den Weg net ganz umsonst g'macht hast, kannst D' Zur Mode. G«zhals: .... Ja. ich hab' seit Jahr und Tag eine Flasche Bordeaux im Keller, und wenn etwas Besonderes lo» ist, dann schau' ich sie mir alle mal an!" Nur. zahlen? mir scheint, es regnet!" „Ah, b«lei, das is ja nur der Wirth, der g'rad' niest!" Entgegenkommend. „Ich hätte gern an Sie das Zimmer vermiethet, Herr Studiosus, aber Sie müssen doch bald in's Examen und „Da können Sie ganz unbesorgt scin! Wenn Sie später keinen Jahr'!"^ Noch «ine Bitte. „A' Zeitlang a' recht gut's Essen damit i' den Bauch dazu krieg'!" Aus den Colonieen. Negerwirth: „Du Alte, streich den verwundet worden war, ließ er sich die Mal« die Bärte. Heinrich d«r «in«s Königs, der mit den Köpfen sei ner Unterthanen nicht sparsam, um- ging, hat dieser „Scherz" «Inen veson deren, pikanten Sinn. König Ludwig XVI., der auf dem Kopse Geschwülste hatt«, begnügte sich damit, seine Höf linge zu verpflichten, sich mit großen und kostspieligen Perücken martern zu lassen. Ein« schöne Dame am Hose Eduards VI. von England erfand die Schminkpflästerchen, um eine kleine Warze zu bedecken, die «ine ihrer blen dend zarten Schultern verunzierte, Die Reisröcke sollen dadurch in Mod« gekommen sein, daß eine Jnfantin Spaniens «ine hervortretende Hüfte hatte; und fünfzig Jahre lang sahen sich die jüngsten und reizendsten Frauen Europas gezwungen, ihre Haarfarbe unter einer dicken Puder schicht zu verbergen, weil der Herzog von Richelieu nicht zeigen wollte, daß H,iarpudcrns aufgebracht hatte. Das Spitzen besetzte Taschentuch ist ein« Erfindung der Kaiserin Jo sephine. Josephine hatte häßliche Zähne! heute wäre dem leicht abzuhel ihrer Zeit war man noch nicht so weit. Um diesen Fehl«r zu verbergen, hatte die Kaiserin stets ein Batisttaschentuch, mit breiten Spitzen besetzt, in der Hand; beim Sprechen hielt sie es un- Verschwendung und b«saß einige, die IAX) Francs pro Stück kosteten. Von dem berühmten französischen Arzte Dr. Trousseau, öer eins! m der Pariser Gesellschaft eine grotze Rolle spielte, wird jetzt die Geschichte erzählt, wie er an sich selbst ein jtrevsleiden ent deckte. Trousseau hatte Gäste bei sich. ein« Äeivegung Trousseau s uinerbro chen, die die ganze Gesellschaft über raschte. Gerade, als er einen Bissen m Am nächsten Tage ries Trousseau drei seiner h«rvorrogendsten Schüler zu sich, darunter den nachmals berühmt ge wordenen Dr. Verneuil, trug ihnen «infach den Fall vor und fragte nach ihrer Ansicht. Um alle UmschNiife ab zuschneiden, fügte er gleich hinzu: mich Feigling halten, indem Sie mir die Wahrheit verschweigen. Also sprechen Sie!" Die d:ei Schüler wünschte, und b«gab sich dann nach dem Bureau der Bestattungsg«s«llschast, wl «r sein Begräbniß bestellte. Nachdem ei Alles geregelt, lehrte Trousseau nach Hause zurück, legte sich in's Bett und erwartete den Tod. Er kam am b«- io n. Alter, g«izig«r Onkel: „Auf ein sür alle Mal, Du von