Irr /ck MMy. Kriminalroman von Friciinch Thirvt. (14. Fortsetzung.) Landgertchtsdirector von Schreiber befragte' hierauf die Parteien mit einem Blicke, ob noch eine Frage an den Zeugen zu richten sei. Doctor Böhring erhob sich. „Darf ich?" „Bitte." „Herr Zeuge," hub der Anwalt Mi chaelas mit verbindlichem Lächeln an, Bestätigung fanden?" ! „Ich verstehe nicht ganz —" „Hat Doctor Gembalsly jemals in ! „Meines Wissens nie." Assessor von Haldenborn trat vor. Der Assessor bot in jeder Hinsicht das Bild innerer Gediegenheit. Bon ru hendes Aeußere, ohne gerade diejeni gen Eigenschaften der Beobachtung aufzudrängen, welche seinesgleichen den Ruf der „Schneidigkeit" zu ver schaffen pflegen. Mit seinen blauen Augen schaute er, nach respektvoller Verbeugung, nicht ohne Verlegenheit Zu dem Vorsitzenden empor. Der Vorsitzende (nach Feststellung der Persönlichkeit): „Sie also. Herr Assessor, haben diesen Doctor Gem balsly in den Genieclub und damit fchast eingeführt?" Der Zeuge: „So ist es, Herr Direc jor." Vorsitzender: „Wo haben Sie den Der Zeuge: „Voriges Jahr auf einer Rheinreise. Ich traf zufällig auf einer Dampferfahrt mit ihm zusam men. Wir geriethen in's Gespräch, und da gerade ein Thema angeschlagen worden war, das mich lebhaft interes firte, wurde dasselbe beiderseits mit ungemeiner Lebhaftigkeit geführt." Vorsitzender: „Was für ein Thema war angeschlagen worden?" Der Zeuge: „Wir sprachen über Äriminalanthropologie. Von diesem selbst zum HypnotiSmus über, worauf mir der Herr die Erklärung gab, er habe sich selbst als Hypnotiseur mit «glücklicher Wirkung oftmals versucht. Das Benehmen, die Unterhaltung des Fremden fesselte meine ganze Aufmerk samkeit. Wir stellten uns einander Bildung hielt." Gembalsly jemals einen Beweis seiner angeblichen Fähigkeit?" Der Zeuge (errathend): „Doch. Er hvpnotisirte eines in meiner lautete? sperte sich verlegen, gestand aber dann, daß der Russe ihn selbst zu hypnotisi ren versucht habe. Die Manipulation mühungen zu keinem erfolgreichen Er gebniß. „Ich lomme jetzt", betonte Director len Punkt, Herr Assessor. Dieser Doc tor Gembalsly galt allgemein als der Schwester?" Das Antlitz des Assessors färbte sich Thatsachen?" „Schon ehe der Name Gembalsly in diesem Prozeß genannt und sein pro daß der Schurke noch andere Liebes verhältnisse unterhalte. Unter andern mit einer Wirthstochter aus dem Nor den, einem ehrbaren Mädchen, dem er ebenfalls die Ehe versprochen. In Wiesbaden soll er ebenfalls eine junge Netze gezogen haben, vielleicht ist die Unglückliche nur durch die vorzeitige Enthüllung seiner schwindelhasten Manöver vor größerem Unheil be wahrt worden." „So glauben Sie nicht an eine aufrichtige Liebe zu Ihrer Schwe ster?" „Niemals!" rief der Zeuge heftig. „Dieser Mensch betreibt das Verbre chen berufsmäßig, er sucht die Nei gung schöner Mädchen zu gewinnen um —" Er unterbrach sich hastig und starrte finster zu Boden. „Um?" Der Vorsitzende accentuirte das Wort auf das schärfste. „Wenn Gembalsly ein Jndustrieritter ist, so faßt er bei jeder seiner Handlungen doch wohl die Erlangung eines Vor theils ins Auge. Welchen Vortheil durfte er von einer uäheren Verbin dung mit Ihrer Fräulein Schwester er warten?" Der Assessor lachte bitter. „Welchen Vortheil, Herr Direktor? Wer weiß, was der Schurke für heimliche Pläne nährte! An eine ernste Heirath dachte er nicht, konnte er nicht denken. Mög lich, daß er überhaupt längst verheira thet ist, ich traue dem Elenden alles zu. Auf die Ausbeutung kam es an, viel leicht wollte er meine Schwester in blinder Liebe an sich fesseln, zur Flucht verlocken, ihr Vermögen an sich brin gen; vielleicht wollte durch die Drohung mit der Veröffentlichung seiner Bezie hungen zu unserer Familie auf irgend eine Weise Geld erpressen." „Sie selbst aber berichteten uns von seiner intimen Verbindung auch mit einem armenMädchen? Welchen Nutzen konnte er von einem solchen für sich er warten?" Haldenborn zuckte die Achseln. „Die ser Doctor war auch ein Genußmensch, ein Wüstling, ein eitler, ehrgeiziger, von Größenwahn besessener Charlatan. Seiner Eitelkeit schmeichelte es, alle Frauen zu seinem Willen zu sehen; wer weiß, ob er nicht oft auch solcher un glücklicher, ihm blind ergebener Wesen für seine verbrecherischen Zwecke be durfte." Hier wandte sich Doctor Böhring an den Zeugen: „Sagen Sie mir doch, ob der Frau Banquier Hartwig erwähnt oder mit Beziehung auf dieselbe zu er kennen gegeben hat, daß er ihr nicht ganz fremd gegenübersteht?" „Er hat ihren Namen nie ge nannt." ran, ein Gesammturtheil Über diesen Russen aus Ihrem Munde zu verneh men, Herr Assessor. Ihre anfängliche Kritik steht mit der zuletzt von Ihnen geübten in einem gewissen Widerspruch. Bitte, erklären Sie sich offen, erscheint Ihnen der Mann als eine mystische Persönlichkeit, oder als ein bloßer Be- Herr von Haldenborn preßte einige Augenblicke fest die Lippen auseinan der. Er schien sich seine Antwort^genau ein Betrüger von außerordentlichen Ei genschaften. Man hat ihn in einigen Zeitungen mit Eagliostro verglichen; nun, in meinen Augen war dieser eben falls durchaus keine mystische, sondern nur eine problematische Persönlichkeit, ein Gauner en gros, der seine ihm von der Natur verliehenen Talente zum Schaden der Menschen ausnützte. Das selbe thut Doctor Gembalsly oder wie er sonst in Wahrheit heißen mag." Der Assessor entfernte sich, um seine Schwester Olga in den Saal zu gelei ten. Die junge Dame besaß nicht ge nug innere Fassung, um auch nur die Borfragen des Leiters der Verhand lung zu beantworten. Ein Zittern durchlief ihMi Körper, das durch die Kleidung hindurch sich tungab; ihre Erregung durchbebte so gewaltig ihre Stimme, daß die kaum hörbar geflü sterten Worte in un«rtikulirte Töne ausklangen. Ich selbst stellte daher dem Gerichts hof anheim, von der Vernehmung der Zeugin abzustehen. „Was wir wissen müssen, haben wir ber.its von ihrem Bruder gehört. Die junge Dame ist lies, unendlich tief verwundet, verletzt in ihren heiligsten Gefühlen, zwingen Sache betheiligten sich zeit- K"th " schl ch t si is/es offenbar, und sie läuft herum wie eine Verrückte. Ich weiß nicht, was noch aus ihr werden soll, ich fürchte, sie ver zehrt sich, das arme Kind, o Gott, o Gott, o Gott!" the Käthe? „auf Ihre Befragung zu verzichten. Ihre Aussage ist zu be deutungsvoll für den Gang der Ver- Auskunft ertheilen?" Sie stand vor dem Richtertische, kei nen Blutstropfen im Gesicht, mit „Ja", erwiderte sie mit fester Stim stimmt?" r Eh s u ' "Si-"ließ-n ,ch früher einmal zu ei fersucht?" „So ist es." „So sehen Sie sich die Dame dort an" auf Michaela deutend „ken nen Sie dieselbe?" Michaela erhob sich und blickte Käthe ru „Wer ist es?" hen?" „J°." Wh ei M It ter flüsterten b-stllrzt miteinander; Assessor Hörchner, der Funktionär der Staatsanwaltschaft, beugte den Kopf zusammen. Zeugin zu protokolliren! Die Zeugin hat ihren Eid verletzt! Die Motive ihrer Aeußerung sind wie beim erstell ter!" ° ist für unsJuriften das Mittel zur Er mittlung dir Wahrheit." Doctor Böhring lachte mir höhnisch ins Gesicht. „Ich bitte Sie, meine Herren, was erst mit heiliger Bestimmtheit versichert, schenken? Nein!" was scharf den Rechtsanwalt. stehende Zeugin. „Ich kann es, Herr Richter", erwi derte sie beinahe unhörbar, und ihre dem Herrn, der mich auszuforschen da war, die Wahrheil gesagt. Abends aber kam Doctor Gembalsly, der sich mehrere Tage nicht hatte sehen lassen, entschuldigte sein Fernbleiben mit plausiblen Thatsachen, erzählte mir kurz", schloß Käthe nach einigem Stocken ihren Bericht, „wußte mich so zu beschwatzen und zu bethören, daß ich Ich constatirte, daß ich bereits ei nen ähnlichen Hergang der Angelegen heit vermuthet habe. „Nichts ist psy- Doctor Böhring schüttelte den Kopf und fragte Käthe, was ihr der Doctor denn vorgespiegelt habe, um ihre Ei fersucht zu entkräften. „Er erzählte mir, die Dame sei eine Unglückliche, die ihr Gemahl zu versto ßen gedenle, und er ihr einziger Freund und Beistand." „Und Sie ließen sich überzeugen gut", bemerkte er rücksichtsvoller, als er das schmerzhafte Aufzucken in ihren Zügen sah, „ich will darauf nicht wei ter eingehen. Die Situation hat sich jetzt diesen Doctor Gembalsly, nicht wahr?" Käthe, nach einem unruhigen Um z.mm-r, gab d.e dumpf- Antwort. „Wenn nun aber," fuhr der uner bittliche Jnquirent fort, „der treulose Mann Ihnen seine Liebe erhalten und Ihnen das Ansinnen gestellt hätte, hier vor Gericht bei Ihrem Widerruf zu beharren, was hätten Sie dann ge than?" „Ich hätte gethan, was er haben wollte", rief Käthe mit beinahe wildem Ausdruck. Mit dem Lächeln eines Schlachten siegers lehrte der Anwalt sich dem Ge richtstische zu. „Sie sehen, meine Herren, was von der Wahrheitsliebe der Zeugin, von ihrer Achtung vor dem Eid zu halten ist," äußerte er sarkastisch. Dann warf er sich beruhigt, befriedigt in seinen Sessel zurück, in dem Bewußtsein, oen gefährlichen Angriff siegreich abgeschla- Director von Schreiber richtete an Michaela die übliche Frage: „Frau Hartwig, was haben Sie zur Darstel lung der Zeugin zu erklären?" Aller Blicke hingen an Michaelas Lippen, als hinge das Schicksal einer Welt von ihrer Entgegnung ab. Tod tenstille herrschte im Saal, man hörte deutlich das Ticken des Regula tors an der Wand hinter dem Gerichts- sch" F erh b sich l s dung des einen Augenblicks abhänge, fast eisig gestaltete, erwiderte sie, ohne in ihrem Ton Furcht ober Beschä mung oder auch nur Unsicherheit dazu thun: „Das junge Mädchen hat die Wahrheit gesprochen. Ich habe dem Doctor Gembalsly mehrere Besuche abgestattet." Kanonenschlag. Doctor Böhring lnirschle vor Wuth mit den Zähnen. Michaela aber, entweder die Berlörpe selbst ihr juristischer Mandatar, setzte fort. Thun. Mein Beweggrund war der natürlichste von der Welt. Bereits im April ich entsinne mich des Tages schnell zu begegnen." Lassen Sie mich, was wollen Sie von mir? „Meilen Sie auf, was ich Ihnen zu sagen ha lähint stand. Ich fühlte mit Best U rnade stattfand, kann ich meines Be wußtseins nicht länger als höchstens einige Minuten beraubt gewesen sein^ darauf, glaube würde vergeb liche Mühe gewesen sein. Bon der Stunde an war es vorbei mit meiner der. daß ich über Mittel und Wege grübelte, mich seinem Einflüsse zu entziehen? War es ein Wunder, daß ich auf den Gedanken gerieth, ihn selbst auszusuchen, ihn zu bitten, zu beschwö fUgt? War es ein Wunder, daß ich mich entschloß, den schweren Gang der A.. .straße. Als ich ihn, tief ver spät —" Wie gebrochen sanl Michaela in ih ren Stuhl. Ihre Kraft war erschöpft, sie hatte mit immer leiser werdender Würde man ihr glauben oder nicht? Das Antlitz ihres Anwalts diente mir als Thermometer der Situation. An begann es sich während ihrer Rede all mählich zu glätten, zu besänftigen, bald kehrte der frühere Gleichmulh in feine Züge zurück, zuletzt strahlten sie sogar wie im Bewußtsein eines Erfol ges. Der Vorsitzende schickte sich an, noch einige Fragen an Michaela zu richten, als plötzlich wildes, gellendes Krei schen den Saal aus seiner Ruhe em porschreckte. Unartikulirte, geradezu furchtbare Töne waren es, die jeder mann entsetzten, und Käthe war es, von deren Lippen sie strömten, iie rothe Käthe, die mit stieren Augen nach der Thür des Zuhörerraumes blickte, die rechte Hand lang in dersel ben Richtung ausgestreckt, der Körper in Haß und Schrecken zusammenschau dernd. „Dort, dort," knirschte sie zitternd, dort ist er —" „Sie ist wahnsinnig wahnsinnig wahnsinnig", wiederhallte es im Saale. Ja, wohl mußte sie es sein, denn sie stürzte plötzlich wie eine Rasende nach dem Hintergrunde, übersprang wie eine Katze die Barriere, theilte mit krampfartigen Stößen die Men ge, sich Bahn zu schaffen nach der Thür. „Hund, Hund", schrie sie mit der Wildheit einer Bestie, während der weiße Schaum auf ihre Lippen trat. Da hielten starke Arme die Unglück liche auf, trugen sie trotz ihres Sträu bens hinaus, sie im Vorraum auf ein paar rasch zusammengestellte Stühle niederlegend. Ich begab mich zu ihr, von Mitleid ergriffen. Ihre Mutter stand über sie gebeugt, sie mit Zähren beschwörend, sich zu beruhigen. Käthe richtete sich aus und sagte: „Ich bin nicht wahnsinnig, durch aus nicht, aber ich habe ihn gesehen, ihn, so wahr ich selig zu werden hoffe." , A h lsk -j d fort." Wie ein Lauffeuer durchlief das Gerücht, die Unglückliche habe Doctor Gembalsly gesehen, den Saal. Der Vorsitzende, der Staatsanwalt, die übrigen Richter drängten sich herzu. „Sie werden sich getäuscht Habens, her sollte er kommen, da wir doch erst heute morgen einen Brief von ihm aus London erhalten haben." „Er war es, er war es gewiß," ver setzte das Mädchen mit fester Stimme und klarem Blick. „Sowie meine Augen auf ihn fielen, zog er sich ins Gedränge zurück, nun ist er verschwun den." Sofort ertheilte Assessor Hörchner Befehle, nach der beschriebenen Person Umschau zu halten die wachthabenden Polizeibeainten wurden zur Nachfor schung ausgeschickt. Umsonst, nie mand war zu erblicken. Auch von den Zuhörern erinnerte sich niemand eines Mannes, welcher der Schilderung Kä thes entsprach. Allerdings hatte je der nur auf die Vorgänge vor den bung geachtet. Der Vorsitzende hob inzwischen die Sitzung auf, da der Abend weit vor gerückt war. Der Staatsanwalt ver sprach, sofort Maßregeln zu tref fen, damit der Russe ergriffen werde, falls er wirklich nach Berlin zurückge kehrt sei. Ich geleitete mit ihrer Mutter das aufgeregte Mädchen nach einer Droschke. „Und er war es doch," beharrte sie, als sie einstieg. „Ich würde ihn unter Tausenden, in jeder Verkleidung würd« derte ich nachdenklich. „Wehe ihm, wenn sie ihn finden, wehe ihm, wenn er hier erscheinen muß", stieß Käthe heftig hervor und preßte die Hand auf ihren Busen. „Der Schurle! Er gehört mir!" Ein furchtbarer Gedanke stieg in mir auf. Rasch und besorgt ihre Hand ergreifend, ermahnte ich sie, leine Un „Keine Unbesonnenheit," zischte sie mir mit verzerrter Miene zu. „Wissen Sie, was ich hier habe?" flüsterte sie, auf ihren Busen deutend. „Was?" meinen Augen blitzte es auf cin Dolch funkelte im Lichte der La terne. „Um Gottes willen, Fräulein Fried rich entschlagen Sie sich —" Sie schüttelte den Kopf wie ein Au tomat, dessen Feder mit einem Male „Der ist für ihn," rief sie mir mit wild drohender Gebärde noch zu, wäh rend das Gefährt, das sie und ihre Mutter barg, sich bereits in Bewegung setzte. Mit Grauen im Blicke starrte ich Mitglieder der Vereinigung, deren Versammlungslokal die Destille in der A. . .straße gewesen. Der Vorstand der Vereinigung, der Arbeiter Fritsche, gab sich allein zwar verbissener und statt/seinem hageren Gesicht mit her ausstehenden Backenknochen, seinen tiefliegenden umränderten den genheit geprägten Miene bildete er eine charakteristische Illustration zu den Worten Julius Cäsars von den Cas siuserscheinungen mit dem hohlen Blick, sind. betonte in den Präliminarien der Ver nehmung den unpolitischen Charakter „Ueber Ihre politische Sie?" „Ich sage nie die Unwahrheit. Kann ich es nicht mit der Wahrheit thun, so schweige ich lieber." „Recht so", nickte der Vorsitzende. Gembalsly?" „Führte er sich bei Ihnen ebenfalls unter diesem Namen ein oder legte er sich einen andern bei?" „Er näherte sich uns zuerst unter der Masle eines Arbeiters. Der Name, unter dem er sich vorstellte, war An dratzky." „Hat Doctor Gembalsly in Ihrem Kreise je von einer ihm angeblich inne wohnenden magnetischen Kraft gespro chen?" Der Zeuge bejahte in seiner ver drossenen, finsteren Manier. „Auch Experimente angestellt?" „Auch. Er hat zwei- oder dreimal „Mit Erfolg?" „Ja, mit gutem Erfolg." „Rühmte er sich noch weitergehender Fähigleiten?" „Wie meinen Sie das?" „Versicherte er zum Beispiel, er kön ne die Menschen auch aus der Ferne hypnotisiren?" „Jawohl, mehr als einmal." „Aber davon ist er Ihnen die Probe schuldig geblieben?" „Wir haben nicht in ihn gedrungen, sie unS zu liefern." Soweit der wesentliche Inhalt der Aussage. Auch seine Genossen brachten keinerlei neue Momente in die Beweisaufnahme. Ihre Darstellun gen erwiesen sich ausschließlich als Wiederholungen derjenigen ihres Füh rers. (Fortsetzung solzt.) Aür die Auch?. RadieSchensalat. Rothe Ra lat sieht sehr schön aus und ist wenig bekannt. Zur Sauce: Zwei gelochte Kartoffeln werden fein gerieben oder geschnitten und mit Salz, Pfeffer und Provenceröl zu einem dünnen Brei ge rührt, an den zuletzt der Essig kommt, der das Ganze seimig macht. Der Sa lats wird auch sehr schön, wenn man ben geschnittene Kartoffeln mischt. K» ldaunenauf französi sch- Art. Zuthaten: 2 Pfund Kaldaunen, j Pfund Speck, 2 Unzen Rinderfett, j Unze Fleisch-Extract. z Flasche leichter Weißwein, 1 Kräuter bündelchen, 2 Mohrrüben, 1 Zwiebel, mit 6 Nellen besteckt, 1 Lorbeerblatt, 10 Pfefferkörner, Salz nach Geschmack. Die sehr sorgfältig gereinigten Kal daunen werden, in viereckige Stücke ge schnitten, mit den Mohrrüben, der Speck, zerschnittenem Rinder eine passende Kasserolle gegeben, mit dem Wein übergössen und 6—B Stun den ganz langsam gekocht. Bor dem Anrichten nimmt man die Kaldaunen aus dem Sud und gießt letzteren, durch ein Sieb getrieben, über dieselben. Kartoffelklöße auf säch sische Art. Ein Quart gelochte und geriebene Kartoffeln vermischt man mit drei Eidottern, zwei Löffel Mehl, einem Löffel Salz, etwas Mus katnuß und dem Schnee von drei Ei weiß. Indeß röstet man in Fett oder Butter zwei bis drei klein« würflich ge schnitten« Semmeln und läßt sie erlal ten. Wenn man die Klöße formt, gibt häuften Theelöffel von Würfel, druckt ihn gut zusammen und koch! die Klöße wie gewöhnlich in Salzwasser. Paprika - Huhn (aus Wiener Art). Für vier Personen benöthigt man 2 Hühner, die in Viertel getheilt, gesalzen, dann in halb Butter, halb bestem Schweinefett mit reichlich Zwie beln und 2 Messerspitzen Paprika in eigenem Safte eine halb« Stunde ge dämpft werden. Alsdann nimmt mair die Hühnerstllcke aus, stäubt den Grund bif e. Ein dickes Stück Kalbfleisch Fleisch und stellt die geöffnete Kasse- Fleisch fleißig begießt. Inzwischen locht man sechs dick« Zwi«belu in etwas Wasser und Butter und drückt sie durch ein Sieb. Dann verrührt man ein gelochte Milch hinzu und schlägt Alles unter die man das Zwiebelpuree und das Bratenjus mischt. Diese Sauce salzt und Pfeffert man und schüttet sie auf eine slach« Schüssel, in die man den Braten gelegt hat. Gebackene Kalbsfüße. Man kocht die sauber gewaschenen Füße in Wasser, Essig. Salz, Gewürz. Zwie beln, Lorbeerblättern und grünen Kräutern sehr weich und beint sie dann aus. In hübsche Stückchen geschnit ten, wend«t man dieselben in einem guten Psannenluchenteig um und bäckt sie in heißem Butterschmalz schön hell braun. Auch Kalbssiiße, die man zu Sulz gebraucht hat, können ebenso ge backen werden. Om«lettenauflauf. Sechs Eier, 4 Eßlöffel seingestoßener Zucker. 1 Eßlöffel feines Mehl, 4 Unzen But ter. Die Eidotter werden mit dem Zucker IS Minuten g«rührt, erst in dem Augenblick, wenn man backen will, wird das zu festem Schaum geschlagene Eiweiß mit dem Mehl hinzugerührt. Dann wird auf einem schwachen Feuer die Butt«r ohne Salz in einer Pfanne geschmolzen, das Angerührte hineinge gossen und immer durchgezogen, so daß der Boden heraufkommt. Wenn die Omelette die Butter an sich gezogen hat, so giebt man sie auf ein« Schüssel, schlägt si« doppelt und bestreut sie mit Zucker und Zimmet oder mit in Zucker gestoßener Vanille. Auch lann man den Saft einer Citrone darüber träu feln und dann mit Zucker bestreuen, auch Rum darüber gießen und solchen anbrennen. Schinken mit Spiegel- Eiern. Zarter, roher Schinken od«r auch mit Fleisch durchzogener, ge räucherter Schweinespeck wird in gleich stalle und große Scheiben geschnitten, leicht gellopst, in eine kalte Eierkuchen psann« gelegt und sechs Minuten unter W«nde» über gelindem Feuer gedün stet. Mittlerweile hat man in einer Eierpfanne die Vertiefungen mit etwas heißem, reinem Fett ausgegossen, darin bäckt man langsam die Spiegeleier; die nicht gebrauchen Vertiefungen müssen mit Wassir gesüllt werden, damit die Glasur nicht springe. Auf «ine lange, heiß gemachte Schüssel legt man die ge bratenen Schinlen- oder Speckstücke, auf jedes davon wird ein mit etwas Salz und Pfeffer bestreutes gebackenes Ei g«legt und das Gericht recht heiß zu Tische gebracht. Brunnenkressesalat. Man reinige 2—3 Stunden vor dein Essen Kl«inigleit Olivenöl und cine kleine, feing«hackt« Zwi«bel. Alles wird gut gemengt und 2—3 Stunden zum Zie hen stehen gelassen; eine Zuthat vo» Essig ist streng zu vermeide». 3