MM MM. (10. Fortsetzung.) will?" „Sie wird gefragt werden, wohin sie tlviisportirt sein will. Die Wahl des Landes steht ihr frei. Sie kann nach England, Frankreich, Belgien, Oester reich, ganz nach Belieben; da jedoch zu So geschah es, wie ich später erfuhr, in der That. Sophia Wassilosf ver- Tage getretenen Symptome ebensogut Michaela stützte den Kopf des Patien- das Erwachen eine wahre Rettung und Wohlthat dünkt. die Sturmglocken ihr schrilles GeläÄ erschallen ließen. Eine entsetzliche Situation! Wild streckten die feurigen Arme sich nach mir aus, überall züngelten die Flam ken krachten, die Wasserstrahlen zisch ten, eine dichtgedrängte Menschenmenge brüllte und raste. Mit verzweifelter Kraft klammerte ich mich an ein Fen sterlreuz an, von dem ich hilflos herab hing. in Gefahr, jeden Augenblick in die Tiefe hinabzustürzen. In gräß lichster Angst ließ ich meinen Hilferuf ertönen. Immer lauter tobte der Lärm, der Wirrwarr von Signalen, Geläut und Geschrei immer lichter wurden aber auch meine Gedanken, der traumhafte Character des Bildes kam mir immer deutlicher zum Bewußtsein. genug war, um mir über meine wahre Lage klar zu werden. Was war das? Hörte ich nicht sogar meinen Namen rufen? In der That, man pochte an meine Thür, man läutete mein« Klingel, rief meinen Namen. Mir selbst galten di« Stimmen und Geräusche, die meinen qualvollen Traum veranlaßt hatten. Mir dieser Thatsache bewußt werden und aus dem Bett springen, war eins. MeinenSchlafrock überwerfend, stürzte > ich nach der Entreethür und riß sie mit wolle, stürmisch auf. Draußen stand der Kutscher des Bankiers... „Was ist geschehen?" ist Comm.ss.onsrath .st „Todt doch nicht todt?" Einen Augenblick sah ich dem Un glückspropheten starr in's Gesicht. Das Entsetzlich« brach zu jäh über mich Während des Abends hatte sich das offen. Helles Licht strahlte daraus Am Bett stand Doctor Blüthner, «in« lag er da, mit starren, irren Augen, entstellten Zügen, verzerrten Lippen. Das zerzauste Haar hing ihm über die in der ich ihn bei meiner Ankunft fand, täuschte mich nicht. Der Anfall war vorbei, eine allgemeine Erstarrung hatte den Kranken ergriffen ob als Vorbot« des Todes oder als Genesung, wußte ich nicht. „Herr Doctor, wie steht es?" „Es stand sehr schlimm, aber jetzt hege ich wieder Hoffnung." „Gott sei Danl um was handelt es sich?" Also doch! Sein Aussehen hatt« B-nv.chslung schenfall! Wahrlich, dieses Weib schien ebenfalls im Flüsterton. „Die alte Geschichte der Com missionsrath oelam gegen Mitternacht „Armer Freund!" Ich berührte „Aber woher kommt das Gift? Hat- Er schüttelte den Kopf. „Es stand schon da. Wie sich bei diesem Anlaß herausgestellt hat, ist die vorher eine Injektion bei." „Also Morphinistin wer hätte das vermuthet!" Früher setzte der durch die natürlichen Hindernisse beschränkte Verkehr der Ge nußsucht des Individuums Schranken, aller fünf Welttheile zu Gebot«. Wer den Kreisen der vorn«hm«n Fraucn w«lt selten." Character der jungen Frau ließ den Umstand, daß sie dem Laster des Mor phiumgenusses huldigte, wohl glaub- sägliches Unglück sprach aus ihrer formlos hingesunkenen Gestalt. J«de Bewegung verrieth Reue und Kummer. menbrach, offenbarte sie eine an Lei denschaft grenzende Zärtlichkeit, eine Hingebung, der^Aufopferu^g rief mich an fein Kran kenlager, weil sie wußte, wie theuer ich ihm und er mir war. War das alles nichts als schal«, nichtswürdige Komödie? Dann gab es leine Aufrichtigkeit mehr in der Welt.... Und doch stimmte 'gerade diese Zärtlichkeit und Hingebung meiner Auffassung nach nicht recht zu ihrem sonstigen Stolz, zu ihrer Kaltblütigkeit und Sicherheit. Freilich, wer kann ein Weib ausfor schen? Die Verhältnisse formen in derselben Stunde ein feigherziges Lamm und eine todesmuthige Löwin aus ihm es flieht aufkreischend vor einer Raupe und stürzt sich kühn in die tosende Fluth, um ein theures Kleinod d«n Klammern des Todes zu entrei ßen. Plötzlich richtete sie sich auf, blaß schön wie sie. Erst jetzt schien sie meine Gegenwart zu empfinden. Ihre Au gen, verschleiert wie durch einen Flor halbgetrockneter Thränen, riefen mich durch einen Blick. Durch diesen Blick weicher gestimmt, trat ich vor sie, bot ich ihr die Hand. „Sie wissen alles?" flüsterte sie, zu mir aufschauend. Herr zu werden." Ich nickte mechanisch. Was mich betraf, so hatte ich noch vor einer Stunde geglaubt, diese Frau müsse alles können, was sie wollte. so entsetzlichen Unglücks werden! Ge fährlich dem Theuersten, was ich auf Erden besitze. Denn erst seit ich fürch wie unendlich ich ihn liebe. So vie! Güte, so viel Milde, so viel Gerechtig keit o, lieber Doctor, Jhyen darf alles Spiel gestellt durch bildet den Hebel, dessenAÜs- Krankheit?" fragte ich leise. Ich ahnte, daß Gottes Fluch darauf lich erfüllt." Polster ihres Sessels. Besten. Arthur ist auf dem Wege der ren Gatten zu betrachten. Ein m!?der Glanz unendlichen Wehs senkte sich aus ihren braunen Sternen auf das mit ihm gestorben." Mit diesen Worten verließ sie leise das Zimmer. geschlossen. ihn unter leinen Umständen verlassen. Ich billigte im Stillen ihren Ent schluß, den ich Mir ebenfalls zum Vor bild nahm. Ihr instinktives Gefühl und mein bewußtes Mißtrauen gipfel ten in demselben Resultat. Bald rang sich ein leiser Seuszer aus seiner Brust, bald hob sich ein Arm zu einer kurzen, mechanischen Bewegung. ohne daß der Leidende aber in Wirk lichkeit sah, diese Fähigkeit lehrte erst allmälig zurück, wie auch das Vewußt mälig wieder in ihm erwachte. Ein schwerer Traum hielt ihn gefangen, ein fchm«rzhafter Druck lastete auf sei nem Kops. Der Kopfdruck war das erste Gefühl, dessen Empfindung ihm wieder aufging. Langsam wurde nach aufzunehmen und zu beurtheilen. Die Mittagstunde schlug, als der Banquier beim Bernehmen der Glocke ntöne den ersten Blick wiederkehrenden Verständnisses von sich gab. Derselbe bestand nur in einem sekundenlangen, blitzartigen Zucken seiner Augen brauen, dann sank der Unglückliche wieder in seine vorige Apathie zurück. Ungesäumt beugt« ich mich über ihn, indem ich mit leiser Stimme seinen Namen nannte. „Arthur Arthur kennst Du mich?" Ich ergriff seinen Arm und rüttelte daran, den Ruf sein«s Namens mehr mals wiederholend. Da erschien das blitzartige Zucken zum zweiten Male, ein Erfolg, der mich veranlaßte, meine Anstrengungen „Arthur, kennst Du mich? Ich bin es, lieber Arthur hörst Du?" Ermunterungsversuches ein flüchtiges Lächeln über seine bleichen Lippen gleiten sah. Bet?.' Michaela trat an das Die Bewußtseinsstörung wich sicht bar zurück, bald bemerkt« man, wie Beinahe hätte das Schicksal das Werk- Verbrecherin. zur Morkrin gellem St«rne. Gleich darauf richtete sich ihr Haupt kan der heftigsten Empörung hob ihren Dolch auf ihr Opfer zückt. Ihre Lip der, als wollte sie der Stimme ihrer Wuth den Weg versperren. Und nun: ein verächtliches Lächeln, ber dröhnend zerspringen? Noch gab Michaela nicht alle Hoff nung auf, ihre Position auch diesmal zu behaupten. Das Feuer in ihren Augen dämpfte sich zu einem milden, wärmenden Licht, wie der hereinbre leuchtete mitleiderweckend daraus her vor, und mit verzeihender Liebe sprach sie halblaut: „Der arme Arthur weiß noch nicht, was er spricht. Seine Ver nunft ist noch nicht wieder ganz bei ihm." ' D«r Kranke stieß ein bitteres Ge lächter aus. „Laß die schale Komödie, Weib ich weiß, daß Du mich hast morden wollen Gott sei Dank, es ist Dir nicht gelungen, noch bleibt mir Worte, Arthur. Die Todesangst Alle, die hier stehen, wissen und Doctor Blüthner lann es Dir bestäti gen —, daß Du und ich beide Opfer „Jch hoffte, es Dir nie gestehen z» müssen, Arthur. Ich bin dem Mor phiumgenuß ergeben. Das Gift ist „Also Du bist Morphinistin ha haha wie vielseitig Du bist. Hast Du noch mehr so freudiger Ueberra- lst das eine Schuld, „Ja, hart gestraft," höhnte «r, „hart gestraft, weil Du Dein schwarzes Ziel nicht erreicht hast. Versuche nicht, mich Blick die beiden Flaschen betrachtetest, Von Hast und Reizbarkeit, von einem Affekt, der die Sicherheit und Klarheit der Entschließung momentan aus- Ruf, erblickte ich das Lächeln der Be friedigung auf Deinen Lippen." „Arthur, hegst Du wirtlich in Dei dacht gegen mich? Ich kann es nicht glauben, nicht denken Du stehst noch im Bann Deiner Morphiumphantasien. in unerhörter Qual. „Laß es genug sein für jetzt, Ar thur," bat ich ihn beschwichtigend. (Fortsetzung folgt.) Boshaft. A.: „Die Braut des Max ist ja buckelig!" B.: „Ja. der Boshaft. Student: „Diese gefallen!" Hauswirthin: „Dahaben Sie jedenfalls wieder vom Examen ge träumt!" Erb"senpür6. Die geschälten Erbsen kocht man bis zum Zerfallen weich, vermischt sie mit einer Einbren ne, aus reichlich F«tt unk wenig Mehl bestehend, läßt sie etwas lochen, salzt sie dann, rührt sie durch ein Haarsieb, übergießt sie vor dem Anrichten mit in Fett gerösteter gehackter Zwiebel. Ueber listet. Ein jüdischer Hausierer >omn,t zu einem Bauer, e^i „Wie Antisemit?" ruft der Aür die Kiich»'. Kräutersuppe. Fleisch-Ab fälle, Knochen, GeflUgelstückchen bringt man mit kaltem Wasser, Salz, je einem Stückchen Sellerie, Oberkohlrabi, Blu menkohl, Suppengrün auf's Feuer, kocht Alles recht aus, seiht es durch, von einem frischen Ei, Mehl, Salz, Muskat. 2—3 geriebenen rohen Kar toffeln einen steifen Teig, z-.rkleinert dies mit einer Gabel und läßt es in der Brühe sllnf Minuten auftochen. Fleischbrötchen von Kalb sbraten. Kalbsbraten wird fein ge ten Sardellen und etwas geriebener Semmel. Aus dieser Masse formt man längliche Brötchen, hüllt dieselben Gefü l l t e Kalb s b r u st. Ein tene Zwiebel, in Butter welchgedämpst; Salz, Muskatnuß, Thymian und Ma joran. Alles dies wird gut vermischt und der Braten wird, nachdem er ge füllt ist, zugenäht. Di« vom Fleischer ausgelösten Knochen läßt nuin sich geben und Knochen und schneidet es in kleine Würfel. Eine große fein gewürfelte Zwiebel schmort man in Butter ganz einer halben Citrone, 6 Stück entgrä tete butterfein gehackte Sardellen, 1 Dutzend große, gleichfalls fein gewür felte Champignons, j Glas Weißwein und das Hühnerfleisch dazu. Nachdem letzteres dabei ist, darf die Masse nicht mehr viel gerührt werden. Ist sie ganz aus dem Kochen gekommen, ,s» verdickt man die Mischung mit 2 bis 3 Eidottern und läßt sie «rkalten, wo bei sie ganz fest werden muß. Er reicht man dieses nicht, so nimmt man S —lo Blatt weiße Hausenblase, löst sie in einigen Tropfen kochend heißem Wasser auf und fügt dies unter die Masse. Vor dem Anrichten sticht man von derselben mit einem Löffel Würst chen ab, rollt dies« einmal m Mehl, wälzt sie dann in Ei und Panierbrot und bäckt sie in Fett zu schöner brau ner Farbe, worauf sie abtropfen müs sen, eh« man sie auftragen kann. Kartoffelpuffer. Rohe Kartoffeln werden gerieben Dann schält man eine halbe altbackene Semmel, weicht sie in Milch auf und läßt sie auf dem Feu«r zu einem dicken Brei verrührt, zum Kochen lominen. Dieser heiße Brei wird mit den gerie benen Kartoffeln, einem Ei (auf 10 bis 12 große Kartoffeln) und dem nöthigen Salz zu einem lockeren Teig verrührt, mit ganz wenig Mehl bestäubt und mit Schmalz in Cotelettform schön gold " Sal-rt von Rindfleisch. Manschneidet das Fleisch in kleine Würfel und giebt einen gleichfalls in kleine Würfel geschnittenen sauren Apfel nebst einer in sein« Scheiben ge schnittenen Zwi«bel dazu. Auch ge kochte Sellerieknollen in Scheiben ge schnitten. ebenso einige in Essig einge machte Tomaten kann man dazu geben. Dies alles wird mit etwas Salz und Essig nebst hinreichendem Oel gut durcheinander und in eine Schüssel ge than, di« man nach Belieben noch mit Pfeffergurken oder sauer eingelochtem Obst garniren kann. Gemischter SaZat. Rothe Rüben, Salzgurken, weichgekochte Sel lerieknollen und in der Schale gelochte zu Wichen Theilen. Eigelb werden mit Essig, Salz, Senf und ein wenig Zucker fein gerührt, dann O«l und dicker, saurer Rahm, auf je ein Ei etwa einen hölzernen Küchen lössel voll, sowie das kleingeschnittene Eiweiß hinzugefügt. Salat von Brunnen kreffe. Die Zubereitung dieses Salates ist verschieden. Jene nehmen Essig dazu, wogegen Andere Citronen saft vorziehen. Die Brunnenkresse darf Wim Waschen nicht gedrückt wer den, sondern das Wasser darf nur her ausgefchwenkt werden. Der Salat kann einfach mit Oel, Essig und Solz angemacht werden, doch eine feinere Zubereitungsweise ist folgende. I—3 hartgekochte Eier (je nach der Quanti tät Salat) werden mit einigen Löffeln feinstem Olivenöl zerdrückt. Man thut dann noch 1 oder mehrere Löffel Essig dazu und würzt mit Pfeffer und Salz. Mischt den Salat leicht dann und servirt sofort. Ein anderes Re zept ist: Man reinige di« Brunnen kresse sorgfältig, wasche sie aus, drücke darüber Citronenfaft, g«be dazu eine Kleinigkeit Oel und etwas feingehackte Zwiebel. Alles wird gut gemengt und etwa 2—3 Stunden stehen gelassen; Essig ist streng zu vermeiden. Gefüllte Eier. Man kocht die Eier ganz hart, schält sie und schneidet sie vorsichtig mitten durch und nimmt das Gelbe heraus. Nun drückt man dasselbe mit einem Löffel ganz fein, thut etwas Oel dazu, gewiegt- Sardel len, Essig und fein gestoßenen Pfeffer, alles unter öfterem Probieren, und ver ! mengt alles zu einer feinen Masse. Mit j dieser süllt man wieder die indessen ! warm gehaltenen Eier und richtet die selben mit Petersilie hübsch verziert an. Als Abtndspeise paßt seiner, grün» ! gut dazu. 3