I?l M KMch. Kriminalroman von Friedrich Thirmr. Dsrtor Gembalsky, der sich in Pet«rs führen versucht«, wegen falschen Spiels aus d«r Gesellschaft ausgesto den Grund zu gehen. Wir hegten längst tiefst« Trauer versitzen. Mich tröstet stellt, identisch ikt." ten, da die Gewalt des ersten Ausbruchs ihre Kraft erschöpft hatt«. Bleich, mit vorgebeugtem Oberkörper, Augen zusammenschlug und ihrer Bestürzung durch allerhand Jnterjectionen Luft verschafste. „Ueberzeugen Sie sich." Käthe begnügte sich mit einer flüch iigen Betrachtung. „Ich täusche inich nicht," beharrte st- fest „Arm«r Freund," sagte ich aufste hend. „Ich fürcht«, er wird es mir nicht einmal glauben! Wenn Sie mir gestatten, Frau Friedrich, bring« ich ihn morgen einmal her, vielleicht ha ben Sie die Güte, Fräulein, ihm Ihre Behauptung Antlitz gegen Antlitz zu „Warum nicht? Was wahr ist, Neimen der dritten Dam« n«nn«n kön nen, nach welcher Doctor Gembalsly seine Netze auswirft. Weshalb, weiß ich ebensowenig, wie ich eine Vermu thung darüber hege, was sein Aufent halt in Berlin eigentlich bezweckt. Ob fem er Ich bot der reizvollen Erscheinung freundlich die Hand, aber sie griff nicht danach, sondern wandt« sich rasch ab und verließ das Zimmer. „Gott gebe, daß es nicht jetzt schon ist! Sie kennen meine Tochter „Ich l«nle, ich habe sie heute kennen gelernt," tröstete ich die Weinende, „Wohl wahr, sie besitzt ein Tempera ment trotz einer Italienerin, aber in ihrer Brust wohnt auch ein hoher weib licher Stolz. Allerdings hat sie «ine bittere Arznei einnehmen müssen, und es wird vielleicht geraume Zeit verstrei chen, ehe ihr Herz vergißt und ihr Kummer sich beruhigt. Wenn sie erst ganz erkannt, was für ein falscher, nichtswürdiger Schurke dieser Mann ist, wird sie den Schmerz leichter über winden." Des innigsten Mitleids voll, schied ich von den armen Menschen. Das Schicksal meines Freundes Hartwig lenkte indessen schnell meine Gedanken nach einer andern Richtung. Für ihn lich«n Botschaft. Michaelas Verkehr mit Gembalsly war unzweifelhaft er wiesen damit si«l das ganz« Kar tenhaus ihrer seltsamen Behauptungen in nichts zusammen. Si« ivar eine abgefeimte Betrügerin und der angeb liche Baron oder Doctor ihr Mitschul diger! Dieser Wahrheit konnte ich mich nicht verschließen, so mächtig mein ganzes Inner« sich gegen sie sträubte. Den Zusammenhang des Ganzen be griff ich freilich noch lange nicht, mein Freund schien mir das Opfer einer furchtbaren Intrigue zu sein, deren Ziel« sich m«in«m Verständniß vorder hand entzogen. Strophe vor mir, wie ich eine hinter mir zurückließ aber noch war ich mit meiner heutigen Mission nicht zu Ende. Vorwärts, fort mit allen Grübeleien, der Freund muß noch einmal dem Ju- Warum suchte ich noch ein anderes Restaurant in der A —straße auf? Meine Erkundigungen bei dem Jnha- ber w«rd«n Aufklärung hierüber brin gen. „Sie haben lein Zimmer an einen Club abzugeben?" wandte ich mich an den dicken, aufgedunsenen Wirth, nach dem ich mir eine kleine Weiße hatte kre denzen lassen. „Ich? Nein," entgegnete er in un angenehm klingenden, mit seiner hü nenhaften Figur und seinem ausge schwemmten Körper seltsam con trastirenden Fisteltönen. „Dann darf ich um so «her eine ob jectiveAuslunst von Ihnen erwarten?" fuhr ich mit fragende» Blicken fort. „Was für eine Auskunft?" „Ich handle im Auftrag einiger Freund«, welche gleich mir leidenschaft liche Musitliebhaber sind. Wir suchen ein stilles Local, um uns wöchentlich einmal Ab«nds «inig«Stunden gemein schaftlich zu üben. So eine Art kleine Privatconc«rte, verstehen Sie?" Der Wirth nickte. „Da wir indessen nur Dilettanten sind, möchten wir unfr« Kunst nicht an die große Glocke hängen. Ein-in der Nebenstraße wohnhafter, zu unserm Cirkel gehöriger Herr hat uns ein Lo cal in der Norddeutschen Weißbier- stube empfohlen. Ich habe es eben be- sichtigt. Das Zimmer selbst gefällt j mir nun ganz gut, die Frage ist nur, ! ob das Restaurant an sich geeignet ist." Der Wirth zuckte die Achseln. „Ich „Das ist ein vortrefflicher Grund satz, schade nur, daß er nicht allgemein Gültigkeit besitzt. Fern sei es von mir, S» zufallig, was für ein Verein es „Die ganz« Straße weiß es, des halb brauch« auch ich kein Hehl daraus „Was?" „Der Anarchisten? Ich bln Ihnen wirklich zu Dank verpflichtet, Herr Wirth. Unter solchen Umständen kann gar kein« Rede davon sein, daß wir willen mir war dieses Ausweichen gleich verdächtig." Letzteres war in der That der Fall gewesen, obgleich ich klärung g«saßt gemacht hatte. Was wollt« Doctor Gembalsly bei den Anarchisten? Welche Rolle spielte «r dort? Der Mann erschien mir in im mer räthselhasterem Licht. Vollkom men befriedigt, kehrte ich in das Cen trum der Millionenstadt zurück. Ich war müde, todtmüde. Und doch blieb mir noch eine Mission für heute übrig: Das besprochene Rendezvous in d«r Rheinischen Weinstube. Roderich Balding war noch nicht anwesend, als ich anlangte, ich hatte vollauf Z«it, zu soupiren. Gegen halb zehn Uhr signalisirte ein homerisches Gelächter, das von der Straße herein drang, sein Erscheinen. Der H-lden vater glänzte förmlich von Wein und guter Laune, es kostete Mühe, aus ihm Herauszuholen, was ich wissen wollte. Olga von Haldenborn galt wirklich für die zukünftige Braut Gembalskys. D«r Doctor renommirte mit seinen großen russischen Gütern, er entwickelt« j alle Reize seiner fascinirenden Persön lichkeit. Die ganze Familie blickte mit Stolz zu ihm auf, Olga mit schwär merischer. abgöttischer Hingebung. Di« jung« Dame war reich, sehr reich und ! schränkte Herrin ihres Vermögens ten letzterer Aussicht die Pläne in Westend betrat! Welch' «in son :adi«s seiner Liebe! ! Der Verblendete! Ich traf ihn ge schäftig wie einen Bräutigam, der ! „Also es bleibt dabei, du willst „Morgen Vormittag zehn Uhr, lie ker Walter," Seine Augen strahlten förmlich, als er mir diesen Entschluß mittheilte, ! „Und die Einwürfe, welche ich dir gemacht? Haben sie keinerlei Beden ken in dir erregt?" willst, Walter, so lab das/ Irmgard hat mir auch mit ihrer lindischen Furcht das Herz beschivert >vas ist nur in euch alle gefahren? Eine Ver gnügungsreise ist doch leine Nordpol expedition." „Arthur, sei überzeugt, daß Nie mand lieber als ich das heille Thema „Wo denn?" „An dem Ort, wo Baron Wardoff und deine Frau heimlich zusammen treffen." Der Bankier erblaßte, seine Hände begannen zu zittern. „Walter, du du spricht nicht Ich zog ihn nach dem Sopha, und vor ihm stehend und seine Hand fas send, blickte ich ihm mit innigem Mit leid in'S Gesicht. ! „Mein lieber Arthur, du weißt, ich hasse jene qualvolle Manipulation, welche die Menschen Vorbereitung nen nen und die nur das Herz schwächt, statt es zu stärlen. Ein gesunder Mann muß der Wahrheit in die Au lich und abschreckend ist. Was ich dir mitzutheilen habe, ist nichts Freudiges. Ich habe gestern in deinem Jnteresse den Detectiv gespielt, die Unruhe um dich trieb mich zu diesem Schritt. Das Doctor Gembalsly ist ein erbärmlicher Schürte und Michaela eine abgefeimte Betrügerin!" „Nein, nein, nein!" stöhnte er wie gebrochen und vergrub sein Gesicht in die Polster des Sophüs. „Höre mich an, du sollst die ganze Geschichte kennen lernen, danach ur theile selbst." Rückhaltlos erzählte ich ihm darauf meine gestrigen Erlebnisse. Er hörte mir schweigend bis zum Ende zu, ohne mich durch mehr als hin und wieder ein leises Gestöhn zu unterbrechen. „Du selbst sollst prüfen, ob deine Gattin jene Benennung verdient oder nicht. Ich bin gelommen, dich aufzu fordern, mit mir nach der A —straße zu fahren. Die Tochter der Wirthin zur Norddeutschen Weißbierstube ist bereit, dir in's Angesicht ihre Behaup tung Du magst sie Glaubwürdigkeit entscheiden." Damit wandte ich ihm den Rücken und trat an das Fenster, um ihn ei nige Minuten sich selbst zu überlassen. Der heftig« Kampf in seinem Innern tobte am besten ohne Zeugen aus. Wohl eine Viertelstunde verging, ehe ich seine Stimm« vernahik. „Ich bin bereit. Walter. Ich seh« Wohles muß sein!" Wir nahmen eine Droschke und fuh ren nach der A—straße. Arthur war, was ich sehr natürlich fand, veischlvs sen und traurig. In der Weißbierhalle sand«n wir mehrere Frühftücksgäste, wir nahmen daher, ohne der rundlichen Frau Friedrich irgend ein Zeichen des Erstaunens oder Verständnisses zu ge ben, schweigend Platz, während uns die Anwesenden mit neugierigenßlicken musterten. Was hatten so elegant ge kleidete Herren wie wir in der beschei denen Destille zu thun? Die Männer steckten die Köpfe zusammen und flü sterten; ihre fröhliche Unterhaltung verstummte. Offenbar fühlten sie sich in unsrer Gegenwart so wenig bchag- Stimmung vertrug keine Gesellschaft, ihnen flößten wir an dieser Stelle be rechtigtes Mißtrauen ein. Vi«lleicht hielten sie uns für Geheimpolizisten. Kätlie war nicht zu erblicken, tete mit einer bezeichnenden Geste auf die besetzten Tische. „In einer halben Stunde wird alles leer sein." Ihre aus der Erfahrung geschöpfte Prophezeiung erwies sich als richtig. Sobald sich der letzte Gast entfernt blühend wie gestern bei meinem Ein tritt. Jeder Zug von Unruhe und war verschwunden, selbst ihre Weise, uns zu setzen. , „Das ist der Herr, von dem ich Ih nen sprach, Fräulein," eröffnete ich nach lurzem Harren, da sie nicht zu uns redete, das Gespräch. „Ich habe ihn auf Ihre Mittheilung vorbereitet, sind Sie noch gewillt, ihm zu sagen,' was Sie wissen?" Käthe schaute verlegen auf ihre Ar beit. „Was ich weiß, will ich gern mit- i theilen," sagte sie endlich halblaut, j „Bor allen Dingen muß ich den Herrn j sens um Verzeihung bitten. Ich habe ! mich benommen wie ein ungezogenes meiner thörichten Eifersucht zu Erklä ! rung«n hinreißen lassen, für die ich be« reiflicher Erwägung keine Verantwor- Jch stutzte. „Wie meinen Si.' daZ, Fräulein?" „Ich meine, daß ich, als ich die Be ! hauptung aussprach, die Dame, welch« ! Ihre Photographie darstellte, und die jenige. die hier mit Herrn Doctor Gembalsly zusammentraf, seien eine ! und dieselbe Person, mich einer unver ! zeihlichen Thorheit schuldig machte. Mein« Eifersucht verblendet- mich, wie j schon oft mein heftiges Naturell mich zu unüberlegten Schritt«,, verleitete. Die beiden Damen haben thatsäch lich nichts miteinander gemein." Betroffen starrte ich sie an die lcwvollen Jüge des Bankiers begannen „Soll das heißen, Fräulein Fried rich, daß Sie Ihre Erklärung von ge stern zurücknehmen?" „Sie versicherten mir doch mit jeden Zweifel ausschließender Bestimmtheit, ! es handle sich um dieselb« Person?" l „Gewiß, Herr, und in meiner Erre ! gung glaubte ich es auch. Als ich je doch zu ruhigererUeberlegung gelangte, erkannte ich, daß ich im Irrthum war. Es thut mir leid, Sie ohne Noth beun ruhigt zu haben verzeihen Sie mir, ich kann es leider nicht ungeschehen, machen." „Aber ich begreife nicht Ihre ge strige Sicherheit Sie erklärten mir wiederholt, eine Täuschung sei aus gen, oder ist es Ihre Absicht, sie direct als falsch hinzustellen?" „Ich muß sie direct als falsch be- Jhres Zeugnisses bewegen?" Käthe schüttelte heftig den Kopf. „Welche Umstände sollten das sein? aus." Käthe wandte erst das Gesicht ver drossen nach dem Fenster, um anzu s>« sage. das junge Mädchen: „Was für Haar« hat diese Dame?" „Braune," erwiderte ich rasch. nicht gleich gestern gedacht Habe." Der Bankier schleuderte einen Blitz „Ich glaube Ihnen, Fräulein was für nnen Grund sollten Sie ha- Mit weit mehr Färb?in den Wan gen als er bei s-.iner Anlunft gezeigt, stieg der Bankier wieder in den Wagen. „Ich bin überzeugt," sagte er freu dig, „das Mädch«n hat die Wahrheit gesagt. Ihr treuherziges Auge konnte nicht lügen." „Und hattest recht. Das Kind ist viel zu naiv, um sich zu verstellen. Sie handelt« gestern unzweifelhaft unter dein Einfluß ihrer all« Schränken übersteigenden Leidenschaft. Sobald sie sich besänftigte, trat ihr die ganze Narrheit ihrer pessimistischen Selbst qualerei klar vor Augen." Ich sprach die Hoffnung aus, es „Du mißtraust ihr?" „Ja." „Warum aber ihrer heutigen und nicht ihrer gestrigen Aussagt?" „Weil die gestrige dasErgebniß einer mächtigen impulsiven Regung war, de ren Kraft für ihre Aufrichtigkeit Bürg schaft leistet. Heute verrieth sie eine Zurückhaltung, die ihrem Character nicht natürlich ist ich entdeckt« fast etwas Fremdes in ihrem Gebaren, das Glücksgefühl, das auf ein« inzwischen stattgehabte Beschwichtigung schließen läßt. Man hat sich bemüht, ihre Zwei fluß Wardoffs." - „Bielleicht —" Ueber die gutmüthigen Züge des Commissionsraths flog ein beinahe spöttisches Lächeln. , '!D°'s f"llt ir s i," Schultet der Bitte deiner Tochter?" deiner Aengstlichkeit." „Der Himmel gebe, daß ich mich täusche. Handle nach deinem Willen. Ich kann dich nicht mit Gewalt zurück halten. Was ich zu thun habe, weiß ich." Ich will nicht leugnen, daß sich in meiner Erwiderung eine Art von Re signation aussprach. Mein Mißerfolg hatte mich herabgestnnmt, mich fast ge neigt gemacht, an die UnHaltbarkeit meiner eignen Combinationen zu glau ben. Wir zweifeln so leicht an uns selbst, wenn der Erfolg unsre Ideen und Handlungen nicht sanctionirt. Meine Resolution stand jedoch unwi derruflich fest in mir: Dem elenden Hochstapler mußte das Handwerk ge hatte. Was in Wirklichkeit hinter der Maske len vermögen, erwünscht ist." In Erfüllung dieses Wunsches und immer noch von der stillen Hoffnung erfahren, stellte ich mich Nachmittags gegen sechs Uhr wieder im Polizeige bäude ein und wurde unverzüglich bei dem Herrn Präsidenten vorgelassen. In seinem Stuhl zurückgelehnt, em pfing mich derselbe mit siegesfreudigem Schmunzeln. rief er mir mit bedeutsamem Blinzeln «ntg«g«n. „Wir sind Ihnen für Ihren Wink zu großem Dank verpflichtet, Herr Doctor ich glaube, wir haben äußerst gefährlicher internationaler Hochstapler zu sein." „Also wirtlich?" erotischen treibt, ist dagegen so ?ut wie erwiesen;! mir liegt bereits ei,ie t6egrapl>isch« Auskunft aus Wiesbaden vor, die seine schwindelhaften Manipulationen an's noch einmal nachzufragen. Gleich nach zwölf Uhr wollte der Bankier abreisen um zehn erschien ich bereits wieder in den Räumen des Polizeigebäudes. Der Präsident war ! nicht zur Stelle, statt seiner empfing mich der Polizeidirector Hebestreit. Sonderbar seine Miene verrieth mir, «he noch ein Wort zwischen uns gewechselt worden, daß nicht alles in Ordnung war. trug ich ihm kurz mein Anliegen vor. Ich nannte Hartwigs Namen so wenig als denjenigen Michaelas, sondern er kundigte mich nur, ob vielleicht das Verhör Gembalskys irgend welche be merkenswerthe Aufschlüsse über seinen Verkehr mit der Berliner Damenwelt ergeben habe, indem ich durchblicken Director Hebestreit schüttelt! kurz abwehrend den Kopf. „Von solchen Aufschlüssen kann gar keine Rede sein," versetzte er nicht ohne Verl«g«nheit, „Das Verhör hat viel mehr zu dem überraschenden Ergebniß geführt, daß wir uns eines argen Mißgriffs schuldig gemacht haben. Doctor Gembalsly ist bereits wieder auf freiem Fuße." Ueberrascht fuhr ich auf. Zum zwei tenmal innerhalb vierundzwanzig Stunden erlitt ich eine verhängnißvolle Niederlage. Zum zweitenmal sah ich mich in meiner sicheren Erwartung, einen Betrüger und «ine Betrügerin zu entlarven, auf das schmählichste ge täuscht. Was war das nur für eine sonderbare Geschichte? Der mysteriös« Abenteurer triumphirte über alle Be weise, alle Entdeckungen! Er täuschte meinen Freund, täuscht« die Gesell schaft, die Frauen und sogar die Poli zei. Oder täuschte ich mich nur selbst ? Wer war nur dieser seltsame Mann? Und wie stimmte die gewundene Er klärung des Polizeidirectors mit der Darstellung des Präsidenten vom Abend vorher? Begreiflichcrweife zögerte ich nicht, m«in Befremden auszudrücken. Der Polizeidirector zuckte die Ach seln. „Sie werden verstehen, daß es sich hier um Amtsgeheimnisse handelt, in die Sie «inzulveihcn mir mein« Pflicht verbietet. Der Mann ist freigelassen worden aus welchen Gründen, kam, ich Ihnen nicht sagen, jedenfalls müs sen sie überzeugend gewesen sein, da die Entlassung noch während der Nack,4 verfügt und vollzogen wsrden ist." „Aber wer ist denn dieser Mensch?" „Fragen Sie mich nicht, ich weiß eS nicht. Der Herr Präsident hat seine Legitimation in eigner Person ge prüft und noch gestern Abend bei dem Minister Audienz deshalb gehabt. Der Befehl zur Jnfreiheitfetzung ist vonr Minister persönlich ergangen." Mißmulhig ich darf wohl sagen kleinlaut nahm ich meinen Abgang. Das war das klägliche Ende meiner juristischen Entdeckungsreise, das Re sultat meiner mit so gutem Erfolg be meinem Freund die Hand zum Ab schied zu reichen. Um'das zu thun, fuhr ich zu ihm hinaus nach Westend. Ich fand ihn in einer Aufregung, die zu seiner gestrigen Sicherheit in selt samem Conirast stand. „Gut, daß du kommst, Walter," rief „Mich?" fragte ich betroffen. „Ja, dich. Sieh dies hier." Mit diefcn Worten präfentirte er mir ein einer Damenhand flüchtig Hingeworf«, nen Zeilen. Ich vkrfuchte es z» lesen, gab es aber sofort kopfschüttelnd zu rück. (Fortsetzung folgt.) Frau im Bade gestorben." Pan toffelheld: „Wie heißt der wunderthä tige Kurort?" traurig? Weil Du so viele Schulden hast? Er: Nein, im Gegentheil, weil ich keine mehr machen kann. Einfach. A.: „Wie ist es denn dem Mörder eigentlich gelungen, zu entfliehen?" sich Commis): „Müller, sehen Sie doch > 'mal im Buch nach." Zur die Küche. Blumenkohl. Der Mume»- kchl wird in kleine Stücke !n stet. das Genies« nur es sehr heiß an. Jägerkraut. Mehrere Köpfe Weißkohl schneidet man möglichst sein, rere Male ab und läßt sie dann ab tropfen. Ein Viertel Pfund würfelig geschnittener Speck wird ausgelassen, und das Gesäß nun fest verschlossen. Theelöffel Mehl fein abrührt, Pfanne und g.bt si- dann rasch zu . Polnischer Kalbsbraten. Derbes Kalbfleisch, aus der Keule ge nommen, wird zu einem dünnen, zicm- Bindsaden festschnürt. Man brät K a lbsg u l a s ch. Man läßt viel hell rösten, gibt eine Messerspitze Pa- ' Rahm daran. Man gibt geröstete Kar- Geback e n e Leb e r. Kalbsleber ger breite Schnitzchen geschnitten, in Mehl gewälzt, in heißem Fett schwim mend gebacken, aus die Schüssel gelegt, gesalzen und gepfeffert. Als Auflage für sauere Gemüse ist dieses Gericht aus einem Sieb ablausen und ordnet sie in der Salatschüssel. Inzwischen zerreibt man die Dotter von zwei b'.S drei hart gekochten Eiern mit einigen Löffeln Olivenöl, drei bi? vier Eßlöf feln voll Weinessig, etwas Salz und nach der Jahreszeit, etwas gewiegtes Re i sgele e. Sin halbes Pfund gebrühter Reis wird in einer sehr sau- Feuer, mengt einige Löffel seinenArrat darunter, schüttet die Mischung in eine, mit kaltem Wasser ausgespülte Form und läßt sie darin im Kalten erstarren. Beim Gebrauch wird sie gestürzt; man kann sie mit Früchten verzieren, oder auch nur fo, mit oder ohne Fruch therzustellen, da er sonst leicht nicht steif PintMilch wird mit einem Pint Mebl, dünne Eierkuchen, die man zu Salat »der vorzugsweise gern zu warmem oder kaltem Schinken gibt. 3