Der M MUch. Kriminalroman von Friedrich Thmar. (7. Fortsetzung.) „Um so schlimmer sür das arm« Mädchen." „Das habe ich auch gedacht, so «in Herr häli sie doch nur zum Narren, und für einen armen Teufel hält sie sich zu gut." „Ist das alles, was Sie mir mit theilen können?" „Alles." Seine Miene bestätigte mir, daß er wirtlich nichts von Erheblichkeit mehr zu sagen hatte. So ließ ich das Geld stück noch in seine Hand fallen, dankte ihm und entfernte mich rasch. Mein« Zeit war kostbar. Mir blieben nur noch zwei Tage, und ich mußte die glücklich erlangte Spur weiter verfol gen. Mein Chronometer zeigte auf zwei Uhr. „Gut, so werde ich gerade zur rech ten Zeit eintreffen." Dem Kutscher die Adresse der Rhei nischen Weinstuben zurufend, sprang ich in den Wagen. « » « Roderich Balding schüttelt« sich d>« narbigen, w«inrothen Gesicht. „Ja, du bist's, ich kenn' dich wieder, Nimmer trügen meine Augen, Und die braun« Kupfernase!" improvisirte «r mit dem Pathos von zehn Königen, meinen ernstlichen Pro test seine Be «rgab ich mich lächelnd in das Unver meidliche. Wer mit Roderich Balding, dem berühmten Heldenvater eines der «rsten Theater der Residenz, verkehren wollte, mußte ihn verdauen.wie er war, tal bis zur mit einem Brillantfeuerwerk mehr oder minder geistreicher Witze geladen, laut, excen mand vergleichbar als sich selbst. „Heda, Ganymed, «in« Flasche Rü digheim«? für den alt«n Zecher da," „Nicht doch, Balding, was fällt dir dir zu sprechen/' „Zehn Minuten? O du Duckmäu ser, sind das nicht übergenug für ein« lumpige Flasche? Allans, Platz ge- Freund?" „Geduld, alter Freund, Geduld! Dispens bitten thu mir das einzige Mal den Gefallen. Roderich, sieh mir fünf Minuten Rede wie ein Zeuge ei nem Gerichtspräsidenten." „Es fei es sei," sang der lustige Mime in so lauten Baßnoten, daß das ge wiederhallte und die übrigen Anwe senden, die ihren Pappenheimer schon kannten, sich lachend dr« Ohren zuhiel ten. ZZann^ setzte Heldenvater „Herr Präsident, ich bin bereit." „Du kennst doch den Baron Franz von Rabenau?" .Zu B«s«hl." „Verkehrst du noch mit ihm?" „Wir war«n «rst gestern Abend zu sammen." „Wo?" „Im Genieclub." „Was ist das für ein Club? Bitt«, antworte mir leise, ich möchte nicht, daß wir gehört würden." „Auch das noch? Du verlangst Opfer auf Opfer." In der That, Balding war so gewöhnt, seine Rede an die gesammten Gäste zu richten, daß ihm die Vergewaltigung seines sonoren Organs schwer genug wurde. Trotz dem brachte er, wie er mit feierlicher Verbeugung erklärte, der Freundschaf! auch dieses Opfer. „Der Genieclub ist, wie schon ixi Name besagt, «ine Vereinigung genia> ler Charaktere, vor zwei Jahren ge hört diese edle Absicht, Gott sei es ge- Jeunesse Doröe, es wird getrunken, ge liebt, gespielt und das Geld auf all« mögliche und unmögliche todtge- Gembalsky aus Riga?" kündete der Schauspieler in tiefnach denklich«! Weise das besondere Inter esse an der räthselhaften Persönlichkeit, welches jeder mit derf«lb«n in Berüh rung Gelangende an ihr zu nehmen pflegte. „Noch bin ich allerdings erst zweimal mit ihm zusammengetroffen ten soll. Er besitzt Geist und muß reich sein, denn er spielt mit wahnwitziger Kaltblütigkeit. Man bewundert ihn allgemein." „Er soll zahlreiche galante Aben teuer haben?" „So sieht er mir aus, doch ist mir nichts davon bekannt." „Kennst du nicht eine junge Dame, di« den Vornamen Olga führt?" Ich stellte die Frag« auf's Gerathewohl, ohn« Vorerllärung, ohne Verbindung. „Olga? Olga wie kommst du darauf?" „Der Name wurde in Beziehung zu Doktor Gembalsky genannt, und mir wer nur Olga?" murmelte er, seinem bildsamen Antlitz den Ausdruck verleihend, mit dem Hamlet sein be auf einem Balle bei Gelegenheit des letzten Künstlerfestes. Olga hieß die Schwester «ines Clubgenossen von uns, des Assessors von Haldenborn. Ein schönes Weib, Doktor, und reich — schwärmerisch veranlagt." Ich zweifelt« keinen Augenblick, daß von Hald«nborn di« richtige Olga Absicht merkt —" „Was willst du wissen?" häl'tniß zwischen den beiden besteh!? Und was für Pläne DoktorGembalsky verfolgt oder zu verfolgen vorgibt?" sein ...." Mein nächstes Ziel war die Nord deutsche Weißbierhalle in der A—stra ße. Die A —straße befand sich im ent legensten Norden; ich hatte Zeit genug, mir über die bisherigen Erfolge meiner das Pflaster der Millionenstadt dahin- rasselte. Unzweifelhaft durfte ich mit den bisherigen Ergebnissen meiner For schung zufrieden sein, insofern es mir gelungen war, einen sich immer klarer gestaltenden Einblick in das Treiben des mysteriösen Fremden zu gewinnen. Dagegen vermißte ich in meinen Er mich jetzt noch mehr beglückt hätte als daß Doktor Gembalsky nicht die Wege «ines Ehrenmannes ging. Er spielte, folg gespielt, daß man ihn als Falfch ! sKieler aus der Gesellschaft ausstieß hier verlor er offenbar, warum ließ : ihn jetzt sein Glück oder sein Geschick > im Stich? Oder verlor er absichtlich? vielleicht unkr der Maske eines schlich» Hoffenllich würde es mir gelingen, In der Norddeutsch«» Weißbierstube ein Mehrer«s hierüber zu vernehmen — liner Destill«n im allgemeinen erwar ten lassen. Mehrere Stufen führten in «m geräumiges Souterrainlokal, braun tapezierten Wände schmückte ein alter Stahlstich, die Schlacht von Kö niggriitz darstellend, nur schien es mir, als hätten die Fliegen weit mehr sicht bare Spuren in dieser Schlacht zu rückgelassen als sämmtlich« Kanonen der s«indlichen Armeen. Außerdem er blickte ich verschieden« mit m«hr Auf dringttchl«it als G«fchmack iMistrirt« struction, wie es heute in keiner deut schen Kneipe mehr fehlen darf, vor zehn Jahren aber jedenfalls noch zu den be renswürdigkeiten eines Restaurants gehörte. Ein kleines Büffett trennte das Zimmer in zwei verschieden große Theile dahinter stand, im Schutz einer Batterie von Flaschen und Glä etwa zivanzig Jahren, in dem ich ohne Schwi«rigkeit die Tochter der Besitze rin, die rothe Käthe, erkannte. Di« rothe Käthe durfte sich wahrlich sehen lassen mit ihrem üp terri. Mit Recht Chatte der Kellner Barnetzky sie die Schönheit ihres Vier- t«ls genannt nur ein Zug von Lei monifchen Genuß d«rs«lbcn, ihr Blick erhielt dadurch etwas Düsteres, Ver sengendes; ein Feuer brannte in ihm, Nichten konnte. ! Um alles in der Welt möcht« ich nicht von dieser Brunhilde gehaßt sein, hinsetzte. Sie that es ruhig, wortlos, mit natürlicher Grazie, aber in ihrem W«s«n verbarg sich ein Anflug von von Stürmen dünkte. Sollte daran Doktor Gembalsky be reits beteiligt sein? Wenn Baron Wardoff nicht blos ein Wüstling war, der die Rosen zu d«rn, was mir weit annehmbarer schien, ein gewissenloser Intrigant, der di« Verhältnisse nach Möglichkeit in den Dienst seiner finsterenPläne stellt«, so stand ich vor der Enthüllung eines als jene Olga und dieses bildschöne Naturkino nur Maschen bild«t«n. Die rothe Käthe hatte den seltsamen Mann hier^sah ich mich als einzigen Gast di«sen Umstand galt es zu benutzen. Das Wetter mußte, wie immer, den Sie lehnte sich wieder in ihren Stuhl hinter dem Schanktisch zurück und senkte die Augen auf ein« Näharbeit. „Nur um die Nachmittagszeit. So bald in den Fabriken und Werkstätten geschlossen wird, herrscht bei uns Leben genug." Ohne auch nur auszublicken, gab sie mir mit ruhiger, fast müd«r Stimme diesen Bescheid. „Wann geschieht das?" „Um sechs Uhr." Also noch zwei Stunden. Ich mußte mich beeilen, wenn ich noch etwas errei beschloß ich, den gordischen Knoten einfach zu zerhauen. „Sie entschuldigen, Fräulein, mich tal. Ich beabsichtigte, hier Jemand „Wen denn?" Gembalsky." gesagt." Die ruhige Sicherheit meiner Aeuße „Der Herr Doktor ist zur Zeit nicht hier," antwortete sie leiser als vorher. „Er kommt meist erst Abends." „So? Ich hoffte gerade, ihn Nach mittags ich muß ihn dann falsch „Allerdings ist er auch Nachmittags schon dagewesen." ! „Treffe ich ihn heute Abend?" „Ich weiß nicht er war schon seit drei Tagen nicht mehr bei uns." Das arme Kind in ihrem gepreßten, vi brirenden Ton« spiegelte sich ein« Be- Ren Namen zu nennen?" „Ich heiße Hartwig Banquier Hartwig —" kannte Niemand, der den Namen Hart wig führte. Da zog ich langsam ein« Photogra phie aus der Brusttasche. Es war die Michaelas, ein Geschenk meines Freun des, das er mir am Tage vor unsrer Lächeln dedicirt«. Ich hatte sie für alle der Gestalt erfaßt rief lebhaft: gefällt sie Ihnen?" Ich reichte ihr das „W«r ist das?" ter Gleichgiltigkeit. Käthe hielt daS Bild jedoch fest in ab. „Wer ist das?" wiederholte sie rauh, ren?" „Ich will es wissen." „Wenn «s nun «in« Person dar stellte, di« dem Herzen des Doctors nahe stünde? Doctor Gembalsky ist ein interessanter Mann, von der Art, Ich blickte zu ihr auf. Ihre Wan- Siiine gehabt, beizub«halt«n. Ihr« Wißbegier, den Namen Michaelas zu erfahren, war aufrichtig genug, um mir anfangs die Meinung einzuflößen, daß sie die Gattin des Bankiers nicht kenn«. Damit fiel mein Plan, inso weit das Verhältniß zu dem Baron in Frage stand, an dieser Stelle in's Was ser, und ich beabsichtigte schon, das arme Kind über die Beziehungen des Originals der Photographie zu d«m offenbar von ihr geliebten Manne zu beruhigen, als ihre Rede mit einem Male den Sachverhalt grell beleuchtete. Also hatten doch geheime Zusam menkünfte zwischen Michaela und dem Baron Wardosf stattgefunden hier, in dieser entlegenen Restauration, in der Niemand Gäste vom Range des mysteriösen Russen und der Frau Com missionsräthin suchte. Sofern die Aeußerung der rothen Käthe sich nicht als eine bloß« Falle entpuppte, durch welche sie mir den bewußten Namen zu entlocken gedachte, war durch diese Thatsache die Schuld Michaelas un widerleglich bewiesen! Und ich glaubte nicht an eine so rafsinirte Verstellung des Naturkindes sie benutzte die Wahrheit zur Erreichung ihres Zwecks, darin bestand ihre List. Unter irgend einem Vorwande hatten sich der Baron und die Gattin Hartwigs hier ihre Ren dezvous gegeben, um ihre geheimen von Liebe die Red« sein konnt« fes selte diese beiden räthselhaften Charac tere aneinander, sondern eine Verbin ncn, unergründlich in ihren Ursachen, ihren Zielen, ihren Mitteln! Schon längst hatte die Erscheinung d«r frem- in derselben gleichmüthigen Weise wie bisher: „Sie kennen die Dame? Weshalb setzte sie l«ise hinzu. „Ich weiß nicht ich hatte über haupt keine Ahnung, daß Sie in di« G«mbalsky, das mich danach forschen ljeß; die Dame ist wohl seine Braut?" O dieser angstvolle, qualdurchzuckle Spannung durchglühten Gott weiß, ich empfand inniges Mitleid mit ihr, und doch zu ihrem und meines Freundes Heil zwang ich mich zu der Entgegnung: „So ist es, Fräulein. Es ist meine Nichte, seine Braut. In ihrem Auftrage bringe ich ihm das Bild." Im nächsten Augenblick lag das Bild zerrissen vor meinen Füßen; krampf haftes Schluchzen brach aus dem ro sigen Munde hervor, indeß die kleinen Hände sich in grimmiger Verzweiflung vor das zornglllhende Antlitz preßten. Gleich darauf befand ich mich allein in dem primitiven Raum, aber aus dem benachbarten Zimmer heraus vernahm ich ein verzweifeltes, heiseres Geschrei, vermischt mit abgerissenen heftigen Ausrufen und Verwünschungen und unterbrochen von den weniger exaltir ten Worten einer andern Stimme, die besänftigend auf die tobende Schöne einzuwirken versuchte und allem An schein nach ihrer Mutter, der Besitzerin der Norddeutschen Weißbierhalle, an gehörte! Da saß ich nun, halb reuevoll, in tödtlicher Verlegenheit. Was sollte ich thun? Unruhig raffte ich die beiden Stücke d«r Photographie zufamm«n, sie sorg sam in meiner Brusttasche bergend, dann erwog ich in fieberhafter Aufre gung bei mir selbst mein ferneres Ver- Was war das best«, Gehen od«r Bleiben? gütigst einen Augenblick mit hinüber schwer Käthes Mutter. Trotzdem fehlte förmigen Clavier als hauptsächlichem Schmuckstück. Die Tochter verhirrte in halb liegender, halb sitzender Stel pha? das Antlitz drückt« sich fest in das Polster, die linke Hand hing lang an ihrer Seite herab. Als ich eintrat, sprang sie hastig auf und entfloh durch eine Thür, ohne mir den Anblick ihres Schmerzes zu gewähren. „Käthe, bleib doch!" ri«f die rund lich« Frau ihr nach, doch vergebens. „Was müssen der Herr nur von uns denken," klagte die Wirthin, mir einen Stuhl hinschiebend, auf den ich mich niederließ. „Das thörichte Mädchen, sie hat ein so aufgeregtes Tempera ment! Nehmen Sie es nur ja nicht übel." „Im Gegentheil, ich bemitleide Ihre Fräulein Tochter von ganzem Herzen,* Die alte Frau nahm auf dem Sopha Platz, faltete die Hände auf ihrem Schoß und erzählte: „Sie werden bereits den Grund ih res Benehmens errathen haben. Sie liebt den Herrn Doctor Gembalsky, von dem Sie ihr jene Mittheilung ge ' macht haben. Nicht etwa auf's Ge- rathewohl oder in leichtsinniger Weise, lieber Herl meine Tochter ist ein apartes Mädchen und nicht freigebig mit ihren Gunstbezeigungen son dern mit allem Anstand und in bestem Glauben. Der Doctor ist ein Mann, der es einem jungen Mädchen wohl an thun kann, und er hat ihr fest zuge schworen, daß er es ehrlich meint." „Hat er das wirklich?" „Weiß Gott, lieber Herr, ich würde ! gewiß nicht schwören, wenn ich nicht die lautere Wahrheit spräche. So leid es mir um Ihre werthe Nichte ist, aber, ich bin Mutter und mein Kind —." Sie hi«lt schluchzend inn« und wischte Rechtes Verhältniß?" W«g m Jhr^Haus?" sen und sein Bier zu trinken." , „So, so." Was für einem Verein gehörte denn kümmere mich nicht viel um Gäste, wenn sie sich nur ordentlich be tragen und mich bezahlen. dumme Gänschen hat sie in ihrer Auf regung zerrissen. Darüber bin ich Jh? nen noch eine Erklärung schuldig. Zu wiederholten Malen traf nämlich bei uns eine tief verschleierte Dame mit Doctor Gembalsky zusammen, wie er sagte, eine Landsmännin, die Frau «ines Freundes von ihm. Ihr armer Mann Ichmachte in Sibirien, sie selbst befinde sich in bedrängten Verhältnis sen, halt« sich auch nur heimlich in ieiten zu Gunsten ihres Gemahls ab gefaßt. Wir hatten natürlich kein Arg bei der Sache, denn sie blieb stets nur Tochter konnte sich zuletzt aber doch stens einmal in's Gesicht sehen. Wie nun die Dame das letzte Mal da war —" „Wann war das?" „Das weiß ich nicht m«hr g«nau— hat wohl durch's Schlüsselloch g«seh«n?" Die Alte lächelt« pfifsig. „Wie's Ihr« Nicht« ist! Da hat die Käthe doch Ar che 'cht n^h diese Dame ist weder meine Nichte noch Doctor Gembalskys Braut." Das junge Mädchen sprang mit (Fortsetzung folgt.) Kinder der Zeit. Lehrer: „Sagt mir, welchen Nutzen zieht die ers?" Schüler: „Daß di« Versiche rungsanstalt den Brandschaden ersetzen muß." Zerstreut. „Wer hat mir stellt?" „Ich, lieber Mann." „Weshalb denn?" „Nun, heute ist ! Na, erinnere mich, wenn Deiner ist, dann werd« ich mich revanchiren!" Jür die Mche. Gemüsepüree - Suppen. Die Suppen bereitet man aus weißen Rüben, Steckrüben, gelben Wurzel« oder Möhren, Sellerie, Spargel, Blu menkohl, Kartoffeln etc. Sie bedür» fen sämmtlich einer genügenden Kräf tigung durch Liebig's Fleisch-Extrakt. Der Verdaulichkeit wegen das Gemü se, aus welchem man Suppe bereiten und auf ein Sieb geschüttet. Dann rührt man das betreffende Genüife durch das Sieb, verdünnt das erhal tene Püree mit Wasser, giebt auf 1 Quark Suppe 2 Theelöffel frische But ter hinzu, j Unze Liebig's Fleisch-Ex trakt (1 —Ii geh. Theelöffel). läßt un- Suppe nur noch einmal auslochen und richtet sie mit Croutons an. Für Kran ke und den gewöhnlichen Tisch röstet oft ohne Butter, wird der Kopf abgeschnitten und der selbe, nachdem man die Leben in den Rachen geklemmt hat, in ewem Fisch wird gesalzen, in zweifingerbreite Streifen geschnitten, in Mehl umge wendet, in Backfett gelbbraun gebacken und das Fleisch von den Gräten gelöst. Dann schichtet man das Fischfleisch la genweise mit gut geschmalztem, weich Schüssel; die oberste Lage bildet Saue rkraut. Auf diese vertheilt man eine Tasse recht dicke süße Sahne, streut et was, geriebenen Zwieback darüber und schiebt die Schüssel noch j Stunde in Feine Leberfilets mit Rothkraut. Eine schöne Kalbs- und in einen Zoll dicke Scheiben ge schnitten. Jede Leberscheibe wird als dann mit feinen Fettstreifen gespickt Mehl, Salz und Pfeffer bestreut und kurz vor dem Anrichten in brauner Butter gebraten. Hierzu reicht man Sauerkraut oder wie folgt bereitetes Rothkraut: Man rippt die Köpfe aus, hobelt das Kraut sein, begießt es dann mit etwas Weinessig oder auch Citro- Stunde lang stehen. Hierauf legt man in eine Kasserolle etwas Butter und kleingeschnittenen Speck, läßt denselben ausbraten, gießt sodann etwas Essiz hinein, legt das Nothkraut mit etwas Salz hinzu, läßt es weich dünsten und gießt dabei nach und nach etwas Fleischbrühe hinzu, schmeckt es mit Rothwein ab, stäubt, um es zu binden, etwas Kartoffelmehl daran und giebt sodann den Kohl auf. Liebhaber von Zwiebeln lassen drei fein gewürfelte Zwiebeln mit dünsten. Nun wird der Kohl angerichtet. Zur Leber reicht man außerdem noch geröstetete Kartof feln. Ragout von Kalbskeule. Man schneide von einem gut gebrate nen Kalbsschlegel etwa einen halben Zoll dicke Scheiben, rühre S —6 Sar dellen mit etwas Butter flaumig, ver menge mit der Butter drei hart gekochte durchgestrichene Eidotter und bestreiche jedes Scheibchen messerrückendick mit der Butter. Die Coteletts werden in eine Pfanne zusammengelegt, etwas Brühe darüber gegossen und in einer verdeckten Kasserolle schnell aufgekocht und das sehr wohlschmeckend- Gericht dann zur Tafel gegeben. Rinder - Schwanzstück. Ein recht alt geschlachtetes Mittel- Schwanzstück wird tüchtig geklopft, mit feinem Speck gespickt und mit Butter, Salz, Gewürzen, Zwiebeln, Petersilien - Wurzeln, Mohrrüben. Chalotten, etwas geschälter Citronen- Schale, einer halben Flasche Weißwein und eben so viel Weißbier langsam weichgedämpft. Nun rührt man 2 Löffel Mehl mit Butter, ein paar Zwiebeln, einigen Scheiben rohem Schinken auf dem Feuer gelblich, gießt den entfetteten Fond deS Fleisches, das Fette selbst füllt man über das verdeckt warm zu haltende Fleisch, dazu und läßt die Sauce tüchtig durch kochen. Ist dies geschehen, wird sie. mit Bordeaux-Essig und ein wenig Rum abgeschärft, durch ein Sieb geschlagen, bis zum Anrichten warm gestellt, und dann zum Theil über das in seine Scheiben tranchirte Fleisch gefüllt, zu dem man ein Kartoffel-Püree servirt. l«n. Feine Maccaroni werden in ko chenden, Salzwasser weich gelocht. In zwischen werden in kleinem Psännchen verschiedene fein gehackte Kräuter, Pe tersilie, Schalotten, wie auch eine Klei- Butter gedünstet und einige verwiegte Sardellen und etwas Fleischextrakt beigefügt. Die gut abgetropften Mac caroni mischt man schließlich mit der pikanten Tunle. Auflauf von Fleischre st en. Fleischreste hackt man fein mit ein wenig Citronenschale, Kapern, Sardellen und vermengt dieselben mit einigen Löffeln geriebener Semmel, die vorher in Butter geröstet sind. Auf eine mittlere Form rechnet man drei ganze und drei Eigelb, rührt diese da runter nebst etwas saurer und süßer Sahne, beides vermischt, und salzt nach Gutdünken. Ist viel Kalbfleisch da» hackte Petersilie dazu, ist es Hammel oder Wild, eine sein gehackte Zwiebel und einen Theelöffel Citronenfaft. Nun bestreicht man die Form gut mit Butter, bestreut sie mit Semmellrum mcn und füllt die Masse hinein und bäckt sie im Bratofen oder kocht sie im Wasserbad, bis sie schön hoch aus>zeht. Gestürzt giebt man eine feine Sardell» tunle od«r Champignontunke dazu. 3