Äkl M KMMq. Kriminalroman von Friedrich Thiene. (6. Fortsetzung.) „Wer weiß, vielleicht wünscht er mich „Oder?" Beginnen hindern." „Waren Sie stets am Abend einer derartigen Affaire unwohl?" Die schöne Frau zeigte durch einen gabelnden Zug in ihrem reizvollen d ch — besinnst du stets am Tage oder Abend vorher über Unwohlsein sie zog sich früh auf ihr Zimmer zurück wünschte ungestört zu bleiben. Indessen bekam sie nie ei das zu erklären?" „Ich erkläre es gar nicht," entgegnete seine Gattin. „Ich beschränke mich auf gen." Wardosfs" ich bediente mich absicht mach zurückgekehrt waren, spürten Sie auch da nicht, daß etwas Außerge wöhnliches mit Ihnen vorgegangen sei?" bestimmte Zeit, die nach ihrer Länge festzustellen mir allerdings nicht mög lich, meines Willens und meiner Ur teilskraft beraubt gewesen war. Was aber mit mir vorgegangen, darauf ver mochte ich mich absolut nicht zu besin- Mein Freund blickte jetzt zum ersten Mal länger als einen Moment zu ihr ihren zu vermeiden trachteten, suchten diese nun, «r bemüht« sich, sie fest und prüfend anzuschauen. Michaela begeg nete seinem Blick mit natürlicher Würde. Der Banquier rief: „Angenommen, du die Wahrheit sagst, Michaela, Sorge tragen können, daß d!>? saube ren Patron auf der Stelle das Hand werk gelegt werde." Kraft zu hindern? Er spottet allerVer suche! O Arthur" bei diesen Worten schimmerte zum erstenMal eineThräne Aber Lichtstrahl in diese Finsterniß!" stöhnte »Setz dich, Arthur laß unt das „Mis soll ich thun? Soll ich ent- Deine Gefühle müssen sich in diesem „Meiner Vernunft? Ist denn eine „Wie meinst du das>?" Widerspruch steht. Die Wissenschaft Klarhett Festgestellte, das für die For die Wissenschaft ist. Wir haben eden das Beispiel der Elektricität. principiellen Theil der Angelegenheit. Wir gestehen die Möglichkeit im Gan zen. Nun kommt es darauf an, zu er- sich Meßt?" „Und welche sind diese?" rüstet bezeichnet. Das Letztere ist wohl das Wahrscheinlichere. Die Frage ist nun: Gehört Michaela zu den aus?" ob die erforderliche SaggestidMlA vorhanden ist, bedingt bejahen." „Dürfen wir in der That? Gut doch deine weiteren Bedenken?" sich' auf die in unserem Fall« behauptete suggestive Fernwir lung und den Umstand, daß Michaela nach ihrer Erweckung absolut keine Er innerung an ihr« Verrichtungen wäh rend der Dauer der Hypnose bewahrt Belegen hierfür scheint es mir indessen zu fehlen." Der Banquier seufzte. helmtuckisch-r, verborgener Machte Tagen oder Stunden, also gänzlich außerhalb des hypnotischen Zustandes, zu vollziehen. Du mußt folgen und Grund« so unschuldig bist ein Kind." „Aber das ist Wahnsinn!" „Nicht ganz. Für unbedeutendere Handlungen hat sich die Theorie bestä tors auszuführen, welch« seizi morali sches Bewußtsein verletzen. Ich zweifle so lange hieran, als die Thatsache nicht chg 6 s fsgs Michaela im Zustande der Hypnose die die Diebstähle begangen haben kann?" Mißverstehe mich nicht. Ich bestreit« directen Einflüsse der Suggestion, also während der Hypnose gehandelt haben, das ist etwas ganz Anderes. Bezüg lich der Art und Weise des von ihr ge meldeten Vorganges wage ich nur die Erscheinung der suggestiven Fernwir tung nicht ohne Weiteres als gewiß an zunehmen ebenso wenig wage ich in dessen deine Gattin Lügen zu strafen. Die Wissenschaft kann vorläufig zwei feln, aber nicht in Abrede stellen, da die Nichierinnerns. Die Fähigkeit, sich die intensivster Art, die !^«wußt^emsstö verstehe, gibst du sonach die Möglich keit, daß sich Alles so verhalten haben könnte, wie Michaela es darstellt, zu?" „Die Möglichkeit ja! Ihre Aus mir das Gefühl sür die Wahrscheinlic hkeit des seltsamen Thatbestandes nicht psychischer, daß er uns fast nur auf den j guten Glauben an die Wahrheitslieb« der betheiligten Personen anweist. Solche Dinge mögen vielleicht vorkom men, sie können aber auch vorge spiegelt werden, ja, ich bin über zeugt, daß es sich in neunundneunzig Fällen von hundert wirklich um Täu schungen handelt. Eine so undefinir bare Materie bietet für den Humbug ja «inen geradezu einzigen Tummelplatz! Uns bleibt also nur das Mittel, an der fühU." b/s l'cht k" Baron Wardosf sich dieses Mittels zur hat." „Möglich. Dann ist aber noch das Gespräch —" „Welches Gespräch?" einzelne Worte auf das Bestehen eines intimeren Verhältnisses, mindestens einer längeren Bekanntschaft." Mein Freund antwortete mit einem tiefen Seufzer, der hinlänglich bestä tigte, daß er denselben Eindruck ein- Walter. Indessen dies ist nich! mein Freund in einem Tone, der mehr als alle Worte den Zustand seines In nern offenbarte, das Wort zu der ent „Was soll ich thun, Walter?" „Lieber Arthur, das ist schwer zu sagen." verzeihen oder verdammen?" „Frage dein eigenes Herz, bedenke Alles, prüfe Alles ich tonnte nichts die Scheiben drückte. „Nur einer? ein zigen Beweis für ihre Unschuld oder Schuld! Du bist doch Jurist, Wa lsuchen, ob der allgemein« Charakter Wardoffs die Darstellung Michaelas wahrscheinlich macht. Wir müssen ser „Allcrdings." valsky oder Wardosf, wer ihn nur auf unsere Fährte gehetzt hat! Ist denn gar nichts gegen den elenden Menschen zu » » « Der Mittag des nächsten Tages kam heran, ehe ich meinen Freund wieder sah. Ich selbst hatte mich trotz der Besorgt wartete ich von Stunde zu Stunde auf ihn, ich fürchtete den An blick seines entstellten Gesichts, tieflie gender, fchwarzumrändeter Augen, verstörter Blicke, gramvoller Stirnfal ten! Thörichter Pessimist, der ich war! Niemals in meinem Leben irrte ich mich gründlicher ich alter Psy cholog und Menschenforfcher hatte in meiner Rechnung zwei bedeutsame Faktoren vergessen. Den Einfluß des tröstenden Morgenlichtes, das uns alle Dinge in andrer Farbe zeigt, und den noch gewaltigeren der vertrauen den, verzeihenden Liebe, die sich so gern von dem überzeugt, was sie wünscht und hofft! Min Freund trat mit entwölktem, fast heiterem Antlitz auf mich zu, streckte mir freundschaftlich beide Hän de entgegen und flüsterte mir beruhi gend zu, ich brauche mich nicht um ihn zu ängstigen, er sei nunmehr fest von Michaela's Unsckmld über,engt. Ueberrafcht blickte ich ihn an er lächelte nur und legte mit einem Streifblick auf die anw^ende^Jrm „So ist der Mensch," dachte ich, während wir miteinander frühstückten, er zum ersten, ich zum zweiten Male „aber es ist besser so für ihn!" Unschwer konnte ich errathen, welche geheimnißvolleMacht die Veränderung m seinem Gemüth bewirkt hatte, schon am gestrigen Abend dürstete seine Seele nach Beweisen ihrer Unschuld wie der Hirsch nach frischem Wasser. Und gibt es wohl überzeugendere Be weise als die sascinirendenßlicke liebe strahlender Frauenaugen und wirk samere Gründe als die gluthvollen Be rührungen schwellender Korallenlip pen ? Sobald wir uns allein befanden, hielt ich mit meiner Verwunderung nicht zurück. Obgleich es um deinet willen so besser ist," setzte ich hinzu. „Du hast recht," versetzte er mit der Ruhe tiefinnerster Befriedigung. „Einen Zustand wie den, worin ich mich gestern Nacht befand, hätte ich nicht einen Tag ausgehalten. Ich ver ließ dich als total gebrochener Mann. Je mehr ich aber über den Borfall nachdachte, und mir alle Für und Wi der, die du vorgetragen, in's Gedächt niß rief, je mehr überzeugte ich mich innerlich von der Möglichkeit der Darstellung Michaelas. Der Baron, sagte ich mir, >st ein räthselhafter Eharacter; der Eindruck, den er vom ersten Augenblick auf mich hervorge bracht, widerspricht in keinem Zuge der Rolle, welche die seltsame Ge schichte anweist. sollte einem ähnlichen mitzuwirken?" „Und die Unterhaltung Michaelas mit dem Fremden? offenbarer ihres Widerstandes, die selbst im Funden? Hat sie mich nicht gewarnt, gerettet mit eigner Gefahr? Soll mir das alles nichts, gar nichts gelten^ ihrer Augen so viel Recht einräumen wie dem augenblicklich verstimmenden Einfluß einiger merkwürdiger That sachen, für deren Wahrscheinlichkeit die Wissenschaft mir ausreichende Bürgschaft giebt? Nein, Walter, ehe ich nicht andere als die vorliegenden Beweise erhalte, würde ich ihr schreien des Unrecht zufügen, wollte ich sie für schuldig halten. Und dann vor allem wo in aller Welt sticken die Mo tive? Selbst vorausgesetzt, sie wäre voll Eigennutz und Berechnung, hat sie nicht hundert Gründe, zu mir zu halten, gegen einen, mich zu täuschen?" „Gegen «ine so feurige Apologie fällt mein nüchterne« Urtheil nicht in die Wagschalt. Michaela könnte sich keinen beredteren Anwalt wünschen als dich, Arthur und ich selbst gönne ihr ihr«n Vertheidiger von Her zen. Worauf kommt es in unserm Falle denn mehr an, als auf die Wie schlossen." So strich ich, wennglnch nicht so überzeugt wie er. im Inieresse seiner Gemüthsruhe die Flagge vor wfuchung der Angelegenheit verzicht verborgen« Momente zu enthüllen gibt, wie sollen wir sie entdecken? Nein, Walter, lassen wir das Ereigniß in „Aber dieser Herr Wardosf oder Gembalsky? Wollen wir nicht ver suchen, wenigstens ihm das Hand werk —" Ordentlich ängstlich siel er mir in's Wort: len. Thu mir den Gefallen, Walter, gen, ihm sei selbst seine plötzlich« Ue- Ausführungen Michae las durch deli Baron suggerirt wor den. Freilich existirt wohl kaum eine zweite Kraft, welche den Zauber der Suggestion in dem hohen Maße aus zuüben vermöchte, als diejenige der weiblichen Schönheit und Zärtlichkeit. Was ein Weib vermag erfuhr ich hier an einem schlagenden Beispiel. Darüber allerdings, daß die Kur ein« nachhaltige und gründliche g«wes«n, unterdrückte ich meine Zweifel nicht, wenn ich es auch für rathsam fand, sie für mich zu behalten. Mir schien es, als suche sich der Bankier mit einem Eifer in seinen guten Glauben hinein zureden. der aus der Furcht entsprang, die gegentheilige Ueberzeugung werde wiederum ihn gewinnen; beifiihrung bewerkstelligten. (Fortsetzung folgt.) Neues Wort für Stan desbeamte. A.: „Was ist der Herr?" B.: „Ein Ehehafen-Mei ster!" Zurückgegeben. Wirth: ken." Gast (der «inen Onkel beerbt): „Ach, ihr hell«s ist auch traurig!" Der gute Neffe. Onkel: Und a n i d« r We^ der; ich den Nachtwächter in'l Vertrauen und lasse sie einfach all« we gen Ruhestörung arretirenl' Jür die Küche. Schwarzbrot-Suppe mit Aepfeln. Ueberbleibsel von Schwarzbrot werden fein gerieben oder Wasser, Salz, etwas Zucker und Ci gekocht und durch ein feines Sieb ge strichen. Gleichzeitig hat man Aepfel geschält, geschnitzelt und in Wasser mit einer Prise Salz, Zucker, Zimmt und fein geriebener Citronenschale gar ge macht. Sobald die Suppe klar ist» werden die Aepfel dazu gegeben, das Ganz« auf Zucker abgeschmeckt, um sie was Citronensaft daran oder giebt «in Gläschen Rum dazu. Englische Kartoffel speise. Eine tiefe Schüssel wird mit Butter ausgepinselt, mit reichlich ge stoßenem Zwieback bestreut und mit I