6 Bin Krcille.tskampf. Ton A. Knovf. Der Vertheidigungskampf, den das tleine 801 l der Boeren gegen das «nächtig« England führt, lenlt Vießlicke der gefammten civilisirten Welt nach dem südafrikanischen Kriegsschauplatz. Llnzweifelhaft ist es, daß sich die Sym pathieen der Unbetheiligten auf Seiten Her tapferen Republik befinden, und man bewundert die Bravour, mit der sich die für Freiheit und Recht kämpfen den Boeren schlagen. Erinnert wird man an die belannten siegreichen Frei heitskämpfe der Schweizer widerHabs burg und der Dithmarschen gegen DLnemark.Diese letzteren, die weniger in die populäre Geschichte übergegan gen, verdienen es, der Vergessenheit ent rissen zu werden. Frei saßen in Norddeutschland die Dithmarschen Jahrhunderte lang aus ihrem Marschboden, in offenen Dör fern, keinen Fürsten über sich, nur heS deutschen Kaisers Protectorat anerten nend. Wohl bekamen die Dänen diesen blühenden Landstrich in ihre Gewalt, immer wieder aber trieb das tapfere Wölk seine Bedränger zum Lande hin «us. Schlimm wurde die Lage für die Kauern, als im Jahre 1460 Schleswig und Holstein nach dem Erlöschen des Herzoglichen Herrscherhauses durch Personalunion an fielen. Christian 1.. der damalige dänische Kö nig, hielt es für seine vornehmste Auf gabe, nun da ihm Schleswig - Holstein geworden, auch das widerfpänstige Bauernvolk seinem Throm Unterthan zu machen. Er machte seine vermeintli chen Ansprüche bei dem damaligen deutschen Kaiser Friedrich IV., einem gar schwächlichen Herrscher, so nach drücklich gellend, daß dieser den Dä rienkönig mit dem Lande der Dithmar schen belehnte. Auf dem Fiirstentage zu Rothenburg a. d. Tauber, im Jahre 1479, erklärte der deutsche Kai ser: „Ueberall in der Welt seien die Kauern dazu da, dem Fürsten und Herrn zu gehorchen, und auch die Dithmarschen müßten gezwungen wer den, christlicher Obrigkeit Gehorsam zu leisten." Doch die bösen Dithmarschen ließen sich nicht zwingen; sie, die freien Repu blikaner. erklärten, lieber in den Tod zu gehen, als sich unterjochen zu las sen. Und sie waren Mannes genug, dem Dänenlönig entgegenzutreten. Zwar waren sie ganz allein auf sich angewie sen. denn die Reichsacht drohte jedem, der ihnen zu Hilfe kam. Wohl konnte Christian, der gewal tige Rüstungen machte, nicht mehr ge gegen sie ziehen; der Tod überraschte ihn inmitten seiner kriegerischen Vor bereitungen. Doch sein Nachfolger, der stolze und unbeugsame Konig Johann, setzte das Wert seines Vorsahren fort. Gr versuchte es noch einmal, auf fried lichem Wege die Bauern zur Anerken nung seiner Herrschast zu bringen, aber seinen Herolden antworteten sie: „Frei haben unsere Väter auf ihren Hösen gesessen, srei wollen auch wir unser Erbe verwalten. Eher wollen wir ster? ben, denn König Johann als unseren Nun machte der König Ernst. Ende 1499 rückte er mit einem gewaltigen .Heere auch von Schleswig - Hol stein hatte er Zuzug erhalten in das offene Land der Dithmarschen «in. Es war ein glänzendes, wohlauszerüstetes Heer, wie man es seit langem nicht ge sehen. Der gesammte dänische Adel, ebenso der schleswig - holsteinische, war mobil gemacht worden, ihm folgten -viele Taufende vom Soldknechten. Den Kern der Truppe bildete die gefürchtet-, bis dahin unüberwindbar gewesene „schwarze Garde", die 10,090 Mann Dieser großen Masse hatten die Bauern nur eine lächerlich' -Streitmacht entgegenzustellen: imGan zen volle fünfhundert Mann. Doch das focht sie nichts an, sie waren entschlos sen, ihr Wort einzulösen und für ihre Freiheit zu sterben. Unfern des tleinen Fleckens Hem mingstadt verschanzten sich die Bauern unter Anführung deS tapferen Wolf Zsebrand (Wolf Eisenbrand) und er warteten die Feinde. Zwei Fahnen wehten von der Schanze herab; die eine zeigte einen Griitztcps am Feu:r, ein Symbol der Vertheidigung des häus lichen Herdes. Die andere trug in schwarzem Felde einen Todtenschädel und die Worte: „Liewer dued üs Slav!" (Lieber todt als Sklave.) zur Schlacht. Die Elitetruppe, die schwarze Gar de, stürmte zuerst mit dem Schlachtruf: kumbt!" Aber die Bauern ähnelten de nen Transvaals! sie zielten sicher und decimirten die schwarze Garde. Als diese stutzte, brach Wulf Jfebrand mit zweihundert seiner Bauern mit dem Rufe: „Wahre di, Garde, de Bure de und entmuthigt durch die, Flucht dir »schwarzen Garde" wankte, wich zu rück, und eine kurze Stunde darauf Hände auch die dänische Reichsfahne, der Danebrog, fiel. Der größte Theil des gefiirchteten, dänischen Heeres lag sich die Dithmarschen mannhaft ihre Freiheit bewahrt. Ob man in England diesen siegrei- Bauern Das Sjeinlachtyaf. der Schwäbischen Alb. Wie gewaltige durchflössen? Bett der Steinlach. Aus Meter hoch und sonach um 26 Meter des Pfalzgrafenschlosses der Blick ei» Wallfahrtskirche. Gräfin den Gedanken nahe, den Gipfel des Berges mit einer Kapelle, der hei ligen Veronika geweiht, zu krönen. Noch st«ht das schmucklose Kirchlein, daneben ein zerfallenes Haus, unbe wohnt, gemieden, seitdem selbst im na hen Schutz der Kapelle sein Bewohner das Opf«r eines schnöden Mordan schlags geworden war. Wie ein riesiger Signalstein steht die Sallmendingcr Kapelle vor dem, der lich breite Thal. aus TU macht. Bald sind es di« Berge der Alb, Nähe des ersten Marktfleckens Dußlin so lange er sichtbar bleibt, die Blicke unwiderstehlich fesselt. Wandern wir weiter das Thal auf- Jn Wössingen. Höhe, überragt von den wuchtigen Ma ssen des Farrenbergs, die Kirche von Belsen, das Wanderziel manches Al terthumsforschers, für dessen Scharf sinn die alte Kapelle immer noch ein ungelöstes Räthsel ist. Ein anmuthi ger Psad führt auf die Höhe des Hü steht. Der Westgiekxl überrascht durch schem Chor erweUerte Bau einer der ums Jahr WO kamen christliche Glau- Volkstrachten. Stätte. Durch den stattlichen Markt auf, auf dessen 878 Meter hoher Spitze ferne grüßt von steilerßerghalde herab schon 873 genannte Wallfahrtskapelle „zur verlassenen Mutter Gottes", einst ein Gnadenbild beherbergend, das nun, daß über dem alles gleichmachenden Einfluß einer thörichten Mode die schöne Tracht mehr und mehr weichen Neckarbrück« ziehen zur alten Musen stadt am Neckar. Manche Eheist ein ewiger Kampf um den Frieden. JmHeirathSbureau. Heirathsvermittler: „Wünschen Si« etwas Lediges, Berwittwetes oder Ge schiedenes?" Freier: „Zeigen Sie mir etwas Mitgiftiges." Treubesorgt. Beamten gattin: „Also in derselben Zeit, da ich verreist bin, geht auch meines Man nes Chef auf Urlaub da muh meine Mutter herkommen, daß mein Eduard nicht gar zu sehr aus dem Gleichgewicht kommt." Galgenhumor. Freund: „Warum hast Du denn auf den Geld schrank geschrieben „der Schlüssel hängt über dem Pult?" Kaufmann: „Damit mir etwaig« Einbrecher da» Schloß nicht verderben. . . Geld ist >a doch nicht im Schrank!" Auf dem Kriegstyeater. East London, zumal beid? gleichzeitig als Ausgangspunkte der kürzesten Ei senbahnverbindungen zwischen der Port Elizabeth, an der Westseite der Geschäftsviertel, der stillere Stadtheil Stad ! halle (Port Elizabeth). landeinwärts auf einem Hügel n:n grcßen Part. Port Elizabeth hat elwa 2v,555 Einwohner, die starten haar, Häutcn, Fellen undStraußsedern treiben. Etwa 25» Fuß über dem Meer oberhalb Port Elizabeth erhebt sich ein Leuchtthurm, der dem seewärts eintreffenden Ankömmling beim Ein fällt. Nachts ist das feste weiße Licht bei klarem Wetter etwa 20 Seemeilen weit sichtbar. Die > dem Leuchtthurm benachbarte Pyramide erinnert an die Gemahlin des Sir Rufane Donkin, deren Vorname der Stadt 1820 den Namen gab, als der Gemahl von Lady Elizabeth hier die «rste größere briti sche Ansiedelung im Eapland leitet«. Di« Hauptstraße in Port Elizabeth ist eine der schönsten in Süd-Afrika, hat «in ganz englisches Aussehen und weist eine Länge von mehr als zwei Meilen auf. Hier haben große Han- Leuchtthurm (Port Elizabeth), delssirmen ihr«n Sitz, r»e in allen be deutenderen Plätzen Süd - Asrika's durch Zweigniederlassungen vertreten sind. Im Vordergrund deS Rathhau ses steht ein Obelisk, eine private Schenkung an die Stadt, die dem Mo nument einen Brunnen angefügt hat. Unweit davon befindet sich das statt liche Postamt. Buffalo River in den JndischenOcean gelegen, hat eiwa 7000 Einwohner, die starken Ausfuhrhandel mit Wolle, An ben. Der Hafen ist durch langjährige Oes f. Gebäude. (East London). Ivand von mehr als MO,(XXI Psd. St. daß jetzt Schiffe von 6 Meter Tief- Können. Auch diese Stadt hat schön« öffentliche Gebäude, so das Stadthaus und daS Postamt. Im District East —Pra k t i s ch. Intimus: „So- An Jostpalast. Das neue Straßburger Postgebäu de, dessen Einweihung jüngst erfolgte, liegt in jenem schönen Theil der Neu stadt, den die deutsche Regierung mit einer großen Anzahl der schönsten öf fentlichen Bauten ausgestattet hat und den man deshalb das Palastviertel nennt. Diesen Prachtbauten, Kaiser palast, Landesausschußgebäude, Uni net sich aber vor allem durch seine mächtige Größe aus. ES bedeckt in ei nem unregelmäßigen Viereck ejnen Flächenraum von etwa 11,000 Qua dratmetern, nimmt ein ganzes Stadt viertel für sich ein und ist eingeschlos sen von vier Straßen, der Königsstra ße, einer der Hauptverkehrslinien des neuen Straßburg, der villenartigen Kaiser Wilhelmstraße, der Post- und Wenckerstraße. Diese freie Lage er möglicht die Entwicklung von vier Schauseiten, und so stellt sich das Ge bäude stattlich nach allen Seiten dar. Als Architektursorin wurde aus örtli chen Gründen der gothisch« Stil ge wählt; denn die schon erwähnten zahl reichen öffentlichen Gebäude in jenem Stadttheil sind fast sämmtlich Re- Haupt-Ansicht, treten lassen. Dieses Mittelrisalit Der Hof. drei, Wilhelm 1., Friedrich und Wil wieder leichtsinnig gewesen; auf Wohl thätizleits-Bazar fünfhundert Mark veikiißt!" Galant. Studiosus (in strö — Ein „moderner" Bube. Vater: „Bub, Bub Du lernst nie Rechnen und Schreiben!" „Aber Papa, wozu haben wir denn Rechen- und Schreibmaschinen?" Röiitgtiistrahlcn im Kriege. mörderische Kampf um die nationalen Im Hospital. Menschlichleit in ihr Recht, und das Rothe Kreuz kennt weder Freund noch Feind. Die Behandlung der Verwun dungen führt denn auch fast immer zu einem guten Resultat. Zwar zer schossene Glieder kann keine ärztliche Kunst erhalten, aber seitdem man mit den Röntgenstrahlen den Sitz der Ge schosse im Körper genau feststellen kann, kst es in vielen Fällen möglich, wenigstens das Leben zu retten. Aus einem Finger. Daß die artistischen Künste noch „Great Gillet", ein Berliner Artist, der unter einem englischen Namen debii tirt, weil eS einmal so Mode ist. Der den verschiedenen Gegenständen die Ivaghalsigsten Balaiuirlünste ausführt. Finger-Hoch st and. DaS Kammerkätzchen scheint an den tollen Streichen ihrcS „Möblirten" nach und nach Spaß zu finden, denn sie trägt ihm die Dinge, an denen er seine Künste üben will, dienstbereit zu. Seine fesselndsten „Trics" sind das Balanciren auf zwei freistehenden Bil lardquens, auf deren Spitze Billard kugeln ruhen, ferner der Armhochstand auf einem Spazierstock und endlich der Hochstand nur mit einem Finger auf einer Sektflafche. „Ja, lieber Herr Kohn, die Mandeln sind Heuer theuer; alle Mandelbäum« „Wie haißt all«? Jach kenn an Man delbaum, der is leider nix erfroren." Im Dusel. „Da geht ja der Kerl, mit dem ich gestern Schmollis getrunken dein stellen!" Ihre Krantheit. Guts besitzer: „DaS ist komisch, Herr Nach bar, so oft ich Sie auch besuche, liegt Nachbar: „Ja, das ist leider nicht ,Bleich"sucht." Mißverstanden. Schneider: „Denken Sie sich, heute Nacht hat mir geträumt, daß Sie mich endlich bezahlt haben." Studiosus Süffel: „Das ist recht! bracht?" g S Fatal. „Was besehen Sie sich die große Gesellschaft hatten!" Beim Ballon captif. „Was lostet der Aufstieg?" „Vier Mark." „Kann ich nicht hab'n e Kart' für zwei Mark?" „O ja aber da müssen S' ob«n aussteigen!" der einzupumpen. Fatal« Verwechslung. „Ja, Zaverl, warum hast Du denn Erlebnissen in Afrika erzählt) Ihnen denn in d«r Wüste niemals ein Low« begegnet, Herr Spahl?" Ma ter: „Ein einziges Mal; aber ich zeich.