Dt« Gliche i>ez BMiers. Bon Karl Reuter Kerger. Der junge Advokat blieb im Wagen „Du entschuldigst wohl Alice, Du weißt, ich habe nie danach gestrebt, ein dienst anderswo abhalten." „Du Spötter Du!" sprach Alice und drohte mit dem Finger. „Nach dem Hotel de Lis!" rief Ha che eben das Kirchlein betreten wollte, zurückblickte, und dieser Blick, das fühle, dieser Blick gilt ihm. kurze Strecke und nachdem Harald dem Kutscher den Befehl gegeben hatte, in der Nähe des Kirchleins zu warten, stieg er aus und winkte dem Deutschen, folgen. d ch d' H zer halblauter Ausruf. Dort wurde gespielt. Die Landbewohner Süd- Louisiana's sind leidenschaftliche Ha- zardspieler. Es ist dort nichts Äußer gewöhnliches, wenn ein Plantagenbe- Zeit beim Pockerspiele am grünen Ti sche verspielt. Die beiden jungen Leute setzten sich an einen Tisch in der Nähe eines offe nen Fensters und Harald fragte: „Was trinken wir?" „Ich weiß nicht", meinte Alfred, „zum Trinken ist es doch wohl noch ein wenig früh!" „Zum Trinken ist es nie zu früh", entgegnete Ainsley und bestellte eine Flasche Wein. „Wozu habt ihr Deut fuhr er fort. „Was wissen denn Sie vom Früh schoppen?" sprach Alfred, „waren Sie vielleicht in Deutschland?" „Soll ich denken", entgegnete Ains berg gebüffelt!" „Wäre es möglich?" rief Alfred an genehm überrascht aus, „das hätte ich Alfred fühlte, wie ihm das Blut in Advokat sein Herzensgeheimniß erra then haben? Um seine Verlegenheit zu verbergen, leerte er den Rest des Gla reisen, als ich Herrn De Breaux traf, welcher mich ersuchte, die Ausstellung einer neuen Maschinerie auf seiner freilich nicht so. Erstens war es gar nicht seine Absicht gewesen, nach dem Norden zu reisen dann wußte er wiederbringlich verloren hatte. Ainsley lächelte und sprach: „Dann werden Sie aber noch ein Weilchen „Sie haben mir einmal einen gro ßen Dienst erwiesen," fuhr Ainsley ernst fort, „und deshalb erachte ich es für meine Pflicht, Ihnen einen guten Rath zu geben, und der lautet, unter ziehen Sie sich einem Klimawechsel!" „Einem Klimawechsel?" fragte Al fred erstaunt. „Nun ja verstehen Sie mich denn nicht?" Alfred erblaßte. Er hatte ihn ver standen, der junge Advokat wußte um fein Herzensgeheimniß. Er wollte er regt aufspringen, aber AinSley legte Arm und sprach: „Ruhig ich dachte, Ihr Deutschen wäret zu vernünsUg, herzlichem Tone fuhr er dann fort: .Alter Junge, spielen wir doch kein Verstecken, ich weiß es ja auch, was es heißt, wenn das Herz mit dem Ber- Alfred hatte sein Haupt tief auf die Brust gesenkt. Es war ihm, als sei er mit rauher Hand aus einem schönen hätte ausrufen mögen: Nein, ich will nicht fort aus der Nähe des herrlichen Mädchens, das ich mit jeder Faser mei an ihrer Schönheit berauschen darf." Aber seine Vernunft sagte ihm, daß dies thöricht sein würde und da er we nen mochte, verharrte er in Schweigen. Nach einer Minute peinlicher Stille sprach Ainsley: „Herr Linden, ich hätte eine Bitte an Sie!" Alfred blickte befremdet und fragend auf. „Haben Sie nicht das rothe Plakat an der Office des Advokaten Pierre Broussard gesehen?" fuhr Ainsley fort. „Derselbe wirbt eine Compagnie unserer Mannschaften noch ein Rekrut! Wollen Sie dieser eine sein? Ich unsere Interessen sind nicht Ihre Jn „Genug ich bin dabei," rief Al fred eifrig, „das ist der beste Ausweg und das wird ein Klimawechsel ben!" „So ist's recht!" rief Ainsley er freut und ergriff die Hand des Deut- Alice Ainsley stand mit hochklopfen den?" „Und wer ist dieser Mann?" „Was? Ist der auch noch so ver- Weiter lauschte Alice nicht. Bei Ei weiße Sterne und ihr süßer Duft schwängerte die laue Mailuft. Wie in einem Traume befangen schritt das junge Mädchen weiter, ei nem bestimmten Ziele zu, unt- dies Ziel war die Ruhebank unter den mächtigen Laublronen der Lebenseichen beim Spielplätze. Plötzlich blieb sie wie angewurzelt stehen und alles Blut wich aus ihren Auf der Bank faß Alfred Linden. Auch er hatte das Wesen, welches sein ganzes Denken und Empfinden ausfüllte, bemerkt und erhob sich hef tig. Alice gewann bei der sichtlichen Ver legenheit des jungen Mannes ihre volle Fassung wieder. Langsam und gemes sen, mit einem kühlen Lächeln aus den Lippen, welche anscheinende Gleichzil- tigkeit aber durch das tiefe Roth der Wangen und den intensiven Glanz der Augen Lügen gestraft wurde, schritt sie weiter. doch wieder Platz!" Mit diesen Wor ten setzte sie sich und Alfred folgte ih hen?" „Sie wissen? —" „Warum nennen Sie es einen schrecklichen Krieg, Fräulein Ainsley?" fragte Alfred rasch und blickte voll in Klima ach, ich fühle schon jetzt, daß sobald Harald fort ist. Was habe ich In der Brust des jungen Mannes wallte es heiß auf. Ein fast stechender Schmerz durchzuckte ihn bei dem Ge- Besorgniß galt, zugleich aber auch ein Gefühl des Stolzes, daß das geliebte ehrte. Rasch streckte er ihr seine Hand hin und sprach: „Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen, Fräulein Ainsley, ich Stimme: „Fräulein Ainsley, darf ich es wagen zu hoffen, daß Sie zuwei len an mich denken werden?" und bedeckte ihre Hand mit glühenden Küssen. Auf einmal, wie sich seiner Kühn ten mußte und ängstlich fragend blickte er zu ihr auf. Das liebliche Antlitz war ganz blaß geworden und in den herrlichen Augen schimmerte es'feucht. „Ich zürne Ih nen nicht," hauchte sie, „gehen Sie jetzt, Alfred erhob sich und blickte ihr Antlitz an seiner Brust. Alles!" flüsterte er leidenschaftlich, „ist ist!" „Alfred!" flüsterte sie unendlich ten Augen zu ihm auf. Durch die Abendstille drang das Geräusch einer ins Schloß fallenden vergessen hatte. „Nimm das als An denken, Alfred, es ist ein Geschenk mei ner Mutter und ich betrachte es als ei „Jch danke Dir, mein Lieb aber habe ich Dich recht verstanden Dein Bruder kommt und jetzt soll ich Dich verlassen, nachdem ich kaum das Glück gekostet habe, das ich kaum im Traume hen?" „Vielleicht und wenn nicht, so sei Gott mit Dir, Alfred, ich fühle es, eine innere Stimme sagt es mir, daß Du „Gott gebe es, mein Darling!" Er zog sie noch einmal an seine Brust und küßte sie innig. In der Ferne erklang das Geräusch von Tritten. „Lebe Alice schritt nach der Richtung des Hauses, anfangs rasch, dann langsam, als kehre sie von einem Spaziergang heim. Dabei wischte sie sich mit ihrem Taschentuch über Stirn und Wangen. Sie war noch nicht weit gegangen, als sie ihres jüngeren Bruders ansichtig wurde. „Halloh Alice", rief er ihr entgegen, „da bist Du ja, hatte es mir schon ge dacht, daß ich Dich hier finden würde." Wenn der junge Mann nicht selbst etwas aufgeregt gewesen wäre, so wür den ihm die gerötheten Wangen sei ner Schwester und der ungewöhnliche Glanz ihrer Augen jedenfalls aufgefal len sein. So aber achtete er nicht da rauf, bot ihr galant seinen Arm und führte sie nach der Bank zurück. „Nicht wahr Schwesterchen, wir kön nen noch mal ein wenig plaudern, vor läufig ist es das letzte Mal ich sage vorläufig! Diese Excursion nach Euba wird zweifellos eine luftige Affäre wer den, ich freue mich schon riesig darauf, das Leben hier ist doch eklig langwei lig!" „Harald", rief sie vorwurfsvoll, „wie kannst Du nur so reden! Wenn Du fortziehst nach einem fremden Lan de in den Krieg wie leicht kann Dir da etwas passiren! Harald thue es mir zu Liebe, bleib hier!" Sie ergriff seine Hand und blickte ihn bittend an. Erstaunt schaute er in ihr erregtes Antlitz und sprach: „Aber Alice jetzt sprichst Du so? Und gestern warst Du so ziemlich mit meinem Vorhaben ein verstanden, Du gabst mir Deinen Se gen und jetzt sprichst Du vom hierblei ben?" Zum erstenmale schaute er sie forschend an. blickte angelegentlich sich irren! Bon Dir hätte ich mehr aushalten kann! Ich habe das Ge fühl, al» ob etwas Großes, Neues, inci theils auf Einbildung? Wahrhaf zukünstiger Held. Das erste Schar mützel habe ich schon siegreich bestand n, nämlich mit Papa, der wollte na, lassen?" Ainsley blickte seine Schwester bei dem letzten Satze forschend von der und entgegnete in gleichgültigem Tone: „So? Das hätte ich doch nicht gedacht, daß er, als ein Deutscher, sich sür ein Also alle Achtung, übrigens dieser dest Du das nicht auch Alice?" Glücke"' d» Ton einer eine Weile!" Zwei große Thränen traten in ihr« Augen und rollten über ihre Wanzen. „mache Dir doch nicht selbst Gedanken! Ich verspreche Dir feierlich, die Mutter nicht haben würden. Doch wurden die nöthigen Vorsichtsmaßregeln nicht au ßer Acht gelassen. Das Lager war ben, die Waffen waren bei der Hand und jeder bereit, sich beim ersten Sig nal dem Feind entgegen zu werfen. In einem größeren Zelt, welches durch eine brennende Kerze, die auf ein Bambusrohr befestigt war, welches im Lieutenants Ainsley, Williams und Johnson. Sie spielten Poker. „Na Ainsley, Sie haben aber ein steckte. „Wie gütig!" spötttelte Johnson, „Junge, Du träumst wohl, Dich im St. Charles Hotel in New Orleans zu „Das ist durchaus kein Traum," ent gegnete Ainsley, „da kennt Ihr den Unternehmungsgeist der Aankee's doch schlecht, wenn Ihr glaubt, daß selbst im Kriege für Geld nicht Alles zu ha ben sei. Habt Ihr das denn nicht ge derartige Genüsse nicht erlauben, eine Flasche Champagner kostet PW." „Donnerwetter!" rief Williams, „freilich, daß unser Kantinen-Onkel einen ausgezeichneten Whiskey hat, daß weiß ich, aber Champagner nein Jungens, das glaube ich nicht eher, bis ich den Stoff sehe und koste!" „Da sollen Sie nicht lange warten", sprach Ainsley, erhob sich, trat an den Eingang des Zeltes und rief seinen Burschen herbei, dem er flüsternd einen „Na, die Mosquitös sind doch nicht so schlimm, wenigstens nicht schlimmer NM bei uns in Louisiana", meinte Ca „Jch verstehe Sie nicht", meinte Williams kopfschüttelnd. „Nicht? Aber Sie können doch rie chen, oder finden Sie vielleicht den Duft des eingekapselten Fleisches, wo mit Onkel Sam seine Nessen regalirt. fürs Vaterland hinzugeben, zumuthet, einen solchen Schund zu essen!" „Ich wollte bloi, ich hätte das Geld, „Gemacht wird?" fragte Broussard „Was? Wäre es möglich, daß es diesen heiligen Krieg gezogen?" „Aber gewiß!" ball- oder Fußballspiel ist. Andere, ich kcit der Stellung. Da haben wir zum Beispiel den Teddy Roosevelt von New inus und Vaterlandsliebe hier? Fällt Ansicht nach", fuhr Ainsley spöttisch das ist das ganze Geheimniß. Huma- Phrasen sind's, weiter nichts. Es ist ser Wallstreet schon!" ster Wallstreet" bekannt war. Er stellte ner Verbeugung einsteckte. „Mit dem Eis haben Sie sich aber wahrhaftig nicht weh gethan, Wall- WilliamS nach einer Weile. (Fortsetzung folgt.) dem, den wir hassen, als von dem, den wir Neben. Ziür die Küche. Milch gekocht?"^" Gebackene Aepfelim Schlaf rock. Man schält schöne, große Aepsel und sticht das Kernhaus vorsichtig her aus. Eng aneinandergelegt, kocht man sie mit Zucker und etwas Weißwein ziemlich fertig. Nun füllt man die Höhlung mit guter Marmelade aus, schlägt jeden Apfel in gutcn Mürbeteig ein und bäckt sie alle in htißem Schmalz schön goldbraun. Mit Zucker und Ziminet bestreut, servirt man dieAepsel warm. Vohn e n. Die Bohnen werden mit reichlich geschnittener Zwiebel, zu 1 Pint Bohnen 3 bis 4 Zwiebeln, weich gelocht. In einer Casserole läßt man reichlich Fett heiß werden, gibt eine tüchtige Prise Paprika und 1 bis 2 Kochlöffel Mehl daran, verrührt die Bohnen, wie die Linsen, salzt sie, läßt sie gut verkochen und richtet sie mit in der Pfanne gebratenen Speckstreisen als Auflage an. Wintergericht. Man kaufe je ein halbes Pfund derbes Schweine-, Kalb- und Rindfleisch. Fehlt eine dieser Fleischsorten, so tritt Schöpsen fleisch an die Stelle. Darauf wird ein weißer Krauttopf in kleine Stücke ge hobelt, gebrüht und das Brühwasser abgegossen. Auch schilt man eine An nimmt man eine Puddingform mit fest schließendem Deckel und giebt unten hinein eine Lage Butterstiickchen und auf diese einen Theil des in Karten blattform und dünn geschnittenen und eine Lage Kartofselscheiben, dann wie der Weißkraut und so fort, bis die Form zur Hälfte voll ist, worauf mair auf thut. Man fährt so fort, bis Butter den Schluß macht. Man schraubt sodann die Form zu und locht sie 2—3 Stunden im Wasserbade, worauf man das sehr schmackhafte Ge richt entweder in der geöffneten Form, mit einer Serviette zierlich umsteckt, zur Tafel bringt oder auf eine tiefe Schüssel ausstürzt. Wer will, kann, bevor er die Form zum Kochen schließt, drei Eßlöffel voll faureSahne, Fleisch brühe oder auch nur Wasser auf den schon das den Gemüsen noch anhaf tende Wasser zur Erzielung einer wohlschmeckenden bündigen Sau^e. Farcirter Hecht. Man lös« in Milch geweichte Semmel und fein geschnittene Chalotten zu; Salz und passendes Gewürz nach Belieben; zu letzt kommt das gehackte Fleisch dazu. Alles gut verrühren. Sollte es zu bröseln. Damit wird der Fisch ge füllt, dessen Haut zusammengenäht wird. Man legt ihn in ein ausge schmiertes Geschirr, mit Butter, Milch rahm, Eidotter und etwas Semmel bröseln, läßt ihn in der Röhre gelblich braten und trägt ihn mit einer Sar dellensauce auf. Krautklöße. Man schneidet die inneren zarten Blätter eines gro ßen Krautkopfes von den Rippen, übergießt die Blätter mit heißem Wasser, hackt sie fein, dämpft sie mit viel Butter und etwas Salz weich, läßt sie erkalten, mischt 1 Gill Sahne, 2 Eier, 3 Dotter, Muskatblüthe, Salz, Weizenmehl hinzu, formt Klöße, kocht sie in Salzwasser gar, begießt sie mit brauner Butter und giebt dieselben zu Ente, Schinken, Cotelettes oder Brat wurst. Spanferkel. Ein frisch ge schlachtetes Ferkelchen nehme man aus. reinige es sauber und beine es vorsich tig aus ohne die Haut zu verletzen. Man bereite eine pikante Farce von Kalb- und Schweinefleisch, dann streiche man eine Schicht der Farce auf das ausein andergelegte innen gesalzene Span ferkel, belege dies« Farceschicht mit Streifen von Speck, gekochtem Schin ken, Pökelzunge, Trüffelscheiben und Scheiben von hartgekochten Eiern, streiche eine neue Farceschicht darüber, die man ebenso belegt, breite dann den Rest der Farce darauf, nähe das Ferkel zusammen, reibe es von Außen mit Citronensaft eilt, umbinde es mit Speckscheiben und schnüre es in eine- Serviette ein. Nun lege man es in eine große, längliche Kasserolle, thue die zerhackten Knochen nebst mehreren Kalbsfüßen, einigen Lorbeerblättern Wurzelwerk, Zwiebeln, einem Kräu terbündel, etwas Salz, Pfeffer- und Gewürztörncrn hinzu, gieße eine Flafch« Weißwein und soviel Bouillon darüber, daß das Thier davon bedeckt wird und dämpfe es ganz langsam darin weich. Wenn es in der Brühe erkaltet ist, nehme man es heraus, wische es sauber ab, überstreiche «s mit der Fleischglace und richte es aus ei ner größeren Schüssel an. Die Brühe wird aufgekocht, durchgeseiht, entfettet und mit zur Bereitung von Aspic be nutzt, welches, in würfelförmige Stück chen geschnitten, rings um die Schüssel garnirt wird. Häringssalat. Zwei große Aepfel, eine halbe große Zwiebel, sechs bis acht Walnüsse und zwei sauber ge waschene, gehäutete und entgrätete Häringe werden fein gewiegt. Die Häringsmilch verrührt man mit einem halben Pint saurem Rahm und etwas Essig. Alle» wird gut mit einander vermengt und schmeckt zu Kartoffel,» und ktbräuntem Fleisch vorzüglich. 3