2 Hkorla! Vne Vethnachttgelchicht» XU» den Berge» ' Die Welt hat ihr Winterkleid ange zogen. Heute hakn die Männer im Dorfe den ganze« Tag fleißig gearbei tet und den Weg ausgeschaufelt, der hinauf zur Kirche führt. Es war die! «in alter Brauch, der eigentlich den den Berghäsen, die wie Inseln mitten im Waldmrere stehen. Die Einwohner dieser GeHöste mußten de» Weg müh- und Pfannenzclten in schweren Men gen. In den Stuben und Kammern wird säuberlich eingesatscht, in der Krippe liegt. Der Nährvater St. Josephus im gelben Mantel und die himmlische „Gloriäzettel!"^ auf und liest das Evangelium von der Geburt Christi, welches alle Anwesen den knieend vor der Krippe anhören. Nehmi Krapfen heut' statt Hafermuß. Behütet Vieh und Feld und Haus, und die Schmause«! beginnt. Auä «In mächtiger Krug Glühwein steht be reit. um sich zu starten für den mitter nächtlichen Kirchgang durch die ver schneiten Wege. Ueberall geht ei nun freilich nicht s» festlich her. denn das Glück ist nicht in allen Häusern zu Gaste. „Beim Weggütler" nennt man das jl.ejn« Häuschen am WaldeKranh. ßw» Wies« gehört zu dem Anwesen, ein ina gmr Kornacker und ei« Kartoffelfeld. Der ganze Hausstand war der Klein häusler, sein Weib, «ine alte Magd und ein Taglöhner, welcher am Dach boden wohnte und, that es noth, gegen geringen Lohn mithalf auf d«r Wiese oder sonst im Felde. Die junge Bäue rin war eine Dnsschönheit. Als Fin delkind auf dein Großbauernhof „zum herangewachsen zu einem lebfrischen Dirndl, der Nachstellungen des Haui soh«s kau« erwehren. Sie war d«m nahm einen ganz einfachen Verlauf. Der Klanhäusler fnhrte das arme Dirndl als Jungbäuerin in sein Haus rmd nun hatte daS verlassene Wesen einen Beschützer. Und was sür «in«n! Der Weggütler hatte kräftige Arme und zwei Fäuste daran, wie Steinschlägel. Doch da war keine Gefahr. Der Sohn des Goldegger mußte „Gott Lob!" sagte sein eigener Vater und die Der Weggütler arbeitete und schaffte mun mit doppeltem Eifer und sein jun ges Weib führte ihm das Hauswesen mit immer freundlich lächelndem Ge sichte, die beste Würze für die Wasser- Drei Jahre mochten vergangen sein und im Stübchen des Kleinhäuslers krabbelte schon ein Blondkopf herum, abgeschlossen, welche der fleißige Mann Mit wüstem Johlen und Geschrei zog so fort. die frühere vielumworbene Dorfschön heit, nun des Weggütler's Weib. Der junge Goldegger, gereizt durch die „Na, na", wehrt« er ab, „na, na, so nit! Soll denn der Weggütler als Ver brecher slüchti' werd'n und Weib und Kind in noch größerem Elend und Jammer hintlassen? Es ist hart, Weg gütler, b'sonders der erste Gang ist neu! Na, sell thut der Weggütler nit. sein Stras^"' Weiynachtsgkocken. Nach trübem Wintertag Und Sturmes Rauschen Sinkt über Flur und Hag Nächtliches Lauschen. Weibe die Hand. Als der Weggütler send wußte, wehrte sein Weib: „Erst Langsam Ichritt der arme Mann zur Thür und besprengte sich mechanisch aus dem Weihbrunnkrüglcin, welches dorten, Pfosten hing. Noch einen Blick Zeit. Dann schritt er in die Nacht hinaus, geleitet vom Gemeindevorste her, der den Verbrecher selbst in der Stadt draußen d?m Gerichte überlie fern wollte. In der kleinen Stube aber kniete das Weib vor dem Bilde der schmerzhaften Mutter Gottes. Die ge falteten Hände hielt sie an die bebenden Lippen, die keine Worte formen ver- Die Welt hat ihr Winterkleid an gezogen. Die Wege sind alle tief ver schneit, die Tannen und Fichten lassen pfähle haben weiße Häubchen auf. In den Gehöften ringsum rüsten sich die Leute zum Kirchgang. Sie freuen chen Gang. Der alte Taglöhner in seinem Wet termantel. die suchspelzbesetzte Ohren- Jn Bethlehem! In Bethlehem! In Bethlehem! Und nachher schreien und jauchzen Alle z'samin: Alleluja, der Heiland ist's! Alleluja! Alleluja!" Gesicht von einem auf dem Betstühle ausgezünd« en Wachsstock« grell beleuch- Dorfes. Ein althergebrachter Platz, sehen kann. Der Vorsteher hatte den Mann und sein Beginnen am Fenster bemerkt. Er sah, wie der Körper dieses Armen vom Schluchzen erschüttert wurde, er fühlte ordentlich die salzigen, heißen Tropfen, welche sich aus den Augen dieses Ver lassenen durch die Finger drängten. näherte sich der Vorsteher der andächtig betenden Weggiitlerin und flüsterte ihr Etwas in's Ohr. Tief senkte das Weib ihre Stirne auf die gefalteten Hände und inbrün stig betete sie: „Was jetztern kommen mag und wie es sein wird, o heilige Jungfrau, gieb mir die Kraft, daß i's ertrag'." Dann schritt si« hinau» vor <>ie Kirche »nd kniete sich nieder neben den weinenden Mann am Fenster. Liebkvsrnd legte sie ihren Arm um sei ne Schulter. „Toni, i bin bei Dir in austrat auf den Gottesocker, um den Leuien ki, nitcs Beispiel zu geben, da waren ihm dieselben schon zuvorgekom- Aber selbst die Verschlossensten fühl ten sich hinzerissen, als der sehr ge alterte Goldegger, das Kind des Weg gütlers an der Hand führend heran jetzt erleben. Vergelt's Snk Gott, liebe lebt. Gloria! Gloria!" Und „Glo- Wcihnachtcn in Soragno. Am Fuße des malerischen Monte Boglia und der zerllüsteten Denti di oecchia (Zähne der Alten, wie dieser ' löerg seiner seltsamen Form wegen ge nannt wird) liegt zwischen Rebhügeln ! und üppigem Kastaniengehölz das zum ! schweizerischen Kanton Tessin gehörige !Dors Soragno, dessen geschützte Lag« ! und anregende Berglust es in ganz be sonderem Maße zum Kurort geeignet machen, wo schon mancher Leidende Hilfe und Linderung gefunden hat. Der kleinen Dorfkapelle mit ihrem zier ! lichen Glockenthürmchen gegenüber steht ein reizendes Landhaus, das eine Ter rasse mit Oleander-, Feigen- und Myrthenbäumen von der Straße trennt, und dessen Balkon weit ins Thal hin abblickt und ein reizendes Luginsland für seine Gäste bildet. Es ist die Kur- Merkwürdig ist die Art, wie die Be wohner von Soragno das Weihnachts fest feiern. Während bei uns Weihnach ten ohne Christbaum gar nicht "denk bar ist, gestaltet sich dort die Weih nachtsfeier ganz anders. Statt im Stübchen behaglich dem Schneegestöber draußen zuzusehen, lustwandeln die Kurgäste im herrlich sten Sonnenschein und pflücken auf den WiesenMaßliebchen und Anemonen; ja Beilchen und Chklamen fehlen nicht. In ' dem Dorfe selbst, da» an Sauberkeit alle umliegenden übertrifft, herrscht ' große Geschäftigkeit mit Eimern und Besen. Die Wände werden mit Lorbeer und Myrthenzweigen dicht besteckt und das Feuer brennt auf dem niedrigen Herde; um den Kamin herum sitzt die Familie, die Thür off/n lassend, denn am Weihnachtsheiligabend kommen die doch so ergreifende Weise des uralten ! Bei den (Deutsch te e Sterne, und aus den Fenstern strahlt der Lichterschein. Die Garten pforte muß geöffnet werden, und nun zwischen phantastischem Blätterwerk, steht ein duftiges Bild von Preda Am- Often. intonirt eine zarte Mädchenstimme di« kindlich« Weis« der Adorazione: lZlviu! Und betend sinken Alle nieder, alz schwebten die Eng«! über ihr«n Häup- Bis tief in die Nacht müssen die um Einlaß, sie kommen und gehen mit feierlichem Gruße. Draußen ist es lau und sternenklar, als wollte die Natur mitfeiern; singende Schaoren zieh«n bis zum Morgen vorüber, und lieblich, und doch so seltsam anmuthend, tönt es immer und immer wieder durch d!« Stille der heiligen Nacht: WeihiiachtSeinküuf«. „Endlich habe ich für alle mein« sammen. Jetzt wird eine Tasse Kaffee (Im Kaffeehause.) „I du Donner chen ich hatte doch sieben Packete, (Im Geschäfte.) „Ich wußte ja, vergessene Packet!" (Im Tramwaywagen.) „HöchsteZeit, daß ich nach Hause komme es ist be reits sechs Uhr! Aber du lieber sechs Packete! Ach ja im Kafsee (Jm Kaffeehause.) „Rosl, ein (Auf der Straße.) „Jetzt muß ich straße 44!" (Zu Hause.) „Aber, Mann, wo bleibst Du so lange; die Kinder weinen schon vor Ungeduld! Und so ein kleines Packet bringst Du mit?!" „Himmel, jetzt habe ich die andern sechs wieder im Einspänner liegen lassen!" «n »a« Christkind. Das angenehm st« Ge ist ihr Weihnachtsgeschenk!" uns in unserem Heim aufsuch«» will!" Mann: „Und wann steht uns hi«i« Heimsuchung bevor?" Keröst. > Ein LZndschast«b,ldilien. von Walter Traf. ' .... Und die Erde erglühte im lohenden Spätherbstkleide! t Es war, als habe Baldur seine wei l Ben Rosse wieder zurückgelenkt, noch > einmal zu beglücken die Geliebte, noch einmal den Zauber des Lenzes, den l heißen Rausch des Sommers zu bcgin l alternde, verblühende Natur. ! Sie hatte es schon lange gefühlt, daß er sich von ihr abkehrte. Unauf haltsam kam das Verwelken! Und sie hatte geklagt an den trüben Tagen, wenn er nicht bei ihr war, ihr Gott, ihre Sonne das war das Aechzen und Stöhnen gewesen im Walde bei den ersten Herbststürmen! > und sie hatte geweint in den Näch ten, so daß der Morgen noch die Thränen sah an ihren Wimpern! Das waren die Thauperlen gewesen, die an allen Gräsern hängen in der der hüllte. Und da war auch Jener gekommen, der schreckliche Alte mit dem weißen Haar und dem Eiseslächeln, dem sie angeklopft bei ihr! Nun aber war der Geliebte zurück gekehrt! Und er hatte sie noch einmal Und nun schmückte sie sich noch cin > mal! Ihre herrlichsten Gewänder holte sie an jel^m^^!or ten sie wieder e.n rauschende- >e Die Spuren des Weltens verwisch ten unter seinen Küssen, blendende Farben verdeckten sie. Und die Men schen starrten staunend und ungläubig Nur Eins fehlte: die Musik der l! konnte, und es ausgestreut über den ' i kahlen Boden und über die Wasser ' decken, die so häßlich trübe ausgesehen l schuf sie Gluth und Pracht und Licht. > Und Licht und Wärme woben und wirkten wieder geheimnißvoll unter herrlichen Gewände. Und der Sonnengott lächelte weiter und kofete weiter, und die Natur prangte und prahlte und zierte sich im- Wärme hörten auch nicht auf, als der Abend sank; und ein Flüstern und leises Rauschen ging durch die Nacht der Dunkelheit! Was war der Frühling? Wollte Rosse... Es regnete....! Höchste« Zartgefühl. Der Theaterzettel kündigt „Die lii- Köchin: „A Oper." Frau: „Was für eine Oper?" Köchin: „Halt a Oper." Köchin (in höchster Verlegenheit): EinHäkchen. „Nun, Elli chen, was weißt Du von Adam und Eva?" Klein Ellichen: „Die beiden ha ben den ersten Roman auf Erde» tr iebt." . - --