Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, December 14, 1899, Page 6, Image 7

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    6 M wannen Mirste
?l»i Au» klotz.
„Soll ich oder soll ich nicht?"
brummt er immer wieder vor °>ch hin.
Lehnstuhl am warmen Ojen und ha',
den Zeigefinger an der Nase. „Soll
ten! "
Da ist erstens „er," der Registrator
Haselmann, ein Junggeselle in den be
sten Jahren also um die fünfzig
sicherer Stellung mit nettem Einkom-
Da ist zweitens „sie," Fräulein Ju-
genannt Schilli Bendele, verstor
benen Oberlehrers Tochter, wohl Ende
her Dreißiger, aber gut conservirt mit
Mark Vermögen.
Seit sechs Wochen wohnt „er" mit
».ihr" unter dem gleichen Dache, im
gleichen Stockwerk als Miether de:
verwittweten Frau Stadtumgelder
Kraps.
Der Herr Registrator Haselmani,
„Soll ich oder soll ich nicht?"
Draußen stürmt und schneit es, am
tvarmen Ofen aber, da ist es behaglich,
und wie behaglich wäre es jetzt, wenn
man mit einer lieben, netten Frau so
recht gemüthlich 'was Gutes zu Abend
und seine sonst nicht eben lebhafte
Phantasie malt ihm allerlei liebliche
Bilder glücklichen Häuslichleit
.Schüssel,
wolle?"
„Die Würste! ... Die Würste, Herr
Des Herrn Registrators Blick fällt
dichte!"
furchtbar; thut das Zahnziehen sehr
weh?" Zahnarzt: „Ach wo, gar nicht....
dem hatte ich nur die Kinnlade etwas
ausgerenkt!"
Wilde in Süd-Afrika.
Millionen stark, den etwa 800,000
Weißen in Südafrika gegenüberstehen.
Der Kampf kann sogar leicht in einen
und in einen Kampf der Weißen gegen
die Farbigen. Sollte es dahin kom
men, so dürften wir uns auf Greuel
scenen schlimmster Art gefaßt machen.
Denn dann wird der gerade den Ein
geborenen Süd-Afrikas eigene bestiali
sche Zug, die Lust am Martern und
Morden, am Rauben und Brennen, die
Zulu.
vaal und Oranje-Freistaat im bescn
gruppen, in die A-Bantu-Bolksgruppe,
d. h. die verschiedenen Kasfernstämme,
und in die Koi-Koin, d. h. die Hotten
totten- und Buschmannvölker.
Die Kaffern (also die A-Bantu-
Stämme) sind im allgemeinen größer,
kupferfarbig. Die Formen sind run
der, die Lippen wulstiger, die Augen
rund. Die Hottentotten und Busch
männer sind kleiner. Bei den letzten
Zulu in Kriegsrüstung.
Hari-Wüste vor. Die tiefschwarze, so
wie die Kupsersarbe fehlen. Die Haut
ist ledersarbig. Die Augen sind ge-
Die Körpcrforinen sind ecki-
Die Kaffern (A-Bantus) gliedern
sich wieder in zwei große Abtheilun
gen, in die Ama-Zulu-Stämme und
Verwandte und in die Betschuanen-
Stämme.
Zu den Ama-Zulus gehören die
Zulus im engeren Sinne, die im eng
lischen Zululande in Natal und im
Südostzipfel Transvaals zwischen
Natal, Zulu- und Swazi-Laiid woh-
Nek und Majuba Hill liegen.
Zuluzauberin.
Nächst den Zulus ist der große
den Ama-Zulus, der das feit 1895 der
lus im engeren Sinne und Hwazis oft
überhaupt nicht zu unterscheiden. Auch
die linguistischen, ethnographischen
und trachtlichen Unterschiede sind sehr
geringfügiger Art.
Aber jetzt während des Krieges kann
es sich ereignen, daß die Zulus zu den
Boeren, die Swazis zu den Englän
dern halten, weil zuletzt (1884 —1885)
Engländer geholfen, die Swazis erst
1895 gewaltsam zur Anerkennung der
Transvaal-Republik durch Piet Jou
j Der dritte wichtigst« und ebenfalls
kriegerische Ama-Zulu-Stamm der
Matabele fehlt als Bollsstamm in
Südtheile Rhodesias.
Diese drei Zulu-Stämme, Zulus,
! Swazis und Matabele, bilden den
kräftigsten, größten und schönsten
Menschenschlag unter allen Kassern.
Unter ihnen kommt auch am häufigsten
Dagegen stellt sich der 1834 aus der
gegenüber.
Zuluz w e r g.
gehen. Die Siid-Bafutas stehen
unter eigenen Häuptlingen, denen die
britische Regierung noch ziemlich weit-
gehende Rechte gelassen hat. Ihre
Seelenzahl betrug nach dem letzten
Census von 1891 218,903. Kriege-
Transvaal und im Zoutpansberg-
Swasi - Kaffer.
Subdifkikte „die Spelonken" der
neufen, d. h. die „Knopfnasen", «in,
der für ein Kreuzungsproduct aus Zu
lus und Bafutos angesehen wird. Da
narben, mit denen sie ihr Gesicht und
andere Körpertheile zu verzieren, bezw.
zu verunzieren pflegen.
finden.
Unter den Betfchuanen, die rings
um Transvaal herum, im Süden und
afsimilirt oder vernichtet worden, in
und besonders in die Kalahari-Wüste
zurück L«zogen. Sie kommen daher bei
Grade, nähren sich von Wurzeln,
Früchten, Wild, Würmern und Heu
schrecken. Selbstverständlich erfchwe-
Jahr zu Jahr zunehmen, immer mehr
Sonneiifignale.
Ausgedehnte Anwendung findet in
dem gegenwärtigen der
durch einfache Aenderung der Neigung
des Spiegels mittels eines kleinen Ta
sters und die dadurch bewirkte Ablen
gebildet. Bei sehr klarem Wetter ar
beitet der Heliograph bis auf IVO Mei-
Tas Fahrrad im Kriege-
Bicyclesoldat.
Seine Auffassung.
Theaterkassirer: „Alles ausver
kauft."^
Mann!"
Maßstab. Richter: „Weviel
chend): Richter, das soll ich wis
sen? Mehr als 12 Krüge waren's.
Gewissenhaft, Richter:
Angeklagter: „Jawohl; das letzte Mal
macht's 7 Monat!" Richter: „So
genau kennen Sie Ihr Schicksal?"
Angeklagter: „Natürlich! Glauben Sie
Venezuela.
Gegenwärtig lenkt wieder Venezuela
die Aufmerksamkeit der Politiker und
noch mehr der Handelswelt auf sich.
Die „Bereinigten Staaten von Vene
district und grenzen östlich an Colum
bien, südlich an Brasilien, westlich an
Britisch Guyana, nördlich an das ame
rikanische Mittelmeer. Das Gebiet
von Venezuela liegt in der heißen Zone,
fast bis zumAequator reichend, erstreckt
es sich bis zum 12. Grad nördlicher
Breite. Es zerfällt in Gebirgsland
und Tiefebene; drei Gebirgsfysteme ge
ben einem beträchtlichen Theile des
Landes durch namhafte Erhebung ein
gemäßigteres Klima, als die Lage er
warten läßt. Die Verzweigungen der
Kordilleren hoben Gipfel bis zu 4600
Metern, das Küstengebirge am Atlan
tischen Ocean hat eine mittler« Höhe
von 1650 Metern bei einer Breite von
110 bis 120 Kilometern, Berg« von
2700 bis 2800 Metern. Die^Ticsebe-
Grenzstreit in Guyana. England
hatte 1840 durch den Ingenieur
Schoinburgh «inseitig die westliche
Präsident Andrade.
18g? einen drohenden Charakter an
nahm. Da die Ber. Staaten damals
Benezuela zur Seite traten, ließ sich
Schiedsgericht übergeben wurde. Die
ses hat erst kürzlich in Paris unter dem
Vorsitz des russischen Rechtsgel«hrten
Professor von Martens einstimmig sei
etwa 180,000 Quadratkilometern zu
weist.
Die Bevölkerung Venezuela's, 2j
Millionen, besteht nur zu zwölf Hun
derttheilen aus Weißen spanischer
Sprache, zu dreißig Procent aus In
dianern, zur Hälfte aus Mulatten,
Mischlingen zwischen Weißen und Ne
gern, und Zambos, Mischlingen zwi
schen Negern und Indianern, der Rest
sind Ausländer.
Di« Hauptstadt Caracas liegt in ei
nem schönen Thal am Guairasluß, am
Fuß des 2632 Meter hohen Monte
Avila, nur 37 Kilometer vom Meer und
dem Hafen von La Guaira, mit dem sie
/ , x
M
Gesellschaft" Plantagen-
Das stehende Heer zählt 6500 Mann,
davon 450 Generäle, über 600 Oberst«
und 2000 sonstige Officiere. D«r ge
genwärtige Präsident von Venezuela ist
Dr. Dgnacio Andrade. seit Anfang
1898. Schon bald nacb seinem Amts-
der rechtmäßig Gewählte zu sein, und
zog mit einer Reiterschaar gegen An
drade. Bei seiner Bekämpfung fand
General Crespo, damals Oberbefehls
haber der Truppen, seinen Tod. Sei
A ufstLndisch e.
stellt, als das vom Präsidenten An
über 200 Todte, darunter fünf Gene
haben die Letzteren wieder Schlappen
erlitten. Die Ber. Staaten sowie
Deutschland und England haben zum
nach La Guaira entsandt.
Zu gesund.
„Ist die Luft hier auch gesund, Herr
Zeit 1(X) Jahre alt werden!"
Verschnappt.
„Ach, das reizende Rosenbouquet!"
„Ja, 's gnä' Fräul'n haben aber
auch heut' von allen Damen 's schönste
'kriegt!"
—oshast, „Nun,
Hotelier: „Ach, der' Besitze:
nämlich hier die Jagd verpachtet!"
Neue Krankheit. Junger
Zhe nann: „.. .Zu macken ist da Nichts
Eine krankt an der Mutter, die Ändere
an der Tante ganz gesund ist
Keii.el"
Ein Aesthetiker.
Richter: „Nachdem der Zeuge das
Unglück hatte, das rechte Ohr zu ver
Der Pantoffelheld.
A (auf dem Heimweg von der
doch nicht so .... vielleicht schläft Ihre
Frau schon." „Das nützt mir nichts
ich muß sie wecken, wenn ich aus der
versteht sich, lieber Onkel. Wir schätzen
Lich um ein kleines Darlehen von
fünfzig Mark bitten wir haben
nämlich gerade das Gastbett im Bcr-
Unversr^n.
fragen, ob Sie mir den nicht schenken
wollten!"
Einwand. Professor: „Das
Wort wird meist völlig überflüssig ge
braucht. Die Römer z. B. kamen ohne
dies ganz ,iut aus." Frau: .Und die
Römerinnen?!"