2 »vinltritit. mer'n jo! Die Strücher schtöhnd so kahl, so wiß, Und d' Dachtrauf hangt voll dickem Js. Min Rosestock im Garte druZ. Wie sieht er well und elend us! Wie 's Chind, wenn's liesli brieggr will. 'S ischt mol am di voll Veilin gsi. Ums Hus het's griient vu wilde Wi Gar mäng's hat's dert so liebli gHa, Jetzt ischt et- welk u« übel dra. Du, Chind, bischt au so trüeb und Als fröhlich Pflrinzli duft' und blüeht. US helle Aeugli het es g'lacht Hescht g'scherzt und küßt, hescht g'hosft Ultd 's Pflänzli ischt voll KnöschpL «'hangt. Sell lit jetzt all's so wit, so wit 'S ischt Winterszit, 's ischt Winters zit! Vrstorbe, well lit 's Pslänzü do '?S ischt über d' Nacht e Rife cho. Wode und Averglauve. l Allerlei „Anhängsel" am ÄArtel unserer Damenwelt jetzt in hoher Gunst: „Trilby-Herzen" aus Glas mit «inem vierblättrigen Kleeblatt darin nen, kleine Goldherzen oder vergoldete Münzen, auf denen ein vierblättriges Kleeblatt in Email angebracht ist, und Aehnliches, Die Damen der euro päischen Gesellschaft tragen diese zier lichen, von den Juwelieren werthvoll ohne zu ahnen, daß es sich bei diesen Anhängseln in letzter Linie um Aus geburten krassen Aberglaubens han- Paris, und die Pariser Weltdame ist von Geburt schon abergläubisch, noch abergläubischer aber ist sie als Spiele rin, wozu vor allem di« Rennbahn so viel Veranlassung bietet. Und darum sind denn auch zuerst auf der Renn bahn, als Amulett, um das Glück beim Wetten herbeizuzwingen, dies« Anhängsel von Pariserinnen getragen worden. Da nun aber diese Anhängsel ganz reizend aussahen, wurden sie Mode und sind es geblieben. Man hielt es auch für «ine Mode bizarrerie, als vor einigen Monaten in Paris der Brauch entstand, lebende Thiere bei sich zu tragen. Besonders waren klein« Schildkröten beliebt, de setzt wurde. Sie wurden von den Da men mit kleinen goldenen Ketten an ih ren Kleidern befestigt. Auch hier han delt es sich um «inen Ausfluß des ro manischen Aberglaubens, wonach Thier« bei sich zu tragen, Glück bringt. Deshalb trägt die Italienerin sogar Schlangen bei sich und die Französin eben di« kleinen Schildkröten. In tropischen Ländern gehören kleine Aeff chen in lebendem Zustande zur Ver vollständigung der Damentoilette. Di« Exkaiserin Eugenie, diese von furcht baren Schicksalsschlägen schwer heim gesuchte Frau, steht gleichfalls unter dem Zwange eines Aberglaubens. D«r Talisman d«r «instigen Kaiserin der Franzosen ist ebenfalls ein Thier, und zwar ein Igel, den die Kaiserin seit Jahren auch auf Reisen in «inem Körbchen bei sich führt. Weder bei Tag noch bei Nacht soll sie sich von ihm trennen. Aber auch in Deutschland treten unbewußte abergläubische Ge bräuche überall auf. Noch Niemand hat in Deutschland «ine Braut in ro them oder gelbem Kleide zur Trauung vor dem Altar treten sehen, die Braut toilette muß weiß sein. Weil weiß die Farbe der Reinheit und Unschuld ist, so lautet wohl die Antwort. Aber diese Erklärung ist verhältnißmäßig jungen Datums, das Weiß der Brauttoilette ist vielmehr auf die Farbensymbolik der alten Egypter zurückzuführen. Von den Egyptiro übernahmen die Hebräer, deren größ ter Prophet Moses ja egyptische Bil dung genossen hatte, diesen Brauch. Weiß ist eben di« Färb« des Lichtes, die vornehmste Farbe im Göttercultus der Eegypter wie im Tempeldienst der Hebräer. Der Hohepriester der Juden trug weißseidene Gewänder. Deshalb Ist weiß die Farbe der Würde, der Feierlichkeit, der Festlichkeit, der Hoh heit und ebenso die Farbe des Glanzes und der Freude. Deshalb trägt die Braut deshalb trägt^ die katho- Herrentoilette .das Weiß Weste, des Schlipses, der Handschuh«, ein Zeichen der Festlichkeit und der Gala. Wir wissen es nur nicht immer und denken nie daran, daß selbst solche Modedinge von heute auf di« mystische Symbolik vergangener Jahrtausende zurückzuführen sind. In f«hr vielen europöischen Ländern i ist es Vorschrift der Mode, daß die Braut kein« Goldschmucksachen am Hochzeitstage tragen darf. Man hat dafür die liebenswürdige Erklärung in's Feld geführt, eine Braut bedürft ! eben keine« nxikren Schmuckes als ihrer Schönheit, ihrer Reinheit und Unschuld. Hn Wirklichkeit aber wur zelt auch dieie .Mode" in alter Shm? > Schon bei k«n all«n Ezhpinn dursten die Gläubigen, die im Tempel Blick des Neides an. Im Glaub«n lich Gelb, die Farbe des Goldes, auch bes Kleid zu tragin, und selbst Mad chen, die völlig frei von jedem, auch Auch Perlen soll die Brimt nicht ser Aberglaube aber ist moderner Her kunst. Im Alterthum galten die Per len im 'Gegentheil für glückbringend. Achat und Amethysts die vierte ein Türkis, Onycher und Jaspis, gefasset mit Gold in allen Reihen, lind die ! der Kinder Israel, gegraben durch die s Steinschneider, «in jeglicher seines Na ! mens nach den zwölf Stämmen." Diese Bibelstelle ist Veranlassung ge worden zu dem Aberglauben von den i sogenannten „Monatssteinen". Man hat nämlich an Stelle der zwölf richtigen Monatsstein schenkt, so bringt «r ihm ganz besonders Glück. Die Liste der glückbringenden Monatssteine wechselt indeß häufig, sodaß für ge wisse Monate in neuerer Zeit andere Edelstein« gewählt Nxrden, als es frii- her der Fall war. Augenblicklich herausgegeben, lautet die Liste der Hyacinth, Februar. Ame- März: Jaspis; April: Saphir. Juli: Carneol; August: Opal. Septemb«r: Chrysotil; October: November: Topas; December: Ru bin. j Selbst Mancher, der sich als Frei > denker aufspielt, wählt sorgfältig für i sich und die Seinen nach dem Monate j der Geburt passende Steine, iveil sie also besondere Glücksbringer si?d und die alle zwölf Steine tragen, um nur > ja ganz sich«r zu gehen. 'An den To pas knüpft sich der Aberglaube, daß die Person, die ihn geschenkt hat, un treu ist, sobald die nach längerem Ge brauch häufig eintretende Trübung des Topas eintritt. Deshalb gehört der Topas zu den Steinen, die zwischen zelh«iten aus diesem Capitel wird voll auf Lessings Satz bestätigen: es sind nicht Alle frei, die ihrer Ketten spotten. Rothspol»»». Woher «kommt diese in Norddeutsch land übliche volksthllmliche Bezeich nung des Rothweins? Die Antwort lautet: In den norddeutschen Küst«n -! Ländern sagt man seit Langem, um ei ne« recht minderw«rthigen Rothwein zu bezeichn«»: „Eine Flasche Roth- spohn," od«r: „Ein« Flasche Pernam buko." Aus Pernambuko (Brasilien) wurde, oder wird vielleicht noch, ein Färbeholz eingeführt, welchts roth färbt«. Dasselbe wurde, in Spähne (Spahn ist ni«derd«utsch gleich Spohn) zerkleinert, verwandt. Mit solchen Spähnen gefärbten Wein nannte man schlechtweg Rothspohn oder Pernam buko. Heidelbeeren haben den Per nambuko - Spohn verdrängt das Wort Rothspohn ist geblieben. D a s T r a u r i g st e. A.: „Ach. di« Liebe ist doch was herrliches, nur traurig, daß si« nicht anhält." B.: „Noch trauriger, daß der Geliebte nicht anhält." t« s Weib? Ein emancipirtet Weib ist ein solches, welches die weiblichen Tugenden abgelegt und die männlichen Uatugcnden dafür angenommen hat. Aie schönr Elieatin. B»n L- Wilh-tmi. H-ei Freunde saßen gemüWch Straße i« M ... Sie hatten sich lange Zeit nichV gesehen; Heinrich Schreiner hatte eine größere Reise gemacht und Doctor Guido Sturm hatte sich in der Zwischenzeit als Rechtsanwalt nieder gelassen und wartete auf die Clienten, die «icht kommen wollten. „So," sagt« Heinrich, nachdem er seine Erlebnisse erzählt, „nun weißt du alles von mir; jetzt laß auch etwas von dir hören." bksriidigen, obwohl ich eigentlich tü« Absicht hatte, nie über eine Angelegen heit zu sprechen, in der ich ieine glän zende Roll« spielte. Aber ich weiß, ich kann mich auf dich verlassen, mein Junge, also höre! Ich habe, wie bereits bemerkt, mei nen ersten Clienten schon gehabt. Die ses selten« Individuum erschien, kurz nachdem icy diese Räume bezogen hatte. Du weißt, alter Junge, ich war stets ein Freund der Damen, von meiner j Jugend an bis j«tzt oder richtig«! > gesagt, bis zu der Zeit, von der ich dir j erzählen will. Also ich saß hier an j meinem Schreibtisch und war in das ! Bürgerliche Gesetzbuch vertieft, als es leise an die Thür klopft«. Ich sprang «Af, um zu öffnen, und das Herz schlug mir heftig. Vor meinen Blicken er schien ein« große, elegant gekleidete Dame, die nicht mehr ganz jung, aber auch durchaus noch nicht alt und noch immer sehr schön war. Kaum wußte ich, was ich that, so erstaunt war ich. Ich ersucht« sie, näher zu treten und i Platz zu nehmen, ivas sie auch mit gro- Her Bereitwilligkeit that. »Ich habe doch die Ehre, mit d«m Herrn Rechtsanwalt selbst zu spre chen?" fragte sie mit melodischer Stimme. Ich verneigte mich. „Ich bin von einem Ihrer Freunde, Herrn Brinkmann, an Sie gewiesen worden." Sie zögerte und ich stotterte etwas von hoher Ehre, während ich mich fragte, wie Brinkmann dazu käme. Jemand zu mir zu senden. „Ich komme in einer delicaten An gelegenheit zu Ihnen. Ich bin ver heirathet, besitze aber Privatvermögen. Es ist mir doch gestattet, darüber per sönlich zu verfügen? Ich meine, ich habe doch das Recht, ein Testament zu machen, nicht wahr?" „Gewiß, gnädige Frau, zweifellos," Ersetzte ich. „Und zwar ohne Kennt niß oder Zustimmung meines Gatten, nicht wahr?" fragte sie weiter. „Gewiß," erwiderte ich, „wenn das Vermögen Ihnen gehört, so hat Ihr Gatte nichts dreinzureden. Sie ton nen allein darüber bestimm«»." Sie stieß einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus und sah mich mit ihren blauen Auge» an. „Ich danke Ihnen, Herr Doctor; ich danke Ihnen! Sie wissen nicht, welch« Last Sie mir durch Ihre Worte vom Herzen nehmen. Könnten Sie mir vielleicht gleich einen Testaments «ntivurf auffetzen? Ich würde daraus Ich versicherte sie, daß das gleich geschehen tonnte, und machte mich so fort an's Werk, sie nahm mir gegen über Platz, und ich bemerkte, wie sie, während ich schrieb, ihre blauen Augen „Ich habe mir meine Wünsche aus geschrieben, die Sie in das Document aufzunehmen haben," sagte sie, wäh rend sie die Börse öffnete. Doch sie suchte vergeblich nach dem Zettel, sie hatte vergessen, ihn mitzu bringen. Ich bemerkte, wie sie nervös wurde und zu zittern anfing, als alles „Was soll ich nur thun?" rief sie verzweifelt. „Ich bin in der Stadt fremd, Herr Rechtsanwalt, und muß legenheit vorher erledigt wird; denn ich hätte sonst keine Aussicht..." Sie hielt inne, und eine heftige Ro the überflog ihr Gesicht, während sie mich anblickte. „Wissen Sie die einzelnen Bestim mungen. die Sie treffen wollten, nicht Sie machte wieder eine Pause und fuhr dann zögernd fort: „Sie werden jedenfalls meinen, daß meine Wort« haben Recht. Es ist mir sehr peinlich, Gatt« ist ein sehr leidenschaftli cher Mensch und leider mub ich es wieder hierherzu«ilen, da er inzwischen sicher zurücllommt. Was soll ich nur thun?" Ivahrhaftig zu liebenswürdig!" Ich steckte also, wie du dir wohl denken kannst, das Document zu mir, setzte meinen Hut auf und begleitete meine schöne Clientin in's Hotel. Bevor wir aber aufbrachen, fragte sie mich nach der Höhe meines Hono rars, und ich war dumm genug, bei dieser Frage in Verlegenheit zu ge rathen. Dies« Bemerkung erschien mir in ihrem Mund« so gewöhnlich, doch sie verlangte eine Antwort, und ich nannte ihr schließlich meine Forderung. „Ich." sagte sie. „habe nur einen Tausendmarlschein bei mir. Was ist da zu thun, Herr Doctor? Ich kann Ihre Dienste doch nicht umsonst anneh l men, und doch sind Sie mir gerade jetzt ! Glücklicher Weise hatte ich «inig« blau« Schrine und etwas Gold im Bureau, so daß es nur möglich war, den Schein zu wechseln. ! Als wir das Hotel erreicht hatten, führte mich die Dame in ein kleines Zimmer und stellt« Feder und Tinte auf den Tisch, dann ging sie in's Ne benzimmer, um den bewußten Zettel zu holen, den sie auch nach längerem Su- Sie stellte mir einen Stuhl hin und nahm selbst mir gegenüber Platz. Ich begann zu schreiben und hatte meine Arbeit fast beendet, als ich Hörle, wie die Thür hinter mir geöffnet wurde. Bevor ich mich noch umdrehen oder ein Wort aussprechen konnte, wurde mir ein« dicke Decke über Kopf und Schultern geworfen, fo'oaß mein« Arme gelähmt waren und ich keinen Laut ausstoßen konnte. „Verhalten Sie sich jetzt nur einen Augenblick still, mein lieber Freund," sagte eine Männerstimme. „Verhalten Sie sich ruhig, sage ich Ihnen, dann thue ich Ihnen nichts. Sie woll«n nicht? Dann muß ich Sie festhalten, lieber Freund. So, Marie, suche dein Herrn jetzt schnell die Taschen nach. Sie haben ja wohl einen Tausendmar kschein bei sich? Hast du ihn, Marie?" Rasend vor Wuth und mich in ohn mächtigem Zorn sträubend, Während die Finger des Mannes mich wie in «inen Schraubstock preßten, erkannte ich die Wahrheit, und m«ine Stim mung wurde nicht gerade heit«r«r, als «s mir klar wurde, daß ich mich von der schönen Klientin hatte düpiren lassen, deren weiße, seine Finger jetzt in meiner Brieftasche wühlten. Noch einen Augenblick dann hörte ich, wie ein Wagen über das Pflaster rollte. Nun riß ich und zerrte an dem Sacke, bis ich mich endlich aus der lächerlichen Situation befreite, die ich um keinen Preis Jemand hätte gestehen mögen; dann stürzte ich die Trepp« hinunter Als ich Nachforschungen anstellt«, erfuhr ich, daß die Dome und d«r Herr am vorig«n Tag« im Hotel ange kommen und sich als Herr und Frau Blumner aus Frankfurt a. M. in's Fremdenbuch eingetragen hatten. Sie hatten kurz vor meinem Erscheinen ihre Rechnung bezahlt und sich gleich darauf entfernt. Niemand wußte wo- Wie die „Dame" Brinkmanns Na men erfahren hatte? Davon hatte ich »eine Ahnung, bis ich die Portiersfrau fragte, die mein Bureau jed«n Morgen ausfegt«. Sie war an jenem Morgen gekommen, während ich ausgegangen war. hatte über diesen unglückseligen Zufall ihr Bedauern ausgedrückt und dann die Portiersfrau gefragt, ob ich nicht irgend einen Freund hätte, der vielleicht wüßte, wo ich wäre? sie hätte es eilig und müßte mich sofort sprechen. Daraufhin hat sie ihr meinen Freund und College» Brinkmann genannt. „So!" sagte Guido, „jetzt weißt du. warum ich bei deiner Anspielung auf den „berühmten" ersten Clienten ge- ! lacht habe. Seitdem gehe ich Danien scheu aus dem Wege, und ich glaube, ! ich werde noch Weiberfeind werden." Zwei Galgen. Zu der Zeit, als die Wege und Stege noch unsicher waren im heiligen römi- ! schen Reiche, besaß eine Gemeinde im! Schwabenlande zwei Galgen: einen! inneren für die Bürger und einen äu- ! fzeren für das fahrende Volk und frem- ! de Missethäter. Einmal nun hatten diese Beiden derart zugenommen, daß! sich die Gerichte veranlaßt sahen, um - Benutzung des Biirgergalgens auch für! die Anderen beim Magistrat einzukom men. Diese kühne und respektlose Zumuthung empörte aber die Herren! derart, daß sie das Gesuch einstimmig ablehnten und dazu erklärten: „Dear Galga g'heart nit jedem Lumpa, ear ischt no' für eu's und eu'sra Kind!" AerAauöl'rring. I Das Mädchen hörte wohl darauf chen? Das dachte sie^auch. j ! die Blumen dufteten herrlicher als frü her, die Vöglein (alles das war aber nur ihre Einbildung) sangen bedeu tend schöner. Ja, selbst wenn es regnete, so regnete es schöner und gründlicher, gleich ein paar Wochen hintereinander so wie jetzt. Der Jüngling hatte bereits im Dorfe mehrere Freunde. Als er diesen ganz harmlos obige Beobachtun mittheilte, lachten die und sagten: „Du bist verliebt!" Freunde reden ja auch manchmal einen Unsinn zusammen. Und der Jüngling ward roth bis unter gar nicht zu reden! Die wußten Mes schon früher als die Verliebten sel ber. Freundschaft!—- Denn die Treue ist ja schließlich auch 'was Wichtiges. Sie besprachen sich zusammen also: „Wir wollen die bei den in Versuchung führen! Wir wer nur zu ihrem Besten! denn ist er ihr treu, so glaubt er nichts Böses von ihr und ist sie ihm treu, so sind wir führen!" Es ist doch 'was Schönes um die Freundschaft! Und es kam eines Tags, daß der Jüngling sein Herz einem Freunde aufschloß und klagte, daß sein Lieb die Bemühungen dieses oder jenes jungen Mannes nicht zurückgewiesen, ja, daß sie beginne, sie, die früher so unnahbar war, mit freundlichen Mienen zu koket sie so launenhaft einmal die Zärt lichkeit selbst, ein andermal wieder kalt und unfreundlich. Und der gute Freund weinte aus Mitgefühl bittere Thränen und bedauerte den armen Jüngling. Das Mädchen ging zu seiner besten, besten Freundin und sagte mit zittern der Stimme: „Er liebt mich nicht mehr ! so wie früher er schaut auch schon ! andere Mädchen an gestern sprach er ! so freundlich mit der Anna von drüben Freundm weinte bit- ! Wald zum alten Einsiedler zu gehen, ! der wüßte Mittel in allen Nöthen. (Es ist doch gut, wenn man Freunde ! hat!) Das Mädchen ging zum Eremiten. ! war ein alter, alter, würdiger Der Alte hub an zu sprechen, nach dem er seinen langen, silbernen Bart gestrichen: „Weißt Du gewiß, daß er Dir nicht mehr treu ist?" „Ja, ganz gewiß! Die und die Ha ben's gesagt!" „Ach was! Die Menschen sind gleich glauben, was sie sagen." j „Aber ich ich weiß es von meiner ! allerbesten Freundin die ist (das Mädchen trocknete schnell die Thränen und hielt beide Hände auf) Das Mädchen erschrak. „Ach, Herr Einsiedler!" „Nun was ist's? Willst Du den Ring nicht behalten? Fürchtest Du Dich?' - - H b Alle, „so sprich Dich aus!" Reicher Segen. Beim Herrn Professor ist Familien zuwachs eingekehrt und er will zum die Presse zu verkünden. „Lieber Eduard", sagt seine Frau, „inserir' doch gleich, daß wir eine Amme suchen vorne, gleich nach den redaktionellen Stelle die Jubelpost: „Durch die heute erfolgte glückliche Professor Durcheinand mit Frau." Am darauffolgenden Morgen brummt der Professor ein um's andere Mal beim Zeitungslesen. „Was hast Du denn?" fragt feine Frau. „Ich weiß nicht!" sagt er. „Ich finde das Amm«ninserat nicht!" Plötzlich springt er mit einem Schrei auf. „Ja, was ist denn das?" ruft er. Seine Frau, an deren Bett er faß, greift nach-dem Blatt und liest mit Er staunen an hervorragender Stelle in schönem Druck: „Durch die heute erfolgte glückliche Geburt eines gesunden Knaben wur „Ein Setzerirrthum!" sagte er. „Nichts weiter!" Dabei beruhigen sie sich nach einer Weile. Aber am dritten Morgen beginnt, sobald die Zeitung kommt, ein fieberhaftes Su chen. „Keine Amme!" seufzt er. „Keine Amme!" auch sie. —Da ein Schrei diesmal von Beiden. Wie der lächelt ihnen an bevorzugter Stelle in prächtigen Lettern die Nachricht entgegen: „Durch die heute erfolgte glückliche Geburt eines gesunden Knaben wurden hoch erfreut Professor Durcheinand mit Frau." „Was werden unsere Belannten deiilen!" stöhnt die Frau Professor und sinkt in eine sanfte Ohnmacht. Er steht eine Weile sinnend. „Sollte ich wirklich", murmelte er dann, „das Inserat von der Amme ein mal und die Geburtsanzeige dreimal bestellt haben! .. Verwechsele doch sonst nie was!" Der Schneider-Jall kam Sonntag mit einer derart zerrissenen Hose in die müthern Anstoß erregte und ihn der Herr Pfarrer nach Schluß des Gottes dienstes zu sich heranwinkte. „Schämst ! Dir's net?" „Schaun S', Hochwiirden," meint« der j^tzt ! Der Schneider - Ja» sagte: „Ver-- Kirchs kam, Schn-i^r Lump, Du! Hab i Dir net vorigen Du Dir Txi'n Hosen flickst und jetzt kiinmst mer no' allweil so daher!" „Das hat scho' sei' Richtigkeit," Einkehr. Betrunkener: „Wir sollen recht oft Einkehr mit uns halten, hat der Herr Pfarrer am letzten Sonn tag gesagt; jetzt bin i halt sechs Mal eingekehrt, dös wird wohl g'nug M!" Hochzeitsreisen. Geschäfte, die zärtlichen Gefühle hat „Jch bitte dich, leih' mir den Blei- Geschäftsgang der nächsten Saison. Liebesheirath. Sonntag in allen Gassen. Es feiert Gesichtern strahlt das Glück,' in ihren Er lacht hell auf. „Was sollen sie denken? Daß wir beneidenswerth sind. Nachmachen sol len vom Boden auf, wohin er sie in feiner Herzenszerstreutheit geworfen hatte. vorausgehen, wir haben ja Zeit!" Und er füllt auch die Wartezeit aus, indem er sehnsüchtig in ihr liebes Ge sichtchen blickt. Dann sprinat er leicht füßig ab, reicht ihr die Hand und hebt sie aus dem Wagen. Sie klopft ihm auf die Schulter und hängt sich über len Passagieren einen „Guten Tag", weil heute die Welt so schön ist... Und während die närrische, glückliche Mutter. Er irrt 's ist ein „lieber College!" Splitter. Lieblingskinder der Weisheit sind wird schwerlich Mode werden. Einzige Erklärung. Backfisch Susi: „Am eifrigsten agitirt die Baronin Bertha von Suttner für die Idee der Abrüstung." Backfisch Liddy: „Ach, die muß niemals einen Lieutenant gelieb: haben!"