Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, December 07, 1899, Page 6, Image 6

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vergesse!"
„Befehl, Herr Major!"
fertig zur G 112 't
Sch" l llt ,
-den?"
„Zu Befehl, Herr Major!"
geht's zu Ge
mich rechtzeitig erinnern, daß ich den
Fahnennagel nicht vergesse? Ich werd's
der Sicherheit halber auch noch meiner
„Zu Befehl, Herr Major!"
Hierauf kam der Adjutant mit der
Wesehlsmappe.
„Also .sonst liegt nichts weiter vor
hm was ich sagen wollte: Ist
der Fahnennagel für den Militärver
«in gelommen? Zeigen Sie mir ihn
mal her! Hm, ganz passabel,
ganz hübsch! Also Sonntag erin
nern Sie mich, bitte, rechtzeitig daran,
daß ich das Ding nicht einzustecken ver
gesse. Meinem Burschen werde ich's
auch noch einschärfen, aber auf den ist
.ticin Verlaß!"
Der Sonntag kam heran.
Der Herr Major war mit Anbruch
des Tages von seiner Ehehälfte an den
hochbedeutsamen Fahnennagel erinnert
men hatte er geantwortet. Dann hatte
der Bursche Gelegenheit genommen,
auch seinerseits den Herrn Major be
scheidentlich, wie ihm befohlen, zu er
innern.
„Weiß schon!" antwortete der Ma
i°An^d
gen Pflegte der Herr Major auf eine
Viertel Stunde in's Bureau zu kom
men. So auch heute.
„Wollte mir erlauben, Herrn Major
an das Militärvereinsfest und den
Fahnennagel zu erinnern."
„Danle sehr, lieber Schneider!"
Dann der Adjutant:
„Herr Major wollten heute zum Mi
litärvereinsfeft fahren und denFahnen
riagel mitnehmen!^"
vielgenannten Fahnennagel.
„Weiß ich selber lassen Sie mich
in Ruhe!"
.„Fertig zur Post!"
„Danke!"
Aber Schneuzle blieb stehen.
„Kreuzbombenelement! Unter Euch
Kerle soll doch gleich ein Kreuzmillio
nendoimerrvetter Denkt Ihr
Nachmittags war in dem Städtchen
olles auf den Beinen. Auf dem Markte
sollte die Fahnenweihe stattfinden und
durstigen Soldaien.
Die lange friedliche Festrede war zu
Onde, das Hoch auf den Landessürsten
erllungen, und die Ueberreichung der
Fahnengefchenle sollte beginnen.
Auf der von Ehrengästen besetzten
Tribüne ward es lebendig. Der Herr
Major trat vor die enthüllte Fahne,
sprach von einem ehrenvollen Aus
trage, der ihm geworden und dem er
mit den besten Wünschen für ferneres
Gedeihen des Militärvereins hiemit
nachlomme u. s. w.
„Als äußeres Zeichen der Antheil
rrahme des Officiers-Corps des Land
wehr-Bezirks an den Bestrebungen des
Militärvereins aber überreiche ich hier
mit" hierbei fuhr seine rechte
Hand mit der Gewohnheit eines Pre
stidigitateurs in die linke Rocktasche
..überreiche ich hiermit einen Mo
ment, meine Herren —" dann ein ra
scher Griff in die rechte Rocktasche und
die beiden Brusttaschen Die Eh
rengäste sahen sich fragend an. Dann
wurden ein paar Tröpflein Schweiß
auf des Majors Stirne sichtbar? er
schlug die Augen nieder und flüsterte:
„Meine Herren, ich schicke ihn heute
ri»ch ab, den Fahnennagel, ich hab' ihn
— vergessen!"
Der Wcolo-Avend.
noch immer ausgeübt. Die volle ur
sprüngliche Volksthümlichkeit derselben
wird jedoch nur mehr auf dem Lande
und in de» Gebirgsorten gewahrt. ,
Schon »n der ersten Woche des Weih
nachtsmonates ziehen dort, wenn der
Abend hereinbricht, die „Nicololnechte",
die ganz in eine zottige Wildschur ge
hüllt sind und ihre Gesichter mit Ruß
Die Gleichheit des „Nicoloknechtes"
Herr" selbst und betheilt die Kinder mit
der Todestag des Bischofs von Myra
St. Nicolaus (6. December) den Anlaß
zur Entstehung des Nicolausfestes ge
die Bewohner gegen übermenschliche
während diejenigen, welche bereits wis
sen, woher die Geschenke stammen, von
Kauf' ma mei' Prügerl a'.
Woan D' mir's nit ablaufst,
Wirf' i Dir's na'."
W«! MW »
Das Aufstellen.
beschreit hat. Mit Jubel betrachten sie
die rothbackigen Aepfel, die Nüsse und
Geschästsge ist. .Moritz
lich?" V.: „Ich war zu einem Glase
Alles für den Sport.
Frau: „Aber, Mann, es ist schrecklich,
Rückseite ist mit blauer Verschlußmarle
beliebt. Der Empfänger versucht ei
nen Spaß zu machen und sagt: „Das
Ding hier an dem Packet sieht aus wie
eine Pfandinarle!" —„O nein, Papa,"
bemerlt fein kleines Töchterchen, „die
sind ja roth!"
Auer durch Sibirien.
Staaten haben mit sick gebracht,
daß in den letzten zwei Dezennien
zahlreiche Gebiete erforscht und culti-
wurden, war es ge
lichen Reichthümer, nicht minder aber
in ethnologischer Hinsicht im höchsten
Grade Interesse verdient; dieses Ter
rain ist Sibirien. Unsere heutige
Kenntniß des Landes ist eine höchst
lückenhafte und man ist noch stets ge
neigt, Sibirien als eine große Verbre
chercolonie zu betrachten. Die Bestre
bungen Rußlands, seine asiatischen
Station Ob.
Der Schienenweg reicht von Tschel
jabinsk im Uralgebirge bis Wladiwo
stok am Stillen Ocean und durchquert
somit ganz Sibirien in einer Länge
von etwa 7000 Kilometern, wobei er
in seinem westlichen Theile der Haupt
sache nach dem alten Trak-e,. jener
mächtigen Straße solgt, aus der Waa
ren und Verbrecher vom europäischen
Nußland in das Innere Sibiriens
und umgekehrt transportirt wurden.
Die Bahn ist beinahe bis zur Stadt
Jrkutsk einerseits, andererseits von
Wladiwostok bis zur Stadt Zizichar
in der Mandschurei dem Verlehre über
geben und dürste auch der übrige Theil
in einem Zeitraume von 4 —S Jahren
Kaufhau sinßlagowjescht
s ch e v s k.
ncnweg bei Zuruchait'uj in Transbai
»ach Wladiwostok führend, etwa 2000
kosten mit 3SO Millionen Rubeln (ca.
190 Millionen Dollars) veranschlagt
Kostenaufwande von durchschnittlich
eine Million Rubel per Brücke errichtet
meter, was in Anbetracht dessen, daß
die Materialien so weit herbeizuschaf
fen waren, ein sehr günstiges Ergebniß
karten Diebes- und Mördercolonie in
Massen auf das Festland heriiberzuho
fchen Trakt" zu erschrecken und zur be
ständigen Bereithaltung des Revolvers
zu zwingen.
Die Bedeutung der Bahn für Cul
tur und Handel ist geradezu enorm.
Ganz Westsibirien ist in agriculturel
ler Beziehung einer der reichsten Er
denstriche und besonders die Viehzucht
ist es. die von den dort lebenden Kirgi
sen mit Erfolg betrieben wird. Die
Städte Kurgan, Petropawlowsk und
Omsk dienen dem Absätze von Talg
und Häuten als Hauptmärkte; jähr
lich werden enorme Mengen dieser
Rohprodukte nach dem europäischen
Sträfling bei der Arbeit.
Der Schiffsverkehr aus dem Jrtysch ist
sowohl oberhalb als auch unterhalb
Tobolsk. Südlich von der Stadt
Tomsk, die eine Universität, Klinik,
Panzerzuge.
EinPanz e r z u g.
gen zu verhindern vermocht. Die Pan-
Truppen ans Natal.
schließlich aus Freiwilligen, nach Art
Natal - Carbineer.
unserer Milizen, zusammensetzen, im
letzten Zulukriege. Sie waren auch in
dem jetzigen Kriege die Ersten, gegen
weichender der Beeren sich
Mancher fühlt sich unverstan
— Malit i ö s. „Fräulein Flo
ren« hat auf der Katzen - Ausstellung
-- Ein Bedauerns wer
ther. „Der Müller hat wohl eine
schlimme Frau gekriegt?"—„Ja, schon
dessen Honigmmiat war sauer."
Nach der Eonsultation.
„So —mein Honorar beträgt PlO.
für meine Gesundheit iS mir nix zu
theuer!"
In Gcfaiigeuschast.
fchenmaterial und sind vorzüglich be-
Tveerjackcii an Land
Die mehr als gefahrvolle Situation,
zu machen.
Schlecht« Ausrede.
„Aber WM, jetzt ist's zwölf Uhr
Glas Pier trinken!" „Ja, denke Dir
hab' ich das Geld absaufen müssen!"
Im Pensionat.
Lehrerin: „Elsa, sagen Sie mir:
was ist ein Vulkan?"
Backfisch: „Etwas, was man im
Herzen fühlt!"
troffen?" „Stets actreffen. Dlck-
ErsterGevanle.
Witlwer^^e^spLt start be-
AM
ein Schauspieler eine Flasche Wein
auszutrinken hat): „Das ist ein echter
Schauspieler er verzicht nichtc ein
mal das Gesicht dabei!"
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„Was, miserabler Köter? ... Sind
Sie vielleicht schon vier Mal prämiirt.
B os haft.
Wird keinem Irdischen zutheil!"
Beim H eira thsv e r m i.t't-l'» ».,
„Ich möchte gern eine reiche, ehrbare
Baal?"
Mutter: „Hast Du Papa Dein
Wieüblich. Student: „Zum
nicht und ich brauch' ihn so nothwen
dig zum Versetzen!" . . , ,