Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, November 30, 1899, Page 6, Image 6

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    6 Z>cr Ze-stq.
Ich ihn:
„Nicht gerade das," erwiderte er.
„Ich habe ein schlechtes Gewisien, denn
ich habe die Hausineisteri» dieses Hau
ses bestohlen!"
fort:
Ehe is?das nichts Doch
sie ist so herzig, so vielseitig, so lebhast,
daß ich jeden Augenblick einen neuen
Reiz an ihr entdecke. Wenn wir bei
schönem Wetier einen Spaziergang
Jhrein Zeisig" sage ich zu ihr.
„Was das Gefieder betrifft, ist das
„Fünfzig Francs?"
„Hundert Francs!"
,„Jch gebe ihn um keinen Preis her!"
„Also zweihundert Francs!"
vorbeizukommen. Was soll ich Dir
Tioch sagen? Nachdem die Diplomatie
nichts genützt hatte, beschloß ich, Ge
waltmittel zu ergreifen. Inzwischen
versetzte das Verbrechen in Lyon, die
dem Augenblick, als die Portiersfrau,
dunlel getleidet, sich zum Ausgehen an
schickte, an dem Hause in der Rue de
„Ich will," sagte sie mir, „einen
Verwandten besuchen, welcher Kam
inerdiener im Elysee ist. ... Er wird
vielleicht seine Stelle verlieren. Mein
Mann bleibt indessen zu Hause.
chen dem so heißbegehrten Vogel am
meisten ähnelte. Fünf Minuten später
betrat ich die Loge und bat den Portier,
der Portiersfraü ein.
„Sie haben doch noch Ihren Zeisig?"
„Ja, mein Herr."
„Nun denn, ich biete Ihnen wieder
zweihundert Francs...."
Weibchen verkauft."
Siam.
Von allen einheimischen Staatsge
bilden Hinterindiens hat die Unabhän
gigkeit ganz allein Siam bis auf den
heutigen Tag bewahrt, doch schon ist es
auf der Landseite rings von britischem
und französischem Colonialgebiet um
cinwandernderChincsen das siamesische
Bslksthum in seiner Eigenart bedro
hen. Das mächtige Ausgreifen der
französischen Colonialpolitik auf der
indochinesischen Halbinsel und die Reise
des siamesischen Königs Tschulalong
torn nach Europa haben auch in
Deutschland Aufmerksamkeit erregt,
das an den Ufern des Menam mit
einem ansehnlichen Procentsatz des
Handels und des Schifssahrtsverkehrs
betheiligt ist. Um so auffallender ist
es daher, daß in der nicht überreichen
Literatur über das Land des weißen
Elephanten die deutsche Wissenschaft
nur mit zwei Werten vertreten ist, die
Presse verlassen hat, dessen Verfasser,
übersichtliche Gruppirung der Thatsa
chen und die Unparteilichkeit und Vor
urtheilslosigkeit in der Schlußfolge
rung.
Zunächst macht der Verfasser den
Leser mit dem Menamstrom bekannt,
der lebenspendenden Hauptarterie des
Landes. Dann taucht Bangkok auf,
die mit ihren zahlreichen
mente in die alteinheimische Cultur ein
weises Maß beobachtete. Die Residenz
des Königs ist als Wohnsitz eines
! platz glänzender und rauschender Fest-
lichkeiten, der Hauptpalast ein großar
j tiger Bau mit imposanter, zwei Stock
j werke hoher Fa?ade. Hesse-Wartegg
! war Augenzeuge der mit denkbar gröh
! tem Pomp am Kronprinzen vollzoge
nen Ceremonie des Haarschneidens, in
! einer Badewanne aus purem Golde
Platz zu nehmen hatte, in die vergol-
lichen Palast schließt sich die phantasti
sche Tempelstadt Wat Pra Keo an mit
ihren Pagoden, Thürmen, Statuen,
Werth. Trotz all der Herrlichkeit der
gang begriffen/
H a u p t p a l a st.
Unendlich viel vermag der Wille des
Wohl gibt es siamesische Goldschmiede,
Maler, Vergolder, Ciseleure und Bild-
Masse des Volkes ist ohne entwickelte
Reizvolle Musik, Kostbarkeit und Far
lichen Reformthätigkeit noch ein weiter
Spielraum. Die mit Krupp'fchen Ge
schützen und Mannlicher - Gewehren
ausgerüstete Armee zählt etwa 10,000
Wallfahrtsort der Buddhisten. Land
den seit 1350 in der
hat.
Ackerbau, die Insel' Koh-si-tschang,
und dessen Gewinnung sowie über das
Münzwesen, dessen Einheit der Tical
(30 Cents) ist. Eigenthümlich nicht
nur in Bezug auf den Inhalt, sondern
der einheimischen Literatur. Ein be
sonders lesenswerther Abschnitt be
! trifft die Geschichte Siams und die
seit der Mitte des 14. Jahrhunderts.
! Das Kapitel über den Eisenbahnbau
hat sich der besonderen Beihilfe des
königl. preußischen Bauraths L.Bethge
l zu erfreuen gehabt, der das siamesische
Zisenbahnwesen als Generaldirector
leitet. Dieser verdienstvolle Beamte,
der auf einen langjährigen Aufenthalt
im Lande zurückblickt und große Reisen
in seiner neuen Heimath unternommen
hat, unterwarf das Werk v. Hesse-
Wartegg's einer eingehenden Durch
sicht, wodurch Irrthümer noch im Text
oder doch im Nachtrag Berichtigung er
fahren konnten. Werthvoll waren auch
die dem Verfasser zu Theil gewordenen
mannigfachen Auskünfte der Prinzen
Dewawongfe, Damrong und Swasti,
des siamesischen Ministers Rolin-Jac
quemyns, des Admirals Richelieu und
des Consuls N. Anderson
Bngtands Streitkräfte.
Bis vor Kurzem befanden sich in
Capland und in Natal etwa 10,(XXI
seligleiten durch indische Regimenter
auf 16,0V0 Mann verstärkt waren
und demnächst durch Nachschub aus
England auf etwa 42,(XX) Mann ge
alle dienstpflichtigen Leute im Alter
von 18 bis 50 Jahren zum Kriegs
dienst einzuberufen, was im günstig-
Beritt. Infanterie,
ften Frille 15,000 Mann ergeben dürste.
Abzug kommen. Außerdem bestehen
eine 1600 Mann und 4 Geschütze zäh-
Ende November auf 71,000 Mann
Reit. Schütz«. Ulan.
falls noch um 2000 Mann verstärkt
satzungszwecke ab, so würden dem eng
-48,000 Mann zur Verfügung bleiben.
hinausgeworfen wird und über ein
Hufeisen stolpert): „Ein Hufeisen!
Das bedeutet Glück -da geh' ich noch
beln sieht, so könnte man uns für ver
heirathet halten." Herr: .Mögen
uns die Leute dafür halten! Wenn
Durban.
Etwa 50 Meilen im Ost-Südosten
von Pietermaritzburg, der Hauptstadt
von Natal, liegt an der Natalbai, dem
bcstenHasen zwischen der Kapstadt und
der Delagoabai, das 1846 gegründete
Durban, der Ausgangspunkt der in
das Innere Natals, nach dem Oranje-
Freistaat und Transvaal führenden
Eisenbahn. Ueber Durban, das 18,-
000 Einwohner hat, von denen die
Hälfte Jndier und Kaffern geht
britischen Colonie Natal. Zur Aus
fuhr gelangen unter anderein Wolle,
Zucker, Häute und Felle. Der Hafen,
der früher nur Schiffen von geringem
Tiefgang zugänglich war, ist feit unge-
West Street,
fähr 1884 mit einem Kostenaufwand
von mehr als 750,000 Pfund Sterling
von 6 auf 14 Fuß Tiefe bei Ebbe ge
bracht worden. Mehrere Dampscrli
nien, darunter auch die deutsche Ost
afrikalinie, laufen Durban an, das
auch der Sitz eines deutschen Consuls
ist. Die in ihrer ganzen Länge vom
Hafen aus durch Straßenbahn befah
rene und elektrisch beleuchtete West
Street ist eine der schönsten in ganz
Südafrika; in ihr haben die bedeutend
sten Handelsyäuser der Colonie ihre
Hauptwaarenlager.
Ein Bocrcnfort.
Nach dem bewährten Grundsatze,
daß der Angriff die beste Vertheidi
gung ist, haben die Boeren den Einfall
der englischen Truppen in ihr Gebiet
nicht abgewartet, sondern in dem
Kampfe um ihre Unabhängigkeit selbst
die Offensive ergriffen. Die ungeahn
ten Erfolge, welche sie dabei errungen,
gehören bereits der Geschichte an.
Trotzdem haben sie es nicht versäumt,
I, ije
Lehrer: „Man kann 2 Aepsel und 2
4 Aepsel; aber 2 Aepfel und 2 Birnen
Händlers): „Aber, Herr Lehrer, 2 Li
ter Milch und 2 Liter Wasser zusam
men sind doch 4 Liter Milch!"
Unter Freundinnen.
Anna: „Meinetwegen hat sich bereits
einmal ein Herr erschossen." Klara:
den
und nicht dreißig I hre mit ihr ge
Im hüftenlosen Zeit-
Heuer modern sind!"
Immer derselbe Der
berühmte Chemieprofessor Kaiimeyer
Natron! Alles andere ist Wasser!"
In der SportSaus st ellung.
Alte Jungfer: „Ist hier auch eine
Abtheilung für Jagd auf Männer?"
KasernenhosbliVhe.
Mutter: „Kinder, streitet Euch doch
nicht fortwährend! Ich und Papa
streiten uns ja auch nicht immer!"
Di: sparsame Hausfrau.
„Aber, Herr Meier, wie schauen
denn Sie aus!"
„Das ist eine Erfindung meiner lie
ben Frau, damit ich die Möbel besser
schone!"
Ans der Palz.
Frech.
Herr: „Jetzt habe ich Ihnen für 10
Pfennig' abgekauft und Sie sagen mir
Pietät. Ede: „Warum hängst
Ring?" Lude: „Das ist ein Andenken,
den habe ich meiner Tante gestohlen."
Einzige Möglichkeit.
Wirthin: „Da geht Einer alle Tag'
wird!"
Zu höflich.
Schorfchl!"
. da hinten kommt der Herr Pfar
Im Vorstadttheater.
der Zug schon fort ist?"
Schneider: „Ihr Hund knurrt mich
so verdächtig an; beruhigen Sie ihn
doch!"
Student: „Nehmen Sie nur ja keine
Rechnung heraus, das Vieh kann näm
lich kein Papier sehen."
Zu aufmerksam.
„Was treibst Du denn da,
Franzi?"
„Meiner Großmutter schreib' ich!"
„Aber warum machst D' denn so
große Buchstab'n?"
„Ja, wissen S', Meister, mei' Groß»
DerAich strich ihre« Gehal-