6 Herbst. wühlt der Fuß im braunen Laube, Ein kühler Hauch streift durch dein Haar, Vorbei der helle Frühlingsglaube Mi das. was groß und h:!lig war. Da Hilst lein Wünschen und kein Wol len Dir Sommer ging, die Liebe blich Du fühlst mit zornig dumpfem Grollen Das starre: Unabänderlich. Die Bläter weh'n, die Aeste frieren, Durch Alles blickt ein graues Licht, Den Zug von Scheiden und Verlieren Trägt die Natur in dein Gesicht. Die Feueraugen blicken älter, Die einst dein junges Herz durchglüht, Die liebste Hand, sie drückt dich kälter, Und deine Sehnsucht ward so mlld. Und bei der Dämmernebel Spinnen Ergreist dich grausam harte Lust, Du bitter dich erkennen mußt. Zm harten Drang, dich selbst zu rich ten, Machst du geheim dich dir vertraut, Bis ohne Färben und Beschwichten Dir vor dem eigenen Schatten graut. "Du fühlst: Das ist die Lebenswende! Du fühlst: Kein Anderer führt wie du! Rein Freund reicht dir die Helferhände, Kein Auge lacht dir Gnade zu. Das ist dein Herbst, du blickst in's Leere, Lama Aarina. schönste Weib in Italien. Wo sie stattete. Und dieses Nichts vollbrachte und sandten eine Wolle von Dust em por. Sie blickte lachenden Auges in die weiße, weite Rennbahn hinaus. In diesem Augenblick glitt ein klei nes, vierjähriges Mädchen geschickt und listig von dem mütterlichen Schooße wurden größer, und etwas wie ein Fragen. Suchen und Nichtverstehen lag in den forschenden Kinderzügen. Und auf einmal drehte sie sich um, trippelte mit kleinen, unsicheren Schrit tlieb stehen und sah empor. Ein kokettes Lächeln schürzte die -rothen Lippen, Laura wies hinab und sagte heiter: „Sieh doch, wie pu tzig... Wie heißt du denn?" fragte sie dann mit ihrer weichen, klingenden Schritt zurück und fragte plötzlich kalt und mißtrauisch: „Du bist Du denn auch eine Mama?" Und in diesem Augenblick geschah es. Laura Farina verstummte, sie sank einen kurzen Augenblick in sich zusam men, dann schlug eine flammende Röthe in ihr Gesicht, und zum ersten mal sah hinter der göttlichen Maske das menschliche Elend hervor. Aber die kleine Richterin wandte sich um und trippelte eilig und ängstlich zur Mutter zurück. Häßlicher als der Haß ist «ur die Liebe wenn sie erheuchelt ist. Aitdcr aus Süd Afrika. Seit das Goldland Transvaal die Augen der Welt aus sich gezogen hat, steht die Stadt Johannesburg im Mit telpunkt des Interesses. Denn dort hat sich eine so rapide Entwickelung vollzogen, wie sie in der Geschichte wohl einzig dasteht. Da, wo vor kaum fünfzehn Jahren öde Heide sich er streckte, nur vom Fuße des Kafsern be treten oder vom schwerfälligen Ochsen wagen des Buren durchkreuzt, erhebt sich heute die reichste Stadt im reichsten Lande der Welt. Als die ersten An- Jahre 1886 machte die Transvaalre eine -infcmgs recht primitive Verfas sung. Damals standen dort Hütten aus Lehm und Buden aus Wellblech, heute erheben sich nicht nur stattlich« Häuser aus Stein und Eisen, sondern zahlreiche pcilastähnliche Gebäude wett- (Pretoria.) nicht allein in den Hauptstraßen, in der Commissionerstreet, der Rissikstreet, der Foxstreet, sondern sie sind allenthalben in der Stadt verstreut. Johannes burg zählt heute 120,(XX) Einwohner; fast alle Nationen der Welt sind hier vertreten. Die Stadt liegt in der Ebene und erstreckt sich zwischen den Vorstädten Fordsburg und Jeppes town, die durch die Hauptstraße, die Commissionerstreet, verbunden sind, über eine deutsche Meile. Die Vorstädte dagegen ziehen sich zum Theil malerisch an Hügeln hin. Allen anderen voran zeichnet sich die Vorstadt Doornsontein durch ihre lieb liche Lage am Fuß einer Hügelkette so wie durch die mit vielem Geschmack ! erbauten Villen und die herrlichen > Gärten aus, deren Erhaltung enorme Summen verschlingt. Die Vorstädte Braamsontein und Hospital Hill ver danken ihre landschaftlichen Reize den ! sie angelegt find; am westlichen Ende dieser Hügel erhebt sich jetzt das neue Fort, das mit seinen Geschützen die zu Stadt beherrscht. Jenseit von Fords- Diensten Weißer Woh i Lorstadt entwickett. > Viljoens Drifi-Norvals Pont, Fuß. Nach der Zählung von 1892 der Rest Schwarze sind. Von dem Ausschwung der Stadt zeugt eine ganze Präsidenten gebäude. (Haus des Bolksraths) u. s. w. Das auf einem steil aufsteigenden , Hügel über der Stadt thronend« Fort sestigungen wie die Casernements, Ställe, Geschützschuppen und Lager häuser sind Schöpfungen des MajorS Albrecht, der, vormals Wachtmeister im preußischen 2. Garde-Feldartillerie regiment, auch die Artillerie, die ein zige stehende Truppe des Freistaats, nach deutschem Muster organisirt und Stadthaus. (Pietermaritzburg.) unisormirt hat. In Bloemsontein, das Sitz eines deutschen Consuls ist, genie ßen die Deutschen ein hohes Ansehen; befinden sich doch unter ihnen nicht da die „Vortrecker" sich hier niederlie ßen. Die britische Colonie Natal ist wie der Oranje-Freistaat und die Südafri kanische Republik zuerst von Buren be siedelt worden, die hier im Jahre 1838 tigen Kafferichäuptling Dingaan er fochten. An die tapferen Führer in jenen Tagen, Pieter Rettef und Gert Maritz, erinnert noch heute der Name der Hauptstadt Natals, Pietermaritz burg. Die Stadt liegt in einer Ebene am Flüßchen Umsin-Dusi in 2000 Fuß Meereshöhe und an der Elsenbahn, die StaatsrathS-Gebäude. (Pietermaritzburg.) vom Hafenplatz Durban nach Lady smith fuhrt und dort westlich nach Harrismith im Oranje-Freistaat ab zweigt, während der Hauptschienen strang über Glencoe und Newcastle den Anschluß an das Bahnnetz Transvaals bei Bolksrust findet. Pietermaritz burg hatte 1891 eine Bevölkerung von 12,317 Einwohnern, worunter 4000 Kaffern und BlX> indische Kulis waren. Bauten der Metropole Natals sind das (Legislative Council House) und das Rathhaus. Das erstere, aus rothem Backstein erbaut und in der Front Stils belebt, wurde mit einem Kosten aufwand von 25,000 Pfd. St. aufge- im Jahre 1888 vollendet. Bild der Königin Victoria im Krö nungsornat, gelegentlich des SlZjähri gen Regierungsjubiläunis der Herr scherin errichtet. Noch großartiger ist das Stadthaus, das 1893 vollendet Schanzen bei Kimberley. wurde und einen Auswand von 38,000 Pfd. St. erforderte. Der imposante Bau ist aus rothem Backstein unter Truppen mit neun Maximkanonen und zwölf Feldgeschützen. Die Freiwilli gen bestehen meist aus Beamten und Arbeitern der de Beers-Gesellschast. sich sünszig bis sechzig Fuß hohe Hau sen, aus Minenschutt bestehend, die man mit Geschützen besetzt und sonst zur Vertheidigung hergerichtet hat. Ren können. Die Frage ist also, ob die Stadt mit Lebensmitteln genügend rung aushalten kann. Darüber ist m deß nichts bekannt. Man nimmt nur an, daß die dortigen Behörden siih staat. Die Stadt hat durchaus keine eigenen Hilfsquellen und besitzt auch in der unmittelbaren Umgebung nicht ein mal Farmen, die ihr Lebensmittel lie fern könnten. Das Geschick Kimber leys hängt also mehr an der Proviant frage, als an der Frage der Vertheidi gungsfähigkeit. Sollten sowohl Kim berley wie Maseking sich ergeben müs sein, in Rhodesia einzudringen und Buluwayo und Salisburh zu zerstö ren. Was die Buren thun können, zu vernichten, das werden sie sicher thun. Ihr tief gewurzelter Haß gegen diesen Mann, der ihnen Kimberley um Alis drm Kricgstlicatcr. rischen Ereignisse Haben sich in Natal, Kriegsschauplatz. zwungen, sind die Engländer das Schwerste bedroht. Der Befehls haber, welcher in einer officiellen Depe ist der General Sir George White. Als Oberst des Gordon Highland-Regi ments hat er in Egypten, im Sudan General White. White war erst vor Kurzem zum Gou- Er steht im Alter von 65 Jahren. Kasernhofblüthe. Un terofsicier: „Sind Sie aber faul, etc. etc. Lehrer: „Was. Moritzchen, Du kennst nicht das Gedicht: „die Bürg schaft!"?" Moritz: „Herr Lehrer, ich schuldig bin 40 Mark! .... Ich nicht!" Schöner Titel. Die Kaffee wohl auch heut'? Die Wirthin: Ja, Bedürfnißanstaltsinspector!" Backfifchchens Koch kunst. Onkel: „Nun, liebe Nicht«, Bine Wusteranstatt. Das Fest eines Theil - Jubiläums, das hundertjährige Bestehen einer der beiden Lehranstalten, aus deren Ver schmelzung sie im Jahre 1879 hervor gegangen, feierte dieser Tage die tech nische Hochschule zu Berlin - Charlot tenburg. Es war im Herbit 1799, als die eröffnete. Als solche hat die Anstalt unter wechselnden Schicksalen bis vor 20 Jahren bestanden, wo sie mit der „Gewerbe - Academie", die ihren Ur sprung bis zum 1. November 1821 zu rückleitet, zur gegenwärtigen „Techni- Bau - Academie, deren erste Anfänge bis auf die Gründung der Kunst-Aca demie im Jahre 1696 zurückgehen, nicht ihres Gleichen. Als vorbildlich konnte in manchen Zügen höchstens die 1794 gegründete „Ecole Polytechnique" in Paris gelten; doch diente letztere mehr militärischen als bürgerlichen Zwecken. Die Folge dieses Mangels an Vorbildern war ein anfänglich mehr häufiger Wechsel der Organisation nicht blos, sondern auch der Ziele, wel che der Lehrthätigkeit vvrgezeichnet Einflüssen freie Entwickelung hat die Lehranstalt zu ihrem Vortheil ganz aus sich selbst gestellt und sie die rechten zweiten Hälsie des Jahrhunderts sich zu einem Muster - Institut erhob, das sei nerseits nun zum Vorbilde bei Errich tung ähnlicher Lehranstalten wurde. Die technische Hochschule. Auch die Gewerbe - Academie hat Mitte des Jahrhunderts ab den Ent -58 Jahre des Bestehens der Gewerbe Die Gewerbe - Akademie, gung der Geschichte dieser Anstalt ge ist. In den Jahren 1878 —1884 erfolgte mehr zureichen; denn die am 1. April 1879 nur 1200 Studirende betragende Frequenz ist gegenwärtig auf 3800 ge bauten sind deshalb zur Zeit im Gange. aus 135 selbstständigen Lehrern (79 angestellten Professoren und Dozenten net 182 ständige Assistenten, Sprach lehrer etc.). Groß ist die Zahl der Sammlungen und Lehrmittel, welche dem Institut zur Verfügung stehen, vortrefflich eingerichtet find feine La- Ueberweisung von Maschinen imWerth von 120,0k!0 Mark seitens des gegen wärtigen Rectors. Geheimrath Prof. Niedeler zugeflossen ist. Alles Geschäft Wie, keine Mitgift ausgezahlt?" „Nein, ZweifelhaftesCompli inent. „Nun, Herr Doctor, ich hab« Ottoumr Mrgtiilhnltt. Nach längeren Leiden ist in Balti more, Md., Ottomar Mergenthaler, der Erfinder der Linotype - Setzma schine, im Alter von nur 45 Jahren aus dem Leben geschieden. In Mer gentheim, Württemberg, am 10. Mai 1854 als d«r Sohn eines Lehrers ge in Bietigheim die Uhrmacherei erlernen ließ. Als 18jährigcr Jüngling kam Mergenthaler nach Amerika und trat fertigte, in Arbeit. Dort eignete er sich eine solche Geschicklichkeit an, daß er innerhalb von zwei Jahren die feinsten Als im Laufe der Jahre das Hall'sche eigenes Geschäft. Niederste Idee zu O. Mergenthaler. seiner epochemachenden Erfindung, der thaler Printing Company" mit einem Actiencapital von 1 Million Dollars incorporirt. Die erste Schristsetzina -1886 in der New Uorker „Tribune" Die Kapitalisten, welche im Jahre 1891 mit einem Capital von P 5.000.000 Unerwartete Bestät i g u n g., Frau Hauptmann: . .Ja, es ist Thatsache: ein treues Mädchen findet man heute nicht mehr!" Bursche: „Nee!" Gute Auskunft. am spei In der Redaktion. Re geistreicher lügen, Herr Fleck«l." Selbstverständlich. „Im Vertrauen, hat Deine Braut Geld?" „Selbstverständlich; zum Vergnügen Heirathe ich sie nicht!" Praktisch. M > .W' ß verschwendet ,n> die EinsreudizesEreigniß. „Na, Kinderchen, wo geht! shr denn hin?" „Ah, der hat wohl Geburtstag?" Mißglücktes Selbst lob. und heute beim Preisschieße, treffen habenl... Na, es soll Ihnen nichts Yassiren!" lichter daheim ist, hat mich schon zwei T!al in so Jagdgeschichten sreigespro chen;wenn ich jetzt immer treff', dann geht's mir halt das nächste Mal. schlecht vor Gericht!" Erklärung. „Ist Fräulein Anna denn leidend, laß sie die Kneipkur durchmacht?" „Nein, aber sie hat so wunderhüb sche, kleine Füßchen!" In der Mädchenschule. Lehrer: „Was ist süßer alsZuiker?" Klärchen: „Die Liebe!" BomExercierplatz. Un terofficier: „Kerl, Si« machen beim Exercieren ja solch' eine unglllcklicheFi gur wi«'n Eskimo in der Sahara I".