6 Anf der Börse. Tier Börse als dem Barometer spricht, börfe. Di« vollswirthschaftliche Be- Beim Makler. «rten. Dem großen Publikum, ja selbst Dielen Geschäftsleuten, ist der innere, Höchst cvmplicirte Mechanismus, der Kändiges Geheimniß und darum ver lohnt es sich in Hinsicht auf die große Dedeutung der Börse wohl der Mühe, «inen Einblick in denselben zu gewin nen. Um dies zu ermöglichen, wollen »vir dem Leser ein kleines Geschäft illu- Kriren, das «in Speculant nennen »vir ihn Lamb durch Vermittlung! der Maller Sharp 6- Quick in St. l Maul Actien entrirt; nebenbei sei be- merkt, daß man unter „Wallstreet" in! New Dork nicht die gleichnamige kleine! Straße, in welcher die Börse liegt, son- Gefchäftslocal von Sharp ld Quick für Stuck (die Börseneinheit) nominen der augenblickliche Cours »oäre PI3V per Actie, so würden die Ivv Stück ein Kapital von PI3.VVV mung die gelausten Actien so lange zu behalten, bis der Lours auf 12V sinkt! Sie IVV Paul zu 3V" (d. h. zum schreibt der Clerk nieder: „Kaufen IVO St. P. zu 13V" und in einem Augenblick fliegt der Bote mit dem Stückchen Papier in der Hand zu Sharp's Partner, Quick, der die Firma auf der Börse r«präsentirt. Mit einem Blick hat Quick den Auftrag gelesen und unverzüglich eilt er in die Ccke, wo St. Paul gehandelt wird. „Der letzte Paul - Cours?" fragt er. .3vj!" lautet die Antwort. „Wieviel ist geboten?" fragt Quick „Gebe SZ für irgend einen Posten vnkr 6000!" brüllt eine Stimme in I>er Näh«. Damit meint der Schrei «ilde, daß er einen Posten St. Paul- Actien unter »000-Stück zum Cours« von lAj kaufen will. Dies Frage- und Antwortspiel dau ert nur eine Minute, genügt aber, um Actien zu 130j feil sind, Käufer aber 13V lautet, bemüht er sich, die Actien er. „500 zu 30j!" schallt es zurück. ~100 zu 30j!" ruft ein« andere 100!" „30j für 100!" Ikw'Achten""^' .30!" Das Geschäft ist geschlossen und Quick hat 100 St. Paul - Actien zum Course von 130 gekaust. Käufer und fen und nvtiren die Transaction; jeder eilt dann an das Telephon seiner Firma und erstattet Meldung. Lamb, der in Sharp Quick's Geschästslocal wartet, erhält die mündliche Nachricht, weitere Mechanismus in Thätigkeit. Sharp Quick's Qrdreclerk trägt den Ankauf der 100 St. Paul - Actien in Creditseite stehen die deponirten P 1000,! auf der Debetseite P 13,012.50, nämlich der Preis der Actien mit Z 13,000 und die übliche Provision von einem Achtel Procent des Pariwerthes. Nun ver- zeichnet «in Cl«r> des Kafsirers auf der action mit den Worten: 100 St. Paul, gekauft von Sly k Co. beim Kassirer von Quick <5: Sharp und überbringt > das von der erstgenannten Firma aus- gestellte Verkaufsticket, das zugleich j eine Ordre an das Clearing House, die! verkauften 130 St. Paul - Actien den I Käufern zu verabfolgen, enthält. Diese! Tickets dienen als Belege bezw. Quit- tungen und für das Clearing House ! der Effectenbörs«, um am Schluß der Geschäftsstunden den Abschluß des Ge schäftes eintragen zu können. i Maklerfirma Sharp ! Checks u. s. w. von Hand zuHand, aber > dieser schiverfällige Modus ist jetzt in Wegfall gekommen. .Präcis um 15 Minuten nach 2 Uhr an jedem Ge i schäftstag« (Samstag ausgenommen) ! findet Geschästsschluß statt und die ! Clerks des Clearing House ziehen die ! Bilanzen aller Käufe und Verkäufe. ! Angenommen, daß Sharp A Quick im Laufe des Tages Ankäufe im Ge- s sammtbetrag« von P40v,000 gemacht haben, während ihre Verkäufe sich nur aus P 350.000 belaufen, so schulden sie dnn Clearing House Die ! PI3,SOI/und der Specu ! lant hat P5OO, abzüglich der Makler ! Spesen und Zinsen, gewonnen. lauften die 100 St. Paul - Actien für von 130 auf 123 erwartet und daraus Profitiren will. Er will also zu P 13,- 000 verkaufen, was er zu P 12.000 kau einstecken. Daß er die Actien nicht be die 100 Actien an Quick verlauft hat, für das Darlehen den Betrag von P 13,000 deponiren. Diese geliehenen das Geschäft schließt. Sind in der Zwischenzeit die Actien auf 13S gestie gen, so muß er PI3,S(XZ bezahlen, wäh rend sein Maller von Sharp erhalten hat; aus seiner Tasche also kommen die von Lanib ge- Cours auf IW, so verliert Lamb PStX), denn er hat mit Pl3,O(X> bezahlt, was am Die licue Passcicrstraßc. Ein tiroler Nationalfest war die dieser Tage erfolgte feierliche Eröfs- St. Leonard fertiggestellt ist. Straße in St. Leonhard. Das Verdienst, den Ausbau der strebungen des Bürgermeisters von Meran, Dr. R. Weinberger, dem es endlich gelang, die zur Herstellung der ! Straße in St. Martin, z Noch im Mittelter wurde der Ueber- I gang über den Jausen als Saumpfad verlor der laufenpaß allmälig an Be deutung und gerieth schließlich so in Verfall, daß er jetzt den Passeiern nur dazu dient, ihre aus die^ thal folgen. Selbstgefühl. Richter (zum Gauner): „Bisher standen Sie stets Gruner: „Ja, ick hab' mir vergrößert!" Ideale Sommerfrische. Besucher: „Mir scheint, in dieser Ge gend sehen sogar die Strolche undßett jer ziemlich anständig aus!" Haus herr: „Allerdings, die werden auch auf Kosten des Verschönerungsvereins je den Morgen gekämmt und rasirt!" Wenn „sie" locht. Junge Frau (vor dem neuen Herd): „Die Suppe ist so versalzen, daß sie kein Mensch essen lann; das Fleisch ist an ge'orannt, und das Gemüse is? mir ins Feuer gefallen .... und dos nennt Unnöthtg. Großvater: „Sag', Morizche, mein Kind, was ! wünschst De Der zu Dein' Geburts j tag?" Moriz: ~E' Zahnberscht tönnt'st De mer schenlen, Großpapa!" Großvater: „Nll, hat das Kind Pos sen! For was denn e' Zahnberscht? j Wann De 'mal bist so alt wie ich, hast ! De doch laa' Zähn' mehr!" Meiknyeim am Klan. Bon Lauterecken an, wo die Lauter in den Glan sich ergießt, bis zur Mün dung des Glan in die Nahe am Fuße des aussichtsreichen Disibodenbergs ziehen sich längs dem Fluß fruchtbare Flüren hin. Stattliche Orte werden überragt von grünen Bergrücken, deren Abhänge, von kleinen Waldstrecken unterbrochen, bis zur Höhe Weinberge An einer der schönsten Stellen des Thales, wo sich dasselbe offener aus breitet, liegt das alte Städtchen Mei die mit Fruchtseldern, Wald und Re- Beginn des Dreißigjährigen Krieges. Doch blieb es zur Zeit, als die Trup pen Ludwigs XIV. von Frankreich die Pfalz verheerten, vom Schwersten verschont. Damals hatte die schwedi sche Linie des Hauses Wittelsbach (1681) das Fürstenthum Psalz-Zwei als Statthalterin des Königs von Schwedin in Meisenheim. War sie auch nicht im Stande, den französt wußte sie doch durchzusetzen, daß der Befehl, Meisenheim zu verbrennen, nicht zur Ausführung kam. Im Jahre 181 S kam die Stadt als Hauptort ei- Hefsen-Homburg, und der Landgraf Friedrich Joseph verlegte mit seiner Gemahlin öfters die Hofhaltung nach Meisenheim. Im Jahre 1866 ward das Oberamt preußisch. Da im Be ginn des Jahrhunderts unter franzö sischer Herrschaft der an der Stadt voriiberfließende Glan als Departe viel feit langer Zeit mit ihr verbun dene Orte abgetrennt worden.. Die Stadt lam dadurch in Rückgang und verlor fast die Hälfte ihrer Bewohner durch Auswanderung. Seit Herstel- Rhein und der Pfalz (Bingerbrück und Kaiserslautern nicht ganz je zwei Stunden Fahrzeit) ist jedoch wieder die Bedingung gedeihlicher Fortentwicke lung gegeben, und der Fremdenverkehr belebt sich in steigendem Maße. Schloßkirche. ragt das vollständig erhaltene Unter thor mit seinem Thurm hervor, in des sen Nähe man einen malerischen weiter erhebt sich die Ruine eines grün umwachsenen Rundthurmes. Bemer tenswerth ist auch das alte Rathhaus in der Unterstraße mit seinen Erker thürmchen im spätgothischen Stil aus dem Jahre ISSO. Von neueren Ge bäuden sind die große Synagoge und das Bahnhofsgebäude in schönem romantischem Stil errichtet. Neben der Kirche erhebt sich der noch erhaltene Theil der alten Schloßge bäude, zu dem im Jahre 1614 Herzog Johannes 11. von Zweibrücken und seine Mutter Magdalena, Prinzessin von Jülich-Cleve-Berg, den Grundstcjn legten, wie eine Inschrift bezeugt. Von dem bedeutendsten Schloßbau, dem so genannten „Stephansstock", welcher 1734 von einer französischen Besatzung eingeäschert wurde, sind nur noch Mauerreste am Schloßgarten sichlbar. Und da, wo einst die alte Burg der Grafen von Veldenz stand, dehnt sich ein großer, mit Platanen und Rosen bepflanzter Platz vor der Kirche auS. Diese im 15. Jahrhundert erbaute Schloßkirche, welche der Culturhistori ker Riehl eine wahre Perle der späte« sten Gothik nennt, bildet die Haupt? In den Jahren 1877 bis 1880 ist Schmitz aus Köln, mit einem Kosten auftvand von circa 177,000 Mark im alten Stil völlig restaurirt worden. Die Summe wurde zu einem Viertel durch eine Gabe Kaiser Wilhelms 1. gedeckt. . . . Alterthümern. Nicht weniger als 44 Mitglieder des wittclsbach'ichen Hau ses ius den pfälzischen Zweigen haben hier die letzte Ruhestätte gefunden. Die Audttdung des Grabdenkmals deS Pfalzgrafen Karls I. von Birkenseld zeigt schon den U. vergang von der Re- Pslastern befindet sich eine Nische mit muschelsörmigerHalbtuppel, in welcher die Gestalt des Herzogs in voller Rü stung steht. Das Hauptgesims oben, trägt zu beiden Seiten die reichverzier ten Wappen von der Pfalz und von Hissen, und in der Mitte ein schön ausgeführtes Hochrelief mit der Aufer stehung Christi. Den Abschluß des Denkmals bildet die allegorisch.' Gestalt der Gerechligleit. Diese Kunstwerke waren vor einem Jahrhundert durch die Franzosen be schädigt worden, welche in der Kapelle «ine Wachtstube einrichteten. Im R u!r dth« r m. Jahre 189 k wurde die Kapelle kunst voll wieder hergestellt, und sie bildet Schloßkirche zu Meisenheim. So bie tet die Stadt sowohl in landschaftlicher als in kunsthistorischer Hinsicht dem Kindliche Auffassung. Die kleine Molly geht mit ihrer Mutter eben an einem stark besetzten Wirthshaus vorbei, als Jemand her ausgeworfen wird. „Gelt, Mama", sagt sie, „da war Gerechtes Mißtrauen. ti". r schon flüssige Lust!" CuchMänner; jetzt werdet Ihr die Lust Der ehrgeizige Bürger m e i st e r. Fremder: „Warum sind Sie d«nn gar so wild, Herr Bürgermeister?" wieder! Der Sepp hat dem Natzi an Maßtrug an Schäd'l g'haut!" Fremder: „Da ist natürlich wieder der Maßkrug hingewesen?" Bürgermeister: „Na, der Schäd'l! Sollt man's glauben? A' Schand' und a' Spott is'S für die ganze G'moa!" Einstrenger Herr. „Sie, der Bezirksarzt von Samberg ist aber ein gestrenger Herr!" „So, warum denn?" „Ha, neulich hat er einen Mann wegen angezeigt, ! nieste, „zur Genesung" zurief!" B«rschnappt. Hciraths > vermittler: „Der betreffende Herr ! meint, Sie wären eigentlich zu alt für j ihn; fünfundzwanzig..." Fräulein (entrüstet): „Wae, fünfundzwanzig ist ! schon zu alt? ... wenn er nun erst die j Wahrheit erfährt?" Leim Zahnarzt. Herr: „Was ist den« das gestern für ein Lärm bei Ihnen gewesen, Herr Doktor?" Zahnarzt: „Ach, d? war ein sehr furchtsamer Patient bei mir, der mich Fern speculirk., A.: „Was fällt jetzt unserer Haus frau ein! Wo sie ohnehin so häßlich! ist, auch noch diese entstellende Haube zu tragen?!" B.: „O, die ist schlau; das thut sie' nur, damit die Leute glauben, sie wäre ohne die Haube ganz passabel!" Die- pralLiisch« Hausfrau. Gnädige: „Mali, vergessen Sie nicht, lieb erNst e t. „Zwei Maaß Bier"!" Tourist (thut's): „Man hört, ja nichts!" Leicht beleidigt. Jäger (vor dem Aufbruche zur Jagd): „Was fange ich nur an! ? Wenn ich jetzt den Nero. Hector und Pallasch mitnehme, dann fchau'n mich die Dackeln wieder eine ganze Woche Wie die Alten sungen. „Weßhalb willst Du denn nicht mit zu Geheimraths gehen, Lieschen?" hen, Mama!" Pech. „Gerade, als Fräulein Wanda sechzehn Jahr« alt wurde, hat wohl, das arme Mädel ist zu gleicher ! Zeit herathsfähig und heirathsunfäzig geworden." j Wett« wieder die Nosen blüh«. ln Nebel hüllt sich das Thal^ Und hat, wenn es am tiefsten betrübt'. Ein neues Glück sich erhofft; Ob muhe Winterstürme üetost, In alles Leiden und Müb>'n Hat treu bewahrt es den süßen Trostr säumt» Ein Hügel m frischem Grün, Darunter ein Herz, das still, noch träumt:^ flogen. " Jetzt schwamm er behäbig auf der: Uchtgrünen Fluth, lag auf dem breiten,. Wzernenßücken, sonnte sich und streckte die kurzen Beine patzig in die Luft.. Das war freilich schöner, als den Lcu tm die Stiefel ausziehn! Weuen Meer die Reise so liebttcq .ua^le. men und beschnupperte lt/.. Aber er hielt es für den bc. dui wu.en Böllern beliebten und chelte gnädig» während ihn unge nießbar fand und nicht w-,.c. beacht^!. es aus in den.Wassern, Fu.uen ianzien blau Über die. Wogenkämi.le, und wie von Irrlichtern sprühte die Brandung. „Wie schön ich leuchte!" dachte der Stiefelknecht und seufzte, daß kein menschliches Wesen. vorhanden war, ihn zu bewundern. Doch da fühlte er auch wie etwas Weich«s ihn zä-tlich be rührte. ..Wo kommst, denn Du her?" fragte er nicht eben unfreundlich die Qualle, solche hatte sich an ihn ge ..Aus derTiefeiles Meeres!" lispelte sie. „Da ist. es viel herrlicher als hier oben. Da glühen Korallen, da funkelt Gold, Märchenblumen durchduften die Dämmerungen >md süße schauerliche Geheimnisse. Perlen find hingestreut und alles leuchtet und flimmert!" seufzte der Stiefelknecht. „So tauche doch nieder!" sagte die- Qualle. „Es geht nicht!" ächzte er nach einer vergeblichen Anstrengung, „ich bin nun. Als er bet Sonnenaufgang erwachte,, sah er vor sich gebreitet ein grünüber wuchert wildes Gestade; Palmen, die im. Morgenwinde sich höflich neigten, bunte Vögel, die ihn schnatternd be grüßten, Affen imGezweige schaukelnd,, dtt ihm Kußhändchen zuwaren. Aber er hatte sich unterschätzt. DasGesindel hatte ihn. kaum ertÄckt, als es stand, wie vom Donner gerührt wohlgebore». Da einet Tages kribbelte alles a»f» geregt durcheinander. Weiße Leute Waaren in's Dorf gekommen. „Da ist ja der Stiefelknecht.'" rief plötzlich einer mit schallender Stimme. „komm einmal her, alter Freund!" sagte der Bengel, setzte ihn auf den Boden und stellte ihm den Fuß auf den Rücken. len!" jammerte der Häuptling. Der Götze knirschte vor Wuth, aber «S kam über ihn wie ein innerer Drang. und er konnte nicht anders —, er zog dem Jungen wieder die Stiefel aus.