2 Zimmerschmuck. lebhafte das eigene und Kopfzerbrechen. Besonders die Aufstellung, Anvi'o nung und dekorative Ausschmückung zur Verschönerung jeder Wohnwig bei trägt. Hier heißt es, das Anzenehme mit dem Nützlichen verbinden. So bie ten z. B. kleine Tische, Etageren, O>fen- und Wandschirme, allerhand und hübsche Hilfsmittel zur Aus mit sparsamen Mitteln schon viel er den läßt. Selbst die kleinsten Stücke, Zuerst sollte man die Stoffe, die zum Betleiden des Möbels oder des einzel nen Schmuckgegenstandes nothwendig Diese Dekoration ist sehr wirtsam, ob Sbawls. Jede Laune ist dabei gestat- Geschmacks. Berdem hat er es vermuthlich nur auf Dein Geld abgesehen." „Da tann ich Dir das Gegentheil versichern. Er will mich nöthigenfalls auch ohne Mit diimmer als ich geglaubt habe!"^ Unter Freundinnen. Frau -k.: „Glauben Sie, was man! von Fräulein Z. sagt?" Frau A.: > «Oh! Gewiß. Es überrascht mich auch ! garnicht. Aber sagen Sie mir. was j sagt man denn von ihr?" Der M«nsch«n größter Wohlthäter ist der, welcher sie zum La chen bringt. Der Vetter. Mr. Thomas A. Stead, Lehrer am nen Welt nichts ohne Mangel ist, fehlte Glücke des Ehepaares, das sich sonst in Chicago manchen Streich begangen hatte; später aber sollte dieser Vetter das Unglück gehabt haben, im Westen Berührung zukommen. Genaues wußte von seinem Vetter Alfred Theryst feit wäre. Diesem Vetter Fred legte man alle guten Eigenschaften bei. Er war liebenswürdig in höchstem Maße, stets lustig und guter Dinge, er belebte die Mahlzeiten und die langen nichts von dem Vetter sehende ftadt. die das lebhafteste Mitleid der zu wollen schienen, da wurde er abge stumpft. habe es nämlich sehr eilig, müssen Sic wissen." „Liebe solche Leute, Sir, die eilig zum arbeiten sind," entgegnete der Oberst, „bin selber so; aber soviel Zeit werden Sie doch haben, um mir zu sa- „Wie.wie heißt Ihr Vetter?" sagte Mr. Stead zitternd vor Aufre gung dem Oberst. „Stead. Mr. Stead. habe manchen Streich mit ihm in Chicago berissen; aber kennen Sie ihn vielleicht?" Nun tonnte sich der gute Stead nicht mehr halten. „Fred, liebster Fred!" rief er aus und zog den etwas zer lumpten Krieger an seine Brust, „muß ich Dich endlich wiederfinden? Ich glaubte. Du wärest schon todt." Der Oberst lachte. „Donnerwetter," rief er, „das nenne ich Glück. Da laufe ich seit drei Stunden in diesem verdammten Neste und mit einem Hunger, daß ich den Schlächtern die Fenster einschlagen könnte, und der Erste, den ich anspre che. mußt Du gerade sein!" Nachdem er den guten Thomas her fuhr er fort: „Aber Dir scheint's gut zu gehen, Junge, allem Anschein nach sehr gut. . . ich freilich". . . mit ko misch betrübter Gebärde sah er an sei ner zerschlissenen Uniform herunter. Gleich aber hatte die vorherige, fröh lichgleichgiltige Stimmung die Ober inich ist's wirtlich Höchste Zeit. Weißt Du eine Bar in der Nähe? Je ehe» ich etwas in den Magen bekomme, desto d . ß sichv F u Tasche und reichte dem Vetter ein Dollarstück hin: „Schade, sehr Schade, daß ich nicht mitgehn kann, ich hätte mich so an Oberst, der schnell das Geld eingesteckt hatte, und dann machte er, daß er fortkam, mit der Eile eines Menschen, der dem Hungertode entrinnen will. „Um zwölf Uhr. . sagte noch Thomas. „Schön, schön!" rief der Oberst schon imFortgehen. Plötzlich fiel Mr. Stead etwas ein. Wenn seine Frau so den Vetter sähe; nobel war sein Aeußeres nicht gerade mitgeben. „Fred!" schrie er hinter dem Davon eilenden her, „Fred!" gedacht hatte. Aus seiner entsetzlichen Lage schien er sich garnichts zu machen; er war anscheinend noch zu leichtsinnig wie vor elf Jahren in Chicago. Was nur meine Frau zu diesem Vetter sa gen würde! Um die Mittagszeit hatte Stead alle diese Einwendungen freilich ver gessen; er eilte freudig nach HauS, froh, nun doch Einen zu haben, ein lie ben Verwandten; aber als er die Treppe zu seiner Wohnung emporstieg, wurde ihm doch etwas unbehaglich zu Muthe. Frau Fanny lam ihm entgegen, mit etwas ärgerlichem Gesichte, schien ihm. „Nun?" fragte er ziemlich ängstlich. „Ja, Dein Herr Vetter hat sich ein gestellt." war die Antwort. „Er hat beinahe die Klingel heruntergerissen; dann wollte er mich partout küssen, ob gleich er schrecklich nach Schnaps roch, und jetzt liegt er in Deiner Stube mit den Stiefeln auf dem Sopha." Mr. Stead kraute sich den Kopf. „Na, das ist wohl nur so, weil er direkt aus dem Felde kommt; hoffent lich wird er diese Soldatenuntugenden bald ablegen. Man muß einstweilen mit ihm Geduld haben." Vor dem Mittagessen gab es neue Mißhelligkeiten. Der Oberst hatte sich natürlich eingeschlossen und während das Essen schon auf dem Tische stand, mußte Mr. Stead eine halbe Stunde lang an der Thür trommeln, ehe es dem wackeren Krieger, der jeden Ver such, ihn zu wecken, mit den derbsten Flüchen beantwortete, einfiel, sich zu erheben. Deshalb war man allerseits auch nicht gut gelaunt, und das Mittagessen wurde schweigend verzehrt. Nach dem Essen wurde der Oberst indeß aufgeräumter. Er tranl im Handumdrehen den Tischwein aus und wußte dann sehr schnell im Büffet die Cognacflasche zu finden, deren Inhalt sich mit unheimlicher Geschwindigkeit in seinen Magen ergoß. Dabei erging er sich in so phantastischen Schilderun gen seiner Feldherrnthaten, die er vor Santiago verrichtet haben wollte, daß Mr. und Mrs. Stead sich fortwährend ansahen. Entrüstet wurde Mr. Stead aber im höchsten Grade, als der bie „Aber bedenke, liebes Kind," oppo nirte Mr. Stead. „es ist der Einzige!" fand damit aber bei feiner Gattin gar ber gar keinen," sagte sie, und Herr Stead ertappte sich dabei, wie er ihr innerlich recht gab. war das Resultat dreitägigen ange strengten Nachdenkens seitens Mr. Stead darüber, wie der Vetter Oberst zu bessern sei. Nachdem er zu dieser Erkenntniß gekommen war, begab sich Herr Stead des Mittags an das Bett seines lieben Verwandten dieser hatte die Gc wohnheit angenommen, des Nachts auszugehen, erst in der Frühe heimzu kehren und dann bis zum Mittagessen zu schlafen, und setzte ihm in scho nender Weise auseinander, daß man an eine Beschäftigung für ihn denken müßte. » Mr. Theryst fuhr im Bette in die Höhe. „Schön, schön," sagte der Oberst, „ich werde suchen. Aber Du wirst ein sehen, daß ich dann nicht immer nach Hause essen kommen law!, ich werde Geld haben müssen, um auf den Stra ßenbahnen zu fahren und in der Stadl zu essen." „Ich stelle Dir zwei Dollar täglich zur Verfügung." standesgemäß auftreten kann. . ." „Ich will also auf einige Wochen drei Dollar täglich zu entbehren su chen, hoffentlich findest Du dann bald Abendessen dann und wann einmal; aber dies Arrangement zeitigte nur das Resultat, daß Mr. Steads Kasse leer wurde, denn eine Stellung bekam der Oberst nicht, obgleich schon wieder drei Wochen vergangen waren. Da machte Stead turzen Prozeß, er suchte selber etwas für den Vetter und fand endlich für ihn eine Stellung als Repräsentant in einem deutschen Kauf- Haufe. Am nächsten Tage sollte er koin then kann, wenn ich die Stellung an- Stead gab fünfzehn Dollars, und der Oberst ging. An diesem Tage kam er des Abends nicht in Steads Wohnung; er war auch am nächsten Tage bis zum Abend essen nicht da, dgs Ehepaar athmete jeder für sich im Stillen auf und freute sich, daß der Störenfried endlich aus dem Hause «var. N ch tisch gab «S draußen ein fürchterli ches Getlingel und Gepolter, und als Mr. und Mrs. Stead entrüstet auf den Corridor eilten, schwankte ihnen eike Gestalt entgegen, der Vetter Oberst, „Ich dachte, Du hättest die Stel „Humbug, mein Junge, ist nicht. Ich, der Oberst Stead, der Diener die ses deutschen Hallunken, dieses Spitz buben, einer von jener Bande, auf welche der Vollblutamerikaner pfeift..." „Mein Herr", rief nun Frau Fanny in höchster Entrüstung, „ich finde, daß Ihre Worte sehr unpassend sind in einem Hause, in dem Sie unterhallen werden, und dessen Frau eine Deutsche ist." „Unterhalten?!" Der Oberst lachte spöttisch auf, „schaut's da heraus?. . . Es thut mir leid, aber das ist eine schwere Beleidigung sür mich, die mich zwingt, fortan dieses Haus zu mei den!" Damit schwankte er schwerfällig zur Thür hinaus. Mr. Theryst ließ sich wirtlich von jetzt ab nicht mehr sehen. Aber nach acht Tagen kam ein Brief von ihm, man möchte ihm in ein Gasthaus am Broadway dreihundert Dollar schicken, da er die Stadt verlassen und nach St. Louis gehen wolle. Herr Stead hielt einen Rath mit seiner Gattin, und sie kamen überein, dem theuren Verwandten das Geld zu geben, damit sie ihn gänzlich los wären, Mr. Stead ging persönlich in das Gasthaus und nahm Abschied von dein Oberst. Doch sollte man ihn noch nicht los sein. Nach Ablauf von einem Monat erschien der Inhaber des Gasthofes und präsentirte eine lange Rechnung bei Frau Stead; der Herr Oberst hätte gesagt, sein Better würde die Kleinig keit begleichen. Nun wurde Herr Stead wüthend und warf den Mann zur Thür hinaus, eine Verabschiedung, die er auch meh lassen, die sämmtlich bei ihm als Gläubiger des Oberst Theryst einfan- Das war das letzte Lebenszeichen von Vetter Fred, doch nein, nicht das letzte. Als Mr. Stead eines Tages nach Haus kam, reichte ihm seine Gattin eine Zeitung, in welcher er las: „Ein Hochstapler, der sich Oberst Theryst, auch Oberst Stead nannte in Wahrheit ist dieserVursche seit Jah ren nicht über New Dort hinausgekom men, wurde heute vom Schwurge richt wegen unzähliger Schwindeleien und eines Bantnotendiebstahls zu fünf Jahren schweren Kelters verurtheilt. Der Bursche hat seit Jahren unzählige Geschäftsleute beschwindelt, im Gro ßen hat er aber sein unsauberes Hand wert erst nach dem Kriege betrieben, indem er in einer gestohlenen oder ge borgten Uniform Mitleid oder Inter esse zu erwecken suchte." Mrs. Stead sah ihren Gatten an: dacht mir gleich, daß er tein vermehrt sich die russische: Rußland braucht nur 46 Jahre, um seine Be völterungszahl zu verdoppeln. In Deutschland sind dazu 66Jahre nöthig, in Oesterreich - Ungarn 70, England 80. Italien 110, in Frankreich aber 860 Jahre, und das auch nur dann, wenn die gegenwärtige Bevölkerungs thatsächlich der Fall ist. Was will der Verlust Elsaß - Lothringens mit 1Z MillionenSeelen demjenigen gegenüber bedeuten, den Frankreich durch diesen geringen Zuwachs an Bevölkerung mit ven Jahren erleidet! In den letzten fünf Jahren hat sich die Einwohner zahl Deutschlands um 3 Millionen er höht, die Frankreichs aber nur um Theil nicht französischer Nationalität. Auchaus dem M««r« d«s Le bens wird man bisweilen s««lrank. Lieve —?087 Die Jugtnd ist leichtsinnig und ver schwenderisch. Si« vergeudet. Man sollte junge Herzen unter Curatel stel len. Jeder kennt junge Damen, die Ruf tönt von fern durch das Dunkel. So auf dem Meere des Lebens: Wir Tauschen ein Wort, «inen Blick: Still rcn? WescntUche; es handelte um Fol- Mannes vor Augen, der durch die Ja setner Liebe Müh' so schlecht beloynt ward; jetzt möchte sie es wohl nachho len. Wahrscheinlich ist, daß es zu dieser Be be^' holb^ö^lhr daß „bei jedem Pinselstrich ein heißes Flehen emporstieg, daß ihr Wert gelin gen möge, und man nach dem Bilde Die Götter haben ihr Flehen nicht er hört. Das Porträt führte auch nicht auf die Spur. „Dieses Bild," schreibt die Malerin, „gleicht der Statue des Pygmalion, wird es sich nie beleben? am Horizont erscheinen lassen?" Zum Schluß bat die Suchende Den jenigen, der über den Helden des kleinen lung machen kann, ihr unter der Chiffre „Heureka" postlagernd etc. zu schreiben. Alle Cavallerie - Ossiciere, deren Namen in der österreichischen Rang- und Quartierlist« enthalten sind, haben das Schriftchen der anony men Verfasserin, die ein« schön« und distinguirte Dame s«in soll, zugeschickt belommen; dieser Modus erschien ihr als der sicherste und geeignetste. Und zufällig bekannt gewordenen Resultat. Nach einigen Wochen «rhielt die Ver sassen die briefliche und authentisch« Auskunft von der Hand eiues Officiers, daß der gesuchte Kamerad, der sich da mals in Hermannstadt auf Urlaub be fand, vor nicht langer Zeit gestorben sei! Eine traurige Lösung, aber vielleicht nicht die unglücklichste. Wer weiß, wie es gekommen wäre, wenn sie ihn gesun den hätte! Wer weiß, ob der ehemals schlanke, elegante Reiterossicier nicht etwas behäbig geworden wäre, ob die interessante Blässe seines Gesichtes sich behauptet hätte, und ob die Schnurr bart - Enden, von denen in dem Steck brief die Rede war, noch immer so stolz aufgerichtet gewesen wären! Eine herbe Enttäuschung wäre sehr wahrscheinlich gewesen, düntt mich. Die Herrlichleit, auch die eines „schmucken Lieutenants", geht so rasch dahin im flüchtigen Wech sel der Jahre, und man wird auch Nicht ivahr, das ist schon ganz „aus gefallen", einen Lieutenant austrom meln zu lassen? Sie lehnen sich gegen die Zumuthung auf, verehrte Leserin, daß Ihnen auch nur „im Schlafe" je mals eine ähnliche Anwandlung hätte kommen lönnen! Halten Sie Rückschau, ungnädige Leserin, auf Ihre Erinnerungen aus der Zeit vor Ihrer Verheirathung! Steigt da nicht «in verblaßtes Bild vor Ihren Augen auf, der Gedante an Ei nen, von dem Sie gewünscht hätten, daß er es errathen hätte, daß Sie es ihm hätten gestehen dürfen? Nein? Schlingen sich nicht auch in Ihr Leben die Fäden der Mißverständnisse, die zu vermeiden gewesen wären, wenn Ihnen „Frnndthun" und Verstellung weniger scharf eingeprägt worden wären, wenn Fast jede Frau verwahrt in dem Ge heimfach ihres Herzens ein Bischen Reue über unerfüllte Aussichten, ein „Das schickt sich nicht!" „Das nicht ausreden, daß manche, wenn das Vorurtheil es nicht verböte, «ine freundliche, wohlthuende, alte Erinne rung austrommeln ließe, noch dazu so Wohl denen, die das Beste, das das Leben bietet, » t<>mpn und nicht «°n A, Besse», Voll Blüthen prangt der rothe Dorn, Der Sprosser schlägt im Walde, Wie Silber blinkt des Mondes Horn Macht, In lauen Wellen spielt die Luft Um Stirne mir und Locken; Mich grüßt von fern mit Wald und De lt h l' B ck'"^ Der Elfen leichtes Völkchen, Und flüstert rechts und wispert links Aus weißen Silberwölkchen. Bald ist es nah, bald flieht's davon, Schwebt über Wald und Weiher: Quark!" „Wieso wissen Sie das?" sagte ich mit langsamer, scharf betonen der Stimme: Mathilde, Du bist ganz glücklich —Du brauchst weiter leine träumerischer, in die Ferne irrender Blick stahl sich in ihre Augen, und ich gewahrte sofort, daß ich sie hypnotifirt hatte. Gerade im Begriff, ihr zu fug- daß sie nach dem Erwachen aus wstet nur PL6! Ach Georg welche entsetzlichen Worte: „Nur aber ihre Antwort blieb: „Nur 26 Blödsinn." > — Zeit ge mäße An g st. Pho-