Vervehmt. Criminal-Roman von M- E. Brs^don. (14. Fortsetzung.) Frau?" „Oh, das trifft sich schlecht, doch wird Der Kammerdiener stand dem Detec tiv sehr gern Rede und theilte ihm Alles mit, was er über di« Abrtise seines „Hm!" murmelte der Detectiv zwi schen den Zähnen. „Ich habe Si» also richtig verstanden! Ihr Herr hatte nur wohnt. Herr Templin pflegte zu jeder Tageszeit zu kommen, tauchte zuerst am Hochzeitstage des Fräulein Daw son auf, war damals sehr schäbig ge kl«id«t, später trat er wie ein Stutzer auf und gab in Lixdvrf viel Geld aus. Hm! Sie haben Ihren Herrn und die sen Freund einmal in lautem Wort wechsel gehört, wenn Sie auch nichts davon verstanden? Und wenn Sie Ihrem Herrn aus dem Bett halfen, fühlten Sie, daß er «inen Gürtel unter dem Hemde trug; er ivar immer sehr felte, und schien nicht zu wünschen, daß Sie diesen Gürtel zu Gesicht bekämen. Sie glaubten, zu bemerken, daß «in Druck auf dem Gemüth Ihres Herrn last«, und meinten, dieser Umstand sei darauf zurückzuführen, daß man ihn in Winchester anfangs in dem Verdacht gehabt habe, er hätte den dort verübten Während Carter in dieser Weise seine Unterredung mit dem Diener kurz wiederholte, schrieb er einige Be merkungen in sein Notizbuch, das er wieder in di« Tasche steckte. Langsam durch die Zimmer schlendernd, mustert« „Beinkleid, Weste und Rock von U be . stand. 112 ch füllt?" fragte er. „Ja, sie wird täglich frisch gefüllt." „Wie lange brennt sie?" „Zehn Stunden." Der Detectiv hatt« All«s «rsahren, 41. Kapit«l. In weniger als einer Biertelstunde, nachdem Carter in seinem Wagen Mangoldshöh verlassen hatte, hielt di« Droschte vor dem Jasminhof. Der Detectiv bezahlt«, entließ den Kutscher und trat allein in den Garten. Er zog eine neben der Glasthiir be findlich« Glock« und hatte Muße genug. sich all' di« ausg«stopst«n Bög«l und die überseeischen M«rkwürdigk«iten zu be tracht«», di« den breiten Hausflur schmückten, denn Niemand erschien, um zu öffnen. Er klingelte ein zweites Mal und nun kam nach weiteren fünf Minuten eine junge Person, deren Ge sicht mit einem bunten Tuch verbunden war. Der Detectiv wünschte Major Templin zu sprechen, und das junge Mädchen führte ihn ungesäumt in das nach dem Hofe liegend« Wohnzimmer. In einem Sessel vor dem Kamin feuer saß «in Herr. Es war nichr sehr hell in d«m Zimmer, da dessen einziges Fenster auf ein kleines Treibhaus ging, das mit allerlei Kaktusarten, die der frühere Eigenthümer der Besitzung be sonders bevorzugt hatte, angefüllt war. Der Detectiv musterte den Herrn im Sessel sehr scharf, aber die sorgsamste Beobachtung zeigt« ihm nichts, als ei nen gut conservirten Mann zwischen tet«. über einen Ihrer Freund« «inzuzithen, Herr Major," sagt« der Detectiv, „Herrn Alfred Dawson, der seit heut« Morgen um 4 Uhr vermißt wird." Der Herr im Sessel rauchte seine Meerschaumps«ife. Als Carter die Zeit Verschwindens erwähnte, „Im Gegentheil, ich hatte die Absicht, „Ich glaube, daß es so war, nichts „Selbstverständlich." „Dann lann ich mich auch nicht so W I h^j" bin nämlich meines Zeichens Privat detektiv. Dieses plötzliche Verschwin den scheint mir auch in der That nicht jor?" " den in den Flur. „Nelly," brüllte der Hausherr, als das Mädchen mit dem Detectiv am Fuße der Treppe stand. „Nelly, kom men Sie noch auf einen Augenblick zu- Majors. Plötzlich stürzte sich der De schloß sie und steckte den Schlüssel in sckmiktes Dina." sibalt dt/z>«t«ctiv. „und Ihre Zahnschmerzen scheinen mir ein« vtrdient« Strafe. Was sagte Ihr Herr eben zu Ihnen? Weshalb befahl er Ihnen, den Mund zu halten?" Nelly schüttelte den Kopf und zupft« verlegen an dem Zipfel ihrer Schürze. „Der Herr hat mir nichts gesagt," antwortete sie unwirsch. „Der Herr lhnen nichts? einsperren lassen kann?" „Mich einsperren?" stammelte Nelly. „Mein Gott, ich habe ja gar nichts ge doch nichts g«g«n ihn sagen, lieber will ich in's Gefängniß." „Das sollten Sie sich doch überlegen. niß war, ist für immer verloren." „So will ich Ihnen denn Alles ge stehen," rief Nelly unter Thränen. „Nein, in's Gefängniß will ich doch „Ja, zehn Minuten nach sechs. Ich nahe daran, vor Schmerzen ohnmäch tig zu werden. Ich mußte den Herrn Major rufen, der half ihm vom Pferde und führte das Pferd in den Stall. Herr Dawson setzte sich im Wohnzim mer in einen Sessel, um auszuruhen, „Erzählen Sie dem Herrn nicht, was ich Ihnen gesagt habe," bat das Mäd chen. sen und das Tuch netzten, das den un teren Theil ihres Gesichtes verhüllte. „Ich kann es in der „Krone" erfah ren, ob Jemand den Wagen des Wir thes benutzt hat," dachte der Detectiv. „Sagen Si« Ihrem Herrn," rief er dem habe, mich von ihm zu verabschieden." Carter l«gte die ganze Entfernung nach dem Gasthof fast laufend zurück, „Er hat «inen großen Vorsprung," sagte er sich, „aber sein lahmes Bein wird ihn nicht wenig hindern." In d«r „Krone" hörte Carter, daß Waagen um sieben Morgens entließ. Carter bestellte gleichfalls einen Wa „Herr im Pelz traf 2.10 M. «in," Klasse. Tr." Himmrls Nam«n fuhrt ihn diesen 42. Kapitel. schreckte, reichte. „Alles richtig bis Derby. Mann im Pelz nahm Fahrkarte bis Hull. Ich eine Stunde auf den nach Hull abge henden Zug zu warten haben würde. Sosehr «S ihn auch verlaigte, dem Er begab sich in dcls RiltaurationSM mer, bestellt« ein« Tasse heißen Kaffees und etwas Gebäck, und nachdem er sich gestärkt hatte, zog er sich in den Warte saal zurück, um auszuruhen, bis ein aufmerksam nach allen Seiten um und erblickte sofort den getreuen Tribbs, der die aussteigenden Reisenden beobachtete. Der arme Tribbs schien sehr ver stimmt. „Es muß etwas schief gegangen sein," sagte sich der Detectiv, sich seinem Un tergebenen nähernd. „Nun, Tribbs," rief er, ihm auf die Schulter klopfend, „ist er Ihnen entwischt?" „Ja, aber es ist auf den Quai hinausgegangen und käme sehr bald wieder. In größter Ausregung eile ich nun auf die Straße, renne hierhin und dorthin, und kein Mensch will den Lahmen gesehen ha ben. Ich gehe wieder in den Gasthof Ben herumgetrieben. Alles umsonst! Ich lasse mir im Victoria - Hotel ein Zimmer geben, bin aber schon in aller den Eindruck eines Schurken, sagen Sie?" bemerkte der Detectiv. „Noch nie haben meine Augen etwas ! Tribbs. ! „Es ist eine böse Geschichte, lieber rend ich den Bahnhof drüben jenseits des Wassers überwache. Diese Reise nach Hull war doch vielleicht nur eine dem Bahnhof auf der anderen Seite des Flusses übersetzen ließ. Hier unterrichtet« «r sich genau über nicht gelungen wäre. Auch mit dem Fahrzeug, das nach Kopenhagen segeln sollte, einem schwarzen, unfreundlichen Verdeck ausgestreckt lag und in/Halb schlaf seine Pfeif« rauchte, gewann er aus," murmelte Carter, den Capitän musternd. „Tribbs hat ganz Recht, diesem Burschen ist Alles zuzutrauen." Der Detectiv lenkte seine Schritt« zur Stadt und schenkte den Juivelier läden seine Aufmerksamkeit, ver- Pfandleihern Besuch« abzustatten. Erst man annimmt, «r halte sich hier in Hulf versteckt. Man weiß, daß er im Besitze einer Menge ungefaßter Diamanten ist, „Jawohl. Ich sehe schon, der Mann ist bei Ihnen gewesen. Die Juwelen gehen mich nichts weiter an, si« waren seine Person wünsche ich Auskunft. Um welche Zeit war er bei Ihnen?" „Vor noch nicht einer Stunde, ein er bei Ihnen war." „Ja, er saß die ganze Zeit über." „Ich dank« Jhn«n, das genügt," sagte des Pfandleihers rasch verabschiedend. Der Detectiv sah auf feine Uhr. Es war halb zwei; es blieben ihm also noch Zwischendeck dieses Schiffes versteckt hielte. Ich hätte Lust, an Bord zu ge hen und «ine Untersuchung vorzuneh -43. K a p i t e l. Ehe der Detectiv an diese Aufgabe „Wer von Euch, Ihr Leute, holt sie holen?" Fahrzeug schoß hinaus in das offene M««r. Es war h«ll«r Mondschein, und das Boot lang« silberglitzernde daß er aus die bevorstehenden Gefahren Der Mond strahlte Heller und Heller als den zu erkennen, der er „Ich darf hoffentlich auf Eure wü thige Unterstützung rechnen, meine „wir wollen treu zu Ihnen stehen." Ihr Muth schien mit sich nähern den Gefahr zu wachsen und der Hin weis auf eine nicht unbeträchtliche Be lohnung mochte ihre Wirkung gleich falls nicht verfehlt haben. Schiffes und Carter brüllt« d«n übli chen Anruf, der dröhnend über das Wasser schallte. Munde blickte über das Verdeck. „Was ist los?" fragte er zornig. „Ich wünsch« den Capitiin zu spre chen." Jetzt kam noch eine zw«ite Person, gleichfalls die Pfeife im Munde, zum Borschein. „Was zum Teufel wollen Sie?" schrie er. „Macht, daß Ihr fortkommt, od«r wir fahren Euch in den Grund." zögerte eimge Augen Der Detectiv, der sich für alle Fälle „So thun Sie, was Ihres Amtes S « G"te m r eine La des Mannes war der Wand zugekehrt. Der Detectiv paclte d«n Schlafenden beim Kragen und schüttelte ihn sehr derb. Wilmot," rief er, „stehen Sie M cht t sich 112 d starrt« Carter in's Gesicht. „Wovon reden Sie, verdammter Narr!" polterte er. „Was habe ich mit Josef Wilmot zu schaffen?" (Fortsetzung folgt.) Noble Schuhe. In ein sehr vornehmes Schuhwaa habe, bereits völlig zerrissen seien. Der Geschäftsinhaber schüttelt den Kopf.— „Wie ist das möglich?" Endlich nach langem Besinnen ruft er aus: „Ah, jetz! Jür die Küche. Suppe von gefülltem Kopfsalat. Sechs bis acht Salat- Minuten in Salzwasser blanchirt, in kaltes Wasser gelegt, ausgedrückt, auf eine Serviette gelegt, mit einer feinen Geflügel- oder Kalbfleischfarce gefüllt, Kohl ra b i oh n e Fleisch. Theelöffel voll Liebig'S Fleischextralt Rinderklops. 1j Phind Ober- Weißwein und einen halben Theelöffel aufgelösten Liebigschen Fleischextrakt hinzu, läßt die Klößchen einige Minu braun gedämpfte Kartoffeln, die mit der Schale gelocht, geschält, in Butter und einem Zusatz von aufgelöstem Liebigs Fleischextrakt lurz eingeschmort und schön braun glacirt sind. Italienische Reissuppe. sel geschnitten und 10 Minuten in Unzen Butter geschwitzt; dann fügt man drei Biertel Pfund blanchirten und sorgsam abgetrockneten Reis, et was Salz und Pfeffer hinzu, verrührt alles 5 Minuten über gelindem Feuer, gießt 1j Quart Bouillon aus Fleisch extrakt auf, läßt den Reis darin auf quellen, thut ihn, sobald er weich ge worden ist, in eine Suppenterrine, übergießt ihn mit einem weiteren K a l bs h e r z. Man wäscht dasKalbsherz rein, schnei det es in zweiTheile und spickt es reich lich mit gesalzenem Speck. Nun läßt man gutes Fett heiß werden, gibt eine kleine Zwiebel, mit ein oder zwei Nel ken besteckt, und das Kalbsherz hinein und wendet es auf alle Seiten. Etwas Fleischbrühe, Essig, Salz und Psesser thut msn nach und nach daran und dünstet so das Herz eine Stunde lang sam weich. Die Tunke muß kurz ge bunden sein und sehr pikant schmecken, deshalb ist es rathsam, dieselbe mehrere Male zu versuchen. TaubenmitGewürz. Tau ben werden in vier Theile geschnitten. Löffel Rheinwein, «in Ei, großes Stück Butter, Citronenschale, englisches Ge würz, Salz, Lorbe«rblatt, Muskat blüthe, Weinessig, geriebenen Zwieback und Wasser nach Gutdünken. Alles wird nun so lang« in einem festg«- schlossenen Gesäß gekocht, bis es weich ist. Dann werden di« Taubtn ange- S«mm«l gewälzt waren, gereicht. Gedämpfte Kalbsleber in Weißwein. Die Leber wird von den Häuten befreit, die Gefäße zu sehr zu zerreißen, alsdann wird die Leber reichlich mit Trüffelschnitzeln gespickt und gesalzen. Inzwischen hat strichen. Nun giebt man an diesen Brei etwas Fleischextrakt und eine halbe Flasche leichten Rheinwein, legt die Leber hinein, rückt das Gefäß vom Feuer und läßt dieLeber nun etwa eine halbe Stunde langsam darin ziehen. Die Sauce wird noch mit 2 Eidottern und einem Löffel voll gut zerquirlter und durch ein Sieb gegossener Sahne verdickt. Schotensuppe mit Bröck chen. Man setzt eine Portion Wur- an, schmort es in Butter weich, gibt man in die Suppenterrine und richtet die heiße Suppe darüber an. 3