Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, May 11, 1899, Page 7, Image 7

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    Europäische Aundschau.
Provinz Brandkiibiir».
Johannisthal. Gelegentlich
eines Hausabrisses b?im Gastwirth
g Monaten Gefängniß und 6VV Mark
Geldstrafe bezw. Ä> Tagen Gefängniß
Feuersbrunst äscherte einen Theil unse
res Dorfes ein. Es sind 16 Gebäude,
Oranie n b u r g. Sein Mjähri
schossen hat sich der Zahlmeister-Aspi-
Acht Jahre stand er beim ersten Garde-
Pritzw a l k. Der Lehrer Wil
helm Rehfeldt feierte sein Svjähriges
Provinz Ostpreußen.
Königsberg. Wegen Unter
schlagung im Amte verwirkte der 30
Jahre alte Postassistent Johannes
Schild aus Tapiau 1 Jahr Gefängniß.
Gumbi n n e n. Als der Besitzer
Brosow aus Warschlegen mit einem
Fuder Holz nach Hause fuhr, kam ihm
ein führerloses Fuhrwerk entgegen. Er
sprang schnell vom Wagen, um es auf
zuhallen, wurde aber dabei zu Boden
Insterburg. Rittmeister Rusche
Brüche beider Arme zu.
Mohrupgen. Der Besitzersohn
Karl John wollte einige vorwitzige
jubiläum beging der Uhrmacher Adolf
Kruse.
Provinz WeMeußen.
Appelwerder. Mit eigener
Lebensgefahr rettete der Lehrer Zielke
den im Dorfteich eingebrochenen Kna
ben Karl Radke.
Altmart. Der Lehrling des
Bäckermeisters Klops mußte den Wa-
Rad berührte, siel dieses um und traf
die Kleine so unglücklich, daß der Tod
aus der Stelle eintrat.
legte das Scharz'sche Gehöft in Asche.
Friese ging in Flammen auf.
Kulm s e e. Das einstöckige Woh
nhaus des Tischlermeisters Hellwig in
fast vollständig zerstört.
Provmz Pommern.
Stelt in. Dr. W. Par^senow,
alter.
Lauterbach. Ein entsetzliches
Unglück hat sich hier ereignet: Die Fi
scher Tegge aus Muglitz und Pähl aus
Stresow waren bei schwerem Schnee
sturm in der Nähe desselben Users
mit ihrem Boote aufgestoßen und
haben es, da es beschädigt war, an
Land gezogen. Während sie sich hier
niedersetzten, um auszuruhen, sind sie
eingeschlafen und in der Nacht erfro
ren.
Stralsund. Einer unserer
ältesten und beliebtesten Mitbürger,
Geheimer Justizrath v. Eckenbrechcr,
Irische und Rüstigkeit.
Provinz Schleswig-Holstein.
Prrvinz Schlesien.
Der Präsident der
Schwarz, beging sem üviahriges
Dienstjubiläum.
Lie g n i tz. Steinmetz Adolf
Frühwirth aus Bunzlau wurde von
der hiesigen Strafkammer wegen Ma
jestätsbeleidigung zu drei Monaten
Gefängniß verurtheilt.
Lüben. Ein schwerer Unglücks
fall mit tödtlichcm Ausgange ereignete
in Groß - Kirchen. Die Leute waren
damit beschäftigt, Rüben aus der
Grube zu nehmen. Infolge des Fro
stes war der Boden hart gefroren und
Steinau. In einem Anfall
Provinz Posen.
Bentschen. In tiefe Betrübniß
ist die Familie des Gutspächters
Prietzel versetzt. Die Ehefrau zeigte
sich schon seit Wochen sehr aufgeregt.
sinn leidet.
Inowrazlaw. Der Major und
Commandeur des 2. Bataillons ves
leute.
Wo^lst ein. Eigenthümer Gu
! Ausgedinger Wilhelm Matschke um's
genaussagen für überführt erachtet und
zu einem Jahr Gefängniß verurtheilt.
Provim Sachlen.
! Magdeburg. Der Generaldt-
rektor der „Magdeburger Feucrversiche-
Erfurt. Erschossen hat sich im
selle Friedrich Böttcher. Arbeitslosig-
Bäcker Emil Reuter auf 2 Wochen Ge
-4 Jahren.
Provinz Hannover.
Ardestorf. Der bei dem Hof
besitzer Plügge in Ardestorf dienende
C arlshöfen. Wohnhaus und
Scheune des Sechtelhöfners D. Wellen
ten.
in der I.Wilstorferslraße hat der Tisch
gen ein Ende gemacht.
Walsrode. Ihr fünfzigjähri
ges Dienstjubiläum als Hausdame
tier Koch Hierselbst. Als Wjähriges
loh am 12. April 184 g bei den Eltern
Provinz Westfalen.
der Weserschifffahrt und Mitbegründer
der Mindener Schleppschifffahrts-Ge
sellschast, im Alter von 80 Jahren ge-
Werdohl. Durch den elektrischen
erhielt dabei den tödtlichen Schlag.
Rliei »Provinz.
Bonn. Am städtischen Gymna-
Frl. Dahn und Frl. Freitag, die Reife
ihm beide Beine abfuhr. Der Schwer
verletzte starb auf dem Transport zum
Hospital.
Remagen. Der Matrose Franz
Schmidt stürzte in den Rhein und er
trank.
Provinz Hessen-Nassau.
Kassel. In unserer Borstadt
Wehlheiden erlitt eine siebzigjährige
Dame, Frau Wittwe o. Ditfurth, bei
einem durch Explodiren einer Petro
leumlampe entstandenen Ziminer
brand solch schwere Brandwunden,
daß sie kurze Zeit darauf starb.
Elsdorf. Ein Kind der Frau
Frank cnberg. Als di« Gat-
Schlüchtern. Auf der Strecke
Mitteldeutsche Staaten.
Otto Zschirpe ist einem Herzschlage er-
d h s Bs'
schwer verletzt wurde der Kutscher
Friedrich Otto.
Sachjen.
Dresden. Der letzte Dresdener
Scharfrichter Heinrich Fritzfche, der
aus Reichenberg in Böhmen, welcher in
der Nacht zum 3. October v. I. in ei
nem Zittauer Hotel feine Geliebte, die
jährige Wirthschäftsbesitzer Ernst
Flade.
Poike tödtlich.
Kötzfchenbrode. In der Be
hausung seines Prinzipals angeb-
Bassin.
Wald he im. Das Ehrenzeichen
für Treue in der Arbeit wurde dem
ter verliehen, welche über 30 Jahre bei
der Firma Ernst Böttger in Arbeit
sind. Vier Monate Gefängniß er
hielt das Dienstmädchen Artner, wel
ches im Februar bei einem hiesigen Re-
Jnhalt gestohlen und im Pferdestall
Hessen-Darinliadt.
gen Wechselfälschung verhaftet werden.
Als der Schutzmann die Verhaftung
hat sich in der Gefängnißzelle erhängt.
Nieder - Ingelheim. Arbei
ter Alois Martin wurde in der hiesigen
Cementfabrik von der Transmission er
faßt und schwer am Unterleib verletzt.
N i e d e r - M ö r l e n. Dieser Tage
waren es 25 Jahre, daß Gemeinderech
ner Peter Jacob Möbs dahier dasAmt
eines Sparkassenrechners übernommen
und dasselbe seither zur größtenZusrie
denheit der Nieder - Mörler Einwoh-
Wahlen. Niedergebrannt ist das
Anwesen des Landwirths und Witt
wers Rhein.
Bauern
München. Es mag selten vor
kommen, daß Zwillingsgeschwister ein
so hohes Alter erreichen, wie die Brü
der Wilhelm und Friedrich Wilhelm
Valentin. Am neunzigsten Geburts
tag des Brüderpaares ist jetzt der
zweitgenannte Bruder aus dem Leben
geschieden. Vermißt wird der 18-
jährige Studirende der Thierärztlichen
Hochschule Friedrich Wagner. Der
Hofopernsänger Bertram, der Gatte
ren verhastet.
Brück. Der bereits bejahrte Leh
rer Hirn ist flüchtig geworden, weil
lichkeitsverbrechen gegen jüngere SchU-
Fischen. Das Wohnhaus des
Kempten. Die sechszehnjährige
die Jller. Das Motiv der unseligen
Mllhldo r f!' Beini Abgehen sei
tin Mooser aus Posten No. 28 von ei-
Wütttemberg.
Besigheim, und dessen alte
Bissingen. Die Schuhfabrik
von Wilhelm Keller ist Nachts abge
brannt. Große Vorräthe sowie 60
Oberzi e g e l b a ch. Bei dem
Bauern Joseph Anton Kloos brach
Feuer welche« das Wohnhaus
Baden.
Aschern. Beim Abbruch eines
Ettlingen Aus der Albthal
Durch das schnelle Anhalten rollte die
chen Nacht im Spital in Basel starb.
Mordversuchs verbüßte.
Untersch » pf. Im Odenwald
Opfer forderte. Der 'Ochsenwirth We-
W a l d k i r ch. Rathschreiber Josef
Nbeinpsalz.
Edenlob en. Hier erschoß sich
der 60 Jahre alteFriedrich Rheinfrank,
Unterhalte. »
hauen verletzte sich der 31 Jahre alte
Brückenwärter Philipp Reiff durch ei
nen Beilhieb den linken Fuß. Es trat
Elsaß-Lothringen.
Alb e n sch wid e r. Die Errich-
Mit dem Bau soll in allerkürzester Zeit
Etvi l l e. Pfarrer Carl Eduard
Zlllch ist im fast vollendeten 83. Le-
Mecklenburz.
Neust a d t. Auf 1 Jahr 6 Mo-
Lldeuburl,.
Oldenburgs Die Einbruchs-
Hof" eingebrochen. Den Einbrechern
fiel der Kasseninhalt in der Gaststube
zur Beute. Ein größerer Raub wurde
Freie Sliidke.
richt wurden der Steward Steinsort
des am 21. December 1898 bei dem
Goldschmied Sack hier verübten Rau
erte die 2öjährige Wiederkehr des Ta
ges, an welchem er die Anstalt über
nahm.
Schweis
Basel. Im Alter von 74 Jah
ren ist I. I. Müller-Pack gestorben,
chard Wolf.
Eggiwyl. Vor dem Gasthof
zum „Löwen" wurde Jacob Gehring,
Grench e n. Der Radfahrer
Herisau. 80 Jahre alt starb
der Lehrer Gottfried Reischach, ein
hat.
starb im Alter von 68 Jahren Musil-
Weggis. Der Fuhrmann Joa-
Otsterrcich-lIIMNi
Alt - Türnau. Bäckermeister
Alois Frenze! pflegte sein Jagdgewehr
im Zimmer hängend aufzubewahren.
Auf bisher unaufgellärte Weise setzte
sich sein zehnjähriger Sohn Alfred in
lB"'hßs ch
Fri e s a ch. Vom Wohnhause des
Fleischhauers Matschnigg, Herrengasse,
brannte der Dachstuhl ab.
Partschendvrs. Distriktsarzt
Jubiläum als Arzt.
Straße den 63 Jahre alten Arbeiter Ro
bert Gräbner. Waimann befindet sich
St. - Pölt e n. Taglöhner Paul
fchen Pettenbrunn und Wasserburg die
Klosterschwester Rudolfine Eckert über
fallen und beraubt hatte, muß dafür 4
Weißkirchen. Im Herbste des
floh nach Rußland? von dort kehrte er
lürzlich nach Deutsch - Brod zurück,
wo er von der Gendarmerie ausge-
Vultmlnirg.
Luxemburg. Eine stadtbe-
Filsdors. Im Anwesen des
10,000 ssrancs.
Eine Rettun g s - M e-
Feuerbach.
JnOran lameszueiner
Pulverexplosion unter folgenden Um
ständen. Eine Frau Cabrera, die an
Zahnschmerz litt, fragte ihren künfti
gen Schwiegersohn nach einem Gegen
mittel und er rieth ihr zum Scherz
Schießpuloer an. Den Rath ernsthaft
nehmend,holte sie einePulverflasche aus
einem Schränke und trocknete dos Pul
rer, da es nicht glatt auslies, in der
Nähe des Osens. Plötzlich ertönte ein
furchtbarer Knall, Möbel und Fenster
flogen in Trummer und ein Brand
Kopf, Brust und Händen so starl ver
wundet, daß sie sich in Lebensgefahr
befindet Tochter und derenßriiu
gefchaf.ft. .
Der Selbstmord de?
Bühnenschriftstellers und Rechtsan
walts Dr. Wilhelm Wolsf in Franl
terschlagung von ca. IVO,OOO Mark
zur Pistole.
< — In Berlin hat sich der
Bersicherungs - Jnspector Born ver
giftet. Ein Bruder des Selbstmör
ders, welcher die Stellung eines gräs
lichen Nentmeisters in Altdöbern be
kleidete, hatte in feinem Amte weit über
IVO,O<X> Mark unterschlagen. Diese
Summe hatten die beiden Brüder in
leichtfertiger Weise an der Börse ver
spielt. Als die Entdeckung dieses Fehl
betrages nicht länger zu verdecken war,
starb der Rentmeister plötzlich vor Auf
regung. Sein Bruder, der oben er
hasche.
DerheiligeßergAthos..
die Gebirgsmasse, die als östliche der
drei Halbinseln der Chalcidice in das
Aegäische Meer vorspringt, berühmt
durch sein Kloster als Wohnsitz von
über 5000 Mönchen, ist von einem Ver
den ist unberechenbar, am empfindlich
sten wurden die Waldungen der Klö
ster Sankt Laura und Sankt Paulus
vom Feuer betroffen. Die Mönche ver
mochten sich rechtzeitig zu flüchten,
sammelten sich unter freiem Himmels
Gebete verrichtend und Psalmen sin
gend, da infolge des heftigen Windes,
der das Feuer begünstigte, an ein Lö
schen oder Lokalisiren des Brande?
nicht zu denken war.
Zwanzig ungültige-
Ehen hat der Bürgermeister der klei
nen Stadt Poelitz in der Nähe von
Stettin geschlossen. Er trat Ostern
1898 sein Bürgermeisteramt an und
nahm zu gleicher Zeit in dem Irr
thum, daß auch das von seinem Vor
gänger verwaltete Amt des Standes
beamten ohne Weiteres auf ihn überge
gangen sei, die Geschäfte dieses Amtes
auf, ohne daß die Aufsichtsbehörde sie
ihm übertragen hatte. Jetzt, nachdem,
er 2V Ehen geschlossen und eine Reihe
anderer Beurkundungen vorgenommen
hat, ist die Sache zur Anzeige gebracht
worden. Sämmtliche Beurkundungen
sind sür ungültig erklärt worden. Das
Amt des Standesbeamten ist dem
Bürgermeister nun übertragen worden.
Damit werden aber die bis dahin von
ihm geschlossenen Ehen nicht gültig.
Vielmehr werden für sie neue Ehe
schließungsacte und neue Beurkundun
gen nöthig. Für die neuen rechtsgül
iigen Eheschließungen hat der Minister
den Dispens von den Aufgeboten er
theilt.
In der Pariser Münze
wurde vor Kurzem ein neues Fllnf-
Francsstück geprägt, das jedoch nicht in
Verkehr gefetzt wird. Nach der unter
den fünf Mächten der Lateinischen
Münz - Union bestehenden Convention
dürfen nämlich neu- Fünf - Francs
stücke nicht geprägt werden. Das frag
liche Fünf - Francsstück wurde nur ge
prägt, um eine vollständige Serie der
neu in Circulation gesetzten Miinz
stücke zu erhalten. Diese von dem Gra
veur Rothy hergestellte Serie besteht
aus Zwei- und Ein-Franc-, sowie aus
. Fünfzig - Centimesstiicken. Das Mo
dell dieser Serie wurde nun auch ver
suchsweise für Fünf - Francsstücke in,
Silber angewendet. Dieses neue Geld
stück trägt jedoch den ausdrücklichen
Vermerk „Essai" aufgeprägt. Es exi
ftirt nur eine äußerst geringe Anzahl
von dieser neuen Münzsorte. Von den
Deputirten besitzt nur M. Chevalliet
ein Stück Dank seiner Stellung als
Budget - Referent. Für Sammler exi
stirt daher nur wenig Hoffnung in den
Besitz eines Exemplars dieser seltenen
Münzsorte zu gelangen.
Ein aufregender Bor
sall ereignete sich aus offener Straße
in Pest. Ein kaum dem Knabenalter
entwachsener junger Mann, der 17jäh
rige Tischlerlehrling Robert Dohna!
gab aus den des Weges kommenden
Gerichtsdiurnisten Franz Müllner vier
Revolverschüsse ab. Sämmtliche Ku
geln trafen, die Kraft der Schüsse
wurde jedoch durch den wattirten Win
terrock, welchen Müllner trug, abge
schwächt, so daß er nur leichte Wunden
erlitt. Der Attentäter ließ sich hier
hasten. In der Polizeicentrale ge
stand Dohnal, daß er die Absicht hatte,
Müllner zu tödten. Ueber die Motive
gab der junge Mann Folgendes z>l
Protokoll: „Müllner war längere Zeit
bei meinen Eltern in Aftermiethe. Er
mußte jedoch ausziehen, da mein Bater
wahrzunehmen glaubte, daß Müllner
meiner Mutler nachstelle. Vor eini
gen Tagen erklärte meine Mutter, daft
sie, falls Müllner nicht in's Quartier
scheiden lassen würde. Das Leid mei
nes Vaters schmerzte mich sehr. JÄ
sah in Müllner einen Mann, der uns
nur Unheil in's Haus brachte, und
faßte den Entschluß, ihn aus dem
Wege zu räumen und den gestörten
Frieden zwischen meinen Eltern nie
der herzustellen." —Als der Attentäter
erfuhr, daß Müllner nur unbedeutcnv
verletzt ist, gab er hierüber seinem Be
dauern lebhaften Ausdruck. 7