6 Kmscr und Edelmann. E» war vor 70 Jahren in der Woche »ach ein ungarischer Edel- Kais«rstadt regkrte damals Zranz. D«r alte Herr bemühte sich vor allen,, möglichst populär zu fem. Gr trug einen alten Hut. sprach den ge meinsten Wiener und schlug nie jemand direct oder barsch «twav ab, sondern stets vertröstend, «damits der Katz nit so weh thut, als wann man ihr auf einmal s.>n .wchwanz abhackt; darum lieber immer nur a bissel, bis er ganz weg ist." Gar nicht wehleidig war der Kaiser dem Aolkssarkasmus gegenüber und sagte stets, absichtlich guimüthig lächelnd: „Schinipsts! Wanns nur zahlt!" In den zwanziger Jahren w.ir be sonders des ungarischen Adels Abstei gequartier in Wien der Gasthof „Zum weiften Wolf" im Wolfsgassel, vom alten Fleischmarkt hinein, und der da malige Wirth war ein besonderer Bie dermann. nämlich zutraulich grob ge gen alle sein: Gäste, wenn er auch auf einen Fürsten stieß. Und vor allem, der Mann war ein eingeborener Wie ner Bürger, also vorneweg ein „rer slixter Kerl", der besonders aus die heit großstädtischer Bildung und Ge riebenheit bcrabsah, und sich jedenfallZ berufen fühlte, solch unberufenem „Landvolk" mit gutem Rath warnend Eines Abends saß nun der eben an gekommene alte ungarische Edelmann im Speisesaal und harrte des Servi ces, als der Wirth eintrat. Er ging gerade auf den Gast zu und ohne die Link« aus der Hosentasche zu ziehen, sagte «r vertraulich herablassende „No; sans auch wieder mal bei uns in Wean? Freut mi! Hoabens gut< Reisghoabt? Jhna ghören ja die vie, kleanen Rappen und das hübsch« Äotzenwvagerl?" „Iva, die ghören mei!"erwiderte dei Alte weiter essend. „Woan ich bitten darf: Mit wen hob i denn die Ehr?" »Bin ich Rimafari, Edler von Tar> nocz und Jezyfalu!" „Gschoamster Diener, Euer Gna darf: Was wollen Er Gnaden dem bei uns in Wean?" .Ei, hab ich solch dertratten schwe ren Proceß, geht der schon Joshr. lang, koann nit zum End kommen Doa will ich denn mit unserm guter König sprechen, ihm den Fall klar aus «inandersetzen, und da er ist so überau gerecht, wird er mir kurz helfen!" „Wer? Unser Kaiser Franzi? No i bitt Sie. gehns mer! Da hätb-n- Jhnen a die Reis ersparen können wanns sonst mehr koa Hosfnunc hoabn." „Nein, hab ich kei andre; abe gloaub ich nicht, daß unser gerechte, „Larifari! Oanhören wird er Sil sreili, sogar sehr geduldig und gnädi und wird Sie um alles ausfragen und dann wird er zletzt fein alte -»Joa. Joa, werdn mer schon machn' sagen aber da wird erst recht nie gschehn!" Das merkte sich der alte Edelmann obgleich er den, Wirthe gegenüber that als glaube er das nicht von seinem , gerechten König", l.i>d als er dann an dein Tags wirklich im bekannter „Eontrolburggange" in der Burg voi dem Kaiser Franz stand, erzählte el diesem ruhig und klar, theils latein theils deutsch seinen Fall. Der Kaisei hörte sehr herablassend gnädig und un ter allerlei: „Hm, hm!" geduldig zi und schloß richtig die Audienz mit d-i »Vertröstung: „Joa, joa. iverdn me Kaum war dies gesprochen, unt schon that der Kaiser die Handbewe gung gnädiger Entlassung, als dei alte Ungar mit ruhiger, doch stark«! „Nein, adergnädigster Herr König rs mir das nit genug; denn woani Euer Majestät sagen: „Werdn me, schon machn", da geschieht nie was hat der Wirth im WeißenWolf gsagt!' „Wer hat das gfoagt?" fuhr dei Kaiser verblüfft, zugl«ich aber auct sehr ärgerlich auf. „Der Wirth im Weißen Wolf hier wo wir Ungarn stets absteigen!" „Schauts den schlichten Kerl an uni fem erzbös Maul!" monologisirte ge wissermaßen der irritirte Monarch «So spricht der von seinem Kaiser woart Du Halluni! Wissens was zrüij in Ihr Gasthaus und sagens der Schwank! von Wirth, jetzt wird abe> just svglei was in Ihrem Processi gschehen, weil der Mensch so frech ist zu soagen, es gschieht nie, woann was foag! Und soagns ihm nur, der Grobian, daß i das gsoagt hob, i, seir Kaiser! verstehns mi?" Und richtig war andern Tags scho, der Proceß entschieden, und der alt. Ungar zahlte ein paar Flaschen To kayer, die er mit seinem Freunde, den aufrichtigen Wirth vom Weißen Wol leerte, der lachend feinen „Kaisei Franzi' leben li«ß. SichereZMittel. Mutter „Ich möchte nur wissen, wie ich Kar veranlassen soll, die Medizin zu neh inen. Wenn ich ihm sage, was es ist nimmt er sie sicher nicht." Vater .Ich werde Dir sagen, was Du thu, mußt. Stell' sie auf den Tisch unl verbiete ihm. sie anzurühren, dani nimmt er sie bestimmt." Ein weiser Richter. Richter: „Wie alt sind Sie?" Fräu lein: „Ich bitt, Herr Richter, ich nämlich, ich glaubt ja muß ick Das heißt " Richter länger Sie zaudern, um Kälter wer, den Sie." Km Winiaturkönigreich. Die Tongainseln sind in mehrfacher Beziehung merkwürdig und interes sant. Es dürfte deshalb eine dan kenswerthe Aufgabe sein, einmal kurz oas zusammenzufassen, was aus den Berichten der Reisenden und Missio nare über dieses lleine Königreich, „die politische Idylle im gärenden Völker getriebe der Siidfee", wie sie ein Rei- I fender genannt hat, bekannt geworden Die Hauptinsel des kleinen Insel reiches Tongatabu ist ein gar schönes, mit Reizen aller Art geschmücktes Flec kchen Erde. Rings umspült vom grü nen Meere, dessen Wellen unruhig und rastlos gegen die flache, schön bewaldete Küste anprallen, steigt das Land von der See aus mäßig empor, fast über all den dichten Teppich einer äußerst üppigen, echt tropischen Vegetation gleichsam mit sich hebend. Aus den niederen Berg- und Thalpcirtieen ra- und beschatten herrliche Erdstellen, die trotz ihrer Fremdartigkeit anheimeln, Kerzengerade steigen die schlanken Stämme, die schönen Kokospalmen in die Höhe, in den Lüften dichte, herrlich geformte Blätterkronen bildend. Da neben tritt der Brotfruchtbaum ziem lich zahlreich aus, die vielgezweigten Palast und Kirche. Aeste weit von sich streckend. Im Un terholz sind Farrenkräuter reich vertre te«! aber es fehlt auch nicht an Blü thenpflanzen, deren dichte Helen und Decken stellenweise farbenreicher nichl gedacht werden können. Hier, wo der sorgenfreie Eingeborene seine Hütte unter einem gütigen Himmel errichtet hat, tritt dem Wanderer ab und zu eine Baumwollen- oder Kaffeepflanze als flüchtiger Culturbote wild entge gen. An den Küsten aber, wo Koloni sten theils vorübergehend theils dau ernd, wackere Pioniere der Cultur und der Civilisation, sich niedergelassen ha ben, zeigen sich dem Blicke ausgedehnte Reis-, Kaffee- und B>aumwollenplan tagen, die ihren Besitzern reichen Er trag abwerfen. Aber dem lieblichen Bilde fehlen auch nicht die Schrecken der tropischen Natur, welche die Werke des Mensch«, mit Vernichtung bedro hen, nämlich Erdbeben und Orkane. Kein Zeuge, keine Feder kann sie in ih rer ganzen Furchtbarkeit beschreiben. Himmel und Erde scheinen in Bewe gung zu sein. Wunderbar großartig ist das Meer in seiner wilden Erre gung. Das Rauschen des Sturmes, dem nichts widersteht, das Krachen der niederstürzenden Bäume, die Aeste, die vom Sturme losgerissen und durch die Luft getragen werden, die wie Kano nenkugeln umherfliegenden Kokos- Tonganisches Haus, nüsse, die Regenströmc. die das Tages licht verdunkeln, das Geprassel einstür zender Häuser, das sind die Erschei nungen, die den Orkan zu einem furchtbaren Naturereigniß machen. Der reiche Wechsel anziehender Na turscenen, die außerordentliche Frucht barkeit des Bodens, die günstige geo graphische Lag-, sowie die hohe Intel ligenz der Eingeborenen haben die Tongainseln zu einem der ausgezeich netsten Gebiete Polynesiens gemacht. Sie führen wohl auch den vielsagen den Namen der Freundschaftsinseln, eine Bezeichnung, die lediglich der Zu vorkommenheit, Liebenswürdigkeit und Berträglichkeit der Eingeborenen ihre Entstehung verdankt. Wie alle Poly nesier sind die Tonganer grvße Freund« von Festlichkeiten, und jedes freudige oder traurige Ereigniß wird gern dazu benutzt, sich einem wilden Taumel hin zugeben. Unzählige Schweine müssen dann dem Fest zum Opfer fallen. Di- Missionare Pflegen allerdings diesen Massenmorden zu steuern, damit diese für die Ernährung der Eingeborenen so nöthigen Thiere nicht ausgerottet werden. Die Bereitung des Schweine bratens, die als eine sehr wichtige Handlung gilt, ist nicht uninteressant, weshalb jvir die Beschreibung hier fol gen lassen. Das mit wohlriechenden Kräutern gefüllte Schwein wird in ein ziemlich tief in den Boden gegrabenes Loch gelegt und mit glühenden Stei nen umgeben. Rings herum werden allerlei Früchte gelegt und das Ganze mit einer zweiten Lage glühender Steine bedeckt. Auf diese häust man Erde zu einem kleinen Hügel, und dann schmort das Fleisch in diesem im provisirten Backofen. Die Missionare fanden viel Entge genkommen bei den Eingeborenen; na mentlich waren es die Häuptlinge, die wie es nur selten andere Herrscher der inselbesäeten Südsee thaten, bereitwil lig das Civilisationswerk der christli chen Mission förderten. Das hat im Laufe der Jahre noch zugenommen, so daß Tonga heute zu der best geordneten und best verwalteten Inselgruppe von ganz Polynesien, Melanesien und Ml kronesien gehört. Der alte Gottesdienst ist jetzt so gut wie verschwunden, ob gleich die Tonganer ursprünglich ihren Göttern sehr zugethan waren. Sie hatten deren einige Hundert, an deren Spitze eine Gottheit stand, deren Re präsentant auf Erden der Tui Tonga, eine Art geistlicher Herrscher war. Von den übrigen Göttern war einer der Be- der Reisenden, ein anderer der muthige Meeresgöttin und einen Gott, der die Inseln auf seinen Schultern trug und sie schüttelte, wenn ihm die Last zu' schwer wurde. Die Priester dieser zahlreichen Gottheiten haben na türlich dem Eindringen des Christen thums hartnäckigen Widerstand entge gengesetzt. Der Tui Tonga selbst ging erst sehr spät zum Christenthum, und zwar zum Katholizismus über. Was die staatlichen Verhältnisse betrifft, so steht dem König zur Seite ein Kabi netsrath, gebildet aus den Gouverneu ren der Provinzen, den Ministern und dem höchsten^ Justizbeamten. Die Mi lich, einem höchst seltsamen Institute, das wenigstens alle zwei Jahre einmal im Juni zusammentritt und in dem es ganz vortreffliche Redner geben soll. Sie besteht zur Hälfte aus Häuptlin gen, einer Art Pairs, die der König ernennt, und deren mit dem Landbesitz ! zusammenhängende Würde erblich ist. Die andere Hälfte der Kammer wird alle fünf Jahre von denjenigen männ lichen Mitgliedern des Voltes ernannt, die über 21 Jahre alt sind und irgend welche Steuern zahlen. Diese gesetz gebenden Herren dürfen sich nur in der Hauptstadt Halnalafa versammeln, wo sie bei zehn anwesenden Mitglie dern, von den 4V vorhandenen, be- Tonga - Mädchen, schlußfähig sind. Der König ist Ober befehlshaber des Heeres. Drei weiße Jnstructeure, ein Deutscher, ein Eng länder und ein Amerikaner, haben dem Könige von Tonga ein kleines stehen des Heer von S Mann herangebil det. Noch immer ist der Wahlspruch „Koe olna no toga to lola Tafiea", d. h. Tongo für die Tonganer. der das Wappen des Reiches (in vierfach ge theiltem Felde eine Krone, eine Taube, drei Sterne, drei Schwerter für die drei Archipele) ziert, der leitende für Tonga. Dementsprechend sind die Landverhältniffe die konservativsten; die je in dem Lande geherrscht haben. Laut Verfassung soll niemals ein Fuß breit Landes von den gegenwärtigen Besitzern verlauft, sondern nur auf 99, S 0 oder 21 Jahre verpachtet werden. Eigenthümer des Landes ukd selbst der Ortschaften sind die Häuptlinge, bei denen deshalb das Erbrecht gleich dem des königlichen Hauses geregelt ist. An Tonganer dürfen sie ihr Land ohne Kiiste von Lifuka. weiteres verpachten. Wollen sie es an Fremde leihweise abgeben, so müssen sie der Regierung zuerst davon Anzeige machen, „damit die Tonganer nicht in die See getrieben würden," wie die Verfassung sehr eindrucksvoll sagt. Impertinent. »Aber du bist a' nett's Hunderl!' „Wer hat Ihnen erlaubt, mit mei nem Hund zu sprechen?" Laß dein Licht immer hin leuchten,' doch sieh' zu, daß dein Schatten nicht auf einen deiner Vorge setzten fällt. Bekräftigung. Kunsthänd ler: „Wie, das soll kein echter Tiziar sein? Gerade bei diesem Bilde soll Titian den Ausspruch gethan haben Jetzt will ich mal einen echter Tizian malen." Sa Igen hunio,. Amtsrich ter: „Angeklagter, Sie scheinen unver besserlich zu sein. Sie stehen nun schon seitdem ich Amtsrichter bin. das zwölf te Mal vor mir." Angeklagter (ein fallend): „Ja, was kann ich denn da für, daß Sie inzwischen noch »ich avancirt sind!" Weißenstepkan. Unter den Nachbarstädten der baye rischen Residenz nimmt das nördlich von München gelegene Freising eine hervorragende Stellung ein. Als München „noch in den Windeln lag," residirten in Freising schon Bischöfe, die hier weltliche Macht wohl zu wah ren wußten, wie aus der historischen Thatsache, daß der Gründung Mün chens eine Fehde zwischen dem Bischof von Freising und Heinrich dem Löwen voranging, entnommen werden lann. Freising wie das auf dem nächsten Hügel gel:gene Weihenstephan dürsten bereits zur Zeit der Römerherrschaft bevölkert gewesen sein. König Pipin soll hier geweilt und in der Nähe ein Jagdschloß, sowie die erste Kirche in Weihenstephan gebaut haben. Damals hatten sich Benediktiner mönche an dieser Stelle angesiedelt? genau« Nachrichten über ihre Thätig keit finden sich jedoch in den Archiven nicht vor. Es wird nur berichtet, daß Bischof Hitto seine Fürsorge wiedei Laboratorium, dem verlassenen Weihenftevhan zu wendete und im Jahre 830 ein Kolle giatstift mit einem Propste und sechs Kanonikern errichtete und entspre chend dotirte. Im Jahre 1021 wur den aber diese Religiösen von Bischof Engelbert nach St. Veit versetzt und die Benediktiner neuerdings in ihre altehrwürdige Heimstätte Weihen stephan eingeführt. Unter den gelehrten Mönchen ent wickelte sich Weihenstephan, wie dil Chronik berichtet, zu einem an geistige, Bedeutung dem nebenliegenden Frei sing ebenbürtigen Sitz der Wissen schaft. Das den Klöstern so verhäng nißvolle Jahr 1803 setzte jedoch auch der Thätigkeit der Benediktiner ein Ziel; das vormalige Kloster wurde Staatseigenthum und als solches den Zwecken des theoretischen und prakti schen Landwirthschaftsunterrichts dienstbar gemacht. Die LandwirthfchaftsschuleWeihen stephan erwarb sich bald einen bedeu tenden Ruf, der ihr Schüler aus den entferntesten Ländern zuführte. Di- Errichtung einer eigne» Brauereischuli vergrößerte den Zuzug nicht wenig und je mehr die Fortschritte der Wis senschaft den landwirthschaftlicher Zwecken dienstbar wurden, desto meh, gewann die Anstalt an Lehrstoff, unt es mußte natürlich die weitere räum liche Ausdehnung, die Bermehrum der Lehrkräfte und Lehrmittel vorge sehen werden. Di« bayrische Staats regierung wandte ihre volle Fürsorgi der Anstalt zu und erhob die bisherig, landwirthschaftlichk Schule endlich züi Königlich bayerischen Akademie süi Landwirthschaft und Brauerei, womi! dieselbe den Rang der bayerischer Hochschulen erreichte. Im abgelause nen Studienjahr bestand d«r per aus 20 vortragenden Fachlehrern dem ein entsprechendes Berwaltungs Personal zur Seite stand. Die Aka demie wurde von 123 Studierender besucht. Außer den zahlreichen Bor lesungen und Uebungen im Rahme, des akademischen Lehrplanes fander noch Spezialkurse statt, und zwar Molkereikurse, ein Jnsormationskuri für Beamte der Militärverwaltung be Hufs Erwerbung der Kenntnisse, dii zur Beurtheilung der von der Land wirthschaft «rzeugten Proviantmitte nothig sind? ferner ein brautech»ifch«> Lehrkurs, der von 68 Interessenten b sucht wurde, endlich ein br«nn«reitech mfcher Lehrkurs mit 31 Theilnehmern Die Akademie verfügt über praktisch Lehr- und Hilfsmittel in großer Zah und vorzüglicher Beschaffenheit. Di, Oeionomie besteht aus einem Haupt hofe und zwei Borwerken mit 7S? Tagwerk Gründen vtrschiedener Art die Gartenbauschule, Baumschule unt Gärtnerei umfaßt circa 32 Tagwerl Fläch«: außerd«,» sind noch zu erwäh nen ein ökonomisch-botanischer unt Hopfengarten mit 1,86 Tagiverk unl ein Park n«bst Anlagen am Berghanc mit 16,30 Tagwerk. Die Gebäude dei Akademie sammt Hofflächen und We gen decken einen Flächenraum von 4.A Tagwerk? sind hoch, luftig unt derselben bildet das torium, dessen Größe und Ausftattunc den Fachmann entzücken und den Laien Bewunderung abnöthigen müs sen. Daß sich die Hörsäle nicht nui durch ein freundliches Inneres aus zeichnen, sondern auch einen herrlicher Blick über die Liegenschaften und nack Fr-ising zu biete», ist bei der bohen isolirten Lage des Gebäudes natürlich Niemand wird es verarg«», wenr man behauptet, eine ganz hervorra g«nd« Stellung im wirthschaftlich«r Leb«n nehm« di« Brauerei ein. Eim staatlich« Brauschult In Bayern muß sich ja immer auf einer achtunggebie tenden Höhe halten, und demgemäß können die Einrichtungen derselben nur mustergültige sein. Was die mo derne Technik und die praktische Er fahrung vorschreiben, findet sich im ganzen Betrieb« angewendet. Ein Brauh a l l e. Gang durch das Kesselhaus, durch das prächtige Sudhaus, durch den Kühl raum, die Pichhalle und die Schäffle rei muß den Fachmann wie den Laien befriedigen, in letzterem außerdem die angenehme Zuversicht erwecken, daß mit solchen Mitteln ein ausgezeichnetes Getränk erzeugt werden müsse. Wei henstephan hat schon zu verschiedenen Malen in Zeiten des Mangels die Stellvertretung des Königlichen Hof bräühauses in München übernehmen müssen und nach Urtheil des sachver ständigen Publikums mit vollen Ehren bestanden. Vom Dache des Sudhauses aus ge nießt man bei guter Witterung eine entzückende Aussicht auf die Berge. Ein Münchener von echtem Schrot und Korn, dem ähnliche Aussichtspunkte Lagerleiter, günstiger zu Gebote stehen, würde viel leicht sagen: „Mir ist die Aussicht auf ein gutes Bier lieber!" Der Blick von der Ebene aus auf Weihenstephan mit Frcising ist jedoch ein in landschaftli cher Beziehung so lieblicher, daß man ein ordentliches Verlangen verspürt, die Hügel zu besteigen, von denen der ehrwürdige Dom in Freistng von ver gangenen Tagen und der qualmende Kamin in Weihenstephan vom ruhelo sen Getriebe der Jetztzeit erzählen. Fctischdicnst iu Afrika. Mehr und mehr beginnt der „dunkle Continent" sich zu lichten und der grauenhafte Fetischdienst mit seinen Menschenopfern weicht der christlichen Religion. Die Neger glaubten wohl an Gott, doch betrieben sie eine Art von Teuselscult, weil sie den Bösen durch Opfer zu besänftigen hofften. Zahl reiche hat dieser Cult, der in Jtolo in der englischen Eolonie von Lagos an der Beninküste eine be sondere Stätte hatte, gefordert und wenn solche Gräuel auch heute nicht mehr stattfinden, so gibt es doch noch Leute, die Augenzeugen derselben ge wesen sind. In einem Haine von Jtolo stand noch vor wenigen Jahren der be rüchtigte. dem Kriegsgotte Ogun ge- Ogun's Baum. weihte Baum. Menschenschädel, die an seinen Stamm genagelt waren, und andere Trophäen verkündeten laut ge nug die grausigen Opfer, welche diesem Fetischbaume dargebracht wurden. Als die Missionare diesen Baum fällten, schauten die abergläubischen Neger mit Furcht und Entsetzen zu, in der sicheren Erwartung, daß Ogun die .Frevler" mit flammendem Blitze er schlagen würde. Moderner Märchen schluß. „Sie heiratheten sich nicht und lebten nachher noch lange Jai)re glücklich und in Freuden." Combination. Ella (fünf jährig, deren Mutter für den Abend vier Lieutenants eingeladen): „Du, Mama, wann ist denn heute Abend die Fütterung der Raubthiere?" Mama „Wie sagst Du?" Ella: „Nun ja. die Dora nennt Offiziere immer Radfahr Hinderniß. A.: .Sie haben das Radfahren ganz auf gegeben?" B.: .Ja. wissen Sie, der Sport wird einem durch zu viele Hin dernisse und Widerwärtigkeiten verlei det." A.: „Verstehe, schlechte Wege, polizeiliche Ehitane. häufige Reparatu ren, Unfälle " B.: „Ja und dann der Gerichtsvollzieher!" Eupido auf der Wage. „Liebe ist leichter als ein Schmetter ling," wie jeder geschickte Zauberkünst ler dem staunenden Publikum ->, I oeulo» zu demonstriren vermag. Die Zuschauer glauben nicht ihren eigenen Augen trauen zu diirsen und doch sehen sie, wie auf der Schale einer aus der Buhne stehenden Wage ein als Liebes gott posirender Knabe von einem win zigen Schmetterling hoch in die Lust geschnellt wird. Um die Zuschauer zu überzeugen, daß Alles mit rechten Dingen zugehe, stellt der Prestidigita teur die Wage erst zusammen, nachdem er einem Jeden gestattet hat. die ein zelnen Theile zu prüfen. Die Wage besteht aus einer mächtigen Säule, in deren oberem Ende auf einer scharfen Kante der Ballen ruht? an letzterem hangen die Schalen in Schnüren oder Ketten herab. Nachdem die Aufstel lung der Wage erfolgt ist, ersucht der Zauberkünstler irgend einen Zuschauer, sich behufs Prüfung derselben auf die Bühne zu bemühen. Der Betreffende stellt sich auf die eine Wagschale, auf die andere werden die entsprechenden CupidoundSchmetterling. Gewichte placirt und dadurch jeder Zweifel an der Richtigkeit der Wage beseitigt. Nachdem die Gewichte ent fernt sind und der gewogene Zuschauer seinen Platz wieder eingenommen hat, erscheint ein als Cupido costümirter Knabe auf der Bühne. Das Kerlchen tritt auf die eine Schale und diese sinkt laum aber placirt der Magier auf die andere Schale einen Schmetter ling, so geht diese hinunter und Cupido wird in die Höhe geschnellt. Wird der Schmetterling entfernt, so sinkt die Schale mit dem Cupido wieder. Wo rin besteht nun die Lösung dieses Räth sels, das allen Gesetzen der Physik Hohn zu sprechen scheint? Alles geht aus natürliche Weise zu, den Augen der Zuschauer freilich verborgen. Die Säule der Wage ist nämlich hohl und enthält in ihrem oberen Ende ein konisches Getriebe, welches mit einei in der Höhlung befindlichen Stange in Verbindung steht. Das in der Mitt des Wageballens befindliche Loch ist nicht kreisrund, sondern oval und da rin steckt ein Stift fest. Es liegt aus der Hand, daß jede Bewegung diese- Stistes sich dem Wagebalken mittheilt Lösung des Räthsels. Bei dem Zusammensetzen der Wag wird nun dieser Stift durch ein Lock in dem konischen Getriebe, das den Zu schauern selbstverständlich nicht gezeig wird, gesteckt und die „Hexerei" kam beginnen. Unter dem Podium sitz ein Gehilfe des Zauberkünstlers, wel cher mit einem Hebel die in der Säull befindliche Stange, welche für dai konische Getriebe als Welle dient, dreh und dadurch eine schaukelnde Bewe gung des Wagebglkens nach Belieber hervorbringen kann. Auf bestimmt! Signale bringt er die eine oder die an dere Schale zum Sinken, ganz wie ei zum Hervorbringen der Täuschung er forderlich ist. Rettung A.: „Kürzlich fiel der Isidor Rosen zweig in's Wasser sein Freund, de Moritz Veilchenblüh. aber rettete ihn!' 8..' „Hat er ihn herausgezogen?" A.: „Nein, er kann ebenso wenn schwimmen wie der Rosenzweig abe' vom Geschäft hat er mit ihm gel pro chen, und weil der Isidor Rosenzwex so viel mit den Händen redet, hat e! wieder herausgear Weiblicheßegründung Gatte (auf dem Wege zum Bahnhof vorwurfsvoll» i „Daß Du nun dock die theuere Badereise machst, wo Dr kerngesund bist?!" Gattin: „Abei Männchen, mich schüttelt ja förmlick das Reisefieber." 3«7 st rtu k. Fräulein (alt und häßlich): „Ich habe vor, dem hiesigen Verfchöncrungs- Verein beizutreten." Professor (in Gedanlen): „Glauben Sie, daß es etwas hilft?!" Höchster Ehrgeiz. Max (weinend): „Papa, die Jun gens in der Schule haben mich ge schimpft; sie haben gesagt, D» seist ein Protz!" Vater (stolz): „Was, Protz haben sie g-sagt! (Zu seiner Frau): Da siehst Du, Kathi, wie hoch wir schon stehen in der Achtung der Leute!" Der Arme. Photograph (zum Herrn): „So. bitte, jetzt ein freundliches Gesicht!" Herr (den seine Schwiegermutter be gleitet): „Bitte. Mama, lassen Sie mich S Minuten allein!" Modern. „Weißt Du, Edgar, zu liebenswür dig darfst Du Dich mir gegenüber in der Oeffentlichteit nicht zeigen, sonst denken die Leute am Ende, ich wäre nicht Deine Frau!" Im Zweifel. Studios»; (der sich 200 Mark von seinem Onkel geborgt hat und auf der Postanweisung liest: „Aus Wiederse hen!"): „Meint der jetzt mich oder die 200 Marl?" Aus einem modernen Ro man. Im Nu hatte der Gendarm per Rad den Dieb eingeholt und in Fesseln ge- Rache radelt schnell!""'' Leider! „Was wißt Ihr Männer denn von Damenlleidern?!" „Den Preis!" Zeichen des Ver kehrs. A.: „Wie. Sie haben sich -erheirathet?" Dame (die eine Welt mndreise gemacht): „Ja. in Konstan inopel lernte ich meinen Mann kennen, n Bombay gab er mir den ersten Kuß. n Japan haben wir Verlobung ge etert und in San Francisco war die Hochzeit!"