2 Z>er Hraum. «o» Mathilde flcldern.Rvls. ' Nacht, graust Nacht! lein Stern- Icin am Himmel, undurchdringlich« «nwirsches Spiel. Und w der Stube einer einsam stehenden Hütte liegt ein Weib auf den Knieen, und ihr Antlitz birgt sie in die Bettkissen ihres das schwerath «nend und geschlossenen Augen da schluchzet laut. Stiller und still«r wurde endlich ihr Weinen, und leiser, leiser die Athemzüge des Kindes. Es war Margarethen, als ioehe ein sich körperfreier. Plötzlich drang «in Lichtschimmer durch di« N«bel, sie zer flossen gleich Dunst, und Margarethe wähnte in einer Kapelle zu stehen, in welcher viele Lichter auf einem Altare flammten. Betend lagen ringsum viele Leute auf Knieen, und in bettlein, darauf ruhte ein Kind. Margarets wollte aufschreien und hmzueilen, denn.sie glaubte, es sei ihr Kinh, doch des Traumes Bande hi«lten sie zurück, und ihr Schrei er stickt«. Jetzt sah sie «rst, daß es nicht ihr Ach wie schön wcren dieses Kindes Züge! wie tieblich, wie sanft! Wehe! auch nach diesem streckte der unerbitt- Ätheinzüge des Kindes." —O! das Busen. di« höh« bleiche Frau, bald auf das sterbende Kind gerichtet. Ja, Wun der! sie sehen nicht den hehren licht des Bettlcin steht. Wie ist sein Ant- Wille, sondern Dein Wille geschehe; willst Du mir nicht das Geschenk las sen, welches Du mir gegeben, Allbarm- Stert«: „Großer Gott, Du hast mich welch« Du uns sendest. Aber Dan!, heißen Dank, daß Du sie mir erspart m.r me,n«n Liedling gelassen .was könnte der Kerl in unserem Ge schäft mit seiner Fingerfertigleit ver dienen? schade um das Talent!" A.: „Also, es ist alles abgemacht, wir Woche/' Frl. B.: „Habt Ihr denn schon eine Wohnung?" Frl. A.: «Nein, erst kommen doch die Hauptsa chen; zunächst haben wir uns ein Tan dem gelauft." , . Zm Angesicht des Hoves. Eintönig schlägt der Regen gegen Im Wagenabtheil erster Klasse sitzen zw«i Damen, Mutter und Tochter, ein nicht wagen der Mutter gegenüber. „Dein Vater ist so gut wie todt. Frage nie wieder nach ihm," hat die daß sie schläft. wird. Ist gleich der Mann, dessen Na gen Zeilen entfaltete eine Visiten karte des Todes däuchte «s ihr: „Ag nes! Ich stehe ml der Schwelle des Jen sehen ! Bruno v. Hossencamp."^ Der Geleitbrief des Direktors der Anstalt, in welcher ihr Mann sich be stolz geschürzten Mund zuckt es ver- Mitte der Dreißig in ihrer Vollkraft sieht ihre stolz gehobene Gestalt in dem hellseidenen Morgengewande und ihre Handbewegung, da er ihr näher treten will, als streife sie etivas Unreines von sich ab. Daraus war er fortgestürzt. Noch einen Brief hatte er geschrieben, einen heißen, flehenden Brief um Ver gebung, mit der wiederholten Betheue- Stimmung für den Augenblick gercizt. Daß er sie später schroff zurückgewie- (her Art sie auch sei! Sie hatte ihm terfestigteit hatte sie es damals ge nannt: Man muß confequent sein! Sonderbar! Ist es nicht gerade, als müßte sie sich vor sich selber vertheidi gen? Er hatte nun einmal ihre Liebe getäuscht, getödtet, und die Liebe „ist etwas Heiliges", will sie ergänzen und muß an das Apostelwort denken: „Die gewurzelt und den Gedankengang be einflussend doch solche Sprüche im Kopfe sitzen. Ja, nach dem Buche der Bücher hätte sie ihn dann wohl nicht gelitbt. Hand" geht ihre Erinnerungen zurück. Wie aus der Vogelperspektive schaut sie auf ihr vergangenes Leben. Es war der dritte Winter, den sie «ms Besuch bei einer Tante in der kleinen Residenz gönnen, wie er sagte. Offenbar belu stigte ihn das kleinstädtische Thun und Treiben. Er kritisirt« und glossirte Menschen und Verhältnisse in der un genirtesten Weise. Man war nie sicher vor seinen lustigen Bosheiten, aber man schätzte sich glücklich, wenn er zusagte. Er hatte den Ruf eines Don Juans. Allein was schadet das einem jungen Als sie ihn das erste Mal sah eZ war auf der Straß« blitzte er sie mit seinen dunk«lblau«n Augen wie «r -thtte. Kurz darauf begegneten sie sich in der Gesellschaft. Da wußte er ihren Freundinnen viel Schmeichelhaftes zu sagen, während er sie kaum beachtete. Die nöthigen Worte der Höflichkeit, mehr hatte er nicht für sie. Ungeduld. War es Trotz, verletzte Ei über sie gekommen, triumphirender Stolz schwellte ihr das Herz. Ihr war er zugefallen! Sie hatte es verstanden, Liebe gewesen, bräutliches Glück? „Ge sättigte Eitelkeit," sagte der Ankläger Eitelkeit geschwelltes Herz! Sie hatte müthignr Bitten. Etwa aus Liebe? Aus tödtlich verwundeter Liebe? „Aus tödtlich verletzter Eitelkeit," sagte ihren Körper: „Dem Todet" Durch wessen Schuld? Nein, nur das nichi! Nur diese Schuld nicht auf ihr Gewissen! Sie rang die Hände ineinander und preßte sie auf's Herz. „Barmherzigkeit!" flü sterte sie, „großer Gott, Barmherzig keit! Laß ihn leben! Erhalte ihn mir! Ich will Alles sühnen, zu sühnen ver suchen!" Und dann brachen sich die Thränen unaufhaltsam Bahn. Als Eva gegen Morgen erwachte, fand sie die Mutter ungewohnt bleich, Auf ihr« Frag«, ob die Mama gut ge schlafen, erhielt sie «in in Zärtlichkeit bebendes „Danke, mein liebes Kind" zur Antwort. Da schlang sie leiden schaftlich die Arme um den Nacken der Mutter und wagt« es, aus sich heraus zugeh«n. „Meine arme, liebe Mama," sagte sie, „es wird ja Alles noch gut w«rd«n, und Papa wird nicht sterben!" „Vielleicht ist Gott um Deinetwillen gnädig, mein Kind," flüsterte Frau von Hassencamp und lüßte sie auf die Stirn. Als der Zug in K. eintraf, harrte schon der Anstaltsdirector ihrer mit dem Wagen. Während sie, langsam aufsteigend, durch prachtvollen Laub dem Essen!" Endlich ist auch das überstanden und sie geht mit Eva an der Seite des Di scm Augenblicke fühlt sie, wie ihr die Kraft schwinden will. Sie wendet sich nach Eva zurück: «Geh, küsse Deinem Ein halberstickter Jubelruf aus Männerbrust, den sie nie vergessen wird. sieht sie ihn, edelschöne Gesicht mit Eva's Schultern hinweg ihr die Hand entgegenstreckt, hört wie aus der Ferne seine weiche, tiefe Stimme: „Ich danle Dir, Agnes!" „Agnes, mein Weib, mein schönes W«ib," flüsterte er, neigt sich leise über die Weinend« und küßt ihr reiches Silbstanklagen stammelnd. Beruhigend, tröstend spricht er ihr zu. Vor seiner Milde schmilzt der letzte Rest ihres Stolzes. Jetzt erst empsin uneingcstandene Sehnsucht in ihr nach Seufzer ab: „O Gott, noch dieses Glück ihre Thränen versiegen, „Bruno, Du darfst, Du lannst, Du wirst nicht ster ben! Oh ich wollt« Dich ja nicht Er lächtlt«. „Glück schatxt nicht!" sagt« «r mit tiefem, zärtlichem Ton«. „Ich danle Dir, Agnes! Aber j«tzt wol len wir das Kind wieder hereinrufen. Ihm wird die Zeit schon lang gewor den sein." es rächt sich eben Alles im Leben!" müssen für die Ihren leben! Ist sie denken, es havdelt sich nur um «ine Untersuchung. Die Folterqual der Angst aber soll ihnen erspart blei- bleich. „Täuschen Sie mich nicht," sagte sie tonlos. „Es handelt sich nicht um eine Untersuchung! Die Operation soll stattfinden. Aber seien Sie ru hig, wir sind gefaßt. Nicht wahr, Eva, wir thun Papa den Gefallen unt> sa- Voden berührend, die Hände ineinan d:r gekrumpft. „Großer Gott. Erbar men!" Weiter vermochte sie nichts zu denken. Ab und zu entrang sich ein Stöhnen ihrer Brust, ein tiefes Athem holen in namenloser Qual. Wie viel Zeit sie so zugebracht, sie wußte es nicht. Da klopfte es. „Gnädige Frau," rief die Direktorin draußen vor der Thür, Frau von Has sencamp hörte den Jubel im Tone Her- Sie richtete sich auf und öffnete. „Es geht gut! Ueber Erwarten gut!" klang es ihr entgegen. Da schwanden ihr die Lebensgei ster. „Was ich in jener Stunde gelitten, Bruno," sagte sie ihm später, „kann ich Dir nicht beschreiben. Aber ich glaube, die eine Stunde hat Vieles in meinem Schuldbuch ausgelöscht. Ich hätte auch an Gott verzweifelt, wenn ich Dich hätte verlieren müssen, nachdem wir uns eben wiedergefunden, Seele zu Seele, im Angesicht des Todes!" Die Lügenmafchint. Allabendlich versammelte sich im „weiften Hecht" eine Tafelrunde, die in gemüthlichster Weise die Feierstunden auszunützen verstand. Zuerst wurden politische Ereignisse und Tagesneuig keiten besprochen, dann wurde der fröh lichen Unterhaltung das Feld geräumt; etwas Weniges wußte immer irgend Einer zu erzählen, und wenn eine Stockung eintrat, war der Förster Duselberg stets bereit, in die Lücke zu treten. Er bot dabei die übliche Jä gertost; aber man ließ sich seinen „Aufschnitt" gerne bieten, weil er ge wöhnlich mit einer Fülle von Humor gewürzt war, der das Ganze genießbar machte. Hie und da erzählte er eine Geschichte zweimal, und da passirte es ihm nicht selten, daß er das zweite Mal die Ereignisse anders darstellte, als das erste Mal. Wenn man ihn dann dar auf aufmerksam machte, pflegte er mit unbeugsamem Eigensinn zu behaupten, daß er so und nicht anders gesagt habe. Eines Tages tras in dem Städtchen ein Unternehmer von Schaustellungen zeigte und mit dieser Neuheit nicht ge ringes Aufsehen erregte. Die Tafel runde unterhielt sich Abends lebhaft über die so eigenartig« Maschine, deren Leistung über den Horizont deZ guten Försters weit hinausging. Man er klärte ihm nun, daß die Maschine im Stande sei, eine ihr erzählte Geschichte nach Wunsch wieder zu erzählen und veranlaßte schließlich den biederen Du selberger, den Versuch zu machen. Er bei welcher er in einer halben Stünde genau 26 Stück geschossen, während der herrschaftliche Jäger kaum 10 auf die Strecke gebracht habe. Diese Ge schichte solle er in den Phonographen hineinsprechen. Als der Apparat ge bracht wurde, sah sich der Förster die Sache zuerst an und als er bemerkte, daß die Maschinerie so unscheinbar beisammen war, besann er sich nicht Zweifel darüber auszusprechen. Zufälliger Weise tras ein paar Tage später sein College, der herrschaftliche Jäger, Abends im weißen Hecht ein, und ein boshafter Sischgenosse brachte das Gespräch sofort aus die berühmte Fasanenjagd. Der Förster wurde sehr verlegen und als man von den 25 wurde Duselberg wild und behauptete, daß er nie von 25 Stück gesprochen, sondern eine ganz andere Zahl erwähnt habe. Es entspann sich eine lebhafte Discussion, die ihren Abschluß in dem Beweisversahren finden sollte,das nun den Phonographen herbei; es wurden Ohrenzeugen als Schiedsrichter ge wählt und nun erhielt die Marine deutlichster Weise und der Förster schien überführt. „Die Garde stirbt und ergibt sich nicht" so heißt es be kanntlich. Auch Duselberg ergab sich nicht; er that ein paar mächtige Züge aus der Tabakspfeife, schüttelte den Kopf und sprach im Tone der höchsten Entrüstung: „Jetzt, das muß ich sa gen: 's ist bald nicht mehr schön auf strahl, für das Pflänzchen Mitttlmii- Wiener Z>amen - Gafe's. mer, besonders wenn es von seinen Renten lebt, den Kaffee nicht außer Hause trinken, nicht auch in den unter- ner gibt's ka Leben, ohne Männer keine Freud'," heißt's ja im Liede. Die Damen rückten wieder zwischen die fast überall wieder hergestellt war. Aber das Damenkaffeehaus blieb doch. Jm Anfang hatte dies Alles sehr dei/zierlich«n Händen zu halten, und die Naivsten, welche zwar einen Husa ren von einem Infanteristen, aber Eifer auf den Prätorius und ähnliche Schach - Lehrbücher. Du Eifer hielt aber, wie bemerkt, nicht vor. So kam man bald was vorsetzen, was er, den Kopf voll Politik oder Geschäfte, mit Todesverachtung hinunterwürgt. Aber nicht ein „Gupf" des besten Obers schaumes (Schlagsahne) prangt, so schlagen sie einen Lärm, als ob die Kel lmuß, der gar keinen Ueberblick gestat tet. „Ueberblick!" Das ist die Haupt sache. Sehen und gesehen werden. Es Fensterecken geradezu häuslich einrich ten und auf ihren Plätzen „ehnder ver- schimpeln", bevor sie dieselben vor der Dämmerung räumen würden. Wo Venus ist, ist Mars nicht weit. Vorposten der bewaffneten Macht ste hen überall. Sie unterhalten lebhaf- Rolle spielen muß. Die Hauptsache ist der lnitter'n Lad'" (das beste Kleid), wohlgenährte alte Fräuleins, die den delsangestellte, oder Geschäftsleute, die ihren Magen mit einer „Melange" über das mangelnde Mittagmahl hinweg täuschen. Das ist aber Werkeltags- Publikum. Den richtigen Eindruck ge lebenslustige, heitere, sorglose und ten will. „Jessas! Wiar lang bleibt Merkwürdige» Recht. In der Gegend von Ed«a (Deutsch sechs Jahr« alt ist. Der Kaufpreis ist G«ld aus P 125 bis berechnen. Hllftentuch von besonderer Form tra gen. Auch das Sclavenrecht ist be merkenswert!), indem die Sclaven ge- Rechtsgedingen und Dorfversammlun gen ausgeschlossen, sonst aber in nichts behindert sind. Bei allen, Freien wie Sclaven, ist der Vater verpflichtet, dem ehemündigen Sohne ein« Frau zu kau fen. Stark entwickelt ist das Gefühl der Zusamm«ng«hörigkeit bei d«r Sippc. Es b«kund«t sich namentlich in Fällen vonßerschuldung durch gemein schaftlich« Haftung der Verwandten, oder btiMordfällen durch Sippenrache, ivcnn nicht nach afrilanisch«m Brauch der nächste Anverwandt« des Ermor deten durch eine Sühne in Weibern oder Schafen beschwichtigt wird. Mi- Auch «in Erfinder. Frau A.: „Ihr Mann ist ja wohl ein Erfin der?" Frau B.: „Ja, einige von den wenn er Nachts um 1 Uhr nach Hause kommt, sind in ganz Deutschland ve»> breitet."