JuMilSMue. (13. Fortsetzung und Schluß.) in dem züngelnden Blitz seiner kleinen grauen Augen und in dem Verzerren seiner Mundwinkel Luft. Aber nur für eine kurze Secunde. Dann troff er Sie aufzuklären und zu warnen, kurz, meine Pflicht als Ihr Freund und der Ihrer Familie zu thun. Ich will ja nur, daß, wenn ich schon verzichten muß, Sie nicht eine Wahl treffen, die Sie ja früher oder später unbedingt gereuen muh. Sie werden nun wissen, was Sie zu thun haben, Miß Bradley. Wäre Joshua Cunningham von sei nem wüthenden Haß, von seinem Ver langen, dem verhaßten Nebenbuhler zu schaden und sich auch an Miß Bradley selbst zu rächen, nicht so ganz und gar benommen und geblendet geivesen, die Miene, mit der Carrie seinen Bericht anhörte, hätte ihm zu denken gegeben. Ja, ich weiß, was ich zu thun habe. Mr. Cunningham, antwortete Carrie Bradley in sehr energischem, bestimm tem Tone. Ich danke Ihnen. Ihre Mittheilung ist mir außerordentlich w-rthvoll. Ich sehe, daß ich mich nicht getäuscht habe. Ja, Mr. Henning ist ein edler, argloser, lauterer Charakter. Meine Aufgabe wird es sein, für ihn in allen Angelegenheiten des praktischen Lebens die Augen offen zu halten. Wie? rief Joshua Cunningham und sprang bitter enttäuscht Sie den- Sie irren. Ich habe eine andere An sicht. Was Ihnen Geringschätzung ein flößt, erfüllt mich mit Bewunderung und innigster Sympathie. Ein stolzes, strahlendes Lächeln brei- Ob ich noch daran denke, mich Mr. gewiß! 23. Mit ihrem Vater hatte Carrie Mr. Bradley ließ das Zeitungsblatt telnd: Heute? Das hast du doch schon stischen Ausrufe Luft: Du bist nicht sich mit der Rechten aufgeregt in's Haar greifend, fügte er klagend hinzu: Ich habe rechtes Unglück mit meinen genommen hast, es deinem Bruder Harry nachzuthun. Carrie Bradleys Augen blickten im mer noch mit derselben unerschütterli chen Ruhe, Festigkeit und Klarheit. Nur ihr Athem ging etwas tiefer, als schickte. Ich begreife dich nicht, Papa, sagte sie. Ich dachte mir, grade Mr. Hen ning würde dir als Schwiegerlohn er schätzen. Mr. BradlkH ließ ein kurzes spötti sches Lachen hören, das seiner Tochter das Blut in's Gesicht trieb. Ja, Papa, fuhr sie fort und ihre Stimme zitterte nun doch vor verhalte- pflichtet. Mr. Bradley blickte sehr erstaunt zu seiner Tochter auf. Zu Dank? wiederholte er. Wie wie meinst du das? lösten sich und glitten langsam an ihrem Körper hinab —, seine Erfin- winn in Aufsicht, um so mehr, als du dir ja den Hauptantheil gesichert hast. In Mr. Bradleys Zügen spiegelte sich zuerst ärgerliche Ueberraschung. Dann aber malte sich spöttische Gering schätzung in seinen Mienen, während er fragte: Woher —? es bisher während dieser Unterredung mit ihrem Vater gethan hatte. Nicht mit einem Worte hat Mr. Henning von seinen geschäftlichen Angelegenhei ten zu mir gesprochen. Ich erfuhr es von dem Vertrage erzählte, den du mit Mr. Henning geschlossen hast. Der alte Herr machte eine Bewegung des Staunens und schüttelte mißbilli gend mit dem Kopfe. Also Cunningham murmelte er. nun selbst beurtheilen lönnen, daß die ser Henning ein Tropf, ein Dummkopf ist! In Carrie Bradleys Augen sprühte es. Ein Dummkopf, Papa, der Erfinder eines Apparates, von dem du dir selbst eine Grimasse, die halb Bewunderung, halb einen ärgerlichen Widerspruch ausdrückte---, er ldee Höhe. Wie was sagst du da, Carrie? In den Mienen und der Haltung des und dein unwillkürlich hervorbrechen den starken Interesse für den Gelieb ten zum beredten Ausdruck. Bradley brauchte ein paar Se- Früchte feiner Arbeit? Unsinn! Das Abart des Geistes und sie ist keine Ei genschaft der wahrhaft intelligenten Leute der Nation, der großen Dichter Gehorsam aufkündigen. Ich lann nicht Sie sagt« »I mit aller Entschlossen heit ihres c«rgisch«l>, muthigen Her zens, mit all« Kraft ihrer heiligsten Ueberzeugung, recht zu handeln. Dann zur Thür hinaus. Der Millionär stand da wie erstarrt, und unfähig, einer Erwiderung 24. Chef der Firma George C. Bradley ist er in seinem großen Hause; lein freund liches Lächeln, lein liebevoller Blick be willlommt ihn, wenn er ermüdet und ermattet aus dem Geschäft nach Hause lommt. Oft gehen ihm Carries Worte im Kopfe herum. Er hat seine Tochter nicht abhalten können, sich dem Manne antrauen zu lassen. Anfangs freilich füllte sich sein Herz mit Zorn und Erbitterung und nannte er sie «ine sich Wehmuth und Traurigkeit ein und folternde Ziveisel beschlichen ihn. Hat Carrie nicht doch recht? Ist er wirklich nicht d«r kluge Mann, für den er sich nun seine Millionen? Ist er nicht arm bei all' seinem Reichthum? Und hat er sich nicht selbst sein Schicksal bereitet? sich entfernt hat, was dem Leben Freude, Licht und Wärme verleiht? Von Tag zu Tag steigert sich der Trübsinn des Millionärs. Das Leben beginnt ihm als eine Last zu erschei- C. Bradley bei der Aussicht auf die Brust. Ich b' ' allen Rechten in meine Firma «inzu- Wie, Papa? Das das ist wirk mir ziehen. Willst du? O Papa! Mit tausend Freuden! Ein schemlisches Lächeln ver einten vor der Thür steht Mr. dem Kutscher eine Adresse, die Mr. Bradley sich nicht erinnert, je gehört zu im Wagen sitzen. Zu Harry, Papa! Del alte Herr zuckt leise zusammen; der Druck seiner Hand, die in der ih ren ruht, verräth Carrie, daß sie das Rechte getroffen. Leiphold öffnet. Mr. Bradley spricht «in paa'? ver söhnliche Worte zu ihr. die Margarets Mutter mit zuriMaltendrr Miene Wo ist Ihre Tochter, wo ist Mar zimmer ein feines kreischendes Kinder stimmchen. Mr. Bradley steht im er sten Moment ganz verwirrt. Dann bricht ein Strahl des Verständnisses aus seinen Augen und über sein Ge sicht läuft ein hellerFreudenfchein. Mit heftigen Schritten tritt er über die Mr. Bradley sich te^ne werden Sie mir verzeihen. Nicht wahr? Margaret ist viel zu bewegt, um ley" abgenommen und ein neues an seiner Stelle befestigt, das die stolze Inschrift führte: „Bradley, Son ck Company. Rolicl. Die runde Uhr über dem Stamm machte sonach Anstalten zum Aufbruch, indem er Fritz, dem Kellner, winkte. Denn seine Zeit war gekommen. „Gelbchen," meent fee, „Du weeßt, ich kenn' Dich; Du schteckst Dir gerne was Guts in's Gesichte. Da hast De gens zu roochen. Zum Glict geht g'rad' der Schaffner an meinem Koubbeefenster vorbei. „Ei herrjeses, Herr Schaffner," brill helzel?" „Ei nadirlich, mei' gutestZs Herr chen! Ich hab' immer ä baar Schach teln uff Lager. Machen Sie qitigst Schachtel Schweden her. Na. denk' ich, jetzt kannst« dich roch Herzen halt' 'ch 'n meine Cigarren hin und sag': „Da schtecken Se sich voch eene an und roochen Se s' mit Ver fchtand!" Aber ich mecne, mich soll gleich der Schlag rihren „Sänke scheene!" grinst er und hat se ooch schon alle beede in seinen Grabschen. Dann ä Bsisf und fort geht's! Ich aber sitze mit meiner Schachte? Zindhelzel da und hab' mecne zme- Cigarren mit trockenem Maule ge< Immer im Geschäft. Kunde: „Ein prächtiger Junge. Ihr Pepi! ... Schad«, dah er so krumme Beine hat!" Schneidermeister: „Ach, das verbügelt sich!" teiU" Jür die Küche'. Milchsuppe. (Gute VerWin dung für Eiweißreste.) Milch wird mit Zimmet, Citronenfchale und pu selt es sehr. Frische Heringe. Sechs bis acht Stück recht große, frische Heringe werden geschuppt, ausgenommen und, in dem man etwas Liebig'schen Fleisch- Extract auflöste, legt zerpflückte But terstUckchen auf und läßt sie 1» Minu auf den Tisch zu geben. Ochsenfußfalat. Für ''i-r bis fünf Personen genügt ein Fuß. Suppentopf oder auch im Salzwasser. Ist das Fleisch weich, so schneidet man dasselbe in dünne Stäbchen, vermengt Oel und Pfeffer und Salz. Wird der Brühe, fügt man derselben etwas Fleifchextralt bei, zu einer guten Sulz verwenden. Fleischschnittchen. Uebri ges kaltes Fleisch, Kalbs- oder dann rührt man zwei bis drei hartge kochte Eier mit etwas Butter zu einem Brei, in welchen man nach und nach Oel, Essig, Senf, etwas Pfeffer, bel oder Petersilie einrührt. Ist diese kalt, auf Eis oder in einen kallenKel ler, und streicht vor dem Gebrauch ge röstete Semmelscheiben ziemlich dick Salat von Fischresten. Uebrig gebliebene, schöne Fischstücke werden enthäutet und entgrätet, so^ dazu ein gut ausgewässerter 801 - Hering, in kleine Stücke zerschnitten, gegeben, ebenso auch einige gereinigte und entgrätete Sardellen. Nachdem man dies Alles in eine Schüssel gethan hat, gibl man 2 Eßlöffel Kapern, gehackter und gewaschener Zwiebeln dazu. Das Weiße von 4 hartgekoch ten Eiern schneidet man in längliche Stückchen und gibt dies ebenfalls dazu; 2 der bei Seite gelegten Eidotter pas sirt man durch ein Sieb in eine Schüs sel, gibt dazu einen Eßlöffel Senf, so wie Pfeffer und Salz, sodann nach und nach etwa 6 Löffel Olivenöl, einen Eßlöffel Estragoncssig und mengt diese gelb hackt man sehr sein und garniert damit den in ein- tiefe Schüssel hoch erhaben angerichteten Salat, abwechs lungsweise mit Sardellenstreisen, rothen Rübenstückchen, Kapern, Oli tari und ebenso viel doppeltkohlensau res Natron mit 13 Unzen Mehl, gebe es zusammen durch ein Sieb und verknete kreuzweise ein und lasse sie 20 Minuten Fleischpfannkuchen. Von zwei Eiern, Milch, Mehl und Salz abgerührt, inzwischen altes Fleisch, gleichviel ob Rind-, Kalb oder Schwei nefleisch, ob von Geflügel oder auch Schinken, mit Petersilie fein gewiegt und dann in den Psannkuchenteig ge geben, welcher nicht dickfließend sein darf. Davon bäckt man in der Pfanne kleine, runde, hellbraune Kuchen. Die selben können gerollt mit Schnittlauch und etwas Käse bestreut heiß zu Tisch Kuchen in messerrückendicke, finger lange Streifen, giebt diese als Sup peneinlage in kochende Suppe, welche sehr gut schmeckt, oder man giebt über die feinen Streifchen Essig und Oel, Salz und Schnittlauch und giebt sie kalt als Salat zu Tische. Schwarzwurzel. Dieselben werden rein geschabt, in Mehlwasser mit etwas Essig gelegt, herausgewa» schen, in Salzwasser halbweich blan» chirt abgeschüttet, in Bouillon mit etwas Butter weich gekocht, niederholt abgeschüttet, und dann mit weißer Eigelb, etwas' süße Butter, süßen Rahm und Muskatnuß beigibt. Allerlei Leckerbissen. dieses Andere waren Ratten, welch« Erst habe er sich schrecklich geelelt, als schen Bolle die Ansicht über die Eßbar- Naturell, mehr mit Milch, Mehl u. s. w. Wilde Raubthiere, Fuchs, Katze, Marder, Iltis Wolf habe ich nicht Stich- oder Wellfleisch zählt als fast sehr gut, ebenso die Dohle alt gut als Suppenfleisch. Die Nebellräh« alt gibt der Suppe «inen bitterlichen Beige- feinste Braten, mir schmeckt sie besser als Waldschnepfe, auch Rohr dommel, Storch, Kranich schmecken jung gut. Regenpfeifer, Strandläufer, Triel u. s. w. schmecken alle gut. Unsere Wasservögel von den belannten Braten spreche ich natürlich nicht müssen vielfach allerdings abgezogen werden, der thranig« Geschmack sitzt in der Haut, aber wenn Speckscheiben da rum gebunden werden, um das Aus trocknen zu hindern, schmecken alle Tauchenten, ja auchßlaßhuhn, Wasser huhn wenigstens nicht schlecht. Bei ol len kleineren Bögeln muß man Lung« und Herz, Magen und Leber darin las sen, wenn man sie viell«icht auch nicht mitessen maa, und die Därme üergus nehmen, sonst werden die Braten leicht zu trocken. Es gibt ein altes Sprich wort: „Was der Bauer nicht kennt, ißt er nicht." Dieses dürste verallgemei nert werden tonnen, das ist nicht nur essen es ja auch nicht. Ueberlegt man dazu, daß dieselben Leute, nxnn sie nicht wissen, was sie essen, das sonst tgeistesgcgcnwart. Das Entsetzen des Menschen beim fache verschuldet. Ein altes Schönheitsmittel. erfand sie denn u. a. auch selbst ein die jugendliche Glätte, Frische und Weich heit der Haut conservirendes Mittel, wurde. Es bestand aus Weizenmehl. Honig und Eselsmilch. Diese drei Substanzen wurden zu einem mäßig man des Abends das Gesicht in der Weise überstrich, das! sich eine Art Teigmasle über demselben bildete. Daher mag wohl auch die Behauptung stammen, Sabina Poppäa sei die erste Römerin gewesen, welche ihr Gesicht hinter einer Masle verborgen habe, um ihre Haut gegen die Einwirlungen der Sonne und die Einflüsse der Witte rung zu schütze». Der Honig hat, wie belannt, die unfehlbare Eigenschaft, die Haut ungemein geschmeidig zu ma chen, wie es denn z. B. gegen aufge sprungene Hände kaum ein wirksame res Heilmittel giebt, als eine Ablochung von Honig und Mandelöl (auf ein Wasserglas voll Honig lommt etwa ein Eßlöffel voll Mandelöl). Die nach dem Waschen mit lauwarmem Wasser gut abgetrockneten Hände werden mit der gut zu verreibenden Mischung ein gesalbt und hierauf leicht mit einem feuchten (nicht etwa nassen) Leinen tuche abgetupft. Das Waschen in ei ner aus Honig und lauer Milch her gestellten Flüssigkeit ist bei den römi schen Patrizierinnen lange im Ge brauch geblieben; es giebt aber auch manche deutsche Frau, die mit diesem einfachen Mittel ihr- Hautpflege mit ausgezeichnetem Erfolge unterstützt. Ob es wirklich von so großer Bedeu tung ist, daß die betreffende Milch ge rade von einer Eselin stammt, bleibe dahingestellt. Die berühmte Schön heitspflegerin Sabina Poppäa hielt sich 50V Eselinnen, die sie auch aus allen ihren Reisen sich nachführen ließ, um ihr Eselsmilchbad nicht einen Tag entbehren zu Letzter Schn««. Liebstes Plätzchen mir im Und mit frisch ergrünten Maien Winkt die Birke, die mein Freien, Die ein leises Ja vernahm. Dieses Tags Erinnerungsglück, Hältst du zwischen Wurzelsprossen Noch ein Fleckchen Schnee zurück; Daß wir uns mit Lächeln sagen, s Wie es war vor wenig Tagen, Und wi« schnell der Frühling ka?». 3