Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, April 06, 1899, Page 3, Image 3

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    LlMMdMue.
Roman von Arthur Zapp.
(12. Fortsetzung.)
Aber ich gab Ihnen dieses Recht
Für den Fall Ihres Todes, der als
Sie sich drei Monate nach der Rück
kehr des De Kalb - Regimentes auf
meiner Office nicht wieder eingestellt
erstaunt. Drei Monate nach der Rück
kehr des De Kalb - Regiments?
Gewiß, bestätigte Mr. Bradley. So
einzelnen Paragraphen der seinerzeit
zwischen ihm und seinem Chef getroffe
nen Abmachung langsam und bedäch
tig und prüfte jede Zeile, jedes Wort
mit voller Genauigkeit. Es war lein
Zweifel: das war der Vertrag, den
Mr. Bradley aufgesetzt und den er un
terschrieben hatte. Der betreffende
Paragraph lautete genau, wie Mr.
Seele, daß er damals das wichtige
Schriftstück nur flüchtig, zerstreut gele
sen hatte. Dem verhängnißvollen Pa-
Mr. Bradley blickt«.
ist, Zahlungen zu leisten, zu denen
man nicht verpflichtet ist. Aber in Er
wägung der besondern unglücklichen
hen, diejenige die ich für
den Fall Ihres Todes an die Armen
Ihrer Baterstadt abzugeben hätte, zu
verdoppeln, hören Sie, Mr. Henning,
Zahlung zu bringen. Nun, Mr. Hen
ning, sind Sie mit mir zufrieden?
Aber Dietrich Henning machte nur
eine heftig abwehrende Bewegung.
Der Geldpunlt ist für mich nicht die
Hauptsache! rief er aufgeregt. Mir
lommt es in erster Linie daraus an,
daß meine Erfindung nicht verpfuscht
wird, daß ich mein Werl selber zu
Ende führe. Das ideale Interesse an
meiner Arbeit steht mir weit, weit hö
her als das materielle.
Der Kaufmann warf einen hastigen,
verstohlenen, mißtrauisch forschenden
Blick nach feinemßesuch hinüber: dann
zuckte ein kaum merlliches Lächeln um
seine schmalen Lippen, das nichts we
niger als Bewunderung ausdrückte.
vor aus seinem Sitz: seine A'ugen rich
teten sich voll Spannung auf seinen
ehemaligen Chef, während er einem ihm
durch den Kopf zuckenden Gedanlen
Ausdruck gab: Und wenn Ihr Ver
trauensmann nun mit der Arbeit nicht
zustande lommt, Mr. Bradley?
Der Kaufmann heuchelte eine unbe
sorgte Miene und gab sich den Aus-
Er wird, Mr. Henning, er wird!
Ich sagte Ihnen ja schon: ein seiner
Kopf! Erst gestern hatte ich mit ihm
eine Besprechung. Die Idee, auf wel
chem Wege der völlig synchrone Gang
der Walzen zu erzielen ist, hat er schon
gefunden und in ganz lurzer Frist
wird er mir das endgültige Resultat
seiner Bersuche mittheilen.
Dietrich Henning schüttelte jedoch
ungläubig mit dem Kops.
Ich möchte wohl wissen, rief er
hitzig, in welcher Weise Ihr Ver
trauensmann die Schwierigkeit, an der
ich seiner Zeit scheiterte, beseitigen will.
Gespannt erwartete der Erfinder die
Antwort des Kaufmanns.
Mr. Bradley lächelte in sich hinein.
Der gute Henning war wirklich naiv,
wenn er glaubte, ihn überlisten zu
können. Die Achseln zuckend erwiderte
er ernst, mit der Miene des gewissen
haften. rechtschaffenen Mannes, der sich
seiner Verpflichtungen wohl bewußt
ist: Darüber bedaure ich Ihnen leine
Auskunft geben zu können, Mr. Hei
ning. Das ist noch das ausschließliche
Geheimniß des Erfinoers,
Dietrich Henning fuhr mit einer
Geberde der Verzweiflung mit der
Hand durch fein Haar.
t 'ch H ' fgeregt in
dem Zimmer auf und ab. Die Gedan
ken überstürzten sich in seinem Gehirn.
Das, was ihm da zugemuthet wurde,
war einfach unmöglich. Er sollte zuse
hen, wie jemand sein Werl fortsetzte
und in seiner Weise zum Abschluß
brachte, während er seine eigene Idee,
geben würde, unterdrücken sollte!.. . .
Wie, wenn er trotzdem wenn er sich
an einen anderen Fabrikanten wandte,
mit dem er gemeinsam seine Idee zur
Ausführung brachte?
Es schauderte den jungcn Mann und
ein schwerer Seufzer rang sich von sei
ner bedrängten Brust los. Nein! Un
ehrenhaft und wortbrüchig zu handeln,
das würde er nie fertig bringen. Er
hatte sich Mr. Bradley verpflichtet. Der
Vertrag lautete klar und bestimmt,
und wenn er nun in diese schwierige
Lage gerathen, so war es seine eigene
Schuld und höchstens die der besonde
ren unglücklichen Umstände, die er nicht
vorausgesehen hatte. Mr. Bradley war
volllommen in seinem Recht und seine,
Hennings, Pflicht war es, das Recht
des anderen zu refpectiren.
parat nicht zustande lam und Henning
mit Hülfe eines Concurrenten seine
Erfindung in einer etwas veränderten
Weise zur Ausführung brachte, hatte
er, Bradley, dann nicht das Nachsehen?
Ein gerichtlicher Prozeß war jedenfalls
ein langwieriges umständliches Ding
auslam. Darum war es jedenfalls das
Geratenste, sich mit dem ursprüngli
chen Erfinder des Copirtelegraphen zu
einigen. Der andere arme Teufel
würde sich mit einer kleinen Summe
abfinden lassen, um so mehr, als er ja
bisher ohne Ergebniß gearbeitet hatte
und selbst im Zweifel fein mußte, ob
er überhaupt je ein brauchbares Re
sultat erzielte. Es hieß nur noch, Hen
nings Lage klüglich benutzen und mög -
lichst günstige Bedingungen von ihm
herauszuschlagen.
Der Kaufmann sah beobachtend zu
dem jungen Mann hinüber, der mitten
im Zimmer stand, die Stirn in Falten,
stumm brütend zu Boden starrend. Er
Kaufmanns und drang mit dem Eifer
der Verzweiflung in ihn: Ich bitte Sie,
ich beschwöre Sie, Mr. Bradley, er
zu Ende zu führen. Ich bin zu jedem
Opfer bereit. ' d k S'
sich das? Der andere wird von seinen
Ansprüchen nicht ein Jota ablassen.
Meinetwegen mag er seinen vollen
dung erhalten, wenn er nur darauf
verzichtet, mir seine Hülse aufzudrän
gen, wenn er mir nur freie Hand läßt.
Aber Sie, Mr. Henning—!
Ich begnüge mich mit dem, was Sie
mir freiwillig gewähren, Mr. Bradley,
Der Kaufmann strich überlegend an
seinem Bart, zuckte mit den Achseln,
heuchelte eine Miene der Rathlosigleit
und des Bedauerns und drehte und
wand sich, als befände er sich in der
allcrunglücklichsten Lage von der Welt,
die ihn zwang, gegen sein eigenes Wü
nschen und Wollen zu handeln.
Ja, mein lieber Mr. Henning, er
klärte er endlich, als Geschäftsmann,
der für sein Risico auf eine Entschädi
gung und für sein Capital doch eine
bestimmte Verzinsung beanspruchen
muß, ich wirklich nicht mehr be-
Jhrer Vaterstadt für den Fall Ihres
schon ein Uebriges und handle eigent
lich gegen mein Interesse und gegen
mein laufmännifches Gewissen.
Gut! Ich willige ein, Mr. Bradley.
Mr. Henning.
Der Deutsche zuckte mit den Ach
seln.
Ich habe leine Mahl, sagte er. Soll
meine Idee unterdrücken und meineAr
beit durch einen anderen verpfuschen
lassen? Ich will doch, daß das, was ich
ersonnen und erdacht habe, auch Ge
stalt annimmt und sich bewährt. Den
ken Sie doch, Mr. Bradley, das Be
wußtsein: du hast der Menschheit einen
Dienst erwiesen, du hast der Entwick
lung der menschlichen Cultur einen
Schritt vorwärts geholfen!
Die Augen des Erfinders leuchteten
schwärmerisch und von seinem strahlen
den Antlitz sprach alles eher als Be
dauern oder gar Schmerz.
Mr. Bradley aber sah den Erfinder
an, wie man eine wunderbare, nie ge
sehene, merlwürdige Erscheinung be
trachtet. Dann zuckte er still mit den
Achseln und lehrte zu seinem Sessel am
Schreibtisch zurück. Die Stimmung des
seltsamen Menschen da, der Rausch
oder war es sonst was, mußte benutzt
werden, um die Sache unwiderruflich
zu machen und den errungenen großen,
fast unglaublichen Bortheil ein für
allemal sicher zu stellen. Ein neuer
Vertrag war rasch entworfen.
Dietrich Henning las und unter
zeichnete aufathmend, freudestrahlend,
als sei er es, der einen großen Gewinn
errungen hätte und der nun am Ziel
seiner höchsten Wünsche stände.
22.
die für seine ganze Zulunft fast ebenso
viel Bedeutung hatte wie seine Erfin
dung, noch vollkommen im Unllaren
war. Der Eifer des Gesprächs, die
Angst um das Werl seines Erfinder
geistes hatte die Frage ganz in den
Hintergrund gedrängt, die ihm wäh
rend der Heimreise beständig aus den
Lippen geschwebt hatte: Was war mit
Earrie Bradley geschehen? War sie Mr.
Cunninghams Frau geworden?
Sollte er jetzt umtehren und noch
einmal zu Mr. Bradley hinaufgehen?
Nein! Am besten er begab sich geraoen
wegs nach Madison Square, nach Mr.
Bradleys Privatwohnung. Von Harry
oder von Carrie selbst wollte er sein
Schicksal erfahren.
Aber da hatte er plötzlich, nachdem er
ein paar weitere Schritte gethan, eine
Begegnung, die bewirlte, daß sein Fuß
plötzlich stockte und daß ihn ein heim
liches Frösteln überlief. Mr. Cunning
ham lam ihm entgegen, in Haltung
und Mienen noch ganz der Alte. Das
Herz lrampfte sich dem Deutschen
schmerzhaft zusammen bei dem Anblick
des Mannes, gegen den ein unwilllür
licher Haß in ihm emporglomm.
Auch der Procurist der Firma
George C. Bradley blieb unwillkürlich
stehen, als er Dietrich Henning, den er
längst unter den Todten wähnte, plötz
lich, ganz unerwartet sich gegenüberste
hen sah. Er riß seine Augen weit auf;
Schrecken, Bestürzung und Zweifel
malten sich in dem gelblichen, mageren
Gesichte. Und als ihn nun der sich ihm
Nähernde grüßte ernst gemessen—,
da verzerrte ein zwiespältiger Ausdruck
das Gesicht des entsetzten Joshua Cun
ningham, der sicherlich auf den ande
ren komisch gewirkt haben würde, wenn
sich dieser nicht in einer jeder humori
stischen Anwandlung sehr fernen
Stimmung befunden hätte. Der Procu
rist raffte sich endlich zu ein paar Wor-
wirklich Sie sind es? sagte er
mit einem gezwungenen Lächeln. Er
kannte sie wahrhaftig im ersten Au
genblick nicht. Oder vielmehr glaubte,
daß mich nur eine Ähnlichkeit täusche.
Na, freue mich um so mehr, daß Sie
lieber Mr. Henning, freue mich wirk
lich außerordentlich.
Joshua Cunningham beherrschte
seine Gefühle sogar so weit, daß er
dem anderen seine Hand entgegen
streckte, in die Henning die seine nur
widerstrebend, mit einem inneren Frö
steln legt«.
Aber woher in aller Welt kommen
Sie denn, Sie längst Verschollener.
Todtgeglaubter? fragte Joshua Cun-
Dietrich Henning gab eine lurze Er
llärung. Das Herz hämmerte ihm hör
bar in der Brust. Er mußte seine ganze
Selbstbeherrschung aufbieten, um sich
seine fiebernde Erregung nicht inerlen
zu lassen.
Und wie gebt es Ihnen, Mr. Cun
! bindlichsten Miene. Die Geschäfte lie
! Firma eingeräumt hat, so laiin ich
i! wirklich nicht klagen.
drücken.
Und sonst? stieß er hervor, den
Athem anhaltend, mit stockendem Herz
schlag.
Sonst? . .
Allerdings! bestätigte er. Zu Ende
Er hatte das Gefühl, daß Joshua
Ihre Braut befindet sich doch wohl?
er endlich aus dem Bereiche dieses
Menschen war, den er haßte, wie sonst
niemand auf der Welt und den er doch
beneiden mußte mit allen seinen Sin
nen.
Seinen Besuch in der Bradleyschen
Privatwohnung schob der Heimgelehrte
vorläufig auf. In der Stimmung, in
die ihn die Begegnung mit Joshua
Cunningham versetzt hatte, wäre es
ihm unmöglich gewesen, Carrie Brad
ley in der ruhigen, correcten Haltung,
legen mußte, zu begegnen. Freilich, die
Pflicht der Höflichkeit und der Zwang
der conventionellenSitte nöthigten ihn,
nächsten Toge zu entledigen.
Die vier Jahre seit er sie nicht ge
sehen, waren nicht spurlos an Carrie
Bradley vorübergegangen. Ihr Teint
war blasser geworden, ihr Antlitz hatte
Ausdruck, als er der einzigen Tochter
Mr. Bradleys schon früher eigen gewe
sen. Wie ein Hauch von Schwermuth
lag es auf den fein gezeichneten Zügen,
denen für einen Seelenlundigen deut
lich aufgeprägt war, daß die Besitzerin
derselben seelisch viel erlebt und durch
litten haben mußte.
Freilich, als jetzt Herr Dietrich Hen
ning ihr entgegentrat, breitete sich ein
zarter, rosiger Schimmer über das
ganze Gesicht und aus den seelenvollen
braunen Augen leuchtete ihm ungeheu
chelte warme Herzlichkeit entgegen.
Sie standen sich eine Weile wortlos
gegenüber, Hand in Hand, beide, wie
es schien, gleich tief ergriffen. Sie war
es, die zuerst ihre Gemüthsbewegung
soweit zu beherrschen wußte, daß sie
ihren Empfindungen in einigen Wor
ten Ausdruck zu geben vermochte. Papa
hat mir erzählt, was Sie überstanden,
was Sie alles erlitten haben. Desto
herzlicher begrüße ich Sie nun, desto
größer ist meine Freude, daß Sie allen
Vcfahnn glücklich entkommen sind, daß
wieder bei uns sind.
Ihre Stimme zitterte, ihre Augen
schwammen in feuchtem Glanz. Diet
rich Henning hatte das energische, wil
lensstarle junge Mädchen nie so weich
gesehen mit einer einzigen Aus
nahme. Die Erinnerung an die Ab
schiedsscene, die sich vor vier Jahren
zwischen ihnen beiden abgespielt hatte,
tauchte unwillkürlich in ihm auf. Auch
damals war sie ihm mit derselben In
nigkeit, mit demselben warmen Gefühl
Er beugte sich Über ihre Hand und
rang nach Worten. Ein heißerSchmerz
durchfuhr ihn. Aber er brachte es doch
endlich über sich, ein paar conventio
nelle banale Worte zu stammeln.
Ich danke Ihnen, Miß Bradley, Sie
sind sehr liebenswürdig.
Sie sah ihn erstaunt an, wie es
schien ein wenig enttäuscht. Plötzlich
zuckte ein leichtes Lächeln über ihr Ge
Nein, Miß Bradley.
Aber mit Mr. Cunningham?
Ja, stieß er heraus, während er in
sich ein Schatten senkte. Und mit einer
übermenschlichen Anstrengung zwang
er sich, zu sagen: Gestatten Sie mir
zu Ihrer bevorstehenden Heirath mit
Mehr brachte er nicht heraus.
Erzählte Ihnen Mr. Cunningham
davon? fragte sie.
Ja, Miß Bradley.
und ?hre Stimme hatte einen
festen, entschlossenen Klang, während
sie fast ha>tig erklärte: Mr. Cunning
ham ist allzu vorschnell gewesen, als er
von einer feststehenden Thatsache ge
sprochen hat. Ich habe ihm nur zuge
sagt, daß ich, wenn ich mich überhaupt
noch zu heirathen entschließen lönne,
seine Frau zu werden bereit sei, weil
Papa es wünschte, weil ich ihn mit
Harry dadurch zu versöhnen gedachte
und weil ich annahm
Sie brach plötzlich ab, während eine
flammende Rothe in ihrem Gesicht auf
lti-».
Brief den in» der
Millionen, d?e er schon als Carrie
Bradleys Mitgift und Erbe in seinem
Besitze wähnte, geronnen ihm unter d.'n
gar nicht zu!
Kopf, antwortete der Gefragte. Was
fangen wir nun mit Mr. Henning an?
Seine Stellung ist besetzt.
Mr. Bradley räusperte sich, schlug
behaglich ein Bein über das andere mit
will. h 'ch I f"h l'ch
hatte.
Ein Lächeln grimmiger Genugthu
ung zuckte um Joshua Cunninghams
Lippen und aus seiner haßerfüllten,
schadenfrohen Brust rang sich der Aus
ruf empor: Der Dummkopf!
° Großartig, Mr. Bradley! sagte^r.
Und dann, eilfertig seinen Hut vom
Nagel nehmend, schloß er: Sie ent
schuldigen mich jetzt. Ich habe noch vor
dem Lunch eine dringliche Privatbefor-
M 's S b
Rücksicht erweisen, ihm noch eine letzte
persönliche Auseinandersetzung zu ge
währen, obwohl doch auch für ihn
nichts dabei herauskommen konnte, als
höchstens Aerger und Aufregung.
Aber Joshua Cunningham trat ihr
statt mit Borwürfen und Protesten mit
seiner sanftesten, demüthigsten Miene
entgegen. Er inachte gar keinen Ber
inen, sondern er erklärte mit großer
Selbstverleugnung: Ich bescheide mich,
ich füge mich Ihrem Willen, Miß
Bradley? ich weiß ja, daß ich Ihrer
nicht werth bin, obwohl Sie leinen
Ueber alles Andere? fragte Miß
Miß Bradley! vertheidigte er sich. Ich
Nur Thatsachen,Miß Bradley, deren
Richtigkeit Mr. Bradley, Ihr Vater,
Klugheit und Geschicklichkeit, die Mr.
werden selbst einsehen, Miß
er will.
(Schluß folgt.)
Probe. .Du lannst Künstler
sein welcher Richtung Du willst
zweifelst Du an Deinem Werke, so
di? Männer in den modernen Ehen im
mer gröber— Er: „Weil sie es
mit Frauen zu thun haben, die immer
feiner werden."
Vorschlag. Vertheidiger
(nach der Verhandlung): „Jetzt habe
ich Sie schon zum dritten Mal wegen
Diebstahl freigekriegt. Huber!" An
geklagter: Ja, wir sollten halt 'n
Compagniegeschäft aufmachen, Herr
Doctor!"
Nobler Bräutigam.
Braut: „Sagen Sie meinem Bräuti
gam für das schöne Bouquet besten
Danl und hier haben Sie siir's Ue
berbringen einen Thaler vertrinken
Sie ihn aber nicht gleich." Diener: ,J
bewahre, die Blumcnverläuserin, die
den lriegt, steht ja schon vor der
Thüre."
—Er lennt sie. Frau (zum
Manne, der schon zum wiederholten
mal der Geduldsfaden reißt, 50..."
Mann (schmeichelnd): „Sei ruhig,
mein Kind, wenn er reißt, so lasse ich
ihn von der Kleidermacherin zusam-
Ziür die Aüche.
Blumenlohl-Suvpe. Man
Kohl, theilt sie in
einem Löffel voll Mehl mit Butter
K alte Leberpa st e t e. Man
halben Theelöffel Flcischextract und et-
Schnee der Eiweiße. Diese Masse füllt
Jrländer Fisch - Stew.
Jeglicher ftische, grUe Fisch eignet sich
legt man ihn in eine gut zu verschlie
ßende Kasserolle, giebt erst eine ge
wiegte, in einem Weinglas Olivenöl
Zwiebel und danach drei hartgelochte,
Citronen und einem Löffel Mehl ver
rührte Eigelb über den Fisch, würzt die
e"b"a'ck e
dick-mit Käse. In 2V Minuten ist die
werden.)
Nierensuppe. Man nehm- Z
Eßlöffel Mehl, röste dieselben in reich
lich guter Butter lichtbraun, lösche sie
mit 2—3 Quart lalter Fleischbrühe
ab, würze mit Salz und lasse es eine
gute halbe Stunde lochen. Unterdes
sen häute man 2 frische Scheweinenic
ren, entferne alles Sehnige aus dem
selben und wiege sie so fein, daß sie eine
ganz dünne breiige Masse bilden. Un
gefähr 5 Minuten vor dem Serviren
Suppe und lasse dieselben zwei oder
drei Mal auslochen. Das Ganze rich
tet man über gerösteten Weißbrotschnit
ten an und würzt nach.
UngarischesGulyasch. Ge-
Rind- oder Kalbfleisch, während das
eigentliche Gulyascy des Ungarn aus
Rind- undSchweinesleisch besteht. Man
nimmt nach Bedarf zu gleichen Theilen
schönes Rind- und Schweinefleiich, be
freit es von Fett und aller Haut und
mäßige Würfelchen. Dann läßt man
eine genügende Menge Butter heiß wer
den, in welcher man eine sein gehackte
Zwiebel nebst einer reichlichen Messer
spitze voll pulverisirten Paprila gelb
rösten läßt. In dieser Butter wird das
gemengte Fleisch mit dem nöthigenSalz
fest zugedeckt gedämpft und wenn der
Saft so ziemlich eingediinstet ist, nach
Bedarf etwas heißes Wasser zugegossen,
ohne vorher Mehl einzustäuben. Ist
das Fleisch gar, so gibt man in der
Größe der Fleischstückchen geschnittene
Würfillartoffcln dazu, doch legt man
dieselben nur auf das Fleisch, ohne zu
rühren, und läßt sie ganz weich wer
den. Durch das Aufschütten der
Speise mengen sich dann schon Fleisch
und Kartoffeln von selbst. Man achte
aber darauf, daß die Sauce nicht ganz
verkocht, sondern muß bis zuletzt ein
wenig Wasser nachgießen, ferner muß
man das Gulyafch serviren, sobald die
nicht etwa zu einem Brei verlochen.
Wirsing s u p p e. Meistentheils
wird beim Einputzen des Wirsings als
Gemüse der Strunl, mit den Rippen
etc. weggeworfen, ob wohl sich diese Ab
fälle sehr gut verwerthen lassen. Man
wiege sie im Berein mit einigen Blät
sie ein wenig mit Mehl und gieße mit
wird eine sehr schmackhafte Suppe. 3