2 estcrfrühe. von A. Nicolai. Der Glocken Osterklang < Zieht über'n Hain, Und sel'ger Lerchen Seng Fällt jubelnd ein. Webt sich dem Morgenstrahl Zum Maienglanz, schon Gebirg und Thal Im Blüthenkranz, O Herz, kein Lenzesblüh'n Bringt Dir zurück Der Hoffnung Oftergrün, Den Traum vom Glück. Ostern. Gottesmacht! Gekündet durch die That des Erlösers, versinnlicht an dem Walten der Natur, beglaubigt von dem Empfinden des Herzens! - Mit neuen Gefühlen sieht der Mensch dem Lenze entgegen, hoffend, daß das höher stei gende Licht durch seine wärmenden Strahlen die Mutter Erde zu neuer Thätigkeit entfalte, hoffend, daß sein Geistesleben dem hellen Lichte zu strebe. So feierten schon unsere alten Vorfahren «in Fest zu Ehren ihrer Frühlingsgöttin Ostara. Da das Heidenthum der christlichen Religion Platz gemacht und aus demselben viele Borstellungen und Erinnerungen mit Herübergenommen worden sind, er klären sich in unseren Tagen so manch« Gebräuche. Da der Ueberge tretene noch fest an den von den Vä tern ererbten Vorstellungen hielt und sie mit den Lehren und Anschauungen des Christenthums verband, so haben die Missionare vielfach di« im Volke vorhandenen religiösen Vorstellungen zur Erleichterung des Verständnisses der neuen Lehre benutzt. Di« christ lich« Lehre zeigt auch, wenn auch in anderer Beziehung, Licht und Finster niß, Leben und Tod. Sie predigt uns von dem Inbegriff alles Lebens und Lichtes, das in Jesu ist und zeigt uns ihn als das Bild der Vollkommenheit. Ohne Schaden konnte deshalb «ine heidnische Sitte so frisch «rhalten, daß die groß« Mehrzahl des Volkes ihren Ursprung gar nicht kennt. So sahen fließende Naß schöpft. Glück und Se oufzuwecken oder das Gras hervorzu locken. Als ein Erbstück des Heiden thums sind die Osterseuer anzusehen. Wie die aufsteigende Sonne neues Licht und Leben spendet, so sollte das Feuer mit der ihm innewohnenden Kraft Wachsthum und Kraft auf Pflanzen und Thiere übertragen. Ganz besonders sollte auch der Mensch des Segens theilhaftig der »nd im Mansseld'schen gebacken wird. In allen Theilen Deutschlands finden wir wohl die Ostereier, als ein Erbstück der früheren Zeit. Mag Alt und ein Hoffen geht doch durch jedes Menschen Brust, daß die zarten, lichten Frühlingsqeister, erwacht, sich zu —Mali t i ö s. A.: „Was ist Ihre Frau eigentlich für eine Lands- Haus so eine polnische Wirthschaft ist." Zägers Astern. Revierung. Im Berg liegt stellenweise der Schnee noch kniehoch, es hat ein Reviergang im mit der Hahnbalz angestrengte Arbeit und unablässiges Revieren. Das fehlte ja bloß noch, daß freche Wilderer die leine Entschuldigung gelten. Jenseits des Berges versieht der Jagdgehilfe Sepp den Dienst, drüben im steilern, Xaver zuckt zusammen beim Anblick des jungen Weibes. Es ist Afra, seine lugendgeliebte.die einen andern, wohl stirbt, wenn du nicht hilfst, Xaver!" »Ich?" „Ja, du! Nur du kannst mein Kind „Ich bin doch kein Doctor! Was fehlt dem Kind?" „Die Fraisen (Krämpfe) hat's, er stirbt, wenn du nicht hilfst!' alleinig hilft in höchster Gefahr!" „Das Fraismittel? Was für ein Fraismittel?" „Die Jung vom Waldhahn, vom frischgeschossenen Waldhahn hilft, wenn die dem Kind auf die Zung ge- Zunge. „Bist verrückt worden, Afra?! ruft der Jäger. „Um Gottes Barmherzigkeit willen, hilf, sonst stirbt mein Kind!" „Ich, ich soll einen Hahn schießen?! nicht, kann nicht! Mich thät's die Stellung kosten! Mit Schimpf und Schand würde ich weggejagt!" lich einst geliebt, so hilf jetzt, reite mein Kind!" „Ich kann ja nicht! Verlang mein Mein Gewissen erlaubt so was nicht!" „Hilf, Xaver, um Gottes Jesu wil len! Dein Herr wird dir schon verzei- Hahn kann nichts liegen! Es gilt ein Menschenleben! Hilf, Xaver, mit auf gehobenen Händen bitt ich dich, hilf in der höchsten Noth!" „Gibt es denn sonst kein Mittel?" „Alles war umsonst! Alles hab ich Hahn!" «Es geht nicht! Ich kann nicht zum Berzweifelnd verläßt das angstgc» peinigte Weib die Diensthütte des Jä gers und eilt nach Hause. Xaver holt Wehr und Waffe und Hahn nichts, wenn ein Menschenleben die Schande, der Diebstahl, der Verlust der Stellung Wie aber, wenn die faßt das Revier, leise streicht der Wind durch die Wipfel. Xavers scharfes Ge hör vernimmt alsbald ein Locken von Nacht. Glück, denn das Büchsenlicht ist schon selbst ist der Schuldige! Jetzt heißt es Gott, der Jagdherr!" Wie gelähmt „So, bist da, Xaver? Wie viel Hah nen haben wir oben? Hast fleißig re viert und verlost? Wie ist's am „Wurf" oben? Den alten capitalen verschlagt dir die Rede, he? Willst Wesen wie die Afra und hast die Ge schichte von der Heilkraft des Wald hahnzüngels geglaubt?" „Ein Racker! »Wo hast den Hahn?" „Ich hab ihn der Afra auf's Fenster brettl gelegt!" „Du bist schon polizeiwidrig barm herzig! Will das abergläubische Weib ein Züngel, und der Hansdampf von Hahn her!" „Ich hol ihn!" schreit aufspringend der Jäger und stiirmt davon. Der Jagdherr folgt nach, nachdem er das Licht verlöscht hatte. liegt der Hahn noch dem Auf dem Wege zum Wirthshause alles, Wort für Wort. Barmherzigkeit im Aberglauben ab!" Beim Klang der Osterglocken am frühen Morgen gelobte Xaver treue „Vicke". . Weg gelegt. War doch Anfang März porzurichten, und hätte verhungern müssen. Da erschien Gertrud als Ret terin in der Noth; sie nahm das Thier ner Kunstgenossen und beim Publikum. nicht Alles in Ordnung, hatte sich Ger trud entschuldigt. Da hatte er sich Thieres. Er sprang empor und klapp, klapp, klapp, klapp, war „Ricke" aus dem Zimmer verschwunden. Mit Hilfe der Vermittlung Ger- zu danken habe, hatte er gelobt, aber was sind Versprechen, was Gelübde? Doch das Versprechen hatte er gehal- Preis erhalten, sein Bild, „Ein Reh", steril des Forsthauses schüttelte und t d >l K d „Was hat denn das Beest?" fragte wohl den Koller?" „Aber ich bitte Dich, Papa," antwor tete Gertrud ganz ernsthaft. „Ricke" regt/' Ter erste Ostertag. Eben hatte die Sonne die ersten Strahlen über die Höhen des Gebirges geworfen, daß die Filsspitzen zu glühen schienen, wäh rend die Nebelmassen in phantastischen Formen in's Thal hinunter gedrückt wurden, da öffnete sich auch schon die Thür des Försterhauses. Der Förster erschien in seiner Uniform, um sein Re vier nochmals zu begehen. Vorher in spicirte er noch den Hühnerhof, die in das „Heustadl", in welchem „Ricke" die Nächte zu verbringen Pflegte. Die Thür war bis zur Hälfte geöffnet. Der Förster trat herein, „Ricke" war nicht drin. Er sah aber das „Lager", er warm. „Vor 'ner Viertelstunde ausge rückt!" murmelte er. „Wo ist denn das Beest nur hin? Die ganzen Tage war's schon wie verdreht." Dann pfiff er Wetter, war das ein Frühlings wandte. „Ach nu knurrte er, „das wird toll!" Dabei überlegte er sich die Sache. Was konnte denn nun schon heute im Revier passiren? Gar nichts! Diesen Dörflern da unten war freilich nicht zu trauen, die wilderten bei diesem Wetter sich herauf wagen? Er hatte ja im Revier einen guten Hochwildstand, Prachthirsche, aber die warfen doch jetzt die Geweihe ab, die steckten in den tiefsten Dickichten, in die vermochte er selbst nicht zu dringen. Aber die Rehe? Die waren jetzt so scheu zu schießen; das Fleisch war ja kaum genießbar. Das Klügste wäre wohl, wenn er sich bis zur Landstraße durch schlüge und dann vielleicht hinunter in's Städtchen zu einem kräftigen Osterschoppen ginge. Er stapfte kräf tig vorwärts. Plötzlich aber blieb er Der Förster riß die Flinte von seiner Schulter. „Ruhig, Dackl," befahl er noch, aber Dackl jagte schon in langen f ß l" saust, aus dem Gebüsch trottete „Ricke" sehr verdutztes Gesicht schnitt. „Osterüberraschung," meinte her Sie —" „So, so, der Herr Maler Bälden," sagte der Förster. „Wenn mein Ge nur hier herauf gekraxelt, um ein Dieb „Wo ist denn das Beest heut' in aller „Das ist kein „Beest", Papa," sagte hat nicht „Ricke" ihre Pflicht erfüllt? zu uns geleitet —" „Daß Dich das Donnerw- ' knurrte vergnügt der alte Förster, „mit ch sch . Em« uralte Sl»arfreitag«st