6 Ausfische Keiratyen. schaftskreisc betrifft, es nicht zu Wille dcr Eltern. Indessen sind die Wahl ihres Mannes der Vorsicht ihrer Braut ihrem Auserwählten am Hoch zeitstage eine Peitsche als Zeichen der Unterwerfung schenkte. Nach der «inen schuldigen Tribut entgegen. Früher wurde es den Freiern be quem gemacht. An schönen Nachmit tagen versammelten sich die heiratsfä higen Mädchen auf dem Marktplatz; sie waren mit ihrem besten Staat ange than und mit Kostbarkeiten geschmückt wenn sie welche hatten. Jedenfalls konnte man aber aus dem Aeußeren «ntnehmen, ob die Mädchen eine reiche Mitgift besaßen oder nicht. Gefiel «ines der Mädchen einem Burschen, so warb er nicht chre denn des Mädchens, und diese entschieden, meistens ohn« erst das Mädchen zu fragen, ob der Antrag anzunehmen sei Handlung von Familie zu Familie. Ist ein Bauernbursche in das Alter gct welches ihn ein« Fa wird der Hochzeitstag ohne langen binnen. Di« jungen Mädchen werden aus diese Weise sllr ihre Beihilfe b«i der Anfertigung d«r Ausstattung be lohnt. Wilder von der Wosel. die bräutlich bekränzte Mofella in seine Arme schließt. Und eine wunderlieb liche Braut, deren Reize schon Auso nius begeisterten, ist sie in der That. Aus den welschen Bergen des Was gllvs, zwischen dem französischen Dru mvnt unk, dem Elfässer Pelchen, 736 Meter über dem Meere, hervorquellend, durchströmt sie zuerst den felsengekliif teten westlichen Abhang des Gebirges und dann die feuchten Wiefengründe des alten lothringischen Herzogthums, um zwischen dem französischen Pagny und dem deutschen Novöant in das deutsche Gebiet einzutreten. Bon hier ab bis Dudenhofen ist sie vor einem Vierteljahrhundert mit blutigen Opfern für Deutschland erkauft wor den. Nahe an 100,000 Söhne Deutschlands und Frankreichs färbten iii jenem gewaltigen Ringen um ihren Besitz ihre Ufer roth und ruhen nun zu beiden Seiten auf der sonnigen Höhe von Gravelotte St. Privat und in den feuchten Wiesen des Seilletthales, und mehr als 60 Denkmäler der Tapferen schauen auf sie herab! Welch ein Stück Weltgeschichte predigt dieser Oberlauf! Von den Klöstern damals vergebens Frieden zu stiften zwischen den beiden Erbfeinden, dem Austrasier und dem Neustricr; heute starrt das ganze weite Land von Waf fen, und Bollwerk an Bollwerk erhebt sich auf seinen Höhen. Trarbach- Traben. Doch ein anderes Bild! Bei der kleinen Eisenbahnstation Perl tritt die Mosel in die preußische Rheinprovinz und nimmt von nun an erst eigentlich ihren rechten Charakter an. In zahl losen Windungen schlängelt sie sich wie ein Silberband zwischen Eise! einer seits und Hunsriick andrerseits dahin. und mit seinem heiligen Rock berührt die Mosel bis Koblenz keine größeren Städte. Keiner der vielen Orte an ihren Ufern zählt über 6000 Einwoh ner, aber ein Reichthum herrscht in ihnen, der kaum anderswo seinesglei chen hat. Giebt es doch in Bernkastel, Traben - Trarbach, Cochem und ande iiber eine Million Liter des edelsten Rebensaftes lagert. Und nun erst der Reichthum in vielen Kirchen und wort am Rosenkranz und an der rothen Nase. Bad Wildenstein. Unterhalb Cochem treten die Eifel- und Hunsrllckberge allmählich etwas sten Theil des Flusses. In No. 1 gekeilt zwischen 600 Meter hohen Fel slieblichen Sommeraufenthalt dar. Der echte Typus aller kleinen Moselstädte ist das Oertchen Zell. Das Thal zwi- wahre« Dorado. Die beiden letzten Bilder zeigen Stadt und Burg Cochem mit dem gegenüberliegenden Cond. Diese größte aller Moselburgen gehörte im Mittelalter denßittern von Cochem, den Burggrafen des kurtrier'schen Bis thums. Im Jahre 1689 von den Franzosen zerstört, ist die Burg vc,n dem jetzigen Besitzer, dem Haupte der Cochem. währt den zahlreichen Besuchern einen häusliche Leben des Ritterstandes während des 16. und Ik. Jahrhun derts. Wir glauben unsere Darstellung der Moselgegend nicht besser abschließen zu lönnen, als mit dem von dem Bor sitzenden des Mosel- und Saarvereins C. Lenz sen. in Traben gedichteten und noch nicht veröffentlichten Mosellied: Es zieht durch die Lande Aus Welschland zu uns her Im bräutlichen Gewände Die Mosel schmuck und hehr. Dem Rhein sich zu vermählen, . Dem freien deutschen Rhein; Sie kann es nicht verhehlen, Daß deutsch auch sie will sein. Sie küßt die grünen Matten Ein wunderlieblich Bild, Sie eilt im Waldesschatten Durch Berge rauh und wild! Und auf der Berge Höhen Im hellen Sonnenstrahl Ist manche Burg zu sehen. Die schaut hinab in's Thal. Und an den steilen Hängen, Da wächst der edle Wein Aus hohen Felsengängen, Aus schiesrigem Gestein. O Moselwein vor allen, Du Wein, wie Gold so klar, Dir soll mein Sang erschallen Zum Lobe immerdar. Wer dich im Rebenlande, O Moselstrom geseh'n, Mit deinem Silberbande So lieblich und so schön: Der wird stets dein gedenken, Und deines Thales Pracht, O, daß vor Welschlands Ränken, Dich schütze treue Wacht! Er kennt sie. Frau: „Lieber Fritz, wie lieb und gut Du heute bist! Zu Mittag^b'^ich JhrSchmerz. „So finden Sie also auch, daß mich Schwarz abscheulich kleidet!?" Strenge Mannszucht. A.: „Weshalb ist denn der Rentier Wamberl aus dem Vegetarier - Verein ausgeschlossen worden?" B.: „Der hat Tags vorher ruhig ein Rhinoceros Gegner zu: ,S s sie s s net: w wollen Sied —das gleich zurücknehmen?" — Der Kolome-Stopfer. Nebel aus See! Stunden schon stampft der große Dampfer durch den Ocean, dessen leise klatschend Nebel etwach lichten wollte! Pslichtge- Zwischenräumen die Dampfpfeife ertö nen, deren gellende Rufe die raben schwarze Nacht da draußen zu ver riethe. Da e/täuscht sich nicht schallt wie aus weiter, weiter Ferne ein langgezogener Ton herüber. Ein paar gellt das durchdringende Heulen des Nebelhorns aus nächster Nähe; „Segel an Steuerbord!" schreit der Mann am Ausguck, im gleichen Augenblicke tau chen Lichter und gespenstisch riesenhafte Stopf- Apparat. Bord!" donnert der Capitän, schwer ächzend wendet der gewaltige Rumpf des Schiffes zu spät, ein entsetzliches Krachen, laute Rufe, und wie von der Nacht verschlungen, versinkt das fremde Fahrzeug im Nebel. Eine gräßliche Verwirrung entsteht, die Passagiere, kaum bekleidet, stürzen unter Jammer geschrei auf Deck und versuchen in oer zweifelter Hast die Boote zu stürmen; man reißt sie zurück, „Frauen und Kinder zuerst," dazwischen die schrillen Pfeifen der Bootsmaate, die Com mandorufe der Officiere, die Flüche der Matrosen nur der Capitän steht unerschütterlich aus der Brücke, ertheilt mit ruhiger Stimme seine Befehle, tröstet die Jammernden mit dem Hin weis, daß die Gefahr noch nicht unmit telbar bevorstehe. Noch ist es den Of ficieren gelungen, das Herablassen der Boote zu verhindern, die von den vor Angst Sinnlosen zum Kentern ge bracht worden wären —da plötzlich fängt die Maschine, die sofort nach dem Schrank mit Stopfern. Leck ist gedichtet," ruft er mit weithin doch noch Zweifel: „Ist es wirklich wahr?" „Wie war das möglich?" All mälig greift die Ruhe wieder Platz und wesentlicher Bestandtheil' in beiden Fällen eine Cellulosemasse ist. Im Dichten eines Lecks, theile entzogen hat. Im zweiten ver wendet man das Mark von verschiede nen Getreidearten. Wie unsere Abbil dungen zeigen, besaht der ganze Stop fer aus folgenden Theilen: Zunächst senkrecht zu diesem stehen kann, im teren Falle sieht der Apparat fast au» wie eine Eispicke. Zu diesem Gerippe Schraubenmutter, die zur bequemeren Handhabung mit Griffen versehen ist. D!e Stopfer fertigt man zur Zeit in drei Größen, von 6, 9 und 13 Zoll Je vordre! Gestopftes Leck. in die kleinsten Ritzen des Auf diese Weise ist es z. B. möglich, ein Leck von 7j' Zoll Durchmesser in 36 Sekun den absolut dicht zu verschließen. Nicht Motorschlitten- Das Neueste auf dem Gebiete der Automobilen ist ein Motorschlitten. Dieses, von Dr. Casgrain in Quebec erfundene Fahrzeug unterscheidet sich von einem gewöhnlichen Stuhlschlitten. An der Rückseite ist der Petroleummo tor von zwei Pferdekräften angebracht, kleinen Metallspitzeu besetzt ist, die sich Auf d«r Fahrt. Der neue Schlitten läßt sich natürlich nur auf Eis oder efner dünnen, sehr daß der Besitzer bei eintretendem Tau wetter statt auf seinem Motorschlitten vergnüglich auf einem Motorrade durch Zu viel! „So traurig, lieber Herr Spiefeck«, was ist Ihnen denn?" „Fragen S« oik noch, Madamken; Erste L i« be. Sie: „Mei lie weeß'ch ersch, was wahr« Lieb« bedei tet!" Er: „Ich ooch. Awer weeßte, m'r mechten nu heem gehen, es wärd sachtchens tiehle." Nicht sein Geschmack. Htirathsvermittler (das Porträt eines älteren Fräuleins zeigend): „Diese Dame hat Philosophie studirt ist ein frischgebackener Doctor." Hei rathicandidat: „Haben Sie nicht! Frischgebackeneres?" j Widdcrkiimpsc. des Ober - Innthals in Tirol huldi- Zwei Dörfer vereinbaren einen Wettkampf zwischen Widdern, welche zu diesem Zwecke ausgewählt werden. Man sucht hierzu besonders kräftige teten Widder geben die Bewohner der beiden Dörfer das Geleite. Am Kampf platze angelangt, bilden sie ein ge einander gegenüber. Die Rauflust er wacht beim gegenseitigen Anblick, sie werden losgelassen und stürzen sich so fort mit gesenktem Gehörn auseinan der. Weithin hörbar ist der Anprall. Die Anläufe wiederholen sich, es scheint, als ob jedes der Thiere bemüht wäre, die auf ihn gesetzten Hoffnungen zu erfüllen. Nach und nach stellt sich Der Kampf, die Uebermacht des einen der Gegner den Nüstern der beiden. Der Schwä sich schließlich dem letzten Angriff des Mann: „Entzückend bist Du in die sem Kleide, das ist wahr aber das Geld —" Frau: „Kommt nicht in Betracht, wenn es gilt, Dir «ine Freude zu ma chen!" Charakterfest. Gattin: „Wilhelm, ach, kaufe mir doch den Schmuck, der mir heute beim Niemand' 'was!" Aus der Schule. Lehrer: fcln?" Schüler (Sohn eines Destil lateurs): „Zum Kornschnaps machen." ser: „Ist der Hund auch sehr bissig?" Händler: „Na ich sage Ihnen, der wollte sogar meine Schwiegermutter für mindestens hundert Mark Geld strafe hier abgtdnuomt!" Mutier un,d Tochter. Mama: „Aber,, Lilli, sei dvch nicht so eitel!" Amalie (zu ihrer Freundin): „. . . Und woher weißt Du, Elise, daß Dich der Assessor liebt?" mir's verkündet und seine Zugehe rin hat's unserer Kathi gestern Abend auch erzählt!" Une e! lär l. i ch^ Dame: „Sagen Sie mir nur, Herr gentlich das schöne Geschlecht?" Professor: „Ja, das weiß ich auch nicht!" Modern« Kinder. Elsa: „Wenn ich einmal hcirath', dann Heirath' ich einen Doctor!" Elsa: „Was fällt Dir denn ein, der Freude Feierklangc begrüßt sie das geliebte Kind! ... Jesses, jetzt wär' ich beinahe schon wieder über den Wamsen gestolpert!" Nicht mehr nöthig. „Du spielst ja jetzt fast gar nicht mehr Kla vier?" „Wozu auch? Ich bin ja verlobt." —E inWin k.»Er (theilnehmend): Du hast Dich ja schrecklich erkältet. Sie: „Ja, ich bin so heiser, daß ich gar nicht schreien könnte, wenn Du jetzt —Zu dünn. Schneidersfrau (zum Tapezierer, dcr in ihrer Woh nung Tapeten aufklebt): »Wo ist denn mein Mann? Er war doch eben noch