6 Kaiser-^atäke. Schlößchen an stattliche Burgen und Schlösser, die mit dem beschicke des ErzHauses zumeist innig Ofener Burg, aber einzelne Theile, insbesondere die Reichskanzlei, die Fassade nach dem Michaelerplatz und Zierden der Residenz. Andre Theile, find von und Sage verHerr Jahre 1278 zog Rudolf von Habs- PremySl Ottokar in der Schlacht am Marchfelde Krone und Leben verloren hatte. fers müssen in erster Linie die Re sidenzen in Ofen, Prag und Inns bruck genannt werden. Die königliche Burg in Ofen bildet auch gegenwärtig für einen Theil des Jahres die Re sidenz des Königs von Ungarn. Die ist, gleich der des Prag, don überwältigender Großartigkeit. SchloßLaxenburg. Burg, ein Werk des Architekten Hille- An den Mitteltrakt schließen sich zwei über lm linken Flügel Aussicht über den majestätisch dahin fließenden Donaustrom mit seilen In seln, die monumentale Kettenbrücke And die immer mächtiger sich ausdeh nende Stadt. Der untere Theil des Schloßgartens ist mit Benutzung der Terrainverhältnisse überaus malerisch angelegt. Gegen das Donauufer hin schließt ein langgedehnter, pittoresker Bau mit luftigen und zierlichen Bau- Schloß G ö d ö l l ö. der Prag die Universität (1348) und dem Reich die Goldene Bulle gab, 11., der Gelehrte und Alchimist auf dem Thron, verbrachte den größten Theil seines Lebens auf dem Hrad schin. Im Dreißigjährigen Krieg viel fach verwüstet, wurde sie von dem prunkliebenden Kaiser Karl VI. neu .ausgeschmückt. In unsrer Zeit residirte Kaiser Fer dinand nach seinerAbdankung auf dem Hradschin bis zu seinem Tode im Jahre 1875, in den achtziger Jahren der Kronprinz Rudolf. Die Hosburg in Innsbruck erhielt unter Maria Theresia ihre jetzige Ge stalt. Die Burgkapelle ist an jener 'Stelle erbaut, wo Kaiser Franz 1., >Gemahl der Kaiserin Maria Theresia, von einem plötzlichen Tod« ereilt wurde. telschiff erhebt. Zwischen den Pfeilern berg. Im Mittelpunkte des Interesses ste- mal, im Jahre 1805 und 1809, schlug Napoleon I. auf seinem Siegeszuge in der schwärmerische Jüngling Friedrich Slaps gegen den Feind seines Bater landes plante. l l a i n I s ch l. seiner Menagerie und wegen der un vergleichlichen Aussicht, die man von der Höhe des Glorietts genießt, von Alters her ein vielbesuchtes AusflugS- Weniger bekannt als die bisher ge chen Lustschlösser in Gödöll'ö, Ischl, im Lainzer Thiergarten und das märchen- Gödöllö, mit der Bahn von Buda ist erst seit 1867, ein Krongeschenk der ungarischen Nation, in den Besitz des Seit dreißig Jahren verbrachte das Die Kaiservilla in Ischl verdankt ihre jetzige Gestalt dem Liebesbund des Herrscherpaares, der hier am 19. Au gust 1853 geschlossen wurde. Sie Kaisers, am 24. April 1854, vollstän- Ewrichtung ist von den ersten Künst lern Oesterreichs hergestellt. Der Lain zer Thiergarten ist für das Auge tritt. inmitten märchenhafter Gärten ein schimmernder Palast, der «inst der fast überirdische Wohnsitz eines glücklichen Menschenpaares war Miramare! Hier lebte der in Mexico erschossene Maximilian als Erzherzog an der Seite seiner Gemahlin Charlotte. Jetzt ist der Feenpalast vereinsamt und her renlos. Den zahlreichen Besuchern, welche von Trieft herüberfahren, kommt all die Herrlichkeit, die in einem Erinnerung, welche die bewegte Regie rungszeit des Kaisers Franz Josef be gleiteten. Für >t, Laster des Lebens men. Malili 3s. Vater (welcher mit sechs Kindern ein Glas Bier be stellt hat): „Kellner, noch ein Glas!" Kellner: „Mit oder ohne Bier?" Aus grauer Vorzeit. Unter den Perioden der Entwicke lung, welche unsere Erde durchmachte, ist diejenige, welche der Geologe mit dem Namen „Steinkohlensormation" bezeichnet, wohl eine der interessante sten und für die Menschheit nutzbrin gendsten gewesen. Verdanken wir doch, wie schon der Name sagt, dieser Pe riode das Entstehen unserer Steinkoh lenlager, und da der bergmännische Abbau der letzleren viele Ueberbleibsel der damaligen Thier- und Pflanzen welt in Form von Versteinerungen zu Tage schafft, so sind wir auch über den Zustand der damaligen Fauna und Flora ganz besonders gut unterrichtet. Die Thierwelt war damals noch ver hältnißmäßig wenig entwickelt, in üp pigsterßlüthe stand dagegen die Pflan zenwelt. Schachtelhalme und Farne von riesenhaften Dimensionen bedeckten weite Landstrecken und da derartige Gewächse nur auf feuchtem Boden, bei großer Wärme und in kohlensiiurerei cher Atmosphäre gedeihen können, so ist der Schluß wohl nicht unberechtigt, daß wir uns die Länder jener Zeit als tropische Sumpf- oder Morastgegen- Versteinerterßaumstumpf. den, etwa nach Art der indischen Bicyclc-Ambulaiiz. Auf der Fahrt, den und darauf der Kranke oder Ver wundete gelegt. Nun besteigen die Bi cyclisten ihre Sitze und rasch gcht es zur Pflegestation. E i n F a t a l i st. „Aber, Herr Direktor, wie konnten Sie nur bei dieser schönen Straße da Füß'!"""^ Kindlich naiv. Der kleine den Ofen!" Der kleine Paul: „Und Glück im Unglück. Frau Klavier." Mann: „Gott sei Dank!" —Best ra ft. Erster Einbrecher: Moderne Magie. Jeder einsichtsvolle Mensch weiß, daß jene „Magier", welche ihre oft ver blüffenden Kunststücke aus öffentlichen Schaubühnen zeigen, durchaus nicht im Besitz übernatürlicher Kräfte sind, son dern zu ihre» Produktionen sinnreicher Namentlich ist dies bei der sogenannten „Geistesmagie" der Fall, deren Adep ten eine geheimnißvolle Macht auf das Denkvermögen ihrer Subjecte aus üben zu kSnnen behaupten. Daß der Zauberkünstler und sein Subject bei vorher vereinbarter Antwort haben, ist häufig der Fall. Aber noch viel über raschendere Resultate lassen sich mit Hilfe mechanischer Hilfsmittel erzielen, wie beispielsweise das Errathen von Zahlen seitens eines Subjects, als wel ches stets eine Dame fungirt. Der Fußtelegraph. Stuhl, der dicht an der Rampe steht. Die Augen der Dame werden verbun die Bühne kommen und sich davon überzeugen, daß das Subject nicht das Geringste sehen kann. Alsdann läßt der Magier durch einen oder den ande- Kreide mehrstellige Zahlen schreiben, worauf der Betreffende wieder seinen Sitz einnimmt. Sofort addirt das Resultat mit lauter Stimme an. Das selbe ist stets richtig. Dann richtet der Magier an die Zu schauer die Bitte, sich auf die Bühne zu bemühen und eine der auf dies gethan hat, ruft die Dam? sofort o!e Zahl auS. Aehnliche Productionen, wie Multiplikationen, Wurzelziehen u. außer Frage und doch gibt sie correcte Antworten. WaS ist die Lösung des Räthsels? Es gibt zwei Methoden, zur Bethä sich ein Gehilfe des Zauberkünstlers, bogenem Holz; ein Stuhlbein und die Lehne sind hohl. Das Haar der Da me hängt in einer dicken Flechte (in Ei me führt. Der Gehilfe des Magiers T r o st. Echt weiblich. „Arthur, diesen Sommer möchte ich in'S Bad!" „Einverstanden! Wohin willst Du?" „Aber Arthur!" „Was es mir gar keinen Spaß! Ich hätte viel lieber erst Deinen Widerspruch be siegt!" Die Halloren. In guten und bösen Zeiten sind die Halloren, jene uralte Salzsiedergenos senschaft zu Halle a. d. S, der Sitte treu geblieben, dem preußischen Kö nigshause zum Jahreswechsel ihre Wünsche darzubringen. Auch in die sem Jahre fand sich eine Deputation der wackeren Körperschaft zu diesem stand der Siedemeister Gottlieb Ebert Siedemeister Ebert. als „Sprecher". Zum sechsten Male begrüßte er den König und viermal schon hat er das Wort geführt. Seine Begleiter waren die Sieder Franz Moritz und Puppe. Es ist für sie eine Ehre, die ihnen zu Theil wird, aber Sieder Moritz. Brauch verlangt, daß sie glattrasirt vor den König hintreten. Alt ist der Brauch der Begrüßung, denn diesmal sind es gerade 170 Jahre, daß die Hal loren im atterSgrauen Hohenzollern dem Starken gab, verschönen. Auch ein Pfandobject. Gerichtsvollzieher: „Haben Sie sonst noch Pfandobjecte?" Familienvater: „Nur zwci Pfänder der Liebe!" DieeinfachsteLösung. „Unsere Radlerinnen wissen nicht, ob Rock oder Hose' so sollen sie eben fahren, dann ist's gleichgiltig, was sie anhaben." JmDelikatefsengeschäft. Semer e Packchen Kauta „Bedaure, führen wir nicht!" „Was, den führen Se nicht?! E' schö nes Delikateßgeschäst!" Rechthater. „Aber, Vetter, Leuten Geld schuldig bist!" „Ist Menschen auf der Erde, denen ich nichts schulde." Drci AugenblickS-Bilder- Der Herr Amtsrichter Tüftel verfälschte Milch in die Stadt Leut' jetzt machen, davon hat man gar keinen Begriff!... Die eine Hälfte der Welt weiß gar nicht, wie die andere Hälfte lebt!" „Na, grämen Sie sich deßwegen nicht! Ihre Schuld ist es gewiß nicht, wenn sie es nicht weiß!" Ausweg. „Du, jetzt hab' ich in meinem Drama schon acht Personen auf alle möglichen Arten sterben lassen; nun hab' ich noch die Kündigung an!" Diese Damen. „Woher hast Du denn den Solitär da an Dei chn eben angeschafft." „Du den Solitär?" „Das nicht, aber den Juwelier." Verzierung, die das untere Viertel deS Ohres so dicht umschließt, als wäre sie ein Theil des Gliedes. Die zarten, winzigen Vlüthenranken, phantastisch geformten Blättchen und zierlichen Arabesken nach orientalischen Dessins auS mattem Golde mit Brillanten oder anderen kostbaren Gemmen reich inkru rosig angehauchten Ohrmuschel höchst effektvoll ab. Da diese neue Art Ohr gehänge allerdings nur angebracht wer« des Erfinders und einiger Damen, die bereits im BesiH entzückender Floret» sind, glauben darf, so ist dies keines wegs der Fall. Ein boshafter Londo ner Journalist, der für Frauenschön schlag, daß die holden Damen sich auch nur gleich „Florets" sür Nase, Kinn, Augenbrauen und Wangen machen lassen möchten, damit doch ein wenig Symmetrie herrscht. Außerdem würve es sehr praktisch sein, einer von der Natur zu stiefmütterlich bedachten oder zu sehr gebogenen Nase mittelst der goldenen Verzierung eine wahrhaft ideale klassische Form zu verleihen; ein zu stark zurücktretendes Kinn könnte mit Leichtigkeit verwandelt werden und häßliche Brauen oder vorstehende Ba ckenknochen würden sich vortrefflich un ter brillantenblitzenden Florets ver stecken lassen. Au« zweiter Sa»». Er brauchte Anregung, darum fing Fast täglich kam sie des Abends zu ihm, setzte sich ihm gegenüber in einen Fauteuil und sah still und aufmerk sam zu, wie er schrieb. Manchmal, wenn er über die Fortsetzung eines Satzes nachdenken mußte, hob er den Kopf und lächelte ihr zu; dann lächelt« sie wieder, ein feines, etwas wehmü thiges Lächeln. Er aber nickte befrie digt, daß sie da war, und schrieb eifrig weiter, beruhigt durch ihre Nähe. Dann wurde sie krank. „Schwind sucht" sagt der Arzt. Er bot ihr an. sie nach dem Süden zu schicken, aber sie weigerte sich, sie ihm blei ben. Anfangs kam sie noch zu ihm, später durfte sie nicht mehr ausgehen und er besuchte sie fast täglich. Eine Stunde saß er an ihrem Bette, unter hielt sich mit ihr, versicherte ihr, daß sie bald wieder gesund werden würde. Dann ging er schnell nach Hause, um die trübe Stimmung fest zu halten und bei der Arbeit. Als sie nicht mehr sprechen durfte und konnte, nahm sie seine Hand und machte er Gedichte, die er zu Hause nie- Endlich starb sie. Die Todesstunde ergriff ihn furchtbar. Tagelang suhlte er ihren letzten Blick auf sich geheftet, in dem Liebe und Dankbarkeit mit dem Absenkung noch einmal überlas. Die Zeilschrift, welche die Novelle brachte, schickte ihm ZOO Mark. Damit be zahlte er die geringen Kosten des Be gräbnisses und machte einen AuSflug denmädchen borgen müssen. Eine Sammlerin. Er: „So ist es also für immer zwischen den Berlobungiring behalte. Ich bin nämlich eine passionirte Sammlcrin.'