6 Bor dem Von Rod. Waldmüllcr, Bor dem Netze einer S^inne^ Ei, Plätzchen! Schätzchen! Rasten wir, hicr ist's pläsirlich ! Aber kaum mit Angst und Schrecken Ob es selbst nicht solche seine Netze spinnen wird wie diese? «Snig uns Miliistcr Der im Jahre 1877 gestorbene Kö rrig Wilhelm 111. von Holland ging im Jahre 1870 ernstlich mit dem Ge tliiren. Man erzählte sich im Haag da mals allgemein, daß der König die Kriegsertlärung bereits in seinem Schreibtisch liegen habe. Bei der Größe der Gefahr, welcher Holland durch diese Politik entgegenging, entschloß sich der frühere Ministerpräsident Thorbecke, ein ernstes Wort mit dem König zu reden. Thorbecke war trotz seiner großen Verdienste dem König indessen sehr unsympathisch. Beson ders mißfiel Wilhelm 111. die uner schütterliche Ruhe, welche Thorbecke als echten Holländer niemals verließ. An jenem Tage der Unterredung trat Thorbecke mit feierlicher Miene'in das Gemach des Königs, der ihn mißtrau isch musternd mit dem gewöhnlichen: ,Guten Morgen, Herr Professor, was gibt's Neues in der Welt?" empfing. „Sire, nichts Besonderes, nur die Ha ager erzählen sich viel dummes Zeug!" „Hoffentlich doch nur von meinen Mi nistern und nicht von mir!" „Sire. auch von Ihnen!" „Auch von mir? Was denn, mein verehrter Herr Pro zessor?" fragte der König gedehnt. „Sire, ich kann es kaum wiederholen!" „Ich wünsche es aber zu hören!" „Nun Sire," begann Thorbecke, langsam je des Wort betonend „die Haager sa gen, Ew. Majestät wäre verrückt ge worden . .." Weiter kam der kühne Redner nicht. Dunkelroth vor Zorn riß der König das schwere, silberne Tintenfaß vom Tisch, um es dem Mi nister ins Gesicht zu schleudern. Doch das Schreibzeug hatte sich in die Tisch decke verwickelt und ebenso rasch hatte sich Thorbecke in seiner ganzen Länge Kopf werfen, dann haben die Haager Recht!" Der König ließ die Hand sin- Einige Stunden später verbreitete sich die Kunde, daß Wilhelm 117. das ge fährliche Schriftstück eigenhändig zer rissen habe. Der I,Sfti»e Theaterzettel. Einen eigenartigen Zettel der Wei- theilt Theodor Distel in der Zeit schrift für Culturgeschichte mit. Die Weißenselser Bühne war von Müllner, dem bekannten Dichter der „Schuld", wähnte Zettel führt denn u. A. auch das Miillner'sche einaktige Lustspiel „Die Onkelei" auf, in dem der Ver fasser selbst mitspielte. Zum Schluß befindet sich in einer Anmerkung fol stn."' tenant: „Also Herr Kamerad sind mit Ihrer Erwählten einig? Auch bereits Bekanntschaft mit Schwiegermutter in «I»- gemacht?" Lieutenant: „Ja- Feinde gewonnen." Ankündigung. Heute Nachmittag große Kirchweih im „gol denen Ochsen." Punkt vier Uhr Be ginn der Rauferei. Stuhlsüße gra iis. Herr Michel Boxberger aus Grohhaudorf als Gast. Resignirt. .. „Bei Ihrem Husten, Herr Förster sollten Sie kein Bier trinken, keinen Wein, noch weni ger einen Schnaps, auch das Rauchen unterlassen!" „Also meinen Sv, Herr L)octor: ich soll blos noch husten?!" Anterlee-Woote. „Zwanzigtausend Meilen unter dem M«re" nennt sich ein Roman des geistvollen Franzosen Jules Verne, in scm der von der unbegrenzten Voll kommenheit der Naturforfchung und technischen Erfindung durchdrungen: Verfasser dem Leser in einem subma rinen Boote die Tiefen des Meeres durcheilen läßt. Was vor 25 Jahren noch in das Reich des Märchenhaften gehörte, erscheint heute als der Ideale rinig seit mehr als 100 Jahren geniale Bushnell's Joot. Mit erstaunlichem Eifer und selte ner Ausdauer ist in Amerika die Frage der unterseeischen Schifffahrt seit mehr als hundert Jahren, man kann sagen unausgesetzt, behandelt worden, und hier war es ersten Mal der See krieg, der geniale und erfinderische .?töpfe, wie Bufhnell, Roberts Fulton^, für Untersee - Torpedobootes wie auch die jüngsten und vollendetsten Erzeugnisse dieser Art hervorgegangen, die dazu Schon im Jahre 1776 construirte der junge David Bufhnell ein Unter-! Seeboot, das eigentlich alle Elemente in sich vereinigte, die bis auf den heuti gen Tag bei ähnlichen Bauten mit mehr oder minderm Erfolg angewandt wor-! den sind. Nach der eigenen Beschrei- bung des Erfinders hatte dasselbe die Form zweier dicht aneinanderschlie-! Benden Schildkrötenschalen. Der in nere Theil enthielt eine kleine, nach allen Richtungen mit Fenstern der- j sehene Kuppel, die gleichzeitig zum Einsteigen in den Raum und zur Be-! obaibtuna diente. Di- Fortbewegung > Das Goubet - Boot. erfolgte durch einen mittels Handkur bel betriebenen Propellers nach Art der Schiffsschraube. Der einzige Insasse dieses seltsamen Fahrzeuges hatte den Wasserballast ein- und auszupumpen, um das Boot auf die gewünschte Tiefe zu bringen und wieder an U' Ober fläche steigen zu lassen, ein etwa 200 Pfund schweres Bleigewicht, das unter dem Kiel befestigt war, durch einen die Oberfläche erfolgte, und endlich eine Mine von 150 Pfund Pulverla dung, die leichtlöslich am Bootskörper Spätere Angriffe, die im Jahre 1777 Obere Ansicht des Busy nell - Bootes. terten an der Wachsamkeit der Be satzungen. Zwanzig Jahre später <1797» construirte der Amerikaner Ro- acht Mann und Vorräthe für zwanzig Tage an Bord nehmen. Es war so stark gebaut, daß es hundert Fuß unter Wasser zu tauchen vermochte, und seine Luftreservoirs waren für einen acht stündigen Aufenthalt unter Wasser ausreichend. Fulton selbst verweilte bei einer der Vorführungen seiner Er- Inneres des Holland- Bootes. schwerde, und es gelang ihm auch im Hasen von Brest 1801, einen Torpedo unter ein Schiff zu befestigen und die ses in die Luft zu sprengen. < Während des Secessionskrieges lie ßen die Conföderirten verschiedene Un terseeboote bauen, unter denen der „Davids" zur traurigen Berühmtheit gelangte. Mit diesem Fahrzeug, das wurde, gelang es dem tollkühnen Lieu tenant Dixon mit acht verwegenen Freiwilligen, in der Nacht zum 17. Februar 1864 das nordamerikanische, 1240 Tonnen große Panzerschiff „Housatonic" im Hafen von Charles ton zu vernichten, ohne freilich den Triumph seiner kühnen That feiern zu können. Der „Davids" sank zugleich Fischtorpedo. und wurde erst nach drei Jahren an der Seite seines Opfers auf dem Mee auf den heutigen Tag theils nur auf dem Papier, theils in praktischer Aus führung bei fast allen europäischen Nationen aufgetaucht sind. Wir er wähnen nur das schon sehr vollkom- mene, 230 Tonnen große Boot des schwedischen Ingenieurs Nordenselt, das 1887 ungeheures Auflehen erregte, und die Untersee - Torpedoboote der fsranzosen Goubet, Gustav Z6d6, Morse u. s. w., bei denen zum ersten Mal die in Accumulatoren aufgespei cherte Elektricität als Betriebskraft verwendet wird, durch welche Neuerung die submarine Schifffahrt gewisser maßen in ein ganz neues Stadium ge leitet worden ist. In Deutschland ist nur ein einziges Mal der Versuch mit Das Holland - Boot. Artillerie - Unteroffizier Wilhelm Bauer gebaute Taucherboot, das bei seiner ersten Probe 1851 im Hafen von Kiel sank, später gehoben wurde und jetzt eine interessante Se henswürdigkeit des Marinemuseums in Kiel bildet. Nachdem über ein Jahrhundert seit dem ersten Versuche Bufhnell's verflos sen war, wurde die Construction eines submarinen Torpedofahrzeuges in un serem Lande durch ein Concurrenz- Ausschreiben gefördert, das der dama lige Marinefecretär William Whitney am 4. October 1888 erließ. Es ent boot ist 15,6 Meter lang, mißt 3,lMe taler Plattform enthält. In der ÄMtte Dynämitladung, ein Petroleumreser voir und ein Reservoir mit Wasser, das speciell dazu dient, den Gleichge wichtszustand des Bootes zu erhalten. Die mittlere Abtheilung enthält den > hälter für WasserbaUaft. Im com mandothurm und in dieser Abtheilung ! vereinigen sich alle Elemente, die zur Führung des Bootes dienen. Die letzte Abtheilung wird von einem Gasmotor, zeugt sie mittels des Dynamos die zur forderliche Electricität, die die Be j triebskraft bei völlig untergetauchtem Boot erzeugt. Die auf elektrischem Wege gelieferte Betriebskraft beträgt ebenfalls 50 Pferdekräfte, lodaß das Bort auch unter Wasser die Geschwin digkeit von annähernd acht Knoten er reicht. Die Tauchung ersolgt durch Einlassen von Wasserballast und durch Neigung horizontaler, seitlicher Ruder Boot mit eine Tiefe von 20 Meter tauchen kann. Diese Tauch tiefe wird automatisch wie beim White iiberschritten werden. Während der Oberflächenfahrt genügen die Fenster im Commandothurm zur völligen Orientirung. Im untergetauchten Zu stand vermittelt ein Projectionsprisma am oberen Ende eines über die Wasser- Bild des Meeres auf ein weißes Blatt Papier im Innern des Commando thurms, fodaß der Bootssteuermann danach navigiren lann. Die ver brauchte Luft wird durch eine Pumpe ausgetrieben und durch frische, com einen für einen sechsstündigen Aufent halt im Innern des Bootes ausreichen den Vorrath enthalten. Die Besatzung ist auf sechs Mann berechnet; es genü gen jedoch vier. Die Armirung dieses Untersee-Tor pedobootes besteht, wie oben schon an primirtcr Luft ein Geschoß von 90 fernung von 1600 Meter. Ein drit det nach hinten und wirft auf 90 bis 100 Meter ein Dynamitgeschoß von 50 Kilogramm Sprengladung. 3,5 Meter. Wenn das Boot an der getauchten Zustand 165 Tonnen. Das Fahrzeug ist mit drei Dampfmaschi nen, zwei von 600 Pferdekräften und einer von 300 Pferdekräften, versehen, die mit Dampf aus einem mit Petro leum geheizten Wasserrohrkessel ver sorgt werden, der 900 Kilogramm Petroleum in der Stunde verbraucht. Im untergetauchten Zustand des Boo tes werden die beiden Schraubenpro peller durch eine Accumulatorenbatte rie getrieben, die dem Schiff bei 70 Pferdekräften eine Geschwindigkeit von acht Knoten während sechs Stunden verleihen. Der militärische Appa.at des „Plunger" besteht aus fünf auto mobilen Torpedos und zwei Ausstoß rohren für Dynamitgeschosse.. Die neueste Erfindung auf diesem Gebiet ist ein Untersee - Torpedoboot, das ganz besonders berufen zu sein scheint, eine einschneidende Wirkung üben, weil mit ihm das Problem, in unmittelbarer Nähe des Angriffsob fectes einen Torpedo abzulassen, gelöst ist. Das aus Stahlblech hergestellte Boot ist projectirt > aus 24 Meter Länge, 3 Meter Breite, 5,80 Mete' Höhe und besitzt ein Deplacement von 130 Tonnen; es Hat die Form eines Fisches, dessen Bewegung es täuschend nachahmt, und erreicht eine Fahrge schwindigkeit von 15 Knoten in der Stunde. Sein Antrieb erfolgt über See durch Dampfkraft, unter See hallen. Nach Aufnähme des Wasser ballastes kann das Boot in eine belie bige Tiefe sinken, wie auch während der Fahrt jede Veränderung in der Tiefenstellung mittels seitlich angeord neter beweglicher Flossen mit Leichtig > leit ausführen. Der Torvedo ist ein Selbstbeweger durch einen Mann der Besatzung von außerhalb des Bootes bewirkt, der zu diesem Zweck inTaucherrüstung außer boots tritt. Zu diesem Zweck ist ein cylindrischer Hohlraum mit schiebbar verbunden. Tritt nun der Taucher in die Rüstung, so wird er mittels Windevorrichtung so weit ge hoben, bis er mit dem Oberkörper über Deck steht, woselbst er mit Leichtigkeit Tic älteste »eutfchc Schule in Chile Eine ver ältesten Städte in der Re publik Chile ist Osorno an einem Ne benslüßchen des Rio Bueno in der süd von dem Spanier de Mendoza im Jah re 1558 gegründet. Für diese Stadt fielen die Anfänge der deutschen Ein wanderung in das Jahr 1849. und schon fünf Jahre später wurde dort eine deutsche Schule eröffnet, die erste „Deutsches Institut" bestätigt! als sein Pslegestätte des Deutschthums; sie plan demjenigen einer preußischen Mittelschule mit Spanisch als fremder Sprache. Der Unterricht wird in der Kinder, das entweder von chileni schen Eltern oder aus Misch-Ehen stammt, beim Eintritt in die Schule nur Spanisch versteht. Die Fortschritte in den einzelnen 7 Deutsche. Anerkennung. .. Deine Frau, lieber Freund, ist allerdings etwas häßlich dafür soll „Ach, weißt Du, Jeder, der ihr Bild Oetonomisch. Bater (im Atelier seine? Sohnes): „Was Du doch Bilder zusammen dige Frau, aus welchem Grunde wohl Ihr Fräulein Tochter meinen Bewer bungen kein Gehör schenken will?" gekränkt." Polizeirath (ganz er staunt): „Wodurch?" Mutter: „Sie haben ihr, als sie in's Ausland reiste, in die Paßkarte geschrieben »Augen «wohnlich"." »sanntische Schiiten. Als der vierte Chalif Ali, der Schwiegersohn des Propheten Mo hammed, 661 starb, folgte ihm in der Chalifenwürde sein älterer Sohn Ha san, der aber schon nach wenigen Mo naten zu Gunsten seines Nebenbuhlers Moawija, des erste» Omajjaden, ab dankte. Hasan starb in seinem 46. Le bensjahre zu Medina, aller Wahr scheinlichkeit nach an Gift. Sein jün gerer Bruder Husen hatte indeß nicht aufgehört, die Ansprüche der Familie des Ali zu vertreten, beim Beginn der Regierung des zweiten Omajjaden Jesid sogar mit den Waffen in der Hand, doch fand er in der Schlacht bei Kerbela am 10. October 68l> von der Hand des Schemir Jbn el-Danfchan den Tod. Auf der Stelle, wo Hufen gefallen war, erhob sich später eine Moschee, die ist dieses Fest eine Zeit tiefster Trauer. Der Tanz. scheu Geschicke des Hauses Ali's, Fa sten und Selbstpeinigun cher Herrschaft, gewissenhaft beobach „Schagdze - Wadze" zu Allah - Verdi ikaukafus, etwa 82 engl. Meilen siio über mit Blut bespritzt sind. Auch —D eplacirte Freundlich keit. A.: „Warum hast Du denn Deinem Hund den schweif coupiren lassen?" B.: „Das Luder wedelte AusderKaserne. Unter officier (zu einem „einjährigen" Stu- Theaterdirector: „Ich will Sie also engagiren, muß aber erst sehen, für welches Fach Sie sich am besten eig nen!" Schauspielerin: „Und dürfte ich Sie um einen Vorschuß bitten?" Theaterdirector: „Ausgezeichnet, Sie können als Naive auftreten!" Der Schusterbub. Ewig heiter und vergnügt Trotz Gestrusf und Striemen, Oft versohlt, doch nie besiegt Von des Meisters Riemen, Wie den Meister prellin? Ober die Frau Meisterin? Oder die Gesellen? Gerben sie ihm auch das Fell, Drückt ihn das nicht nieder: Einstens wird er selbst Gesell Verblümt. Fräulein (nachdem der Ca stellan ei nes alten Schlosses einige schauerliche Sagen von den früheren Bewohnern erzählt hat): „Gott sei Dank, Castellain 's passirt auch noch allerlei ... neulich war erst eine Gesellschaft von fünfzehn Personen hier, und davon hat nicht eine einzige ein Trinkgeld gegeben!" Gemüthlich. Lehrer: »Ab«''Dir denn ein?! Die Schule geht um acht Uhr an, es ist schon neun Uhr und Du kommst jetzt erst!" Schüler: „Gelt, da schaugst!" Höchst verdächtig. „Ach, Emilie, ich bin eine unglück liche Frau!" „Ja, warum denn?" „Mein Mann ist mir, während ich im Seebad war, untreu geworden!" „Bilde Dir doch so was nicht ein!" „Ja denk' Dir nur: er hat sich 's Schnupfen abgewöhnt!" Eingescheid terDackel. Doch etwas. Redacteur: „Ihre Gedichte haben mich kühl gelas sen." Dichterling: „Aber das ist doch gar nicht so übel im Sommer!" -.Doch etwa». Richter: „Ich finde da, Sie sind schon oft abgestraft worden." Angeklagter: „Aber auch sehr oft freigesprochen." Unterschied. .Es scheint. Ihre Tochter hat viele Anbeter." „Gewiß, aber leider keinen An hei ßer."