Europäisch e Mundschau. Provinz Brandenburg. Berlin. Die golden- Hochzeit feierte der Klempnermeister Gottsried Rundorss, Louisenstraße 50; das Ju belpaar wohnt- 4Sj Jahre im Hause des Frl. v. Schmeling, Louisenstraße 47, welches kürzlich abgebrochen wurde. Der VerlagSbuchhäiidler und Chef redacteur von „Dies Blatt gehört de: Hausfrau", Franz Nengbauer, ist nach kurzer Krankheit gestorben. Er Aar Mitinhaber der Verlagssirma Frie drich Schirmer. Ein größeres Scha denfeuer entstand in der Metallschlei ferei der Aktiengesellschaft für Fabri kation von Broncewaarcn etc. vormals I. C. Spinn Sohn, Wasserthor straße 9. Der die Schleiferei enthal tende, fünf Fenster zählende Fabrik raum im 2. Stock des Quergebäudes gieruiigsdiätar Heinrich Milde, ein Junggeselle von 36 Jahren, der in der Spenerstraße No. 4 wohnte. Vor den Augen ihres Geliebten vergiftet hat sich die 33 Jahre alte Modistin Agnes Zeiste, Steininctzstraßc 28. Glas Wasser. In dieses mischte sie aus. Krankheit und Nahrungssor gen haben die 38 Jahre alte Näherin Margarethe Hösel aus der Wittstocker straße No. 24 in den Tod getrieben. Sie war seit sllns Jahren von ihrem je 6 Monaten Gefängniß. Provinz Ostpreußen. Allenstein. EinEinbruch wurde in der hiesigen Synagoge verübt. Der Visch ossburg. Die katholische Provinz Weslprenfien. seinen Wohnsitz genommen hatte, ge storben. Der Arbeiter-Invalide der kaiserlichen Werft Freundstück und des- Scheune in Asche legte. Kaldau. Das 4jährige Söhn chen des Arbeiters Lüdtke, das mit Feuer gespielt hatte, erlitt lebensge fährliche Brandwunden. Kanitzken. Scheune und Stall des Gastwirths und Besitzers ReHahn brannten nieder. Die ganze Ernte, viel todtes Inventar und zwei Kälber wurden ein Raub der Flammen. Könitz. Mit einem Jahre Ge fängniß bestrafte der Gerichtshof den Schlächter und Arbeiter Theodor Frei tag aus Abbau - Flötenstein wegen Diebstahls. Provinz Pommern. Etage das Comptoir und Lager der Farbenfabrik von Meyer und Co. be fanden. Das Gebäude selbst blieb zum größten Theil erhalten, dagegen wurden das Farbenlager gänzlich und die Tischlerei theilweise zerstört. Braunsfort h. Baurath R. Konrad stürzte auf einem Ritt in der Nähe eines Steinhaufens so unglück lich, daß er ohnmächtig in's hiesige Krankenhaus gebracht werden mußte, wo er seinen Verletzungen erlag. Bütow. Sein 50jähriges Mei sterjubiläum beging Tischlermeister Jaß- Provinz Schleswig-Holstein- Schleswig. Im Alter von 68 Jahren ist der Sanitätsrath Dr. Hen nizsen gestorben. Altona. Schauermann Schnoor, der auf einem Schiff im hiesigen Ha fen beschäftigt war, fiel über Bord und ertrank. Er war verheirathet und Vater von acht minderjährigen Kin dern. Mehrere Personen überfielen Nachts den Cigarrenarbeiter Repp und Krachten ihm durch Schläge mit Knit- tel« lebensgefährliche Verletzungen bei. —Aus dem dritten Stock eines Hauses in der Hafenstraße stürzte der vierjäh rige Wilhelm Riechens i er war sofort todt. Apenrade. In einem Garten fand man die Leiche der Ehefrau Knaack. Bergenhufen. Eine Feuers brunst entstand in dem Gewese des Zimmermeisters Simon Ohlsen. Das Provinz Schlesien. Breslau. Bei einer Spazier fahrt auf dem Velociped stürzte der kaminer den Arbeiter Christian Nanik zu 9 Monaten Gefängniß. Boguritz. MUHlenbesitzer Jezus« halb ein halbes Jahr Gefängniß. Glog a u. Durch kriegsgerichtli ches Erkenntniß ist der Secondelieute nant Arthur Stürmer vom 3. Posen schen Infanterie - Regiment No. 58 flüchtig erklärt und mit einer Geld strafe von dreitausend Mark belegt worden. Infolge Explodirens einer Petroleumlampe entstand im Wohn hause des Kaufmanns Grotz Feuer. Das Gebäude brannte größtentheils Provinz Posen. F r a u st adt. Mllllermeister Edu- Folge andauernder Krankheit hat ihn zu dieser That getrieben. Auf eine 50jährige Amtsthätigkeit kann dieser Tage Gerichtskassen - Rendant Loebel zurückblicken. Kolmar. Beim Herablassen des Dainpffahrstuhlcs in der hiesigen Por- Fahrstuhl sMrzte mit dem Arbeiter die Tiefe. Bewußtlos wurde Schulz in das Johanniter - Krankenhaus ge bracht; an seinem Aufkommen wird ge zweifelt. Provinz Sachje». Magdeburg. Um ein Unter- Jahre alte Schlosser Schlottig, der sich auf der Wanderschaft befand, in einem Gasthaus eine Majestätsbe leidigvng aus. Die Strafkammer er kannte gegen Schlottig auf ein Jahr Wehrfabrik beschäftigte Arbeiter Pflug G e b e f ee. Als Abends der Post bote Fischer nach Haus ging, wurde er auf der Straße von einem Manne an gefallen und durch Messerstiche in den Hals, in den Rücken und in einen Arm schwer verletzt. Der Attentäter, der Diensttnecht Albe;! Bennewitz, ist ver haftet und im Landgerichtsgefängniß zu Erfurt untergebracht worden. Die rohe That gilt als ein Racheakt. Provinz Hannover. Hannover. Beim Kohlen transport für die Ultramarinfabrik beschäftigt, stürzte der 58jährige Arbei ter Heinrich Hüper eine Treppe Hin- Schädels zu. Maurermeister Hein rich Koch hat die Arbeiter Prinzhorn und Bringmann und den Klempner delt. Er muß diese Gewaltthat mit 3 Monaten Gefängniß büßen. Andreasberg. Als der Ho telbesitzer Tannhäuser vier Damen aus der Kutschwagen um, wodurch sämmt liche Insassen und auch Herr Tann häuser selbst schwere Verletzungen da lers Louis Bohle in Asche. Provinz Westfalen- Münster. Am Starrkrampf Derselbe hatte sich vor einigen Tagen Der Ackerknecht Alb. Baumhöfer aus zu 15 Jahren Zuchthaus oerur bruch hat der Besitzer Jsbruch den Tod Ifer loh n. Die Papierfabrik sind total durch Feuer zerstört worden. Mcinprovinz. Köln. Bei einem Pferderennen stürzte Seconde - Lieutenant Frhr. v. quetschung davon. Der Schreiber j Blase, der dem Notar Dr. Flosser mit ! 9000 Mk. durchgegangen war, wurde durch Zufall verhaftet. Er hatte sich Für 400 Mi. soll er einer lustigen Ge sellschaft Champagner spendirt haben. Man fand bei ihm nicht mehr ganz 2000 M». vor. .... Barmen. In einem Anfalle Sommerkorn aus einem Fenster der ersten Etage des städtischen Kranken hauses und erlitt so schwere Verletzun gen. daß sie sofort starb. Bonn. Die hieliae Strafkammer verurtheilte den Polizei - Sergeanten Pappendick wegen Sittlichkeitsverbre chens, verübt an einem 13jährigen Kinde, das er in das Wachtlokal des Polizeiamtes gelockt hatte, zu einem Jahr Gefängniß. Provinz Hessen-Nassau. Kassel. Der seit zwei Jahren von der Berliner Staatsanwaltschaft wegen bedeutender Unterschlagungen steckbrieflich verfolgte Geschäftsdiener Lochau ist in Melsungen verhaftet worden. Frankfurt. Das Schwurge richt verurtheilte den Goldarbeiter Heinrich Frank aus Heilbronn, der sich als Anarchist bekennt, wegen des am 11. Juni d. I. verübten Raubanfalles auf einen Geldbriefträger zu zwölf Jahren Zuchthaus. Dem Kauf mann Gust. Heicke, der einen in den Main gefallenen Knaben mit eigener Lebensgefahr vom Tode des Ertrin kens gerettet hat, ist die Rettungs medaille am Bande verliehen worden. Ehevcrhältnisse hatte die Stockmacher sfrau Kopp ihren Mann verlassen und war in die Wohnung ihrer Eltern, die ebenfalls hier wohnen, zurückgekehrt. Als seine Schwiegereltern abwesend waren, drang Kopp in die Wohnung, packte seine Frau am Halse und bear beitete sie mit dem Messer in haar sträubender Weise. Er stach der Frau ein Auge aus; das Gesicht, wohin vor nehmlich die Stiche gerichtet «varen, zählte gegen vierzehn Wunden. Der Ehemann suchte nach vollbrachter That das Weite, wurde aber bald verhaftet. Mitteldeutsch: Staate». melSburger Händler eingeführte Gänse wegen Ausbruches der Geflügelcholera getödtet worden. Gotha. Auf einem Neubau in Dorotheenstraßc stürzte der dort be- Köstritz. Der Reisende Albert Tage in einem hiesigen Hotel mit der Modistin Pampel aus Ichtershausen logirt hatte, gab aus Liebesgram aus Meiningen. Ein tragisches Geschick hat die Familie des Weißger bers Hartmann betroffen. Nachdem vor einigen Jahren ein fünfjähriger funden hatte, fielen jetzt im Laufe einer Woche 4 Kinder im Alter von 4 bis 12 Jahren der Diphtheritis zum Opfer. Die Hartmann'schen Eheleute wohnen in einem isolirt gelegenen Haus außer halb der Stadt. Cochlea- Dresden. Infolge Herzschlags verstarb im Alter von 5V Jahren Pro fessor Dr. Ewald Geißler. Den Feld zug 187 V—71 hat er als Feldapothe ker mitgemacht. Das 50jährige Bürgerjubiläum beging Privatmann Karl Traugott Burthardt. Crimmitschau. Erhängt hat sich der 40jährige verheirathete Handarbeiter Wappler. Döbeln. Beim Abfüllen von Benzin explodirte im Keller des Kauf manns Albin Adler am Niedermarkt ein Benzinballon. Adler und dessen Lehrling, der 16jährige Goldammer Flammenmeer. Der Lehrling, dessen Kleidung sofort in Brand gerieth, er litt sehr schwere Brandwunden. Adler selbst wurde an Gesicht und Händen erheblich verbrannt. ' Lichten st e i n i. E. Erschossen hat sich der Strumpfwirker K. G. Kaufmann. Meminen d o r f. Beim Her unterwerfen von Getreide ist der Wirthschaftsbesitzer August Spiller sofort todt.^ Niederplanitz. In der Schla fkammer der Guts- und Ziegeleibesitze rin Henriette, verw. Rittrich, brach Feuer aus. In Verdacht,. das Zeuer verursacht zu haben, kam die I?>ahrlge Dienstmagd Möckel Hrssen-Tarmst-Nt. Darmst a d t. Bei dem Pferde rennen auf dem Weiterstädter Exerzier plätze stürzte Premierlieutenant Frei herr v. Wangenheim vom hessischen Feldartillerie-Regiment No. 25; er zog sich eine Gehirnerschütterung zu. Alzey. Der langjährige Pedell des Progymnasiums, Henes, ist gestor ben. Gießen. Nach einer Festlichkeit, die der Inhaber einer hiesigen Brauerei veranstaltete, entstand zwischen zwei angetrunkenen Brauburschen eine Rau- Hammer, durch einen Stich in den Kops getödkt wurde. Der Thäter wur de festgenommen. Hinsheim. Die beiden schon seit zwei hier vor Anker lie genden Rhcinmühlen, die dem Georg Stahl und Johann Jttner von hier gehören, gingen plötzlich unter. Die Müller konnten sich nur mit knapper Noth an's Land retten. Bavmi. München. Das 20jährige Ju biläum einer von der Zeit der Gymna sialstudien bis zur Stunde nie unter brochenen, theils öffentlichen, theils privaten Lehrthätigkeit feierte d«r Sprachen- und Realienlehrer Josef Benz. Die Leiche der Buchhalterin Johanna Schulhardt von hier wurde aus dem Tegernsee gezogen. Volle 17 Jahre fahnenflüchtig war der nun mehr 38 Jahre alte Schlosser und frü herer Kanonier im b. 3. Feld-Artille rie - Regiment? Johann Reitmeier. Er wurde in Starnberg ergriffen. Das Militärbezirksgericht verurtheilte ihn zu 8 Monaten Gefängniß und Virsebnng in die zweite Klasse des Augsburg. Reichsrath Com merzienrath v. Haßler erlitt einen Schlaganfall, durch den die linke Seite gelähmt ist. Das Pferd des Lieute nants Pfeufer scheute auf dem Königs platze vor einem Wagen der elektrischen Bahn und ging durch. Der Reiter wurde abgeworfen und erheblich ver letzt! dann überrannte das Pferd einen Schuhmacher aus Friedbergerau, der Bogen. In der Vaitl'fchen Brauerei stürzte unter heftigem Getöse und Krachen der Theil der Brauerei in sich zusammen, in dem sich das Kühlschiff befindet. Zum Glück war in dem kritischen Moment Niemand dort beschäftigt. Dietkenkofen. Dahier wurde der Gastwirth Johann Schachtelbauer in seiner Wirthschaft durch einen Schuß in die Brust schwer verletzt. Der Thäter, Dienstknecht Joses Best Furth. Der 24jährige Schuh schuß eine tödtliche Verletzung bei. In dem Anwesen des Fabrikanten Gerstendörser (Mathilden Straße) Württemberg. Gasthof „Zur Post" fröhlich beisan'.- der Mann im Alter von etwa 30 Jah ren. brik ist an eine Frankfurter Aktienge sellschaft verkauft worden. Die Fa brik soll bedeutend vergrößert werden. Rechberghausen. Im Mühl- Jahre alte I. Nuding. Baden. Karlsruhe. Das Palais 450,000 Mark erworben. Frau Stadtrath Dr. Spemann, Wittwe, wurde in der Zähringerstraße beim starb auf der Stelle. Durlach. Hier gerieth der Bahn wart Christoph Meier beim Ankuppeln Heid : lberg. Der etwa 40 bis 45 Jahre alte Einreisende Hock aus Schwiegereltern, Schuhmachermcistcr L. Erb und Frau, die goldene Hochzeit. Müllh e i m. Dahier ist ein Giftmord an der jungen Ehefrau de-- Goldarbeiters Karl Kallinann verübt worden. Die Frau trank ein Glas neuen Wein und fiel bald darauf todt zu Boden. Die Oeffnung der Leiche ergab Vergiftung mit Cyankali. Wer das Gift in den Wein geschüttet hat, ist noch nicht aufgeklärt. Die Frau befand sich in der Gesellschaft ihres Ehemannes, der in seinem Geschäft Cyankal! zu technischen Zwecken ver wendet. Ober k i r ch. Roh mißhandelten die Müllerburschen I. und A. Fischer den Obermüller Schwaderer. Dem I. Fischer war gekündigt; er versah Samstag Nacht zum letzten Mal den Dienst. Als gegen 11 Ilhr Schwade rer nach Hause ging, bemerkte er, daß das Mühlenwerk stille stand und der Leerlauf aufgezogen war. In der Mehlstube fand er die Brüder Fischer auf den Matratzen liegend. Als er denselben Vorwürfe machte, sielen beide über ihn her und schlugen auf der rohen Burschen ihren schwerverletz ten Mann in die Wohnung. Die Brü der Fischer wurden verhaftet. RbeinMz. Albersweiler. Durch die Ge ndarmerie von Ramberg wurde der frü händler Jakob Keyser von hier, ein sehr oermögender Mann, wegen Jagdverge hen in das Untersuchungsgefängniß nach Landau geschafft. Billigheim. Aus Eifersucht waren der Tagncr Jakob Hellriegel und der Ackerer Peter Böster, beide un verheiräthet, im Tanzlokal in Wort wechsel gerathen. Als später Böster Elsaß-Lothringen. terschlagung von 3000 Marl flüchtig gewordene Postgehilfe Kolb wurde in Bauma (Kanton Zürich) von einem Landjäger erkannt. Als dieser Kolb amte ist schwer verletzt. Kolb gelang es, Mecklenburg. Crivitz Die Wohnhäuser des Maurers Meitzer und des Zimmerge sellen Röpke, sowie drei Ställe in der Mauerslraße wurden ein Raub der Flammen. In dem eine Wegstunde buhr und seiner Familie und der Witt we Rohde. Doberan. Ihren IM. Geburts durch ein Geschenk von 100 Mark. Die Oldcnburz. Oldenburg. Erschossen hat sich hier der HandlungZreisende Friedrich Schutz. Brake. Auf der Jagd entlud sich vas Gewehr des Gutsbesitzers Müller rechte Bein. Arcic Städte. Hamburg. Die Hamburger buth, Steinstraf',e ILI 127, entstand als 60,000 Mark geschätzt. ui gen davon, daß er nach Verlauf zweier Schwei,. Base l. Auf der Reise nach Jeru eincm Schlaganfall unv Herzlähinung Paul Kober-Gobat, Inhaber der frü heren Verlagsbuchhandlung Spitteler lich starb. dach gehörende, mit Stroh und Ziegeln bedeckte Haus, versichert zu 4600 Fran- Glarus. In engem Familien kreise feierte Jakob Hesti, alt-Gemein deschreiber von Schanden, seinen dia mantenen Hochzeitstag. Oeftemich-Unziül. Wien. Im Alter von 76 Jahren wig Sadler. Beide standen unter der Anklage, eine Reihe von Geschäftsleu ten betrogen zu haben. Solcher und Sadler erhielten je drji Jahre schweren Kerkers. Vierzig tausend Gulden Schaden verursachte ein im Maschi nenbaus der Wienerberger Ziegelfa briks - Aktiengesellschaft entstandenes Feuer. Wegen geschäftlicher Sorgen versuchte sich der ehemalige Fabrikbe sitzer Franz Dornetshuber, Vater von 12 Kindern, zu erhängen. Er wurde schwer krank in's Hospital geschafft.— Mittelst Morphiums vergiftete sich in einem hiesigen Hotel eine junge Dame, die sich als Stella von Henneberg aus Trieft in's Fremdenbuch eingetragen hatte. Lieutenant Maximilian Bruckner hat sich in der Wohnung sei ner Mutter wegen eines unheilbaren Leidens durch einen gegen die rechte Schläfe abgegebenen Revolverschuß entleibt. Bruckner war 23 Jahre all 9 in Przemysl stationirt. Einer un heilbaren Krankheit wegen erschoß sich der 22jährige Comptoirist Julius Zel zer. Aus Furch! vor Bestrafung we gen Urlaubsüberfchreitung sprang der Unterkanonier des Corps-Artillerie- Regiments No. 14, Johann Gabler, in die' Donau. Zwei Sicherheitswachmän nern gelang es, ihn noch lebend aus dem Wasser zu ziehen. Budape.st. Im Maidenrennen für Zweijährige stürzten die zwei Jo ckeys Hyams und Adams sammt den Pferden, ersterer wurde lebensgefähr lich, letzterer leicht verletzt. Der Di rektor der Neuhäusler Sparkasse Na mens Morawitz hat sich wegen der Unregelmäßigkeiten, die in diesem Institut zu Tage getreten sind, erschos sen. Luxemburg. Luxemberg. Drei hiesige Rad fahrer wurden in Lorentzweiler über fallen! einer der jungen Leute wurde am Rock vom Rade gezerrt und kam zu Fall, die Maschine wurde dabei stark beschädigt. nach sollen sich die Wechselforderungen der Creditkasse an Rapp bis zu der Höhe von ca. 40,0V0 M. emporge schraubt haben. Die Hauptwechselge worden sein. Die Wechsel trugen nicht die Unterschrift des Directors, sondern die des Controlleurs und des Rechners. Creditkasse soll durch diese Wechselge schäfte über 100,000 M. betragen. Da die Kasse mit unbefchränkterHaftpflicht arbeitete, so werden die Mitglieder für diesen Betrag aufkommen müssen. rifer Weltausstellung 1900 plant und Ein Pariser Maler, M. Louis Du- Bor der Leinewand, auf die er mit sei nem Pinsel im Halbkreis die Bilder aller Herren Länder hinwirft, tum meln sich Mensch und Thier eines jeden Landes: Bor dem Pagoden von Anc;- nach den Klängen eines siamesischen Orchesters ein Ballet tanzen, von Shanghai chinesische Schauspieler ihre eigenartigen Stücke aufführen un 6 vor Japan in aus Papier gebauten gelangen. Die Besucher dieses leben ger Phantasie sich auf einer Reise um die Welt befindlich glauben. DaS Ganze wird ein Riesenbau, der schon in seiner originellen architektonischen seinen Kasseerestaurants und weiten Terrassen zu den malerischsten und in teressantesten Punkten der gcsammten Ausstellung zählen dürfte. I n K o l o m e a (G a l i z i e n>,. wo eine große Garnison liegt, wurde nes Zimmers zu erbrechen und die Glasscheiben derselben zu zerschlagen, was die Soldaten auch ausführten. Als der Besitzerssohn protestirte und mit einer Klage bei der Militäcochörde- Der Bedrängte flüchtete aus dem Ho tel auf den Platz, d-r Lieutenant ver folgte ihn aber und spaltete ihm durch einen Säbelhieb den Schädel. Eine große Volksmenge sammelte sich an wurde von den Dragonern mit gezoge nen Säbeln vertheidigt. Die Drago ner kehrten darauf in das Hotel zurück, und als der dort angelangte Besitzer Rückenstein, ein alter Mann, über den Vorfall jammerte, mißhandelten sie ihn. Ein Herr aus Herbede schickte seinem Freunde, der beim Feld artillerie - Regiment zu Wesel eine- Uebung als Unterofficier abfolvirte, ein Fäßchen Bier als Geschenk, welche Gabe denn auch bei den Söhnen deö Mars allseitige Anerkennung fand und schnellstens vertilgt wurde. We nige Tage nach beendeter Uebung er hielt der Unterofficier nun aus Wesel einen Brief, in dem ihm das Ober bürgermeisteramt zu Wesel mittheilte,, daß er sich der Steuerhinterziehung schuldig gemacht habe; auch wurde er ersucht, schleunigst den für das in We sel eingeführte fremde Bier zu genden Steuerbetrag einzusenden. Da nun die Steuer 65 Pfennig für das > Hectoliter beträgt, das Fäßchen aber nur 35 Liter enthalten hatte, so be trug die ganze nachgeforderte Steuer 23 Pfennig, die denn auch alsbald in Briefmarken mittels eingeschriebenen Briefes nach Wesel abgesandt wurden. Berechnet man nun, daß das Ober bürgcrmcisteraint zunächst einen mit 5 Pfennig frankirten Brief an den Unterofficier in Wesel sandte, der aber, da dieser bereits abgereist war, mit 20- Pfennig frankirt diesem in seine Hei math nachgesandt wurde, so legt WeseL noch 2 Pfennig zu, abgesehen vonMühe und Arbeit sowie Papier u. s. w. Die Hauptsache aber ist: Ordnung muh. sein und wenn auch das Einheizen theurer ist als das Backen. Unter den seit einigen Wochen sich.mehrenden Räubergeschich ten aus >n und Sardinien hat besonders/ . Nachricht Aufsehen er regt, daß die berüchtigte Banda Mau rina, die man seit zwei Jahren ver nichtet glaubte, wieder in der Gegend von Mistretta aufgetaucht sei. Diese Räuberbande, die besonders die mado nischen Berge im Nordosten Siciliens unsicher machte, war im Kampf mit einer Familie Leanza aufgerieben wor den, und nur ein Mitglied der Bande Namens Caudino blieb verschont, weil er in jenen Tagen lrank zu Hause lag. Infolge der Zeitungsnachrichten über das Wiedererscheinen der Bande erhielt nun der in Palermo erscheinende „Cor riere dell' Jsola" einen Brief von Caudino mit dem Poststempel ber jene Nachrichten für freche ausgesprengt von der Familie Leanza.. die sich fürchte, in den Wald zu gehen. Caudino fordert die Grundbesitzer aus. ihm zu bezeugen, daß sie keinerlei Be lästigung von ihm erfahren haben, und versichert „auf seine Ehre als red licher Mann/ daß er sie auch weiterhin respektiren werde, falls sie nicht Ver rathe! werden. Er schließt mit der Aufforderung an die Bewohner, ohne Scheu in die madonischen Berge zu kommen, und an die Regierung, sich die Mühe besonderer Polizeimaßnahmen im Umkreis von Mistretta zu ersparen. Für die Veröffentlichung feines Brie fes im „Corriere" legte der edle Räu ber 5 Lire bei. Die Zeitungen hatten aber zweifellos auch ohne dies seinem de auf einem Polizeigericht von Lon don festgestellt, denn daß jemand 1000 Mal wegen Trunkenheit und Unfugs bestraft wurde, ist wohl bisher kaum der Fall gewesen. Der Recordmanrr. William Onion, welcher wegen eines neuen Falles seines altcn Uebels vor den Schranken des Gerichts erscheinen mußte, erklärte, über sein Geschäft be fragt, er sei lyrischer Dichter und ver diene als solcher reichlich so viel, um seiner Leidenschaft für geistige Ge tränke nach Belieben zu fröhnen. Thatsächlich fanden sich zur Zeit seiner Verhaftung in seinen Taschen mehrere Manuskripte, Erzeugnisse seiner Muse; da war u. A. eine Lobeshymne auf den Sieg von Omdurman, Stanzen auf den Tod Gladstones, eine Verherrli chung Kitcheners etc. „Gedruckt brau chen meine Werke nicht zu werden," er klärte der Dichter stolz, „ich trage sie öffentlich vor und so werden sie ohne Weiteres Gemeingut des Volkes." Eine neue Vcrurtheilung des modernen Homers und Reco:dmannes zu nie» zehn Tagen Hast soll demselben Muhe gewähren, um neuen Stoff zu sam» 7