Europäisch,.'Almdsch au. < ?M'in» Brandenburg Berlin. Im 76. dem 2. December 1886 als Mit- Nahrungssvrgen hoben den 77 jähri gen früheren Nagelschmied Karl Wink ler aus der Pappel - Allee 96 in den Tod getrieben; er erhängte sich. —Mit einer Gabel erstochen hat sich in der CHarits der 23 Jahre alte Bildhauer Johanns, der wegen eines Herzfebleis dort Aufnahme gefunden hatte. Jv h»nns nahm die Gabel in's Bet«; er setzte mit der einen Hand die Gabel in der Herzgegend an den Körper, wandte und ließ das ganze Körpergew.cht auf die spitzen Zinken fallen. Die Gabel drang ihm in das Herz und tödtete ihn auf der Stelle. Mit Strychnin ver giftet Hot sich der 69 Jahre alte Kauf mann Richard Neumeyer aus der Lankwitzstraße 4. Nahrungssorgen haben die 62 Jahre alte Frau Hentchel, die irn Keller Blirmenstraße 64 ein klei meister, Albert Meyr, Frankfurter Allee 73. Meye betrieb sein Geschäft feit mehr als 29 Jahren; er galt als Woche Festungshaft verurtheilt. Das 26 - jährige Jubiläum als Mar ketenderin beging „Mutter Kühn", die stets '.in's Manöver begleitete. Provinz Ostpreußen. K ö nigsberg. Die venvittwete Frau Landgerichtsrath Jacobsohn Fahrdamm überschritt, von den Pfer den eines zwcispännigen Mörtelfuhr werks zur Erde gestoßen und von dem die Verunglückte nach der chirurgischen Klinik gebracht, doch erlag sie bereits auf dem Wege dorthin ihren Verletzun gen. Allen st ei». Boin Schwurge richte wurde der Besitzer Friedrich Galla aus Rakownitza, Kreis Neidm burg, wegen intellektueller Urkunden fälschung, Verletzung der Grenzauf sichtsmaßregeln und Begünstigung zu 2 Jahren Zuchthaus verurtheilt. Heinrichswalde. Scheune und Stall des Besitzers Engelke Provinz Wtstvrnißcn. Danzig. Kürschnerinrister Stür mer, der in Folge von Kurzsichtigkeit in den Keller stürzte, ist an der schwe ren Gehirnerschütterung, »»elche er da bei erlitten hat, im chirurgifchenStadt lazareth gestorben. Landgerichts rath Steinberg van hier ist in Stettin, wo er zur Erholung weilte, im 63. Le bensjahre gestorben. Dirschau. An der „Schwarzen Brücke" stießen zwei Güterzüge zusam men, wobei der Zugführer Götz ge tödtet wurde. Elbing. Mittels Schwefelsäure hat sich die Arbeiterfrau Augufte Ka roline Krüger, geb. G-tzlaff, vergiftet. Sie war dem Trünke stark ergeben, weshalb ihr Mann die Ehescheidung beantragt hatte. K o n'ttz. Fleifchermeister Wilhelm Ziebarth fen. beging sein 59 - jähriges Meister - Jubiläum. Provinz Pommern. Stetäin. Bei einer Schläger« ist der Arbeiter Füllert durch Messerstiche in den Rücken schwer verletzt worden. — Arbeiter Hermann Bork aus Stolzen hagen war wegen versuchter Nothzucht denunzirt worden. Bork entzog sich seiner Bestrafung, indem er sich in der , Oder ertränkte. Fiddichrw. Bei der Bllrger- Mtisterwahl entschieden sich die Stadt verordneten für den Polizei - Secretär Gröbel aus Schwedt. Freist. Scheune und Stallgebäu ten nieder. KöSlin. Durch Selbstentzün dung von lagerndem Malz entstand auf dem Malzboden der Ascher'schen Brauerei Feuer. Das große Malzsilo brannte aus. Seilergeselle Bernhard Jahn erhielt 4 Monat« Gefängniß. Er hatte während eines Slreites dem Gre nadier Junker mit dessen Seitengewehr einen Schlag über den Kopf versetzt.— Ebenfalls zu 4 Monaten Gefängniß wegen Körperverletzung verurtheilte die Strafkammer dm Tischlergesellen Al bert Borchardt. Provinz Schleswig-Holstein. befallen wurde und zu Boden stürzte. Im Fallen riß sie den Ofen mit sich, dieser explodirte, und im Nu stand die Frau in hellen Flammen. Nachbarn eilten auf die Hiilferufe herbei und er» stickten die Flammen. Dann wu,cd« dir grauenhaft zugerichtete Frau nach dein Krankenhaus gebracht, wo sie verschied. Der Senior des hiesigen Stadtver vrdnetencollegiums, Stadtverordneter I. H. Diederichfen, ist nach langem Leiden im Alter von 76 Jahren gestor ben. Kiel. Der größte Soldat der Ar mee, der Bierfuhrmann Wilhelm Ehmcke aus Molfsee,der die respektable Größe von 2.97 Meter hat und der sei ner Militärpflicht in einem Garde-Re gen Entlassungstermin der Reservisten entlassen worden und geht jetzt aus der hiesigen Aktienbrauerei wieder seiner früheren Beschäftigung nach. Er hat von feinem Regiment die günstigsten tuliren, aber ohne Erfolg. Selbst der Kaiser hat ihm schließlich den Weiter dienst in der Armee nahegelegt und ihm, als er sich immer noch nicht entschließen konnte, eine Bedenkzeit von sechs Mo naten gewährt. Provinz Schlesien. Breslau. Weihbischof Dr. Gleich feierte sein 69jähriges Priesterjubi liium. In Gottlieben ertrank beim Baden imßhein der 23jährige Kommis August Brause von hier. Während einer Schlägerei zwischen Civil und Militär im Seemännischen Tanz-Lo kal war der Grenadier Zapple erstochen worden. Gegen die drei Hauptthäter hat das Gericht nunmehr das Urtheil gefällt. Der 21jährige Arbeiter Her mann Feist erhielt der 22jährige Arbeiter Robert Schubert 3 und der 17jährige Schlofferlehrling Heinrich Münch 1j Jahre Gefängniß. Beuthen. Bon der Strafkammer wurde derßarbier Joseph Gorzella aus Ober-Lagiesvorik wegen Majestätsbe leidigung zu drei Monaten Gefängniß Gottesberg. Unter dem Ver dachte, ein Sittlichkeitsverbrechen be gangen zu haben, verhaftete man den Hotelbesitzer Klinkert. Provinz Posen- Gnesen. Das Schwurgericht ver- Unterschlagung von 24,699 Mark städ tischer und 4109 Mark Kirchengelder, Ausschluß mildernder Umstände zu vier Jahren Zuchthaus und zehn Jah ren Ehrverlust. Krotofchin. Der beim Rath hausbau abgestürzte Schmied Jmmel ist gestorben. Er hinterläßt seine Ehe- Lufchwitz. Das Wohnhaus des 1858—1879 die Bürgermeisterstelle PTovin; Sachsen. Erfurt. Bei einem Sturz von der Treppe erlitt die Ehefrau Martha Ritter so schwere Verletzungen, daß aus der Franzofenzeit. —lm Alter von 69 Jahren verschied der Stadt schulrath Dr. Borbridt. welcher sie gestorben ist. Provinz Hannover. Hannover. Reichsgraf Kurt von Schichelt hat dem hiesigen Ste phansstifte 76,999 Mark, dem Hen riettenstift werthvolle Grundstücke ver macht. — Sich zu ertränken »ersuchte Gustav Knoblauch loegen Diebstahls und Meineids auf 3 Jahre Zuchthaus. Adenstedt. Feuer zerstörte das Anwesen der Wittwe Grotjahn. Der Sohn der Wittwe Grotjahn ist verdächtig, das Feuer angelegt zu Altenbruch. Kurz nach Be- Anbau des Waller'schen Hotels ein Brand aus, der den Anbau einäscherte. Elze. Auf eine bedauerliche Weis« büßte der etwa 48jährige Knecht Ernst Hansemann auf der Domäne nem Gespann wurde er derartig vor die Brust geotrffen, daß er kurz darauf verschied. Provinz Westfalen. Münster. Geheimrath Schef fer - Boichorst, früher Oberbürgermei- Mörder des erstochenen Mctzgergcsellen Auqustin, der 19 Jahre alte Arbeiter Wilhelm Thomaz von hier. Er gibt zu, den Augustin gestochen zu haben. Gemen. Graf Friedrich von Landsberg - Velen, Vorsitzender der Rheinisch - Westfälischen Malteser- Genossenschaft, der Vater des jetzigen Vorsitzenden desWestfälischen Bauern vereins, ist im Alter von 84 Jahren infolge eines Herzschlages gestorben. Rheiuprovim. Köln. Auf dem Zisenbahn- Uebergang an der Escherstraße in Nip pes wurde der 66 Jahrc alte Kupfer schmied Ludw.g Schmidt überfahren und sofort getödtet. Aachen. Großfeuer brach in dem bedeutenden Drogen- und Ehemi calienlager von Pralle und Reese in der Parkstraße aus; der Dachstuhl und die dritte Etage wurden zerstört, die zweite hat durch Wasser sehr gelit ten. Barmen. Dr. Leutze, der erste Bürgermeister von Mühlhausen i. Th., wurde zum Oberbürgermeister von Barmen gewählt. —Die hiesige Firma Mann Großengsiingen. Im Walde erhängte sich der 69jährige Schreiner Konrad Eisele von hier, der seit dem Großh o l z l e!l te n. Als der 19jährige Miillerssohn GeorgSchwarz aus Riedmühle Nachts nach Hause ging, wurde er von einem Schuhma- Wirthschaft einen Wortwechsel gehabt Heilbronn. Pfarrer Jakober von Frankenbach ist, 66 Jahre alt, hier verstorben. Er war bereits zum Pfar aber vor seinem Umzug nach dort im hiesigen Spital Hilfe gegen ein schwe res Unterleibsleiden. Er mußte ope» Baden- Karlsruhe. Wegen fahrlässi ger Tödtung verurtheilte die Professor Dr. Geirg Biinger ist im ger war seit 1882 Professor in Baden- Baden. Brettenthal. Das 2jährige Töchterchen des Arbeiters M. Fischer 999' Mark und der Feuerwehr 699 starben. Eggen sie in. Auf der hiesigen Station wollte der 18jährige Arbeiter Dürr vom Zuge abspringen, ehe der selbe anhielt. Dürr gerieth unter die Räder und der Kopf wurde ihm voll ständig vom Rumpf abgetrennt. Jahre verflossen, seit die letzten Be sitzer Peter und Wölflin von Hewen die Stadt Engen nebst Heweneck mit 28,999 Gulden an Leopold und Frie- Preßburger Frieden (1896) und die über. Nheinpsalz. Dürkheim. Schreinermeister Jacob Keller und dessen Ehrfrau He lene, geb. Rupprecht, begingen ihr gol- Hundheim. Drei Anwesen, darunter das des Oekonomen Jacob Kaiserslautern. Selbst tiefe Schnittwunden beibrachte. Kusel. In einem Steinbruch des Nachbardorfes Teisbergstegen stürzte der Steinbrecher Jacob Denn hof.ab und blieb todt liegen. Das Lustadt. Am hiesigen Bahn hofe entspann sich zwischen Niederlu stadter und Oberlustadter Burschen wegen geringfügiger Ursache ein Streit, tn dessen Verlaufe besonders der 23 Jahre alte Ackerer Georg Gam ber von Oberlustadt durch Messerstiche in den Kopf, Rücken und Brust nicht unbedenklich verletzt wurde. Elsaß-Lothringen. M e tz. Der Unteroffizier Glocken- Bezirkspräsidium, drei Vorschulen für Bergleute in Deutsch - Olt, Algringen und Groß-Moyeuvre zu gründen und zu unterhalten; die Regierung will ein Drittel der Kosten tragen. Mecklenburg. rath Dr. Karl Fr. Ch. v. Mettenhci ter von 74 Jahren verschieden. Güstrow. Falsche Zwanzig inarlstücke sind in Mecklenburg in lini ieren Schankwirthschasten die Falsch stllcke abgesetzt hat, obwohl sie sehr plump nachgemacht sind. Der Fäl scher ist erst 17 Jahre alt. Krem p i n. Das Wohnhaus deS Oldenburg. Ahlhorn. Vor dem Bahnhof: Zuge überfahren und sofort getödtet. ! , ssrrie Städtk. Hamburg. Der auf den hohen Banl Hier, mi! 2tX),(!Ot)M. betheiligt. Schweis der Eisenbahnbrücke ein Unbekannter. Er stürzte sofort in das Wasser uno verschwand, Hut, Schirm, Stock und rücklassend. Arlesheim. Infolge eines Herzleidens starb Alt-Regierungsrath im Alter von 70 Jahren. Benken. Der 36 Jahre alte, le dige Josef Hofstetter von Rüthi, der mit einem Kameraden nach Hause ge- Wilhelm Schneider erhielt einen bösen Stich in's Bein. Der Mörder konnte unbehelligt entfliehen. selbes Cavallerie - Major Eglofs, Prä sident der Berner Liedertafel und Fest ig i el. Auf dem Bahnhofe dahier fer und wurde erdrückt. Bleie nbach. Der Sohn des Wirthes Günther, Fritz, Cand. Theol., nem Aufkommen zweifelt. Oesterreich-Il»Mn> Wien. Der junge Mediciner Pctrovich, ein Sohn des früheren fer unternehmer Gustav Czcomall, Jo sephstadt, Lerchengasse No. 25 wohn haft, ist nach Berübung von Schwm cob Rattner, 11., Rothensterngasse !i!o. 2, wurde wegen Betrug verhaftet. Im Gasthause des Johann Kunst, Simmering, Hauptstrabe No. 130, ist die 46 - jährige Markthelfersgattin starben. Der praktische Arzt Dr. Ludwig Frank! IX., Kolingasse No. 4, wurde in seiner Wohnung todt aufge desurfachc. Die Frau des Gast- Salzgries No. 29 vergiftet. Eine verlassene Braut, die Modistin Marie Wiefer, hat vor der Kirche zu St. Othmar auf der Landstraße ihrein^ Ende gemacht. Der Vorsteher ' Genossenschaft der Wiener Korbs ~cr Leopold Dietl kam in die Rohstosfhalle der Genossenschaft, VI., Gumpendor ferstraße, und erschoß sich dort. —Die 26 jährige - Köchin Anna Basteiner, Mölkerbastei No. 12, stürzte aus dem in sterbendem Zustande in's Allgemeine Krankenhaus gebracht. Ob ein Unfall oder ein Selbmord vorliegt, ist nicht constatirt. ünxemburz. l mar-Berg. Bon einem —lm Chor des Ulmer Münsters wird gegenwärtig d«: Fuß boden aufgegraben, um die Heizcanäle nach der aufgradirten Aufschrift die Gebeine eines Töchterchens des Herzogs Friedrich Philipp von Württemberg enthält. Das Kind starb 1 j Jahre alt und ist am 3. Juni 1633 im Chor des Münsters beigesetzt worden. Die Gebeine, ein Leichentuch von Seide Ein Opfer deutscher Pionierthätigkeit im Auslande ist der früher in Berlin beim Postamte 9 (Potsdamer Bahnhof) angestellt gewe sene Postassistent Jung geworden. Im vorigen Jahre wurde er nach Siam be seit 1890 dortselbst thätigen Postaf^i — Selbstmord hat in Ber lin der praktische Arzt Dr. Meine ver übt. Dieser wohnte seit sieben Jah ren im zweiten Stock des Hauses Friedrichstraße 200. Seine Praxis war nicht sehr bedeutend, seine Ehe —ln Ober st ein hat der Goldschmied Ludwig Franz unwis sentlich sein Enkelkind vergiftet. Die Untersuchung ergab, daß das Kind nur durch Zufall das Opfer wurde, während der Anschlag anscheinend dem Franz selber gegolten hat. Es liegt der Verdacht vor, daß seine Frau und seine Tochter ihn haben aus dem Wege schaffen wollen. Franz trank Abends regelmäßig eine Tasse kalten Kaffee. Diese wurde ihm bereitgestellt und da rin Gist gethan. Da in der Nacht das Kind erwachte, gab Franz diesem den Kaffee als Beruhigungsmittel, worauf es in kurzer Zeit verschied. Die Frau und Tochter sind verhaftet. Ein großer Diebstahl der in den Kreisen der Markensammler gewaltiges Aufsehen erregen wird, ist in dem Pariser Posthotel begangen worden. Bekanntlich tauschen die Postverwaltungen Muster neuer Mar ken, wenn irgend welche neuen Modelle in Umlauf gesetzt werden, unterein ander aus. Diese neuen Marten bil den für jede Postverwaltung überaus werthvolle Sammlungen. Die Sam mlung dieser Art nun, die von der Pari ser Postdirektion seit Jahren angelegt und bereichert worden ist, wurde ge stohlen. Unter der. entwendeten Mar ken befindet sich eine der Insel La R6union, die allein einen Werth von 19,999 Francs haben soll. Ein entsetzlicher Vor gang spielte sich in der Nähe von Numea (Neucaledonien) ab. Das große Segelschiff „Bai von Neapel" ließ ein mit 14 Personen bemanntes Boot hinab, das an Land gehen sollte. Als es kaum 199 Schritte vom Schiff ent fernt war, wurde es von einem Schwärm Haifische umringt und so fort zum Kentern gebracht. Die Scene die sich nun vor den Augen der zu rückgebliebenen Mannschaft entrollte, war grauenvoll, um so mehr, als eS unmöglich war, vom Schiffe aus Hülfe zu bringen. Das Wasser wimmelte förmlich von den gefräßigen Unge- Gesichter, und die Stille des TodeS befand sich auch ein Sohn des Chefs der Dover - Ostende - Dampfergesell schaft. nen Hering stand dieser Tage in der Schwurgerichtssitzung am Bochumer Landgericht zur Verhandlung. Ange klagt war der am 12. Februar 187"? geborene Bergmann Johann Radzi kowski aus Bankau. Derselbe begeg gegnete am Abend des 9. Juni dem Bergmann Paul Brauer, der sich ei nige Heringe geholt hatte. Der An geklagte griff auf den Teller, um sich einen Hering zu nehmen, wofür er, als er trotz des Verbotes den Griff nach, dem Hering wiederholte, von Paul Hrauer einen Schlag übxr den Kopf erhielt, so daß er blutete. Hierüber ge rieth er so in Zorn, daß er einen Stein ergriff und dem Brauer damit einen Schlag gegen die Schläfe versetzte. Trotz ärztlicher Hilfe war derselbe in wenigen Tagen eine Leiche. Die Ge betreffs Körperverletzung mit Todes erfolg, worauf der Gerichtshof den A ngeklagten zu vier Jahren Gefängniß verurtheilte. 169,999 Mark unter schlagen hatte vor einiger Zeit zum Nachtheil einer Bt.liner Firma der Geschäftsreisende Jacob Waldapfel. Es gelang dem Defraudanten, der sich zur Zeit der Aufdeckung der Unter schlagung in Köln a. Rh. aufhielt, in das Ausland, und zwar zunächst nach Ungarn, zu entkommen. Da er auch dort verschiedene Betrügereien verübte, flüchtete er nach Rumänien, wurde aber auf Requisition der ungarischen Behörde inßukarest festgenommen und der Pester Polizei ausgeliefert. Dort wurde er dieser Tage geschlossen dem Untersuchungsrichter zugeführt. In einem Verhör kam die interessante Thatsache zur Sprache, daß der Ver haftete mit dem oben brieflich verfolgten Waldapfel identisch ist. Der Defraudant räumte auch als bald jene Unterschlagungen ein, bezif ferte jedoch die Höhe derselben auf nur 12,999 Mark. Da Waldapfel im Ue-> brigen in hohem Grade an Gelbsucht leidet, wurde er bald na chfeiner Ein lieferung als Polizeigefangener nach dem Krankenhause gebracht, wo er bis zur Beendigung dei bereits eingeleite ten AuslieferungS - Vertrages ver bleiben wird. Der Dichter Garborg hat während des SommerS sich ein Haus erbaut, und zwar unfern des Ortes Undem im norwegischen Amte Jäderen. Garborg's Heim liegt auf einem knapp hundert Quadratellen großen Wiesenthal zwischen himmel hohen Felsen. Das Wohnhaus ist in alt-jäderifchem Stile aufgeführt und umfaßt nur zwei Stuben und eine Küche. Das Dach wird mit Rasen stücken eingedeckt und die innere Ein richtung des Hauses so einfach als im mer möglich. Nur die Grundmauern sind aus Felsgestein aufgeführt, die Wände dagegen aus Fichtenholz. Im Garten ist ein großer Stein aufgestellt worden, der die Worte „Garborg 1898" verewigt. Als man den Dich ter fragte, weshalb er sich keinen grö ßeren Bauplatz ausgesucht habe, meinte er: „Der große Gott der Natur hat mir angewiesen, wie viel Erde ich be sitzen soll!" Bom Hause aus hat man nur auf einer Seite einen Fernblick. Hier gestattet eine Felsspalte die Aus sicht über das flache Jäderland und das wogende Meer. In diesem trau ten Heim kann der Dichter das Leben und denken und in Ruhe seinen Wer ken leben. 7