2 Aas Hlück im Sprichwort Horaz, der einmal in seinen Oden sagt: „Den, der viel besitzt, wirst Du nicht mit Recht glücklich nennend" und fern von Geschäften!" Als Facit seiner Gedanlen über das Glück aber schreibt er wieder: „Es giebt kein voll- Der römische Dichter Ovid legte in dem Worte: „Glücklich lebte, wer in Verborgenheit lebte!" eine große Wah rbittere, in dem Spruche: „Freunde, die zählst Du in Menge, so lauge das Glück Dir noch hold ist, doch sind die er zuerst schreibt: „Wer glücklich ist, Rufe Schillers ersehen: „Dem Glückli chen schlägt keine Stunde!" Daß es Weise dem Glücke den Rücken lehren! Wie zutreffend das ist, läßt sich bei et hängniß. „Glück und Glas wie leicht bricht keit des Glückes. „Nur Kinder sind lancholifch. „Zufriedenheit ist Glück!" Arbeit fußt die Wurzel des Glückes!" bis zum Bettelbrief!" „Jeder soll aus beln!" „Daß das Glück so ist mehr Schuld der Menschen, als der Verhältnisse!" „Wenn das Glück ein Wappen hätte, würde ich mit ehernen Zeichen die drei Worte, die für mich die Kunst und die Philosophie des Glückes doch das Mündchen 'mal ordentlich auf, mein Engel!" Braut: „Wo denkst Du hin, Arthur! Ich werde Dir doch jetzt noch nicht die Zähne zeigen!" Falsch adressirt. Herr (zu einer alten Dame): „In welchem Alter, gnädige Frau, hört das Weib eigentlich zu lieben auf?" Matrone: „Bitte, das fragen Sie gefälligst eine ältere Dame!" Späte Erfahrung. Frau: «Was meinst Du, lieber Mann, soll ich Käthchens Verehrer für morgen zu Ti sche laden?" Gatte: „Natürlich, da mit hat mich Deine Mama ja auch nn- Aefädelt!" Kallvergs erste Lieöe. Vier oder fünf Gänge ohne große Fi nessen, auch keine allzu protzigen Weinmarlen, nur zuletzt Heidsieck Mo nopol. Im Familienkreise tranken Hallbergs irgend eine gute deutsche Marke. Das hatte vorhin der Haupt mann Winter, der Schwager Hall bergs. verrathen, Weilar dessen Nei cntsprechend versorgt zu werden. Aber da war ihm doch Hallberg nicht zu Willen gewesen. „Es ist kein ande rer kalt gestellt!" hatte er lächelnd ge selbst heran!" „Ah—" ter!" nannte „Literatur" auszuweisen hat ten. Aber trotz alles Drills blieb ich Zeit! Na, prosit, Gretes— Natürlich „Mit dem Circus heute Abend ist's ich" „Freilich, Vetter Georg ist da „Wer ist Vetter Georg?" inquirirte .Georg Winter, der Lieutenant von Mama!" wirfch. „Gott, was er will! Er kommt direct aus Indien, wo " einem Prinzen scheu, mit dem ich aus Pferdeliebhabe rei Freundschaft geschlossen hatte,einen Besuch abzustatten. Geld"' „Is aber sehenswerth!" behauptete er. „Ich war gestern Abend drin, für zehn Pfennig auf die Gallerte, weil's doch sllr's Milletär blos die Hälfte dem Zettel verzeichnet stand, nicht auch Gegen elf Uhr war die Geschichte Marlt, so recht durch die breite Licht fen. Und da ereilte mich das Ver hängniß. „Husar, Sie da, Husar!" rief mich lich unglückliches Gesicht machte. Ich Schippke. „Schippke?" wiederholte er. „Gut, werde ich behalten. Haben Sie keine „Wo denn?" „Beim Lieutenant Rodewitz!" „So? Da sind Sie Officiersbursche? „Ich werde Sie schon herauslassen!" sagte er. .Sie sollen für den We» auch ein Gla» haben. Das gehört sich!' Natürlich protestirte ich. Aber es half nichts. Er schob mich vor sich her, die Treppe hinauf, in ein Vorzimmer, stellte die Gläser auf die Tischplatte, alsbald die Gesellschaft herein. Ich „Ja, Mensch, was soll denn das?" ihr niederbog und ihre Lippen suchte, schlang sie sogar den Arm um seinen Hals —" tirte etwas kleinlaut die Hauptmanns „Arn Liebsten hätte ich diesen Men draußen. Aber da packte er mich zum zweiten Male, der Fürchterliche. „Husar!" schrie er. »Was soll denn das? Sie müssen doch erst Ihre Veloh 'mal! Prost!" Licht. Geisterbleich stand ich, di? Blicke scheulich zu lachen. „Heinrich! Nein, wie siehst du aus! Zu komisch!" prustete Fräulein Grete. Dann kam die Katastrophe - Lieutenant zu beruhigen versuchten. Grete sah mich mit so spöttischem Mit leid an, als ich endlich hinausschleichen ersparen. „Lieber, lieber Heinrich!" flüsterte sie und drückte mir eine Apfelsine in die Welt! Al! Gelegenheit zu einem frischen Glas! Auf Alles, was wir lieben!" die Gäste. Halt' es vor der großen Menge Wohl verschlossen und verhüllt. Denn dein Glück, das wird der Neid OhneZ Weisel. A.: „Hai l»eirathet?" B.: „Leider, ja, die Liebe macht eben blind." A.: „Na, werden ihm die Augen wohl wieder aufgehen." Kochzeitsaverglauöen. Nichts in der Welt ist mit solch ei» Auf uns überkommen sind nur Re ste, deren Urgrund sich selbst die, welche sie verwenden, kaum mehr erklären waltete. Besonders durchdrang er häusliche Verhältnisse, wie Geburt, Freien, Hochzeit, Sterben. ser Glaube ist durch das sogenannte „Berufen" zu erklären, da Myrte den Brautkranz bildet. Demselben Glauben zuGrunde liegt der Gebrauch, daß die Braut ihr Brautkleid vor der Hochzeit nicht anziehen oder es anderen weint sie in der Ehe. „Lachende Braut, weinendes Weib, Weinende Braut, glückliches Weib," heißt es, und in slavischen Dörfern ist dieser Brauch so verbreitet, daß es für höchst unschicklich gilt, wenn die Braut nicht Ströme von Thränen ver gießt- Auch soll sie an den Hochzeitsvorbe reitungen nicht helfen, sonst steht ihr ein mühevolles Leben bevor, weshalb alles Schwestern und Freundinnen für Haarnadel dazu geben. Hier hat sichtbare Phantasie und Fürsorge guter Freundinnen das meiste gethan und, phezeit^ Tiefer liegt schon das sogenannte „Poltern", das Zerschlagen von Tö pfen am Abend vor der Hochzeit, das auf Verscheuchen böser Geister hin deutet. Wetter am Hochzeitstag. Während in der Mark, Ostpreußen und Schlesien der Spruch gilt: „Wie viel Tropfen Regen, So viel Glück und Segen, Wie viel Tropfen Schnee, So viel Ach und Weh!" will man in anderen Gegenden die Sonne sehen. Geschieht es, so sagt man ron der Braut: „Die tat die K tze gut gefüttert." Dieses Thier zog der Freya, der Liebesgöttin, Wagen, war ihr geheiligt, und deshalb war es Bräuten zur besonderen Pflege anem pfohlen. In Schlesien sagt man noch: „Wer Katzen gut pflegt, bekomme einen guten Mann!" Ebenso verschieden sind die Ansich ten über den Tag, der sich zur Ehe schließung am besten eigne. Bermeidet man in einigen Provinzen den Dön sel Tag gerade gern gewählt und kein Höherer und Gewaltigerer als der alte Donnergott Thor ist hierbei im Spiel. Er war der Beschützer der Ehe und weihte die Brautpaare mit seinem In der Mark finden wir in Bauern häusern auf den hochzeitlichen Tafeln die Butter in Schafform zierlich auf gestellt. Auch das deutet auf Thor, der in einem mit Widdern bespannten Wagen durch die Wollen suhr, und auch geopfert wurden ihm diese Thiere. Und aus demselben Grunde geht das Mädchen in der Sylvesternacht zur Schafherde, greift im dunklen hinein und wenn es einen Widder heranzieht, heirathet es in demselben Jahr. In anderen Gegenden wählt man am lieb sten den Dienstag zum Hochzeitstag, weil er dem Fro und der Freya ge heiligt war. Keinesfalls aber dürfen Hochzeiten am „Unschuldigen Kind leinstag" veranstaltet werden und fällt derselbe auf die sonst passenden Tage, werden in diesem Jahr auch diese ver worfen. Mit einem Schimmel darf man kei nesfalls zur Trauung fahren, denn Slipnir, des Allvater Odhins Roß, war ein Schimmel. Ihm aber hat der, seinen alten Göttern abgewandte Volksglaube als wüthenden Jäger un ter die Schreckgespenster versetzt Odhin mit sammt seinem Schimmel. Aus diesem Grunde wurden Schimmel zu unheilbringenden Pferden zu allen Zeiten, insbesondere aber bei Hochzei ten. Beim Hochzeitsessen müssen Nüsse gegessen werden und wer einen Dop pelkern findet, heirathet noch in dem selben Jahr. Viele Hochzeitsaberglauben lassen sich indessen nicht erklären, es sei denn durch den Glauben an gute und böse Vorbedeutungen, den wir bei allen Völkern verbreitet finden. Keiner hat tiefere Wurzeln geschlagen, als dieser. Dahin gehört, daß der Bräutigam der Braut die Hochzeitsstrümpfe anziehen soll, weil darauf eine glückliche Ehe folgt, keinesfalls darf er aber als jun ger Ehemann die Frau beim Essen, welches der Trauung folgt, bedienen, weil er dann zeitlebens ein Sklave Braut soll in das Brautkleid Brot und bleibt eine der Ehen kinderlos oder eine der beiden Bräute stirbt. Brautleute dürfen nichts aus der Hand fallen las sen, weil das frühen Wittwer- oder Wittwenstand und Verbleiben darin vorhersagt. die letzte heilige Speisung bringt. Wer aber bei der Trauung niest, stirbt zuerst. Muß aber der Geistliche wäh rend der Ceremonie niesen, so segnet er das Paar noch in demselben Jahre auf dem Friedhofe ein. der Braut der Schleier an der Kirch thür hängen bleibt er zieht sie in den Sarg von guter dagegen, wenn der Schleier beim Tanz, welcher dem Hoch zeitsessen folgt, so zerrissen wie mög lich ist. Wer vor dem Altar zuerst nieder kniet, stirbt zuerst und oft entsteht zwi schen den Liebenden ein edler Wett streit, so daß beide meistentheils zu gleich niederknie«». Wer ferner zuerst die Schwelle des neuen Heims betritt, wer zuerst den Becher ergreift und dem andern zu trinkt, hat die Herrschaft im Hause. Um diese tobt überhaupt der Streit. Wer vor dem Altar von dem Braut paar, das Hand in Hand steht, die Hand auf die des andern legt, hat das künftige Regiment. Um es zu erlan gen, wird der Braut gerathen, ihren linlen Fuß während der heiligenHand lung auf den rechten des Mannes zu stellen, so wird die Herrschaft der Frau geradezu mitgeweiht. Von großartiger Wirkung aber ist es für die Braut, wenn sie sich in ihren Schuhen Salz und Dill streut und während des Ring wechsels heimlich sagt: „Ich steh' auf Salz und Dill Wenn ich rede, schweigst du still." Alles, was den Alten nützte, ihnen Vortheil und Gedeihen verhieß, umga ben sie mit kindlicher Verehrung. So auch das Salz, ohne welches die Speise ungenießbar ist. Haine, in welchen sich Salzquellen befanden, wurden für heilig gehalten, auch der Ertrag als der gütigen Gottheit kostbare Gabe; Ge winnung und Austheilung des Salzes galten als religiöse Verrichtung. Bur gunder und Ällemannen führten blu tige Kriege um Salzquellen war eine gefunden,vertheilte man das Salz, fanden Opfer und Volksfeste statt. Später verbreitete sich der Glaube, das Salz zerstöre Spuk, Teufels- und Hexenkünste, weshalb man es neben ungetaufte Kinder, bei Hochzeiten und in Sterbehäusern aufstellte. Und so tief wurzelte im Volke der Glaube an die Heiligkeit des Salzes, daß die aus wandernden Salzburger beim Eid, mit welchem sie sich selbst Treue für ihre Ueberzeugung schwuren, die Hand m Salz tauchten. Und bei den meisten Leuten steht auch heute noch dieses nutz liche Mineral in hoher Achtung. Der Haten-Tai?!- Der schon 1863 verbotene „Haken- Tanz" wird dennoch in Indien, theils geheim, theils öffentlich von den Hin dus abgehalten, so noch in den letzten Monaten in Burdwan, wobei zwei Menschen ihr Leben verloren, und wo mit sich jetzt die Gerichte beschäftigen. Der „Tanz" wird folgendermaßen aufgefiihrl: Zwei starke, lange Baum stämme werden aufrecht etwa 20 Fuß von einander in die Erde gerammt und oben mit einer starken Querstang« verbunden. In der Mitte dieser Querstange wird ein dicker Strick be festigt, an dessen unterem Ende sich ein spitziger Haken befindet. Das Ganze wird nun mit farbigem Papier um wickelt und mit kleinen Papier- und Zeugfahnen besteckt. Jetzt laden die Hindus der höheren Kasten die niede wenir auch kleinen Gewinn. Der sich Meldende tritt vor; die Kleider, welche er vielleicht trägt, muß er ablegen, er schwungene die Besinnung verliert. Oft verlieren di«se „Tanzenden" auch ihr Leben, di« meisten derselben werden aber Zeit ihres Lebens zu Krüppeln. Hauskunst. „Singt Ihre Tochter oder spielt sieKlavier?" „Nein! Ich habe ihr nur die geräuschlos«Kunst der Malerei gestattet!" Sturm. tert die Luft. Wie drohende Unge» Wassern. Kein Schiff ist zu sehen. Geborgeir vor Sturm und Wetter sitzen die Fi scher daheim. Allmälig sinlt die Nacht und Dun kel herab. Tiefe, unheimliche Finster hende Wollen jagen am Firmament dahin. Zuweilen durchbricht des Mon des matter Glanz auf einen Augenblick duldig fragt sie schließlich: „Kann Jo chen im Kanal sin? Oder glöwst Du, Moder, hei is noch in dei Nordsee un hier?" »Ick weit nich, lütt Dirn. Wat möt, Stunden vergehen. Sie denken nicht daran, zu Bett zu gehen. Sie wissen, sie tonnen doch nicht schlafen. des Kindes. Die junge Frau tritt an das Bett ihres Knaben. Sie hört dort noch deutlicher, wie der Sturm wüthet. Die junge Schiffersfrau hat ihren Jungen beruhigt, und er ist wieder ein geschlafen. Nun geht sie zurück zu der alten Frau. „Will'n wi nich to Bett gahn, Mo der?" sagt sie, „ick glöw, et is dat Beste." „Gah to Bett, min Dochder, ick lann nich. Niemals bin ick to Bett gahn, wenn Storm war un min Mann o>> See. Dat lett mi keen Ruh in de Fed» Sie nehmen wieder die Nadeln auf. Doch bald entsinlt sie der Hand der alten Frau. Ihre Augen sind nicht mehr so scharf wie früher; ermüdet fallen sie ihr zu, und sie schlummert ein. Da fährt sie erschrocken aus dem Schlafe auf. Ein furchtbares Getöse durchzittert das Haus. Beider Frauen erster Gedanke ist, das Dach sei einge stürzt. Bleich und zitternd erhebt sich die junge Frau und eilt mit dem Leuchter die Treppe zum Boden hinauf, wäh rend die Großmutter den Knaben zu beruhigen sucht. Das Dach ist nicht eingestürzt und unversehrt ist das Haus. Sie kann sich das fürchterliche Geräusch, das ge rade über ihnen gewesen ist, nicht er klären. Sie erhebt das Licht und leuchtet in die fernsten Bodeuwinkel, aber sie sieht nichts Auffälliges. Noch einmal schaut sie, schon halb abge wandt zum Hinunterstieg. Ihren Hän den entgleitet der Leuchter und mit einem markerschütternden Schrei stürzt das junge Weib leblos zusammen. Zur Besinnung zurückgekommen, ringt sie in wildem Schmerze die Hände und stöhnt unter herzzerreißendem Schluchzen: „Ach, Moder, Jochen is unnergahn! Dat Holt, wat ick ver gangen Harwst mit em tosamen ge schicht hew, is utenanner sollen, un achter dat Holt hew ick em seihn, so dütlich seihn, as ick Di seih. Un hei kieck mi so trurig an, as wenn hei Ad jüs feggen wull. Ach, Jochen is dod un sin Schipp is unnergahn." Von Neuem brach sie verzweifelt in Jammer mühte sich die alte Mutter, ihr die trü ben Gedanken auszureden. Die Nacht ging vorüber und mit ihr das Unwetter aber von Jochen und seiner schmucken Bark „Grete" ist nie zu den Zurückbleiben — Kathederbliithe. Pro fessor: „Meine Herren, der Beruf eines Afrikareisenden ist ein äußerst gefahr voller? der Gedanke, stets mit einem Fuß im Magen irgend eines Kaniba len zu stehen, mag nicht angenehm sein!" Unter Strolchen. „Wo hat denn eigentlich Deine Wiege jestan den?" „So ville ick mir erinnere, hab' ick jar keene Wieje nich' gehabt, ick bin in 'ne olle Appelfinenkip: uffjepäppelt worden."