6 Mch jung! Si« in ihrem hübsch«», kl«in«n Salon, stützte den Kops in di« Hand und dacht« nach. Es war «in unge heuer h«ikl«s Thema, über das sie nach dachte, ein Thema, das ihr zugleich heiß und kalt machte, süß« Erinnerun gen weckte und ein«n wehmüthig dunk len Schatten auf di« Zukunft warf. Sie dachte nämlich über ihr Alter «ach. Das Alter ein«r Frau ist imm«r et was sehr Merkwürdiges, «twas, das inan mit zarten Fingern, oder lieber gar nicht anfassen sollte. Nicht einmal sie selbst wagt sich ehrlich und offen da ran, sie umschleicht mit zierlich«! Gra zie jeden ihrer (Kburtstage und ver zichtet eher aus Blumen und Glück wünsche, als daß sie zugibt: Auch ich bin geboren. Dieser denkwürdig« Tag, an d«m sie das Licht der Welt erblickt hat, bleibt ewig ein verschleiertes Bild von Sais für alle ihre Brannten und wehe dem wissensdurstigen, taktlosen Jüngling, der es zu lüften versuchte! Aber zuweilen, wenn sie allein ist^im sie melancholisch ge stimmt hat, dann fängt sie an, ihre Jahre zu zählen. Nicht hörbar, nicht «inmal leise, nein, sie denkt nur an ge wisse Ereignisse in ihrem Leben: An große Schmerze», denen sie zu unter liegen gemeint, und di« sie dennoch muthig ertragen hat, an süße Augen blick« d«r Freude, die sie gerne fortge sponnen hätte zu «in«m langen rothen Faden der Glückseligkeit und die plötz lich zerfasert in alle Lüste flogen. Sie d«nkt an ein paar duftig« Liebe leien, an die Zeit, da ihr großer Junge noch im Deckchen lag, mit Himmel- Klauen Maschen geschmückt, an ihren Hochzeitstag, der so lächerlich sonnig ioar, daß di« alten Weiber meinten, das bedeute sicherlich nichts Gutes. Und dann denkt sie ganz weit zurück, an die Tage der Kinderzeit, als ihre Mutter noch blonde Haare hatte, an dieAb«nd g«s«llschasten im Hause ihrer Freun din, der zierlichen, blassen Comtesse, und Orangenschnitten dick in Zucker gebettet. Und auch an den ersten Ball denkt sie: sie war noch so mager und rauf bedacht war, ihn zu quälen. Ach! wie köstlich das war! Sie versinkt in fromm« Betrachtung all' her ist, daß sie das Alles erlebt hat. Fühlbar, greifbar fast, d«hnt sich die Zeit zwischen den einzelnen Begeben heiten. Si« zählt nicht nach Jahren, sie zählt nach Erinnerungen! Und sie frägt sich mit einem schmerzlichen Seufzer: Bin ich denn schon so alt so alt?! Das Wort thut weh, obgleich es Nie tritt an den Spiegel, dessen große, glänzende Fläch« ihre ganze G«stalt wiedergibt. Prüfend betrachtet sie sich, Sie ist allein und sie will sich selbst ters. fröhlich auflacht, wie ihr's zuweilen -um's Herz ist, oder daß sie Schmeichel reden als etwas ganz Selbstverständ- Alles stumm, Alles verblaßt und sie wird unsäglich traurig sein über sich selbst. Oh, nur nicht alt wer den, nur das nicht —es ist für jede hübsche Frau der Tod bei lebendigem Leide! .... Frau Adel« seufzt tief auf und wen det sich von dem bösen Spiegel ab, der fo indiskret Dinge ausplaudert. Dann zieht sie ihr elegantes Straßencostüm «n. setzt ihr bluinengeschmUcktes Hüt chen auf und schickt sich an, einen längst geplanten Besuch zu machen. Sie ist heute nicht fähig, zu l«f«n, oder mit ih ren Jungens Latein zu üben, d«r stumme Monolog von vorhin klingt noch wehmüthig in ihrer Seele fort. Menschen, um diese beklemmendeStim. mung wieder los zu werden. Ehe sie geht, wirst sie noch einen Blick in das ihrer Ssb«-.e. lüki dk bloird«» Köpfe, die so emsig über die Bücher ge neigt sind. „Wir sind bald fertig, Mama," sagt« der Eine. „Das ist recht" erwidert sie lä chelnd, „dann tollt Euch aber auch gründlich ous im Garten und laßt Euch von Helen« die Erdbeeren geben, die im Büffet stehen." Vier leuchtende Aug«n sahen zu ihr empor, dann senken sich di« blonden Köpfe wieder aus die g«öffn«ten Bü cher herab und Frau Adel« schreitet zur Thür hinaus. Der Besuch war erledigt, ohne sie be sonders erheitert zu haben. Nun lockte sie der sluthend« Frühlingssonnen schein in den naben Park, und sich ganz der süßen Müdigkeit üb«rlassend, die sie erfüllt- geht sie langsam, in unbe stimmten Gedanken durch die grünen auf das satte Farbenspiel der blumen geschmiickten Rasenflächen, über die die leise bewegten Baumkronen zitternde Schatten streuen. Auf einer Tannen spitze sitzt ein« Amsel und singt. Frau Adele s«uszt, wie vorhin in ihrem Zimmer. Der Frühling stimmt iin««r traurig, wenn man selbst nicht mehr Frühling ist. Es ist wie ein Mißklang der Eifersucht zwischen dem Menschen und der Natur zu solcher Zeil. Di« Natur verschönert sich im mer wieder im Jungbrunnen des Len zes, d«r Mensch aber alt«rt; altert hoff nungslos. Und wenn dieser Mensch nun vollends das Unglück hat, ein« et herische Maitag, «r sprach um kein Haar trostreicher, als der Spiegel in Frau Adelens Zimmer! „Gnädige Fräulein gestatten," klang eine helle Baritonstimme mit fremden Accent plötzlich an Frau Adelens Seite. Sie wandte überrascht den Kopf und sah einen hübschen, stattli chen Mann in gutsitzendem, englischem Ueberrock, der neben ihr Platz nahm. „Bitte," sagte si« mechanisch und guckte ein sympathisches Gesicht, «inen gut ge pflegten Spitzbari; Kragen und Kra vatte waren tadellos. Dann als sie zu bemerken glaubte, daß er seine schwar zen Augen auf ihr ruhen ließ, senkte sie den Schirm ein wenig und sah qerade- das Vergnügen gehabt, in die Oper neulich, in „Siegfried". Jk sein ge sessen in die Fremdenloge und haben gar nix gehört von die Musik, die sehr unmelodiös sein; ik haben nur geschaut auf Ihre Platz im Parket und ik sein wie faxt man sehr sehnsüchtik gewesen, Fräulein kennen zu lernen." Frau Adele wandt« ihm überrascht, mit einem lächelnden Ausdruck, ihr Gesicht zu. „Ab«r das war sehr schade," sagte sie heiter. „Siegfried ist so schön und ich ich bin längst verhei«thet." „Verheirathel?" wiederholte der Fremde betrübt. „Das thut mir wirk lik sehr groß leid! Ik hätten selbst wol len Heirathen die Dame! Jk sein sehr gut situirt und ik haben große Vor liebe für Ihre Erscheinung —" „Ja, sehen Sie," lächelt« Frau Adele, „da läßt sich nun nichts machen!" Und in ihren Augen blitzte es schalkhaft. „Vielleicht, wenn der Zufall uns vor Jahren zusammengeführt hätte —" „Ah!" machte der Fremde mit einer bedauernden Handbewegung. Dann sagte er in naiverßeharrlichkeit: „Aber möglik, daß gnädige Frau nit glücklik sein, ik kennen viller solcher Ehen — und möglik, daß Sie sein vereinsamt und haben Sehnsucht nach Liebe?" Er drehte sich herum auf der Bank und blickte sie fragend an. Frau Adel« hatte die deutliche Empfindung in die sem Augenblick, daß sie empört ausste hen, ihm einen vernichtenden Blick zu adwend«n solle ab«r sie konnte nicht, sie mußt« wider Willen lächeln, ja bei nahe fröhlich auflachen über diese Dreistigkeit. Es war etwas so Erfri schendes, Heiteres, diese ungeschminkte Erklärung im frühlingsgrünen Park. Wie ein lustiger Sprühregen müde Blumenhäupter aufrichtet, so wirkte die kleine Scene auf ihre gedrückte Stim mung. Und so neigte sie nun mit graciösem Spott den Kopf gegen ihn hin und sagt«, indem lie sich erhob: Herr, daß ich nicht unglücklich bin, nicht so unglücklich, als «s Ihn«n viel leicht wünschenswerth erscheinen möch te. Mit der Liebe ist es also nichts, aber ich danke Ihnen sür diesen kleinen Scherz, er war originell, und man er- Adieu, mein Herr —" Und während der fremde Schwere nöther etwas verlegen seinen tadellosen Empfindungen der sich langsam Ent fernenden nachblickte, schwebte Frau Adele über die Parkwege dahin, als wenn si« Flügel hätte. Was das nur sein mochte, daß die len, eleganten Eostllm, Alles um sie her grüßte, lächelte, kurz, sie war in freier, glücklicher Stimmung was das nur Ach, es war ganz einfach dies: das schlummernde Bewußtsein ihrer sieg haften Weiblichkeit war aufgewacht, einem feinen Märchenstimmlein im merzu: „Du bist noch jung noch jung!" Amsterdam und dcr Knag. Als am 13. Novnnber 1890 dcr König der Niederlande Wilhelm 111. starb, erlosch mit ihm der Mannes stamm de- Hauses Nassau-Oranien, und seine Tochter Mlhelniine, ein zehnjähriges Kind, wurde Königin von Holland. Für die Minderjährige übernahm ihre Mutter die Regent schaft. Die Wittwe Wilhelms 111. ist Waldeck, mit der der König sich 1879 in zweiter Ehe vermählte. Sein« erste Gemahlin war ebenfalls eine deutsche Fürstin, nämlich Sophie von Würt- Nun, da Wilhelmine von Oranien am 31. August dieses Jahres achtzehn Jahre alt wird, tritt sie statt ihrer Mutter die Regentschaft an: sie wird am 6. September in der Nieuwe Kerk (Neuen Kirche) von Amsterdam feier lich zur Königin gekrönt. Die Cere monie findet, einer Bestimmung der Verfassung gemäß, in der Hauptstadt Hollands, Amsterdam, statt, nicht in der Residenzstadt, dem Haag. Die beiden Städte Amsterdam und Haag bieten, obgleich sie beide durch aus den holländischen Charakter tra gen, dennoch ein ganz verschiedenes Bild. In Amsterdam pulsirt warmes und lautes Leben. Es ist der Mittel punkt des weitverzweigten, holländi schen Handels, ein lärmender Hasen ort, der durch die regen Beziehungen mit den überseeischen Kolonien der Niederland«, durch den Dampfschiff verkehr nach allen bedeutenden Han delsplätzen der Erde einen ungemein wechselvollen Eindruck macht. Allein nicht nur der Verkehr ist interessant, sondern auch die Lage und Bauart der Stadt. Amsterdam liegt am Ausfluß der schönen, breiten Amstel, am großen Binn«nwasser des Zuiderzee, der den besten natürlichen Hafen bildet. Di« Königin Wilhelmine. ganze Stadt ist ein Pfahlbauort, auf Sumpfboden errichtet und durch Dämme gegen die Fluthen der nahen Nordsee geschützt. Schon der Name, Damm an der Amstel, deutet auf die Eigenthümlichkeit der Lage hin. Fast alle Straßen der Stadt sind von Ka nälen (Grachten) durchzogen, deren dunkles Wasser von Hunderten kleiner, malerischer Brücken überspannt wird. Rechts und links von den Grachten be finden sich Fahrstraßen! doch auch der Kanal selbst ist jederzeit von Flößen und Kähnen belebt, die in der Stadt den Transport des Gemüses, des Ob stes, des Brennmaterials u. a. m. ver mitteln. Die Häuser, fast ausschließ lich dreifenstrige, schmal« Giebelhäuser, prangen in kräftigen Farben und recken wunderlich geformte, originelle, spitze Giebel in die weiche, wasserdurch tränkte Luft. So bieten die Straßen, deren Bauart an die alten Gassen un serer Hansastädte erinnert, außeror dentlich malerische Bilder, die sich bei jeder Biegung des Weges, bei jedem neuen Brückchen verändern. Besonders romantisch und pittoresk werden die Stadtveduten dort, wo Kanäle sich kreuzen und man von einer hochgewölb ten Brücke auf flimmerndes Wasser hinabschaut, in dem die Bäum« und Häuser der Grachten sich tanzend wie derspiegeln. Amsterdam ist der Wohnort der holländischen Kaufmannsfürsten, die an der vornehmen Heerengracht und an der Keizersgracht ihre äußerlich un scheinbaren. innerlich mit raffinirter Behaglichkeit ausgestatteten Wohnsitze haben. Tag und Nacht hastet man hier dem Erwerb und dem Vergnügen nach; die Losung des ganzen Ortes ist Gold, Reichthum. Ganz anders der Haag, den der Holländer s'Gravenhage nennt. Er ist «ine freundliche Stadt, die in ihrer Regentin Emma. frische und Sauberkeit besonders auf fällt. Sie ist still und ein wenig langweilig. Man versenkt sich hier beschaulich in den Genuß der Kunst schätze und der Natur. Unmittelbar an die Stadt schließt sich der Haagsche Busch „h«t bosch" «in parkarti ger, schöner Laubwald. In ihm be findet sich der königliche Landsitz „Haus im Busch" (Huis ten Bosch). An der andern Seite, nach Nordwesten zu, erstreckt sich der Scheveninger Busch, ebenfalls ein herrlicher Laub wald. Da die holländische Landschaft im allgemeinen nur kanaldurchzogenen, mit Windmühlen bestandenen Wiesen grund zeigt, wird dieser Wald als ein seltenes Kleinod betrachtet. Er zieht sich vom Haag bis zur nahen Nordsee, bis zum Strand von Scheveningen s'.n. Dies elegante rrd vornehme Seibad, das einen internationalen Ruf genießt, erreicht man vom Haag aus in achtzehn Minuten bis zu einer halben Stunde mit der Eisenbahn, der elektrischen Bahn oder Pferdebahn. Die junge Königin Wilhelmine hat sich bis jetzt mit Vorliebe im Haag aufgehallen, wenn sie sich nicht in ei nem ihrer auf dem Lande gelegenen Schlösser befand. Sie bewohnt im Haag den Palast, den unsere Abbil dung zeigt. Das „Paleis" liegt in ei dem Schlosse steht das Reiterstandbild des Prinzen Wilhelm I. von Oranien, das König Wilhelm 11. 1846 nach dem Modell des Grafen Nieuwerkerle in Mittelpunkt des Verkehrs liegt. Das königliche Schloß in Amster dam war bis zum Anfang dieses Jahr hunderts Rathhaus, und das erklärt seine eigenthümliche, wenig zur Resi denz eines Fürsten passende Erschei nung und Lage. Es ist ein düsterer Quaderbau, dessen kleiner Thurm mit der mächtigen Masse des Unterbaus nicht recht im Verhältniß steht. Das Rathhaus wurde 1648, bald nach dem Ende des dreißigjährigen Krieges, un ter dem Bürgermeister Tulp begonnen und 1656 vollendet; die Kosten des großen öffentlichen Baus beliefen sich auf acht Millionen Gulden. Das Palais befindet sich, wie er wähnt, im Mittelpunkt des Verkehrs, an dem belebtesten Platz Amsterdams, dem „Damrak", gewöhnlich nur „Dam" genannt. Hier ist der Aus gangspunkt aller Pferdebahn- und Ornnibuslinien, hier sehen wir die Börse und Handelsagenturen aller Arl. Die Nieuwe Kerk, in der Wilhel min« von Oranien am 6. September dieses Jahres zur Königin gekrönt wird, erhebt sich ebenfalls auf diesem Platz. Die Kirche ist 1408 im spät gothischen Stil erbaut und 1645 nach einem Brand wiederhergestellt. Das Aeußere bietet weniger Interesse als SMMKZZKM DasSchlvßiinHaag. das Innere. Es ist eine kreuzförmige Basilika mit Chorumgang und Kapel lenkranz. An Stelle des Hochaltars befindet sich ein Denkmal für Hollands Ruyter, der 1676 Eine (1587 bis 1679) gewidmet. Die übri gen Denkmäler halten die Erinnerung an andere hervorragende Männer Wilhelmine leistet vor versammelten Generalstaaten, den gesetzgebenden Körperschaften, folgenden Eid: „Ich schwöre dem niederländischen Volke, immer die bestehende Verfassung zu beobachten und aufrecht zu erhalten. Ich schwöre, zu vertheidigen und zu bewahren mit meiner ganzen Macht die Unabhängigkeit und das Gebiet des Königreichs. Ich schwöre, die öffent liche wie die persönliche Freiheit und die Rechte meiner Unterthanen zu schützen und für die Bewahrung und die Zunahme des allgemeinen und des besonderen Gedeihens alle Mittel an zuwenden, welche die Gesetze mir zur Verfügung stellen so, wie es eine gute Königin zu thun schuldig ist. So wahr mir Gott helfe!" Darauf leisten sämmtliche Abgeordnet« des Landes den Huldigungseid. Ein guter Mensch. Ban iiersgattin (zum Gatten, der geadelt wurde): „Du bist nun Baron und ich uns jetzt benehmen gegen unsere Be kannten, die nicht sein von Adel?" „Herablassend, Sarahleben, herablas send." Zufleißi g. „Haben Sie eine fleißige Frau! Die ist wohl früh und spät thätig?" „Was meinen Sie, die schneidet mir die Knöpfe von den Sachen, blos, um sie wieder annähen —Höch st e Reali st i k. Direk tor (zur Debütantin): „Mir kommt es besonders darauf an, daß Sie die Ophelia gut darstellen!" Schauspie lerin: „O. dafür garantire ich, hch war schon mal wahnsinnig!" Kindermund. „Kurt, Du sollst mich nicht Fräulein nennen, son dern Fräulein Meyer! Haben Dir Dein« lieben Schwestern nie gesagt, wer ich bin?" „Nre, Papa nennt Si« nur 'ne verdrehte Schachtel!" Die Hauptsache. Piano fortefabrikant: „Was soll es für ein Instrument sein, welches Sie für Ihre Tochter kaufen wollen?" Herr: „Da. von verstehe ich nichts; aber es muß gut verschließbar sein." Kas ovcre HaMyat. Bon Oberdrauburg im Drauthal (Kärnten) führt eine gute Fahrstraße über den nur 97V Meter hohen Gail bergsattel ins Obere Gailthals Nach meter entfernten Hauptort des Obern Gailthals Kölschach, gleich der nur ein« halb« Stund« jenseit der Gail ge legenen Mauthen eine freundlich« und liebliche Heimstätte echt kärntnerischer Art. Vis vor Kurzem gehörte das mit Bergen im Norden und Süden slan kirte Thal zu jenen stillen, traulichen Winkeln der Alpenländer, an die nur leichte Fluthwellen des Fremdenver kehrs heranspülten. Das hatte wohl lediglich seinen Grund darin, daß die Schienenstränge, diese mächtigen Trä ger und Leiter der sogen. Fremdencul tur und Fremdenindustri«, noch keinen Eingang in unser Thal gefunden hat ten. Im Norden und im Süden vom Gailthal ziehen in den Parallclthä lern, dem Drauthal und dem Kanal thal, schon seit Jahrzehnten dies« eher nen Vermittler der v ultur und Civili sation, die der heutige» Zeit d:n Stem vom Gailthal hielt sich die Eisenstraße lange fern, endlich aber hallt der Pfiff der Locomotive auch in diesem stillen Alpenthal, wenigstens im UnternGail thal, wieder. Arnoldstein. Südlich von Villach, am Fuß der aussichtsreichen, vielbesuchten Villacher Alpe, mehr bekannt noch unter dem Namen Dobratfch, tritt las Gailthal in das breite, mächtige Drauthal aus und ergießt di« Gail ihre Wasser in die Drau. Hier zieht die Oesterreichisch« Staatsbahn von Villach nach Tarvis u. s. w. und bei der 17 Kilometer von Villach entfernten Staatsbahnstation Arnoldstein zweigt ein« Lokalbahn ins Gailthal ab. Am Ostende des Ortes Arnoldstein steht, ziemlich isolirt, die alte, mit verzierte Kreuzla p«llen besteht. Im Ort selbst befindet sich, auf einem oblongen Kalkfelsgebil de aufgebaut, das stattliche alte, ehe malige Benediktinerkloster Arnoldstein, das nahezu zur Ruine verfallen ist. Das Gailthal, hier sehr breit, mit üppigen Culturen bedeckt und mit zahlreichen ansehnlichen Ortschaften bevölkert, zieht in westnordwestlicher Richtung, kaum merklich steigend, fluß auf; im Norden ist es von den Gail thaler Alpen flankirt, deren letzt«r Au släufer gegen Osten der vorerwähnte, mit einer deutschen und einer sloveni schen kleinen Kirche sowie gutem Wirthshaus auf seiner breiten Kuppe versehene Dobratfch (2167 Meter) bil- der Reißkofel (2369 M«- t«r), befindet sich im Westen, im Obern Gailthal, das bis jetzt noch von keiner Bahn durchzogen wird, da dieGailtha ler Lokalbahn jetzt noch in Hermagor, dem Hauptort d«s Untern Gailthals, endet. Von Arnoldstein bis hierher sind 31 Kilometer, die mit der Lokal bahn in anderthalb Stunden zurückge legt werden. Hermago». . Hermagor ist ein stattlicher, freund lich gelegener Marktflecken, der dem Reisenden in altväterlich lutgesührten Gasthäusern trefflich« Unterkunft und Verpflegung biet«t. Ein allerliebster, reizvoller Blick entfaltet sich von der inmitten des Marktes, oberhalb des gebauten, von prächtigen alten Bäu men beschatteten, im spätgothischen Stil errichteten Pfarrkirche St. Her magoras und Fortunatus. Eine Vier telstunde Bahnfahrt breitet sich Dobratfch auf dem rechten Gailufer gelegene Ort Feistritz an der Gail. Bon Interesse für den Fremden, ins besondere sür den Liebhaber unver fälschter Gebirgstrachten ist es, Fei stritz an einem Sonntag, womöglich ihre höchst originelle Tracht an, die freilich einen schönen Wuchs erfordert, diesen dann aber auch zu voller Gel tung bringt. Die Bevölkerung in die sem Theil ist fast ausschließlich flove nisch und «in schöner, kräftig gebauter Menschenschlag. Dr«i bis vierthalb Stunden westsüdwistlich von Feistritz an der Gail liegt in einem lauschigen Bergwinkel das Feistritzer Alpenhaus mit Achatz' Kuranstalt in 1720 Meter Seehöhe, ein gut besuchter kleiner Hö. tenlust - Curort in den Karnischen Alp«n, welcher ansehnlich« Höhenzug die südlich« Umrandung des Gail thals abgibt und zugleich dieses vom Thurnhof bei Hermagor. Kanalthal (Tarvis - Pontafel) schei det, wie die Gailthaler Alpen im Nor den unseres Thals dieses vom Drau thal (Villach - Oberdrauburg) tren- Die von Jnnichen im Pusterthal bis Tarvis streichenden Karnischen Alpen finden ihren Kulminationspunkt in dem wilden Felsmassiv der Keller wandspitze, 2810 Meter, die sich ober halb Mauthen im ObernGailthal auf baut. In dem «rheblich abfallenden, das Untere Gailthal flanlirendmZuge der Karnischen Alpen sehen wir den Gartnerkofel (2198 Meter) oberhalb Hermagor und den Osternig (2035 Meter) bei der Station St. Stephan- Norderberg, der aber am leichtesten von dem vorerwähnten Feistritzer Alpen haus (in dreiviertel bis einer Stunde) erstiegen wird, und der ebenso wie die Feistritz. von Hermagor in fünfundeinehalbe bis sechs Stunden zu erreichenden Gart nerkofel (2198 Meter) und Poludnig (2002 Meter) schöne Aussicht gewährt. Ein sehenswerthesSchaustück im Gail thal ist auch die fünfviertel Stunden von Hermagor entfernt« wildromanti sche, jetzt gut zugänglich gemachteGar nitzenklamm. Arge Enttäuschung. Buchhalter: „Herr Chef, morgen G«fchäft eingetreten!" Chef: „Na, hoffentlich werden Sie zahlen!" Die Hausfrau im Museum. Kastellan: „Dieses Porzellan ist über 200 Jahre alt!" Dame: „Da schau'n Sie her, Kathi, und bei Ihnen hält das Geschirr kein« 14 Tage!" Buch steckt ja ein Tausendmarkschein!" Bankier (nachlässig): „L«s«zeichen von meiner Frau!" Bedenklicher Nachsatz. von Beifall erschüttert, die Pferde nerungen müssen das fein!" —Schau spieler: „O, ich danke! Mein Impre sario hat mir nachher Alles auf die Rechnuna aesedt!" '« Vogerl. Wenn i' a' Vogerl waar', Wenn i' zwoa Flügerl hätt', Flug i' davo'; Weil's aba net ko' sei', Weil's aba net ko' sei', Bleib i' Dei' Mo'! Aus der Kaserne. „Sagen Sie 'mal, Huber: ist bei Ihnen Alles echte Dummheit, otW sind Sie nur Amateur - Dummkopf?"' Väterliche Ermahnung. „Höre 'mal, Edgar, wenn Du verschwenderisch lebst, dann trägst Du selbst die Schuld, daß Du schon als Sonderbare Beschwerde^ „So sakrisch Bauchweh' hab' i'!" Fatale Beruhigung. Frau Majorin (di« im Begriffe ist, nach einem andern Ort überzusiedeln): „Wenn ich fort bin, wird man im Kränzchen gewiß recht über mich Ziehen!" Frau Jnspector: „Aber ich bill' T>e, Frau Majorin! Wenn Sie zwei Tag« weg sind, denkt ja kein Mensch mchr Beruhigend« Auskunft.' „Ei, ei, Lina, die größte „Madam', der steht blos Wache I der Wurst!" —O. diese Kinder. Ml l«r: Kinder, ihr habt doch die Atp hoffentlich vor dem Essen erst geschal Kinder: Ja, Mama! Mutter: W hat ihr denn mit d«n Schalen gemaq Kinder: Die hab«n wir nachher g«S wi.