Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, March 10, 1898, Page 2, Image 2

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    2 Aie Mixe.
Die ganze Insel hat sie noch im Ge
dächtniß.
waren feucht und tief wie das Meer,
Welches sie so abgöttisch liebte, daß
man ihr im Dorfe d«n Beinamen „die
Meernixe" gegeben hatte.
Denn Nora hatte in ihrem kurzen
jungen Leben nichts Anderes geliebt
Kinderjahr«n warf si« .sich am frühen
Morgen in's Wasser und spielte mit
Zoen Wellen wie «in schneeweißer
Schwan.
Alle Fischer, die mit dem Morgen
grauen hinausfuhren mit ihren Fi
scherbooten, bekreuzten sich, wenn si
die Klein« täglich mit solcher Leiden
schaft schwimmen sahen; und ein klei
ner, vorwitziger Schifferknabe, wel
cher in Nora's Nachbarschaft wohnte,
rief ihr aus seinem Kahne zu, um sie
zu necken:
Nixe, Nixe! wer hat dir dein
Tuch gestohlen?
Aber sie hört« gar nicht auf ihn.
Und sie schwamm weit hinaus, unge
fähr eine Meile weit, bis sie da
draußen das verrostete Signal «r
--reichte; dort setzt« sie sich auf die Kette
und schaute von da aus aus ihren
Thurm, welcher ihr ganz klein vorkam,
Und jeden Morgen kam die alte
Großmutter heraus auf di« T«rrasse,
um ihr nachzusehen, wie sie hinaus in
die tiefe See schwamm, und dann
wartete die gute Alte mit Zittern und
Zagen, bis ihr Liebling wi«der zurück
kam an's Ufer.
So wuchs Nora heran. Tief drin
nen in ihren großen blauen Augen,
die kein böser Gedanke getrübt hatte,
sah man nur einen Wunsch, «in«
Sehnsucht leuchten: die See.
Alle Mädchen auf der Insel wollten
ihre Bekanntschaft machen, jedoch sie
mi«d all« Welt, und im Winter blieb
sie scheu, allein und wortlos auf der
Terrasse und sah voll Sehnsucht aus
das Meer, das mit aller Macht an die
schwarzen Mauern ihres Hauses schlug,
wo sie Seegras angesammelt hatte;
oder im Sommer lief sie herunter an
den Strand und sammelt« dort Mu
scheln und allerlei Seethier«.
So wuchs si« heran, und Alle nann
ten sie die Nixe. Auch der kleine Fi
sch«rknabe, das Nachbarkind von Nora,
Wuchs heran; ab«r er rief jetzt nicht
mehr: „Nixe, Nixe! wer hat dir dein
Tuch gestohlen?" Denn Nora war sehr
Eines Tages, als der Janos harm
los zum Fischen herausgefahren war,
schlüpft« sie mit der Geschwindigkeit
eines Delphins an seinem Kahne vor
bei, und trotz seines kräftigen Ruder
schlages gelang es ihm nicht, sie zu er
reichen, bis hinaus zum verrosteten
Signal. Ach! es war die einzige
schlimme That, die sie in ihrem ganzen
Leben unabsichtlich that! Seit jenem
Tage aber sang der Janos nicht mehr.
Seinen Gesang, sein Lachen, seinen
Frohsinn, alles hatte ihm die Nora ge-
Der Morgenstern war im Verlö
schen und spiegelte sich noch kaum zit
ternd im krystallenen Meerwasser, als
der Janos, hinter dem kleinen Hügel
versteckt, auf sie lauerte, um si« herun
tersteigen zu sehen, in ihr weißes,
leichtes Gewand gehüllt, wie ein Ge
spenst, und um sich am Anblicke zu
weiden, wie sie sich sorglos in das
klare Wasser stürzte, das ja auch in sie
verliebt war.
So vergingen drei, vier Jahre. Als
«r sie so eines Tages von seinem Fi
scherkahne aus bewunderte, wie sie
schnell die Wellen durchschnitt, hört«
der Janos plötzlich einen herzdurch
dringenden Schrei, der um Hilfe rief.
Die Ruder ächzten unter d«m eisernen
Griffe des Seemannes, und mit weni
gen Ruderschlägen hatte er sie erreicht.
Di« w«ißen Händ« ringend und mit
«rloschcnen Augen ri«s sie um Hilfe.
Sie wollte sprechen, jedoch der Laut
verstummte, «he er üb«r ihr« blauen
Lipp«n kam.
Er packt« sie bei ihrem aufgelösten
Haar, und mit übermenschlicher Kraft
zog er sie her«in in seinen Kahn. Das
Herz hatte aufgehört zu schlagen.
Noch athmete sie ein wenig, aber oie
Augen waren schon trüb und gläsern,
so daß er seine Kniee Wanken fühlte.
Er kniete nieder, und um sie zu erwär
men. drückte er sein« bebenden Livpen
auf ihren halboffenen Mund. Und in
jenem Kusse, dem ersten und dem letz
ten in ihrem ganzenLeben, entfloh über
die blau« Woge die jungfräuliche Seele
der Nixe!
Durchdießlume. Unter
offizier: „M«ier, was fehltJhnen denn,
Sie schneiden ja erbärmliche Gesich
ter?" Meier (Rekrut): „Ich hab'
Leibweh. ich hab« mir d«n Magen ver
dorben." Unteroffizier: „Ja, das
ist die Folge davon, wenn man so viel
von zu Hause bekommt und alles allein
aufißt." !
Drastischer Vergleich.
„Sieh nur, wie schneidig der M. wie
der gekleidet ist." „Ja, bei dem kann
man auch sagen: Havana Deckblatt
und Pfälzereinlage."
Wir sollten Keinen verur
theilen, d«n wir nicht zu beurtheilen
tiu Stande sind.
Komöüsenöesteck.
weißem Anzug an Deck
Jnfpizirung harrend.
Der «rste Offizier, Corvettenkapi
tän Gallenstein, war, nachdem er von
den Abtheilungs - Ossicieren die Mel
dung erhalten, daß zur Inspektion al
les bereit stehe, hinuntergegangen in
den Hinkren Theil des Batteriedecks,
um seinerseits dem Commandanten zu
melden, daß das Schiff zur Jnfpizi
rung klar fei.
den, die fünf auf Deck angetretenen
Divisionen stehen still, die an ' der
Steuerbordseite stehenden Ossiciere
und Beamten erheben die Hand zum
Gruß, und die Besichtigung niminj ih
ren Anfang.
An der Kombüse ist der Officiers
koch Stürzenheber in tadellos weißem
Ohr, ang«tr«ten und harrt mit seinen
beiden Maaten im Vollgefühle der Si
cherheit der herannahenden Jnspection.
Der Officierskoch ist ebenso, wie d«r
des Commandanten eine für die Dauer
terschied von den/ Mannschaftskoch,
der mit feinen Gehilfen zur militäri
schen Besatzung des Schiffes gehört,
möglichst wenig soldatisches zur Schau
zu tragen. Er schmunzelt dem Com
mandanten freundlich zu, nimmt die
ling. Der Commandant sieht über
diese kleine Unvorschristsmäßigkeit lä
chelnd hinweg und läßt ihn gewähren,
umsomehr, da der Koch sowohl selbst,
wie seine beiden Kochsmaaten und die
Kombüse „wie geleckt" aussahen und
geht langsam weiter.
' Der erst« Osficier denkt jedoch an
ders über den Fallier bleibt ein we-
Strafgelder abgezogen hat, so scheint
ihm doch sein ungebundenes Leb«n
mehr werth zu sein.
Gallenstein, der «in Bischen nervös
ist, wie viele ältere Seeoffiziere, ärgert
sich kann aber vor der
worfenen Köder geschluckt dem
nun der Widerhaken im Rachen sitzt.
Innerlich schwört er aber, den lab
auf dem Strich.
Und einige Tage nach dieser sonn
täglichen Inspektion hatte er auch das,
worauf er schon längst gelauert hatte,
einen Grund, dem Koch zu beweisen,
daß er ebenso gut der Schiffsdisciplin
unterstellt sei, wie jeder Andere. Es
war nämlich schon zu wiederholten
Abwässer aus der Kombüse in die
ten.
Rest verurtheilt wurde.
Es ist auf einem Schiffe ein ge
fährliches Ding, es mit dem Koch zu
vieler Beziehung abhängig, ob man
Borgesetzter desselben ist oder nicht.
Hat man mit ihm einen Handel anle
gen, wenn er die Speisen nicht so ein
richtet, daß sie Einem groß« Unbe
quemlichkeiten verursachen. Wer kann
spitze genügend gewürzt ist. er
thut aus Versehen etwas Paprika an
den Flammri, und die Messe muß sich
eh« der Koch aus seinem Versteck her
auskam; ja, sie verschaffte ihm glän
zend« Genugthuung und, trotz heftigen
Protest«? d«s ersten Officiers, seine
Freiheit vor Ablauf der Strafe.
Schon der erste Tag sollte dem Kor
vetten - Capitän zeigen, einen wie
schweren Gang er gegangen war. Der
Koch hat zwar zwei Kochsmaaten zur
Verfügung, welche ihm bei seinem
schweren Amte hilfreiche Hand leisten
und auch etwas kochen aber sie
mit Löffeln gegessen und könnten je-
Auf dem Speisezettel der Officiers
trauenerweckend, und als Gallenstein,
der bei der Tafel den Vorsitz führte,
erblickte, da bekam er ein Borge
die Reihe. Was «s für Fleisch dazu
gab, konnt« man nicht recht unterschei
den, denn es war Conservenfleifch,
und das schmeckt immer egal, ob es
vom Huhn, vom Reh oder von der
Gans kommt. Aber Remouladen
sauce war es, denn gelb g«nug sah sie
dazu aus.
Der Stabsarzt brachte sein Riechor
gan so nahe an den Teller, daß er fast
mit demselben in die Sauce stippte.
Dann schob er fast entrüstet den Tel
ler von sich, ergriff einen Zahnstocher
und fing an, in den Zähnen zu bohren,
daß den Nachbarn ganz ängstlich zu
Muthe ward.
Der Corvettencapitän hatte die
schnöde That beobachtet, und als nun
di«Saucier« mit der Remouladentunke
zu ihm wanderte, da füllte er auf, als
ob er sich für acht Tage verprovianti
ren wollte.
Er aß mit Todesverachtung und
suchte durch seine Mienen zu erkennen
zu geben, daß das Gericht ein vorzüg
liches sei. In Natura aber würgte er
fürchterlich. Jetzt sah er «in, daß für
feinen an und für sich schon schwachen
Magen die Remouladensauce viel zu
zeugung hinunter.
Ihm wurde sehr schlimm, aber mei
sterhast v«rsteckte er sein Unbehagen
hinter einer zufrieden lächelnden Miene
mid hielt aus wie ein Held auf dem
rief.
Als dergestalt der Oberstcommandi
rende der Tafelrunde verschwunden
drei Tage verurtheilt.
In der Kabine des ersten Officiers
ging es inzwischen schlimm her. Gal-
fangen?
Doch halt! D«r Mensch kann ncch
so dumm sein, wenn er sich nur zu
helfen weiß. Und Sulzer wußte es,
er glaubte es wenigstens zu wissen,
denn er kam auf den kapitalen Gedan
orientirt sein. Wllrst hatte zwar zu
erst etwas dagegen, schließlich aber
wußte er auch Innen anderen Ausweg,
Lazarettgehilfen haben aber, sei es
zu Land«, sei es zu Wasser, die Ange
wohnheit, alles mit Rizinusöl zu kur^-
Magen sei beste Pfla
fechtbar« Rede gehalten, machte er ein
Suppenrecept zurecht, in welchem die
heterogensten Zuthaten sich vereinigten
und welches den beiden Kochsmaaten
ein bedenkliches Kopfschütteln abnö
thigte. Löffelweiß aber trat so be
stimmt auf, führte so viele „Gründe"
ins Gefecht, und bracht« so viele latei
nische Ausdrücke zum Vorschein, daß
ihre Zweifel zerstreut wur
mit Sorgfalt und vielem Eifer an die
Herstellung der verordneten Kraft
brühe, die sie dann dem Burschen des
ersten Officiers übergaben, der schon
ein paar Mal nach derselben gefragt
bllsengeistern ungeheuer wenig zu.
Aber er war ein Mann. Roch und
schmeckte das Zeug auch entsetzlich, so
zwang er es sich dennoch hinunter,
Das sollte seinen Ziagen kuri-
Ein Schwindel erfaßte ihn; er
mußte sich mit Gewalt aufrecht halten.
Zitternd stand der Bursche da, rathlos,
was zu beginnen sei. Aber das
Schwächegefühl war nur vorüberge
hend; Gallenstein ließ sofort den
Steward kommen.
„WaS haben Sie mir da für ein ab
scheuliches Zeug geschickt?" rief der
Corvettencapitän wüthend.
welche in der Tasse enthalten gewesen
sein mußte. Dann sagte er mit sieges- !
gewisser Bestimmtheit:
„Ich habe die Suppe genau so kochen
lassen, wie der Herr Stabsarzt ange
geben."
„So?" rief d«r erste Officier; dann
sich an seinen Burschen wendend, fuhr
keit der Zusammensetzung auch bestä
tigt habe.
Zur Durchführung des Verfahrens
Um 8 Uhr kommt der Stabsarzt zu
dem Patienten. Auch er ist mißge
stimmt, denn das Frühstück war mise-
Der Arzt findet den Zustand des
„Was!?" schreit der Officier ent
setzt. „Soll ich das Zeug vielleicht
noch einmal trinken?"
„Es ist in der That die beste Medizin,
ruhen Sie sich «in wenig. Der Dienst
überreut Ihre etwa» angegriffenen
Nerven. und Schonung ist für diesel
ben sehr gut."
Gallenstein sieht dem sich durch die
Thür entfernenden Stabsarzt nach,
möchte, beißt die Zähne zusammen und
beschließt, statt des Kaffees die braun
grüne Sauce einzunehmen.
Diesmal erscheint mit der Medizin
einer der Kochsmaaten und bittet den
ersten Osficier um Erlaubniß, den im
Arrest befindlichen Stürzenheber noch
etwas fragen zu dürfen. Das hatte
noch gefehlt, die Galle des ersten Offi
ciers überlaufen zu lassen. Natürlich
schlägt er das Ersuchen rundweg ab
und droht den beiden Kochsmaaten mit
Kielholen, wenn sie diesmal nicht ein
besseres Diner lieferten, als gestern.
Es sei unter der Kanone gewesen; be
sonders die Remouladensauce nicht zu
genießen.
Um 12 Uhr kriegt der erste Osficier
wieder seine Kraftbrühe, doch ist er
nicht im Stande, sich dieselbe hinunter
zuquälen, denn offenbar wird ihm nach
dieser Medizin immer elender. Er
läßt den Stabsarzt zu sich rufen, um
ihn wegen seines Zustandes zu befra
gen.
Dieser kommt, untersucht den Puls,
läßt sich die Zunge herausstrecken und
was sonst dergleichen kleine Kunststiick
chen sind, die ein Arzt gebraucht, um
eine Diagnose stellen zu können. Er
schüttelt den Kopf, sieht den Capitän
genauer an, schüttelt wieder den Kopf
und wundert sich, daß sein altes, be
währtes Recept so wenig anschlägt.
Er fragt den Officier nach allen
möglichen Krankheiten, die «r früher
gehabt hat, namentlich dem Typhus.
Er wird immer verzweifelter, wundert
sich immer mehr und schüttelt den Kopf
so stark und so lange, daß Gallenstein
ordentlich ängstlich wird. Er glaubt
es zu fühlen, fein Zustand ist lebens
gefährlich. Heimlich wirft er einen
Blick in den Spiegel; er ist leichen
blaß. Kalter Schweiß steht auf feiner
Stirn, und die Augen liegen tief in
den Höhlen.
Jetzt regt sich das Gewissen; ihm
drängt sich die Ueberzeugung auf, daß
die Strafe, die er dem Koch diktirt, an
allem Schuld sei. Denn wäre Stiir
zenheber nicht in Arrest gekommen,
dann hätte es eine bessere Remouladen
sauce gegeben, er hätte sich nicht den
Magen verdorben und das scheußliche
Zeug trinken müssen, vielmehr könnte
er Dienst versehen und müßte
bin« liegen.
„Sagen Sie mir alles. Herr Stabs
arzt; verschweigen Sie nichts/' preßte
«r hervor. „Es steht schlimm mit mir.
Nicht wahr?"
„Ich begreife in der That nicht,
Herr Capitän, daß meine Suppe nicht
geholfen hat. Ich habe sch"n schwieri
gere Kuren damit als nur
einen verdorbenen Magen. Haben
Sie vielleicht noch einen Rest der Brühe
zurückbehalten, daß ich mich einmal
überzeugen kann?"
„Die ganze Portion ist noch da!"
schreit der Capitän hoffnungsfreudig
auf. „Ich kann das Zeug nicht genie
ßen. Hier!"
Und «r.holt mit Widerwillen die
Tasse hervor, in der sich die grünlich
braune Sauce befindet.
Der Stabsarzt erschrickt schon bei
dem bloßen Anblick derselben. Dann
schiebt er ftine Brille zurecht, setzt mit
krampfhafter Ueberwindung des in
ihm aussteigenden Ekels die Tasse an
den Mund, schlürft vorsichtig einen
kleinen Schluck, spuckt ihn aber sofort
wieder von sich.
„Nein!" sagt er dann voll Ueberzeu
gung, nachdem er sich den Mund nach
allen zweiunddreißig Richtungen der
Windrose gewischt hat. „Davon kön
nen Sie nicht gesund werden! Aller
ken? Wirklich?"
seinen Körper in Erinnerung des sehr
zweifelhaften Genusses. „Sie Haben's
mir doch verordnet."
ein zudringliches Gespenst abwenden.
„Bitte, lassen Sie die Leute holen, die
das gebraut haben."
maaten und den Lazarethgehilfen.
Natürlich ging die ganze Gesellschaft
gar nicht auf einmal in die Kabine
arzt zum ersten Osficier, sondern als
Arzt zum Menschen. Er gab ihm den
Rath, den Koch aus dem Arrest zu ent
im Vertrauen dürfe er's wohl sagen
das Essen in der Messe sei jetzt unter
aller Würde und die dadurch erzeugte
verdrießliche Stimmung der Ossiciere
übertrüge sich auf die Mannschaft. Es
klinge vielleicht eigenthümlich, aber
bei Zeiten frei ließ«. Freilich, zu sei.
ner Gerechtigkeit sei's gesagt, «r dach!»
auch in erster Linie daran, daß der
ganze Dienst auf dem Schiff litte, war
er doch selbst das erste Rad des großen
Triebwerkes.
ung, eine anständige Suppe zu erhal-
Adern brachte. In der Ofsiciermesse
aber herrschte eitel Freude und gute
Sonntagsinsp«ltion seinen Bückling
und nahm die Mütze ab. Der Com
mandant lächelte, und der erste Ossi-
Vorkommen kann dann merkte er's
auch nicht. Der Koch bekam keinen
Arrest wieder, und die Ofsiciersmesse
aber der ersteOsficier, denn er brauchte
keine langen Gesichter zu sehen.
Das HöSlein.
Sah's zu seinem Schaden!
Knabe sprach: „Ich nehme Dich.
Höslein drin im Laden!"
Alt-Japans ihre Schwerter als Opfer
ten die Frauen dasselbe mit ihren
Spiegeln. Das Zauberhaft« dieser
Spiegel aber bestand darin, daß ihre
mein seinen Verzierungen d«r Rückseite
widerspiegelten. Im Mittelalter wur
den die, welche solche Spiegel besaßt»,
berspiegel sehr selten. Di: Erklärung
des Geheimnisses besteht darin, daß vic
Gravirungen auf der Rückseite des
Spiegels, obgleich sie für gewöhnlich
auf der polirten Oberfläch« des Metall
tellers nicht sichtbar waren, durch
starkes Licht auf dieselbe fiel. Die
gifche-i.
Vor «cricht.
Richter: Angeklagter, was sind Sie?
Strolch: Nichtraucher, hoher Herr
Gerichtshof.
» » »
Richter: Ich begreife nicht, wie Sie
sich zu einem solchen groben Unfug
hinreißen lassen konnten. Sie scheinen
mir doch eine ganz nette Person zu
' I l"
chelnd): Ich bitte, kaiserlicher Herr
Rath, Si« g'sallen mir ja in dem neu
chen Kastan a recht gut.
« « »
Richter: Unter Anwendung des au
ßerord«ntlichenMildeiungsrechtes wird
die Angeklagte zu drei Tagen Arrest
Angeklagt«: I nimm die Straf' an!
Stimme aus dem Publikum: Blos
dr«i Tag? I leg' Berufung ein.
Richter: Was untersteh'» Si« sich?
Wer sind Sie denn?
Ich bitt', ich bin der Schwie
gersohn der Angeklagten.
Dannsreilich. „Ach, freut
mich ungeheuer, Gnädigste, Sie hier
zu treffen! Wollen »«rreisen, wi« ich
g«hört habe, während Ihr Herr Ge
mahl ins Manöver geht? Wohin, bit
te!" „Nach Franzensbad!" „Aeh, wa
rum nach Franzensbad, Gnädigste?"
„Ach, das «rinnert mich dann stets an
meinen Gatten, der heißt doch Franz!"
Unter Dichter n. —„Was,
Teufel, Berger! Sie leben noch? Ich
las doch jüngst einen Nekrolog über
Sie?" „Da haben Sie wieder einen
Beweis meiner Unsterblichkeit!"
> DI« GcsititSmassage.
Einen der wichtigsten Theile der
sichtshaut; das formschönste Gesicht
Stirn und streiche mit mäßigem Drucke
über die Stirn an den Schläfen herab
bis zu den Ohren, dann bringe man
Mal. Die Daumen werden während
dieser Zeit nicht weggehoben. Nun
werden die Augen geschlossen und die
Mittelfinger und Ringfinger auf die
oberen Augendeckel gelegt. Die Dau
men bleiben hinter dem Ohre wie frü
her, und mit Mittelfinger und Ring
finger werden unter sehr mäßigem
Drucke circa 20 Striche über den Au
gendeckel bis über den äußeren Augen
winkel geführt. Hierauf werden die
Hände auf beide Nasenflügel so gelegt,
daß der Zeigefinger in den inneren
Augenwinkel zu liegen kommt. Bei
dieser Bewegung muß der Druck wie
der etwas stärker sein; die Striche,
etwa 20, werden am unteren Augen
deckel und aus der unterhalb desselben
liegenden Partie seitwärts bis zu den
Ohren geführt. Die Striche werden
so seitwärts und abwärts zugleich ge
führt, daß die Finger bis zu den Ohr
läppchen gelangen, wo die Daumen so
wi« bei den vorhergegangenen Strei
chungen ihren Stützpunkt haben. Die
Falten, welche sich zuerst in den äu
ßeren Augenwinkeln bilden, werden
entfernt, indem man die Finger am
äußeren Augenwinkel anlegt und unter
stärkerem Drucke die Striche nach
rückwärts bis zu d«n Ohrläppchen
führt. Die sehr häusig vorkommende
Fettablagerung unterhalb des Unter
kiefers wird durch Kneten und Strei
chen entfernt.
Zur leichteren und richtigeren Aus
führung der Gesichtsmassage muß noch
bemerkt werden, daß sie nicht eigent
lich in einem Wallen besteht; die einzel
nen Muskelpartien müssen zwischen die
Finger gefaßt und zwischen ihnen
durch eine wallend« Bewegung bear
beitet werden. Nachdem die gründlich
nach den vorgeschriebenen Regeln an
gewandte Massage beendet ist,wird das
Gesicht wieder gewaschen und sorgfäl
tig abgetrocknet. Ein schlechtes Ab
trocknen ist sehr unvorteilhaft für die
Haut, die dadurch sehr leicht spröde
und rauh wird. Die ganze Behand
lung dauert nicht länger als höchstens
eine Viertelstunde, also eine so kurze
Zeit, daß man sie sich wirklich gönnen
kann; allerdings muß die Massage
täglich vorgenommen und regelmäßig
beirieben werden, wenn sie von Nutzen
sein soll,und muß auch dann noch fort
gesetzt werden, wenn man mit ihr Er
folge erzielt hat.
Mit der Zeit wird die Gesichtsmas
sage geradezu zu einem Bedürfniß, da
sie Haut und Muskeln so sehr erfrischt
und belebt. Natürlich darf sie nicht
etwa mit «inem solchen Krafiaufwande
gemacht werden, daß sie Schmerzen
verursachen würde; auch muh man
sehr daraus achten, nur r«ines und gu
tes Vaselin zum Einreiben zu verwen
den.
Ein schwankes Gras, ein Bliimlein
klein,
sein!
Am Wegsaum hab' ich's Dir gepflückt,.
Ein Weilchen hat «Z Dich geschmückt.
Die Blun/e welkt, das Gras verdorrt:
Das Wort, der Dank aus Deinem
Mund
Blüht fort in meines Herzens Grund.
Die Hauptfache Was,
Du nennst Dich jetzt SchnapSfabri
kant?! Ja wie betreibst Du denn Dein
Geschäft?" „Sehr einfach! Ich
nehme Spiritus, Wasser, irgend ein
Gewürz, vielleicht auch etwas Zucker,
nachher kommt noch eine Steuer
d'raus, und dann ist's Schnaps!"
Ein Geburtstagsge
schenk. Sie (zu ihrem Manne, der
stark unter dem Pantoffel steht): „Du
hast heute Deinen Geburtstag, ich
gratulire Dir Du darfst auch heut«
'mal allein ausgehen!"
erhört, das ist unerhört!"
Frommer Wunsch. Alt«
Jungfer (seufzend): „Ach, warum
kommt man nicht gleich »erheirathet
l zur Welt!"