6 Indisches Ilrauenköen. Von Marie Lüllwg. Den Weitaus größten Bestandtheil die -rischen Inder oder Hindus, wie sie heißen. Sie sind Bekenner des Vrah rnaismus, so genannt nach ihrem ober- Zeiten in streng von einander getrennt gehaltene Gesellschaftsklassen oder Ka fien eingetheilt. Es ist «in eigenarti ges Volk, das Volk der Hindus, und im Elternhause. Die Einführung er folgt in ihrem 12. oder 13. Jahre, und bis dahin sehen sich die jungen Eheleute auch durch die Liebe näher verbunden. Ist di«s«s aber nicht der Fall, sondern bleiben sie sich fremd und gleichgültig, zur Wittwe zu werden. Wißt Ihr, was es heißt, eine indische Wittwe sein, eine Wittwe der höheren Stände? Es heißt, allezeit auf Achtung, Liebe Die hindostanische Satzung lehrt: Die Frau ist der Schatten des Man inesi wo er ist, da muß auch sie sein, sowohl im Diesseits, wie im Jenseits. Es ist deshalb Pflicht der Frau, ihrem werden. So hoch schätzen die Götter den Werth der Frauenliebe. Kann eine Wittwe es aber nicht Mahlzeit und zwar nur so viel, als sie Mi Erhaltung ihres Lebens unbe dingt bedarf. Zwei Mal in jedem Mo nat muß sie 24 Stund«n fasten. Auch Krankheit entbindet sie nicht hiervon. — rien und Geschmeiden haben sie ihr« Freude. Dies alles muß eine Wittwe «ntbehren. Sie hat keinen Schmuck, Tod gefolgt ist. hig nur wenigen aufgesucht. Die gro- Mass« d«r Wittwen lebt im tiefsten Elend dahin, und wie viele mögen nicht EinZeugnißder Reife. Sängerin: Nun. Herr Intendant, habe ich die Roll« der Walküre nicht glän zend durchgeführt? Intendant: Al lerdings; zu dem Erfolg kann man Jhn«n gratuliren. Sängerin: Dann bin ich wohl auch berechtigt, einen Wunsch nach Gehaltserhöhung auszu sprechen? Intendant: Es ist in de: That erstaunlich, wie schnell Sie sich in -die Rolle der Wunschmaid gesunden haben! Theorie und Vraxis. Besucher: „Was machst Du denn da?' Hausherr: „Ach, meine Frau hält diesen Abend im Volksverein einen Bortrag über „die Pflichten der Ehe frau" und da nähe ich ihr eben eüi j»aar Knöpfe an die Taille!" Im Heviet des Schingu. gebiet an den obere/ Zuflüssen des Schingu, eines der größten Neben flüsse des Amazonas, lebt «ine Reihe von Jndianerstämm«n, die dort, der Welt entrückt, ohne jede Berührung und zum Theil auch ohne Kenntniß der Weißen, ein idyllisches Dasein führen. Sogar das Eisen ist ihnen noch unbekannt, nur Stein- und Kno gung. Erst vor zehn Jahren ist durch die Reise der Vettern v. d. Steinen die erste Kunde von einigen dieser Stäm graphischen Verhältnisse einige Klar heit zu bringen, war das Ziel einer Expedition, die Dr. Hermann Meyer aus Leipzig 189 S ausrüstete, und für die er Dr. Karl Ranke aus München als Arzt und Anthropologen mitnahm. Die Expedition brach im Mai 1836 Mato Grosso auf, überschritt das teau und schiffte sich auf einem Quell fluß des Schingu, dem Rio Jatoba, ein. Nach langen mühevollen Fahr-, stämme besucht und untersucht wurden, kehrte die Expedition im December Dr. Hermann Meyer. 1896 nach Euyaba zurück, und im Frühjahr 18S7 trafen beide Herren mit großen Sammlungen und reichem wissenschaftlichen Material wieder in Deutschland ein. Dr. Ranke hatte lei- Des Tages Last und Arbeit ist vor lein erreicht, wie geschaffen zum Lager platz. Bald sind die vierzig Thiere ihrer Lasten befreit, und munteres Im Lager, gedachten, wir hätten dieses Idyll mit nichts vertauscht. Sechs Wochen dauerte die Wanderung durch die keilten Rindenstücken wurden Canoes hergestellt, dieselben im Gerüst durch Feuer getrocknet, und bald entwickelte sich eine ganz stattliche Flottille auf dem Fluß. Allerdings wurden an die Rindenfahrzeuge große Anforderun gen Mehr von 300 bis 400 Meter Breite. Dort höchster Wichtigkeit. In einzelne Ge- Dörsern ein beschauliches Dasein. Der nahe Fluß liefert gute Fische, ten Waldstück pflanzen sie Mandioka wurzeln, die ein sehr nahrhaftes gro bes Mehl geben. In den großen, sauberen, aus Holzgerüst und Stroh belag gefertigten Hütten, die riesigen Bienenkörben gleichen, leben stets spannt, bei denen stets ein kleines Feuer flackert. Es sind oft prächtig gewachsene Menschen mit ganz edeln die Viänner, breit- AufdemßioJatoba. auf d»m Scheitel ausrasirt. Ben ders im Festputz zu Empfängen oder Tänzen mit Federschmuck gekrönt, sehen die Schingu - Indianer recht stattlich aus. Ihre Tänze, stets Grup pentänze von eigenthümlich monoto «iner reichen Ernte, eines erfolgreichen Fischzuges, des Festes der Durchboh rung der Ohrlöcher der Kinder u. dazu gehörigen Pfeilen, die früher eine gefährliche Waffe bildeten, jetzt aber, durch den Bogen verdrängt, nur noch aber auch die merkwürdigen masken aus Holz oder bemaltem Ge flecht oder Gewebe. Während der sechs Monate, die die Aufzeichnungen vor, und eine große ethnographische Sammlung wurde nach Deutschland mitgebracht. Im August dieses Jahres wird eine weiter« Erpedition nach dem Schingugcbiet malader Paranayuba, ei» noch uner forschter Nebenfluß des Schingu, an dem eine große Reihe noch ganz unbe- Ter Elscnbcinhaiidel. sächlichste Stapel- und Berschifsungs dem harten (lebenden, durchsichtigen Glasbein). Nach Zanzibar kommen als afrikanische Handelsplätze für El fenbein Mosambik und Kilimane, Port Natal und Kapstadt in Betracht, welche Häfen nur weiches Elfenbein liefern. Elfenbein - Karawane. 22,307 Pfund (englisch), im Werthe auf nicht weniger als 13,300 Pfund Sterling (566.500) geschätzt. Die Co. in New Dork. Das kennt sie. Baron: „Ich schwöre Dir, daß ich Dich liebe." Ballerine: .Schwören thu' ich sel ber." Erweißßescheid. Freund: „Den schwarzen Anzug will ich Dir schon leihen, aber Sonntag muß ich ihn unbedingt zurück haben schicke mir also wenigstens den Pfandschein!" Existenzbedingung. Richter (zum Angeklagten): „Wie konn ten Sie nur den Jörge so arg schlagen, er hat Ihnen doch gar nichts in d«n Weg gelegt?" Sepp: „Unserane: raft halt a gern amol a bissel, Herr Rich tn!" Haschenspiekerkünste. Ein beliebtes Kunststück ist das Tan zenlassen von Taschentüchern, Eiern u. f. w. Der Taschenspieler läßt sich aus dem Zuschauerkreise ein Taschentuch ge faltet sich und beginnt, den Bewegun gen des Stabes folgend, zu tanzen. Das ganze Geheimniß besteht darin, scharfe Nadel etwa einen Viertel Zoll Stocke festhält. Will man ein Ei tanzen lassen, so muß dasselbe vorerst hart gekocht wer lange d.e Bewegung deS Brettes an fast übernatürlich zu sein scheint, aber, näher besehen, sehr einfach ist. Der Taschenspieler ergreift einen Stab aus ner schmalen Spitze ein Loch, ebenso der Stab ein solches, etwa 3 Zoll von seinem Ende entfernt. Die zur Ver draht, der an zwei gegenüberliegenden Ecken der Karte j Zoll hervorsteht. Das künstliche Ei wird mit anderen rend. In Wirklichkeit steckt das Ende welches dieser sorgfältig auf der oberen Ecke der Karte in's Gleichgewicht bringt, d. h. er setzt das Ei mit seinem Loche auf das obere Ende des hervor stehenden Drahtes. Balanciren von Ei und Karte. Ein Kunststück, das meistentheilS zum Schluß einer Borstellung vorge führt wird und nie seine Wirkung ver fehlt, besteht darin, daß der Taschen spieler zunächst auf der Hand, dann einige Lusthiebe mit dem Schwert aus geführt hat, läßt er die Waffe auf die Kartoffel herabsausen, daß diese, in zwei Hälften zerspaltet, auseinander fällt. Der Taschenspieler hat seinen Hieb so bemessen, daß er mit demselben die Nadel kreuzweise gerade stark genug tmsft, um diese den Rest der Kartoffel durchschneiden zu lassen. Diese wenigen Beispiele mögen ge nügen, um darzuthun, daß Alles, auch in der Welt der Taschenspieler, mit natürlichen Dingen zugeht. Kurssteigerung. Frau Nachbarn, haben S' schon geholt, du Huberin ihr Mann, von dem s' alleweil g'sagt hat, er s«i lein'n Schuß Pulver werth, der is überfahren worden." „Ja, i Hab's gehört, und daß sie jetzt die Eisenbahn verklagen will aus zehn tausend Mari Schadenersatz." EcschlcchtSbcstimmung. Dem Wiener Professor Dr. Leopold S. Schenk ist es, seiner eigenen Be hauptung zufolge, gelungen, die Ge schlechtsentwicklung künftiger Indivi duen im Voraus zu bestimmen und künstlich zu beeinflussen. Man zählt schon manche w«rthvolle Studie in die ser Richtung, so daß die Entdeckung Pros. Schenk's, deren Werth die Wis senschaft erst noch zu beurtheilen haben wird, nur ein Glied der langen Kett« interessanter Arbeiten verschiedener Forscher bildet. In einem größeren W«rk zusammengefaßt, gedenkt Prof. Schenk im Herbst dieses Jahres seine Untersuchungen der Wiener Academie zu unterbreiten. Prof. Dr. Leopold T. Schenk ist «in Ungar von Geburt und steht gegen wärtig im 58. Lebensjahre. Als Pro fessor der Embryologie an der medici fchlagendc Abhandlungen pulärer Schriftsteller hervor. Er selbst Prof. Dr. Schenk, betrachtet seine Leistungen keineswegs starke Bewegung für und gegen die er sten Mittheilungen über Schenk's Ent deckung in der ganzen Welt, namentlich vorgerufen haben. Angeregt durch die Berliner „Wissenschaftliche Eorrespon- Munk, Born, Pflüger, Roux, v. Win die Möglichkeit einer willkürlichen Be- Die Lage in Kreta. Der Aufstand in Kreta hat die Be die den Anschluß der Insel an Grie- Prinz Georg, chenland bewirken sollte, waren des- Anschluß an Griechenland zu verzich- Die Insel soll deshalb einen Gene als General - Gouverneur in Vor schlag gebracht und besteht, allen Wi dersprüchen des Sultans zum Trotz, auf dessen Bestätigung. Freudige Botschaft. Denk' Dir, lieber Mann, unser Fritzerl Ei! Wieso? Als ich ihm im Thier« garten den großen Pavian gezeigt hab', hat er plötzlich gelscht und ausgerufen: Papa! Jm Maggiathal. valli, Verzasca und vor Allem das Maggiathal. Letzteres theilt sich nördlich von Bignasco wieder in mehrere kleine Sei tenthäler, welche, immer höher anstei gend, sich in den Hochalpen verlieren und einzelne Päss« zum Gotthardt führen. Welch' einen Genuß bietet dem Reisenden eine Wanderung durch diese Thäler! Hübsche Gärten in südlicher Pracht, Rebhäuschen, Kirchen, Kapel len, Landhäuser und versteckt In einer Vegetation, welch« an die nahen Ge filde Italiens erinnern. An der Die Procession. Maggia, mit hochgelegener Kirche, Cevio. Am 16. August findet hier eine Kirchenfcier statt und zwar zu tragen das Bild der Muttergottes. Armen des Thales auch ein Opfer ge bracht. Allerlei Gegenstände, wie Die Versteigerung. Halstücher, Schürzen, Heiligenbilder, die Meistbietenden. Der Erlös fällt, wie schon erwähnt, den Armen zu und Seitenthal ab, welche» in's Val di Campo führt und später in's Val di Bosco. In diesem Thal« befindet sich ginnt. Dir borgen. Du wirst hoffentlich die Ehre zu schätzen wissen!" „Die Ehr' weiß ich zu schätzen sehr, Herr Baron, aber ich werd' mich nicht versteigen so hoch, sie anzunehmen!" Ein Schlaukops. „Jean, sieh' zu, ob di« Gnädige zu Hause ist!" Jean (zurückkehrend, nachdem er vom Mädchen Bescheid erhielt): „Die gnä dig« Frau ist hlute für Niemand zu sprechen „Maul halten!" hat sie ge sagt." Der Globul. 1 Die alt« Christel (als sie beim Scheuern im Pfarrhause in der Stu dirstube des geistlichen Herrn Lum er sten Male «inen Globus gewahrt): »Lesses, Jesses, jetz' hat jo d«r Hoch kart' Ein gutes Geschäft. „Du, Huberbauer, ich verkauf' Dir mein Roß. Was gibst D' mir dafür?" „A' große Fuhr' Heu!" „Ja, was mach' ich denn nacher mit him Heu, wenn ich kein Roß me r „Dessentwegen mach' Dir koane Skrupel. I' leih' Dir dann das Roß so lang, bis die Fuhr' Heu ausg'sressen is!" O diese Kinder! Hans und Aennchen (zu Papa und Mama, die als Weihnachtsgeschenk von der Großmutter eine Garnitur moderner Möbel bekommen haben): „Gelt, Mama, da dürfen wir zu schauen, wenn Ihr Euch d'raufsetz't?" Verfehlte Wirkung. „Du mußt jetzt schlafen. Fritzchen komm', ich will Dich in den Schlaf singen!" „Ach nein! Du nicht, liebe Tante da werd' ich immer wacher!" Kein Fehler. „Ihr Pferd hat nur einen Fehler: es bleibt bei jedem'Wirthshaus stehen! Kenirt Sie das nicht?" „Nein, durchaus nicht—in'sWirths- Haus geh' ich immer gern!" Gewohnheitsfrage. Arzt (zu einem Bauern, der früher sein Patient war): „He, Hans, hilf 6>ir mein« Ehaif« aufstellen!" üost't 's was?" Empfehlenswert h. Warum sind Sie von Ihrem letzte» Platz ausgetreten? Eine Dummheit, gnädige Frau. Der gnädige Herr hat mich geküßt. Und Sie haben das ÄSel genommen? Ich nicht, aber die gnädig« Frau.