Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, January 27, 1898, Page 7, Image 7

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    Europäische Rundschau.
Provinz Brnndenlmrg.
Berlin. Der in weiteren Kreisen
Mai ist hier, 86 Jahre alt, gestorben.
Beleidigung wurde ein Gefreiter der 1.
Eskadron des 3. Garde - Ulanen - Re
giments aus Potsdam zu 6 Jahren
Festung verurtheilt. Der Verurtheilte
hat sich eine Majestätsbeleidigung in
schössen haben sich der im Olympia-
Theater angestellte Director der „Del
phin! - Truppe", Angelo Delphini, und
der 25 Jahre alte Provisor Stein in
litzerstraße 72.
Adlershof. Das Lehrer Mys
ki'sche Ehepaar, Waldstraße 9, feierte
47 Jahre als Lehrer thätig. Das Ehe
streit.
Provinz Ostpreußen.
Königsberg. Der Consisto
heblich.
Provinz Wcslpreußen.
derlich iieging sän 25jähriges Juki.
genossemschast. Stadtrath Lehp >ist
im Alter von 75 Jahren gestorben.
Könitz. Die Ehefrau des Leh
rers SzmulinSki wurde von der
Provinz Pommern.
S tr°t t in. Der auf dem
can" beschäftigte Arbeiter Schering
Der Pferdeknecht Fischer in Battins
thal war in Folge einer Anzeige des
Der Aufforderung des JnfpeltviS 8.,
den GrrtShqk zu verlassen, setzte Fischer
thätlichen Widerstand entgegen, wobei
Thäter wurde auf dem Bahnhöfe in
Tantow vrthaftet.
A n k lom. Im Ttgge'schen Haufe
Provinz Schleswig-Holstein.
Gaarden. Edward Rayner, der
Besitzer der hiesigen Apotheke, ist sei
unserem Flecken 10,000 Mk. vermacht;
«rMt 2000 Mar?
Provinz Schlesien.
Breslau. Der Kaufmann Otto
Korallus wurde
Ein großes Feuer entstand auf dem
Christmarkte auf dem Ring in Folge
der Explosion einer Petroleumlampe.
und nicht versichert waren.
Falkenber g. Graf von Fran
kenberg - Ludwigsdorf, Freiherr von
kenberg, Mitglied des Staatsrathes
und des Herrenhauses, der zum Be
suche bei dem Herzog von Ujest auf
Schloß Slawentzitz weilte, ist dort ge
storben.
Provinz Posen.
Posen. In der Wohnung seiner
Mutter, Gr. Gerberstraße No. 21, hat
sich der stellenlose 25jährige Hand
lungsgehilfe Ludwig Kubicki mit ei
nem Revolver erschossen. Das Motiv
zur That soll darin zu suchen sein,
daß K. seit längerer Zeit stellenlos war
Brvmberg. Ein arbeitsscheuer,
dem Trunk« ergebener Mann Namens
Robert Kuklinski. hat den Versuch ge-
troffen haben. Er wurde lebensge
fährlich verletzt in's Lazarety ge
schafft.
Provinz Sachsen.
Magdeburg. Der bei seinem
Gräfenhainichen. Die 78-
Pleschke feierte ihr goldenes Berufsju
biläum. Durch den Landrath Frei--
Herrn von Bodenhausen wurde ihr eine
Hall e. Im Alter von 90 Jahren
starb hier die Wittwe des Professors
Bahnhofamt hier beschäftigte Post
hilfsbote Otto Dinger kam, als er ei
nen Posthandwagen vom Fahrstuhl
wurde.
Provinz Hannover.
Hannover. Der Handelsmann
wegen Betrugs zu 2 Wochen Gejäng-
Alt« nbruch. Das hiesige Kur-
Hotel ist abgebrannt.
Streite erstochen.
des Lundwirths D. Plesse war der
Kojahrige Futterknecht Heilbrand aus
Winsen a. d. Aller beschäftigt, Stroh
schnitten. In derNocht darauf starb sie.
Provinz Westfalen.
geführt.
Dunkelheit gerieth Abends der Kreis-
Linkes Hause m die Afte. Er hielt sich
Zufalle, daß die Tochter des Mühlen-
Datteln. Der beim Bau des
Schiffshebewerkes beschäftigt« Schlof
oerdorbener Wurstest die Familie des
Marken - Controleurs Ernst Wagener
in Dahlhausen schwer erkrankt.^Dage
wfinden sich in Lebensgefahr. Die
Wurst war auf dem hiesigen W?chen
inarlte gekaust worden.
Nheinprovinz.
Aachen. Der Geheime Commer
zienrath Emil v. Wagner ist in hohem
Greisenalter gestorben.
inacher - Antweiler zu Namedy wurde
auf der Treibjagd des Fürsten zu
Wied von einem Jagdtheilnehnier in
die rechte Schulter und in die Nase ge
schossen. Der Patient mußte in die
Klinik zu Bonn überführt werden.
Bonn. In der Remigiusstraße
stürzte ein Theil der im Abbruch be
griffenen Umfassungsmauer an der
donnerndem Getöse ein und erschlug
den 28jährigen Buchbinder Delphi
nich, der mit seinem Kind aus der
Düsseldorf. Beim Passiren
Provinz Hessen-Nassau.
Casse Von der hiesigen Stadt
sel eingeleitet worden. Nach Einver
wohnerzahl der Stadt Cassel 100,000
überschreiten.
Astheim. Der in der Russenstein
fabrik von I. Schütz beschäftigte Ar
beiter Brettbauer aus Windecken würd«
SchaffnerFranz Hochheimer aus Frank
furt, Hilfsheizer Philipp Müller aus
Limburg und Packmeister Adam Haß°>
ler aus Niedernhausen.
Leiden der Prokurist des Hauses M.
A. v. Rothschild und Söhne, Jean
Kirch. Die im Hause Kronprinzen
straße 7 bedienstete achtzehnjährige
Anna Keller auf Glashütten macht«
den Versuch, sich mit Schwefelsäure zu
vergiften. Der Schrcinerineifter
Movk aus der Feuerbachslraße macht«
«inen Selbstmordversuch. Er verletzte
sich durch drei Revolverschüsse. Das
dreijährige Kind des Tagelöhners
Kirchner in der Albusgasse fiel in ei-
Wafchtopf und verbrannte sich schwer
am Rücken. Das Kind starb. Der
Hausknecht GottliebMann aus Hirsch
lauden hat das in der Puchmeier'schen
Wirthschaft, Glauburgstraße 1, be
chen «inen Revolverschuh in den Hin
terkopf beigebracht. Es handelt sich
um die That eines verschmähten Lieb
habers.
Mitteldeutsche Staaten.
Alten bürg. Die Polirer der
Nähmaschinenfabrik von Dietrich be
finden sich wegen Lohndifferenzen im
Ausstand.
Eise nach. Auf dem hiesigen
Bahnhof war der BahnarbeiterSchnei
der damit beschäftigt, den Aschenkasten
einer Maschine zu reinigen und zwar
Geleise liegenden Cokesgrube. Als die
anstalt.
Gotha. Die Landes - Ausstel-
als „allgemein
ne Gewerbeausstellung für das Her
zogthum mit Einschluß der Grenzorte"
Flur sind im Jahre 1897 gegen 90,-
000 Hamstrr gefangen und für jedes
Thier 5 P.fg. Fanggeld bezahlt wor
den.
Jgelshieb. Das 1j Jahre alt«
Söhnchen der Familie Eichhorn, dem
eine Flasche mit Essig-Sprit in die
Hände gekommen war, hatte «in größe
res Quantum dieser Flüssigkeit ge
trunken mi» ist infolge dieses Genusses
gestorben.
Jena. Die aus dem Leben ge
schiedene Wittwe des Geh. Kirchen
raths Schworz, geb. Gesenius, hat der
80,000 M. überwiesen.^
Samen.
Dresden. Nach den neuesten
amtlichen statistischen Zusammenstel
lungen t»s sächsischen evangelischen
LandeSconsiftoriums betrug die Zahl
1896 1,03 k, 16 weniger als im Vor
jahre. Unter den Selbstmördern be
fanden sich Greise bis zu 80' und Kin
der bis herab zu 10 Jahren. Die Zahl
der unehelichen Geburten betrug 18,-
075. Die Zweit« Kammer bewilligte
den Betrag von 582,000 M. zum Au
di eses hineinragen.
Bühlau. Der Flaschenbierhänd
ler Koch versuchte seine frühere Ehe
set ab und verletzte die Frau nur un
erheblich. Koch jagte sich zwei Kugeln
in den Kopf, fiel eine Steintreppe hin
ab und zog sich einen Schädelbruch zu,
der seinen Tod zur Folge hatte.
Göda. Der evangelische Pfarrer
Jmmifch, das geistige Oberhaupt der
Wenden und der hervorragendste wen
disch - protestantische Schriftsteller, ist
plötzlich gestorben. Jmmifch hat ein
Alter von 78 Jahren erreicht.
Klingenthal. Die beiden 10
und 8 Jahre alten Mädchen desPferde
fchlächters Adolf Work im benachbar
ten Schwaderbach werden vermißt.
Das ältere Mädchen heißt Milda, das
sllngere Linda. Die Mädchen haben
Pferdefleisch zu Kunden nach Eiben
berg und Silberbach gebracht und kein
Lebenszeichen ist von ihnen bekannt ge
worden.
Lausigk. In der Person des
Handarbeiters Möbius aus Lonnewitz
bei Oschatz wurde der Dieb verhaftet,
welcher vor Kurzem dem Uhrmacher
Baumgärtel in Lausigk für 1500 MI.
Uhren und Schmucksachen gestohlen
hat.
Leipzig. Infolge eines Fehl
tritts stürzte der Gießer Eduard Geiß
er sofort wi«der herausgezogen wurde,
erlitt der Arme so schwere Brandwun
den am ganzen Körper, daß an seinem
Hessen-Tarmstadt.
Darmstadt. Der berüchtigte
Einbrecher Joseph Müller von Ober-
Roden, welcher von der hiesigen
Staatsanwaltschaft steckbrieflich ver
folgt wurde, ist von der Ortspolizei in
Ober-Ramstadt verhaftet und gefesselt
hierher transvortirt worden.
Birkenau. Beim Füttern des
Wiehes wurde die Frau des Arbeiters
Geiß von einer Kuh derart gestoßen,
daß die Gedärme aus dem Leib tra
ten. Die Frau liegt hoffnungslos dar
nieder.
Jugenheim. Der hiesige Fa
brikant Max Kreuzmann richtet«, um
verhindern, von Dramstadt aus eine
Depesche an das Ortsgericht Jugen
heim und versah solche mit der Unter
schrift des Rechtsanwalts seines Gläu
bigers. Wegen Urkundenfälschung er
kannte die Strafkammer gegen Kreuz
mann aus eine Woche Gefängniß.
Ober -Ramstadt. Während
der Beerdigung seiner Ehefrau, starb
plötzlich der Wagnenneister Hermann
Fischer infolge Herzschlages. Auf
eine 50jährige Amtsthätigkeit kann der
Lehrer Müller zurückblicken.
Bayern.
Mllnchen. Der Kunstmaler Ed
mund Berninger redete mit eigener Lz
bensgefahr die siebenjährige Maschini
sten - Tochter Anna Burg, die oberhalb
des Mussatwehres in die damals hoch
gehende Isar gefallen war, vom Tode
des Ettrinkens. Er erhielt die Ret
tungs - Medaille. —Die 20 Jahre alte
Stationsmeister - Tochter Therese
Gruber von Laim stürzte von einem
Zuge und blieb todt liegen.
Augsburg. Dahier mußte ein
Brauereibesitzer sauer gewordenes Bier
im Werthe von 22,000 Mark in ven
spital starb der vormalige Gärtner
Georg Fritsch im 9V. Lebensjahre, der
letzte der Bayern, die König Otto nach
Bayreuth. Der Justizrath und
Notar Skutfch ist plötzlich in Folg« ei
nes Schlaganfalles im Alter von 69
Stadtpfarrkirch« St. Jakob wird elek
fünf weitere Häuser beziehungsweise
Scheunen des Glasermeisters Müller,
Erdi n g. Der 22 Jahre alte Ma
geben.
' Württemverg.
Stuttgart. Der Oberreallehrer
a. D. Th. Beyttenmüller ist im Alter
geworden.
Eannstatt Der verwittwete Por
tier Aug. Hipp schoß sich auf der Stra-
Fre udenst a d t. Bei der Orts-
Kailer Leo 1.. Anastasius l. und Ju
hiesigen Bankdirector Israel Landauer
Untersuchung wegen Grenzsteinver
setzung und Verleitung zum Meineid
eröffnet hat. UmsassendeZeugemxrneh
mungen haben bereits stattgefunden.
Gmünd. Hier hat ein arbeitsscheu»
sie dort hineinzuwerfen.
Im letzten Augenblick kam der Vater
hinzu und orrhinderte das Verbrechen.
Haft.
Gosba ch. Im Stadtwalde bei
Anendorf, OA. Göppingen, würd«
b«im Holzfällen ein 19 . jähriger Holz
macher durch «ine stürzende Buche er
schlagen.
Basen.
Karlsruhe. Der vor Jahres
frist gegründete Miether- und Bau
verein, der über 700 Mitglieder zählt,
hat laut Jahresbericht 8119 Quadrat
meter Bauterrain zu 1» Mark den
Quadratmeter «rworben, sowie 3000
eist zehn Häuser gebaut, sür die eine
fünfjährige Bauzeit vorgesehen ist. D:r
Gesammtaufwand wird sich auf 900,-
000 Mark stellen. Der 28 Jahre
alte Kaufmann Wilhelm Kriider, der
19 Jahre alte Kutscher Wilhelm Ul
mer, der 23 Jahre alte Kutscher Albert
Karl Jacob Weißinger und der 26
Jahre alte Kutscher Karl Würth, Alle
hier wohnhaft, hatten eine junge, hüb
sche Dame aus Pforzheim im hiesigen
Wartesaal 2. Klasse „verhaftet", in ei
ner Droschke von bannen geführt
sich dann im Sallenwäldchen an ihr zu
vergehen gesucht. Wegen dieserSchano
tl>at wurde Krüger zu sechs Monaten,
Ulmer und Weißinger zu je acht Mo
naten, Würth zu einem Monat Ge-
Bruchsal. Auf dem hiesige
Bahnhofe wurde der verheiratheie
Bremser Stadtmllller, als er die Ge
leise überschreiten wollte, vom Zuge -r-
Heidelberg. In einem hiesigen
Hotel erhängte sich der 51 Jahre alte
Juwelier Stork, der vor einiger Zeit
von New Aork kam und seit drei Mo
naten mit Frau und zwei Töchtern
hier wohnt. Der Grund der That ist
ein schweres Nervenleiden. Dr. PH.
Lenard, Professor
des Sciences" der Preis von 10,000
Rhmlpsalz.
Altrip. Der 14 Jahre alte Her
letzt, daß er im LudwigShafener Kran
lenhause gestorben ist.
GermerSheim. Im Altrhein,
oberhalb des Bahnhofes Lingenfeld,
wurde die Leicht des 28-jährigen Acke
rerS Karl Zimbelmann, Sohn der
Eheleute Fred. Zimbelmann aus
Schwegenheim, gelandet. Aus un
glücklicher Liebe hatte er sich ertränkt.
Käshofen. Auf seinem Spei
cher erschoß sich der 68 Jahre alte
Jagdpächter und Privatmann Daniel
Wollmar I. mit seinem Jagdgewehr
durch einen Schuß in die Schläfe. Die
Beweggründe der That sind aller
Wahrscheinlichkeit nach in einem schon
längere Zeit schwebenden Prozesse zu
suchen; auch scheint Wollmar in der
letzten Zeit nicht mehr ganz gesund g«-
Lachen. D«r 86jährige Nestor der
pfälzischen protestantischenGcistlichkeit,
Pfarrer Karl Friedrich Stepp in La
chen, beging mit feiner Gemahlin, Ju-
Elsaß-Lothnngen.
Regiment No. 137. Als Ursache der
WaterS bestattet
Mecklenburg.
den Geschäften der Firma A. L. Mohr
zeit begingen zu Gorow dte Johann
Ruwoldt'fchen Eheleute.
Gadebufch. Auf der der Stadt
eine große Torckenscheune und das da-
L ll Hz. Der Schneidermeister Mil
iubilauin.
Oldenburg. Beim Turnen
brach ein hölzernes Turnreck, und ein
Gehirnerschütterung. Der Knabe liegt
noch stark fiebernd im Bette. In
erstarrtem Zustande aufgefunden wur-
seinen Taschen wurden
noch 2 Flaschen mit Schnaps vorge
funden.
i?reie Stidte.
Hamburg. Bei einem Feuer,
xe entstand, wurde eine Frau Buchholz
so erheblich verletzt, sie im hoff
nungslosen Zustande nach dem Kran
aus dem Nassauischen, ist jetzt hier ver-
Schwelz.
Göslikon. Nachts verließ in
ter von 65 Jahren Alt - Oberlichter
Emil Brodbeck.
Hochdorf, die angellagt war, ihr zwei
Monate altes Kind mit Borbedacht
gctödtet zu haben, schuldig befunden
und unter Annahme mildernder Um
stände zu lebenslänglichem Zuchthaus
verurtheilt. Beim Abstieg vom Pila
tus stürzte in der Nähe des Chriesiloch
«in junger Luzerner Namens Hofstet
ter ab. Er blieb auf der Stelle todt.
Oesterreich-Ungarn,
Wien. Der pensionirte General-
Auditor Joseph Eder ist im 75. Jahre
gestorben? er war der erste Gatte der
„kroatischen Nachtigall" Jlma de
Murska. Sein 50jähriges Berufs
jubiläum feierte der Factor der Hof-
und Staatsdruckerei Joseph Rhein
gruber. Der hiesige Kaufmann I.
Sula und aus Verzweiflung darüber
tödtete er sich dann selbst. Beim
Schlittschuhlaufen eingebrochen und
ertrunken ist der Postsparkasse-Beamte
Johann Bartlmaier. Selbstmord
teani, der Tischlergehilse JofephWein
happel, der Tischlergehilfe Joseph Leh-
Prachtl.
Bozen. Am Meraner Küchel-
Budapest. Im Alter von 78
Albert Palffy, Mitglied der Akademie
ftorben. Mittelst Tagesbefehls wur
de der Mannschaft der Budapester
Garnison der Besuch zahlreicher, von
Verhetzung gegenDeutschland in fcham
eingestellt. Abschiedsartiktl
dem Allerer Joh. Gehlen aus Neudorf
In Berlinhat der Lljäh
rige Handlungsgehilfe Walter Bukow
in feiner Wohnung, Schulzendorser-
Straße 12, zuerst seine Geliebte, die
16jährige Gertrud Rumpf, erfchosscn
und dann die Waffe gegen sich selbst
gerichtet. Bukow hatte seit mehr als
einem Jahre ein Liebesverhältniß mit
Gertrud Rumpf. Beide warin eifrige
Radfahrer, und Bukow, der Boc
für Sportzwicke gemacht, zu deren
Deckung er seinen Chef beftahl. Da er
deshalb der Bestrafung entgegensah,
faßte er den Entschluß, mit seiner Ge
— Wrottesley Hall bei
brannt. Lord Wrottesley, der Besitzer,
bemerkte den Ausbruch des Brandes
spät Nachts, als er in sein Ankleide
zimmer trat; es war ein Kaminbrand
Bote'ritt nach Patshul Haus, dem
selbst die Tochter des Lords ritt zu ih
rem Onkel Charles Wrottesley in Oa
ken, um diesen von der Katastrophe zu
aber nicht bezwungen werden, weil die
Feuerwehr von Wvlverhampton nicht
kam; die dortige Polizei wies auf den
Beschluß des Rathes der Stadt hin,
Fünflinge sind nach ei
ner Zusammenstellung der „Statist.
Tor." in den 70 Jahren von 1826—96
im Königreich Preußen drei geboren
worden: einmal 5 Knaben, dann 4
Knaben und 1 Mädchen und 3 Knaben
und 2 Mädchen. Bierlingsgeburteni
sind in demselben Zeitraum nicht weni
ger als 106 vorgekommen: in 12 Fäl
len 4 Knaben, in 20 Fällen 4 Mädchen,
in 32 Fällen 2 Knaben und 2 Mäd
chen. Drillinge wurden in den 7»
Jahren und Zwillinge 696,831
kenntlichen Masse zerdrückt. Kaum
war dies geschehen, so stürzte sich auch
der Stier aus den zufällig voriiberge
schen Provinzstadt Rödby gemacht.
Während einer Abendgesellschaft bei ei
nem der angesehensten Handwertsmei
ster des Städtchens wurde bei einem
der Gäste, einem reichen Kaufmann, ein.
Einbruch verübt und es wurden ihm
mehrere hundert Kronen gestohlen. Der
Diebstahl wurde sofort der Polizei ge
meldet und diese lenkt« sofort, man
weiß nicht aus welchen Gründen, ihre
Aufmerksamkeit aus die Gastgeberin.
Es gelang derPotizei, festzustellen, daß
sie sich während der gesellschaftlichen
Zufammenlunft eine halbeStunde ent
fernt hatte, angeblich, um in der Küche
die letzten Vorbereitungen zum Fest»
mahl zu treffen, daß sie sich aber keine
fünf Minuten in der Küche aufgehalten
hatte. Als sie hierüber befragt wurde.,
verwickelte sie sich in allerlei Wider
sprüche und gestand dann Plötzlich, daß
sie den Diebstahl verübt habe. Zu
gleich legte sie das Geständniß ab, daß
sie vor mehreren Jahren unter sast
ähnlichen Umständen einen Diebstahl
bei ihrem Schwager ausgeführt habe.
Ein 14jähriger Knabe wurde damals
als des Diebstahls verdächtig verhaftet,
beging aber Selbstmord im Gefängniß,
nachdem er mit seinem Blute die
Worte: „Ich bin unschuldig!" auf die
Wand geschrieben hatte. Die ruchlose
Frau bewohnt jetzt im Gefängniß die
selbe Zelle, in welcher d:r unglückliche
Knabe sich getödtet hat.
Der verheirathete
Bauer Loiseau, ein höchst jähzorniger
Mensch, hatte vor etwa drei Jahren in
dem kleinen Dorf« Berdilly einen Hof
gepachtet und sich auch auf Brennerei
verlegt. Da «r der Steuerbehörde
mehrmals falsche Erklärungen über
seine Erzeugnisse machte, wurde er
scharf überwacht und schließlich bei ei
ner Steuer - Hinterziehung abgefaßt.
Seitdem machte er seinem Haß gegen
die Steuerbeamten bei jeder Gelegen
heit Luft. Dieser Tage hatte sich Loi
seau zum Markt nach Chateau-Tbierry
beg«b«n. Zwei Steu«rb«amt«n Na
mens Laurent und Chapeyrou über
brachten seiner Frau inzwischen eine
Ladung, wonach Loiseau vor dein,
Zuchtpolizeigericht erscheinen sollte..
Eben hatten die unbewaffneten Beam»
ten das Haus verlassen, als der Bauer
heimkehrte. Er las das Papier und
gerieih derart darüber in Wuth, daß er
eine Flinte ergriff und trok aller Vor.
Stellungen seiner Frau den Beamten
nachsetzte. Es war g-gen 5 Uhr Nach,
mittags, also schon ziemlich dunkel,
als er die beiden bei dem Weiler Mous
siaux einholte. Nach kurzem Wort
wechsel streckte er Chapeyrou durch ei
nen Schuß in's Herz nieder und setzt«
dann dem querfeldein fliehenden Lau
rent nach. Dieser bat um Gnade,
aber Loiseau war unerbittlich. Nach
dem er den Beamten durch einen Schuß
verwundet, verfolgte er ihn bis in eine»
Garten und erschlug ihn mit dem Kol
ben des Gewehres. Zwei in der Nähe
wohnende Leute hatten den Vorfall ge
hört, aber wegen der Dunkelheit nicht
gesehen. Kurz darauf fiel ein neuer
Schuß. Der Mörder hatte sich selbst
zu todten versucht, aber nur verwun
det. Am nächsten Morgen fand man
ihn in einem Gehölz als Leiche an ei»
nem Baum hängen. Er hatte sich trotz
einer schweren Schußwunde noch ein«
große Strecke fortgeschleppt und sich
von einem ihm begegnenden Landwirth
einen Strick erbeten, „um ein wider»
fpenstiges Pferd zu fesseln." 7