Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, January 27, 1898, Page 6, Image 6

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    6 Z>as Kaar in Sitte und
Sage.
die heute s/ gepriesene Wunderkrast
des Birken-Balsams damals schon in
Rußland bekannt gewesen sein? Ist
doch die Birke der eigentlich nordrussi
jche Baum. Freilich wird den Russen
im Allgemeinen ein starker Haarwuchs
Büschel auf dem Wirbel ab, der in
die Zuverlässigkeit der Mittheilun
gen verlassen, welche E. v. Hesse-Wart
«gg über den „Berg des Haarschnei-
Form und Aussehen einem spitzen
Bergkegel ähnlich, mit eigenthümlichen
Felsen - Gruppen, Baumpflanzungen,
den Wasserfällen. Ein Weg führt um
die Seiten des goldenen Berges herum
zu einem reizenden kleinen Kiosk, der
sich auf der Spitz« erhebt. Verborgen
in dem Felsen befindet sich ein« Bade
ten und Schlangen. Dieser goldene
Berg ist für die Ceremonie des Haar
schneidens des Kronprinzen von Siam
errichtet worden. Wie alle Anlässe ei
nes Siamesen, so wird auch das Haar
schneiden mit dem größten Pomp ge
feiert, zumal bei der Persönlichkeit des
Kronprinzen. In ihrer Kindheit ha
ben die Siamesen kahl rasirte Schädel;
sammen zu einem kleinen Kreis gerollt.
Bom zehnten oder dreizehnten Jahre
>an darf an Stelle des kleinen Haar
zopfes, der unter großen Festlichkeiten
abg«schnitten wird, das ganze Kopf
haar wachsen. Schon mehrere Tage
4en glücklichen Tage, an welchem das
Fest stattfinden soll, durchziehen Hun
derte von festlich geschmückten Kindern,
den verschiedenen Völkerschaften des
Königreichs angehörig, die Stadt, ge
folgt von malerischen Prozessionen der
Hofwürdenträger mit ihren großen
Prunkschirmen und Ehrengarden.
Während dieser Tage verehrt der
Kronprinz die in goldenen Urnen auf
bewahrte Asche seiner Vorfahren in
dem l>errlichen Mahaprafatr-Tempel.
In diesem Tempel wird auck» am vier
ten Tage dem Kronprinzen der Kopf
zum letzten Male rasirt. Brahmanen
nehmen dem Fürst«nsohn dann seine
rothen Prunkgewänder ab und kleiden
ihn m ein langes weißes Gewand. Ja
der Zwischenzeit hat sich im großen P
alasthose rings um den goldenen Berg
Alle^ versammelt, was das Königreich
lenden Gewändern aus gelber Seide,
olle barhäuptig, mit glattrasirten
-Schädeln, und von Pagen begleitet,
schließen sich Volksfeste und großartige
des Königs an das Volk.
Weniger Umstände mit dem Haar
man mit geschorenem Kopfe: eS sind
Nonnen, die das Gelübde der Ehelosig
keit abgelegt haben. Bei den Monbutten
Haartracht: sie besteht in einem langen,
«ylindrischen Chignon, der aus den
Haaren des Scheitels de? Hinter
in der Quere über die ganze Stirn, von
Gchläse zu Schläfe, verlaufen und bis
zum Scheitel hinauf ein Faden neben
d«m and«rn fest aneinandergelegt und
dem Schädel angeschmiegt wird. Diese,
letztere Theil der Frisur wird, die «i
-genenHaare nicht immer genügen, durch
erborgtes Haar, von den im Kriege Ge
fallenen oixr da «r auch Gegenstand
des Handels im Land« ist durch ge
kauftes ersetzt. Bei den Bewohnern der
Kleinen Oase in der Libyschen Wüst«
ist «in Unterschied zwischen den Aer
meren und Reicheren dadurch bervor
gehoben, daß di« Ersteren ihr Ha?r
kurz geschoren tragen, indeß die Reiche
ren imm«r einige Zöpfe oder Flechten
rund um den Hinterkopf stehen lassen.
Die Tehennu die ältesten Bewohner
der Oas«n werden auf Monumenten
mit einer langen Haarflechte, die auf
einer S«ite bis über die Brust herun
terhängt, abgebildet. Die Frauen der
Ga an der Goldküste flechten das
Haar zu einem oder mehreren Zöpfen
zusammen, welche, mit Palmöl behan
delt, hörnerartig steif aufrecht stehen;
Haargruppen werden viele klein«, an
liegende Flechten gebildet. Die Herstel
lung erfordert vitl Zeit, und es wird
lienhauptes scheeren sich die Frauen zum
Zeichen der Trauer das Kopfhaar ab.
Bekanntlich begnügt Sakuntala in dem
turvölkern seien nur noch zwei er
gebeizt oder g«kalkt. Dies Kalken weist
Java berichtet O. Finsch, daß sie ihr
ner Frisur die Rede ist. Was die Mu
tistiker Folgendes festgestellt: Das
nur noch eine gering conservirende
Kraft. Die Ausübung von Blechmusik
sei geradezu gefährlich; Cornet ü Piston
Gründlichste. Ein solcherVerlüst ist im-
Haare aus seinem rothen Bart« zu
rupfen. Das Mädchen geht und kehrt
nach ein«r Stunde mit drei langen,
in einer Lade «rschloß. Als sie dieselbe
men Rothbart; das Bild Thors in
und Rothbart hieß den Gott Freund
und Feind. „Da wir nun", sagt Sven
fen, daß sich im Bilde eines Gottes das
Volk abspiegelt, bei dem sein Kult vor
herrschend ist, so «rhalten wir dadurch
zw«i ethnologisch« Merkmale, die wir
nicht übersehen dürfen: dasVolk Thors
war von hohem Körperwuchfe, hatt«
Z>le Ausstellung tu Hmaya.
Obgleich d«r Staat MSconsin ,?ch
«cht offiziell an kr TranS-Mississip
sn-AuSstellung in Omaha betheiligen
wird, da die Legislatur wohl eine Re
solution zu Gunsten der Betheiligung
angenommen, aber kein« Bewilligung
von Geldmitteln zur Bestreitung der
Kosten gemacht hat, so ist doch dafür
gesorgt, daß die Theilnahme seitens
der Industriellen und hervorragenden
Geschäftsleute Wisconsin's, ein« des
reichen „Badger" - Staates wiirdiz«
sein wird. Damit dies geschehe, hat
Gouverneur Scofield eine Commission
Wisconsin Ltaats-Gebäude.
ernannt, welch« mit den nothwendigen
Borarbeiten betrau! wurde und die m
verhältnißmLßig lurzer Frist Großes
leistet«. Die Commission hatt« be
schlossen, daß Wisconsin ein eigenes
Gebäude auf der Trans-Mississippi-
Ausstellung haben solle, und ging mit
Eifer an's Werk, um die hiesiir noth
wendigen Geldmittel im Wege der
Sammlung freiwillig«! Beiträge auf
zubringen. Die Bürg«r Wisconsin's
steuerten in liberaler Weise zu dem
gedachten Zwecke bei, so daß die Aus
führung des Planes vollkommen ge
sichert ist. Das nach den Plänen des
bung zurückgewiesen, weil thr di« Ar
muth desselben Anstoß erregte. Zornig
verließ der Verhöhnte das Schloß der
unliebenswürdigen Dame. Plötzlich
stutzte sein Pferd und ein Zwerglein
tauchte vor ihm auf; der Kleine, in d«s
hielt das Pferd an. In heftigem Wort
wechsel kamen der Ritter und das
Männlein überein, daß Letzterem sehr
zornig zurief: „Verlange, Grausamer,
was Du willst! Nur Haare verlang«
nicht, denn meines Hauptes Schmuck
denen geriethen in Unglück und Elend.
In einem anderen Märchen stellt der
König seinem zukünftigen Schwieger
einem russischen W«rb«lied wird für
den Zopf des begehrten Mädchens der
Preis von taus«nd Rubel gefordert.
Weinhold berichtet in seinen Aufzeich
nungen über ungarische Charsreitags
gebräuche Folgendes: „Sieht man am
Charfreitage zur Zeit des Passions
gottesdienstes ein Geldstück auf denVo
den rollen, so greife man sich schnell
mit der Hand an den Kops, wie viele
Haar« man anfaßt, so viele Geldstücke
findet man im Jahre, die angefaßten
Haare aber fallen aus. Wer sich die
Haar« an diesem Tage abschneiden
läßt, der bleibt ein Jahr von Kopf
schmerzen verschont."
S«hr verbreitet ist der Glaube an die
Kraft des zunehmenden Mondes, daher
gor Viele sich zu solcher Zeit die Haare
verschneidtn, damit das Wachsthum
gleich dem Mondlichte zunehme. Nach
Pfarrer Kneipp's Behauptung soll
die Brennessel «in vorzügliches Bar
mittel sein; wenn man «s nur aushal
ten kann! Doch di« Vermischung mit
Wasser und Essig mag d«n zw«ihund«rt
Gramm«» f«ingeschnitten«r Brennessel-
Wurzeln einen sehr anderen Charakter
geben, als ihn die haarigen Blätter ha
ben. Zuverlässiger ist Bah - Rum, d. i.
Lorbeerwasser: Lorbeeren Wirten über
haupt wohlthätig auf jedem Haupte
und haben dabei den Vorzug, sehr kleid
sam zu sein. Die Zahl der Haarfärbe
mittel ließe sich Wohl schlver f-rtstcllcn,
w«nn man nicht an manchem ehrwür
digen Haupte «in merkwürdiges Moos?
grün wahrnehmen müßte, der böseVer
räther einstiger Schönfärberei. Da war
es zu Berckenm«yers Z«it, um dasJahr
1712, doch bequemer: in Connaught
kannte man «ine Quell«, welch« die
macht. Die verwünschte Jungfrau aus
dem Burgberg bei Brotterode soll leise
nor sich hin sprechen: „Ein Knäblein
Milwaukee'r Architekten Cla» zu er
richtende Gebäude, welches auf einem
sehr günstigen Punkte des Ausstel
lungsplatzes erbaut werden wird, wird
im Style des Wohnhauses einer wohl
habenden Pompeijanischen Familie er
richtet werden. In dessen Atrium
dürfte die Ausstellung der Staats-Fi
scherei-Commission die Hauptanzie
hungskraft ausüben und im Periftyl
werden Fontänen von Waukesha-Was
sern zur kühl«nden Labung d«r Be
sucher Platz finde». Auch ist Fürsorge
getroffen, di«sen inneren Hof mit vier
überlebensgroßen Statuengruppen
auszuschmücken, in denen die staatlich«
Entwickelung von Wisconsin industriell
und culturell Versinnbildlichung fin
den soll. Die umliegenden Säulen
gänge und benachbarten Räumlichkei
ten sollen hauptsächlich der Restaura
tion der Besucher gewidmet sein, wäh
rend im zweiten Stocke um die Gallen«
des Peristyls herum die Administra
tions - Kanzleien gelegen sein sollen.
Die Kosten der Errichtung und Aus
stattung des Gebäudes werden sich auf
PIS.OVO bis M.ovo belaufen.
Milien ist eine weiße Locke oder ein
gänzlich gebleichter Schopf inmitten des
sonst duntlen Haupthaares erblich
ein Umstand, der schon zu manchen sa
genhaften Ueberlieferungen Veranlas
sung gegeben hat. Bekannt ist das
Sprüchlein: krause Haare deuten auf
krausen Sinn. Der Haarwirbel heiht
in den östlichen Provinzen Kriefel;
sich aus einen unnatürlichen Tod ge
faßt machen. Wer schwarze Haare hat,
kann nicht behext werden. Zu unglaub
lichen Meinungen und Handlungen
führt der sogenannte „Weichselkops",
eine krankhafte Berfllzung des Haares,
die uns nach der Ueberzeugung desVol
kes angewünscht werden kann und in
den meisten Fällen nicht zerstört und
entfernt werden darf. Zuweilen jedoch
wird eine abenteuerlicheKur vorgenom
klugenMann.
! Abgeschnittene Haar« soll man aus
heben oder sorgfältig verbrennen, denn
wenn sie sich umhertreiben, kommen die
Vögel, sie zum Nestbau zu holen, was
Kopfschmerzen für den Betreffenden
heraufbeschwört. Im siebzehnten Jahr
hundert müssen Christian Lehmanns
„Historischem Schauplatz" zu Folge iin
oberen Erzgebirge viele Kinder mit
vollständigen Haarfrisuren geboren
sein, einige Kinder haben gescheiteltes
! Haar mit auf die Welt gebracht. Das
Alles hat für Christian Lehmann noch
einen besonderen Sinn: „Man über
lege solche Beispiele in des Herren
Furcht, so wird man den Warnungs
finger Gottes Wohl erkennen." Anno
1659 ist „zum Permqger, einem Berg
pflecken hinter Albertham, auf einer
fortkam und emporwuchs, weil sie aber
von vielen Leuten Wunder» wegen be
sucht und betastet worden, ist sie ver
dorben, datz sie der Fürst nicht, wie er
wünschte, in feiwm Lustgarten pflanzen
konnte. Dahin zielen wir auch die alt
modische Disteltolbe, die im Jahre
16M im Mal zwischen Annaberg und
damals bräuchlichen weiblichen Haar
zöpfe zeigte." Weniger darf uns in Er
staunen sehen, daß Frau Perth, die
uralte Göttin, Haare wie Flachs heben
soll, hat fix doch gar viel mit Allem zu
thun, was sich auf Spinnen bezieht.
Falls sie gegen ihr strenges Verbot zu
Weihnachten etwas Flachs am Rocken
findet, verheißt sie: „So manches Haar,
so manches böse Jahr!"
Das lange starke Haar galt den Ke
lten und anderen Bewohnern des euro
päischen Nordens als «in Zeichen
männlicher Würd« und Freiheit; bei
Kelten, wie bei Germanen kennzeichnete
kurzgeschnittenes Haar Abhängigkeit,
daher auch noch in späteren Jahren das
ken unter den Merowingern 'bean
spruchten die Fürsten für sich allein lan
ges Haar, während die Unterthanen
dasselbe kürzen mußten. Im Mittelal
ter bevorzugt« lange Z«it di« g«sammte
Männerwelt kurzes Haar. In der Re
naissancez«it kämmt«n di« Männer das
Haar üb«r di« Stirn und schnitt«n «s
g«rad« ab. Von da ab sind di« Moden
einander schnell gefolgt, oft aus einem
Aeußersten in das and««. Das durch,
schnittliche Gewicht des gesammten
Haupthaares beträgt nicht mehr als
«in Vi«rtel Kilogramm; «in «inztlnes
Haar wi«gt fast gar nichts und doch wi«
viel hängt oft an einem Haare!
NachderConfultation.
Backfischchen Susi: „Wie war's denn,
«Is Dich der junge, hübsche Doctor un
tersucht hat?" Backfischchen Leni:
„Ach, entzückend ewig hätt' ich ihm
die Jung« zeigen mögen!"
Hsnavrülk.
Das alte niederfächsisch« Osnabrüö
nimmt unter den txutschen Städten ei
nen durch charakteristische Eigenthüm
lichkeit besonders
Platz ein. Die Entwickelung der Stadl
spiegelt in ihren verschiedenen Mo
menten «in Jahrtausend der deutscher
Geschichte wixder, und ebenso zeigt ihr>
Bürgerschaft die besonderen Eigen
thümlichkeiten des deutschen Bürger
thums sowie des niedersächsischer
Stammes in scharfgezeichnetem Bilde,
an dem die Zeit nur wenig verändert
Schon in der zweiten Hälfte des ach
ten Jahrhunderts war in dem frucht
baren, freundlichen Thale an dem
Haasefluß eine Niederlassung fränki
scher Missionare errichtet, die immer
mehr Bedeutung gewann und in 888,
Dom.
also vor über tausend Jahren, die
Marktsreiheit erhielt, mit dem Recht,
Zölle zu erheben und Münzen zu schla
gen. Ein Bischofssitz war schon vor
Karl dem Großen gleich nach dem Sieg
über Wittekind dort gestiftet, und im
Jahre 803 wurde als erster Bischof der
Ostfriese Wiho eingesetzt, dessen Hir
tenstab das ganze Gebiet zwischen der
Ems und der Hunte untergeben war.
Zweihundert Jahre nach der Erthei
lung der städtischen Rechte im Jahre
1082 war Osnabrück bereits mit
Mauern und Thürmen befestigt und
nahm von jener Zeit an schnell an
und Wehrhaftigkeit zu.
der Stadt und führte für dieselbe einen
ganz eigenartigen Zustand herbei. In
dem Westfälischen Frieden, welcher zu
Münster und Osnabrück verhandelt
und in dem Rathhause zu Osnabrück
am 24. October 1648 abgeschlossen
war, würd« die seltsame Bestimmung
getroffen, daß Osnabrück abwechselnd
Marienkirche.
Braunschweig - Lüneburg gewählt
werden müsse. Während der Regie
rung des evangelischen. Bischofs sollte
das geistliche Hirtenamt über die Ka
tholiken der Diöcese jedesmal dem Ku
rfürsten von Köln als Metropolit zuste
hen. Dieses eigenartige und zu mehr
fachen Reibungen und Verwirrungen
führende Verhältniß bestand bis 1803.
Unter den evangelischen Bischöfen be
fand sich auch der Kurfürst Ernst Au
gust von Hannover, der Bater des er
sten Königs von England. Der letzte
evangelische Bischof von Osnabrück
war der Herzog Friedrich von Uork.
Im Jahre lÄ>3 wurde das Bisthum
aufgehoben und die fäkulansirten Be
sitzungen des Hofstifts fielen an Han
nover.
Vitibriicke.
s»lbstständiger katholischer Bischofsitz
telbar berührten Stadt, ohne daß durck
die verschiedenen Wandlungen der^alte
gegiebelten BürgerhLusern, welche vor
zugsweise in der Bierstraße sich erhal
ten haben. Das mächtige Mühlenwthi
am Haasethor, sowie die uralte Biti
brücke sprechen von vergangenen Jahr
hunderten.
Der katholische Dom, im älteren ro.
manischen Stil, mit ungleichen Thür
men erbaut, erinnert an die alte bi
schöfliche Herrlichkeit. Dort wird auf.
bewahrt das Schachspiel Karls dei
Großen, sein Kamm und seine Krücken
baute evangelische Marienkirche, derer
Altar mit vergoldeter Schnitzarbeit aus
dem fünfzehnten Jahrhundert stammt.
Das zu Ende des fünfzehnten Jahr
hunderts erbaute Rathaus enthält in
chem 1648 die Gesandten den Westsäli-
Jn der Bierstraße.
sichtbar. Sie zeigt des Teufels Groß^
Ei» Meister aus dem Rad.
Der kleinst« Kunst - Radfahrer der
Welt ist Arthur Czekowski, gewöhnlich
Little Arthur genannt, der auch schon
auf der Bühne des Apollo - Theaters
in Berlin aufgetreten ist. Arthur, ge
boren am 6. Juni 1891 in Berlin, ist
Arthur Czekowski.
Kühner Schluß. Sir: „Wie
zutraulich Ihr Hund zu mir ist!" —Er:
— BöseS Gewissen. Er:
— BeimGänseausspieleu.
Kegelspiel«»: „So, Herr Wirth, ich
habe die Kcgelpartie gewonnen, wo ist
nun die Gans?" Wirth: „Hören Sie,
ich hab' gerade kein« Gans, da nehmen
Berständnißinnig.
„Johann, beeile Dich, Du muß mein«
Schwiegermutter schnell zur Bahn fah
ren, damit sie zum Zug« zurecht
kommt." Johann: .Gnädig« Herr,
seien Sie ganz unbesorgt, ich werde
fahren, als ob es meine eigene wär«!"
Umschreibung. „Du hattest
doch die Absicht, um Fräulein
n«n Sprachsehl«!."—»Wie, die junge
Dame stottert wohl?" —„DaS nickt,
aber sie hat Nein gesagt!"
Dir moderne Frauciihand.
Ein wenig galanter Sohn Albions,
Verehrer schöner Dainenhände gewesen
ist, verleiht seinem Mißfallen über die
jetzige Beschaffenheit derselben in nicht
sehr schmeichelhafter Weise Ausdruck.
In einem Artikel über die modern«
Frauenhand spricht «r in recht sarka
stischen Wendungen von
Nägeln findet man bei der 'modernen
Engländerin nur noch in den seltensten
Fälle. Die muskulöse, groß«, oft so
gar mißgestaltete Hand ist an deren
Stelle getreten. Das blendend« Weiß
ist «inem unschönen Braun gewichen,
die sammetartig« W«i«Sheit der Haut
längst zur. Fabel geworden. Ja, man
zuckt oft ünwilllurlich zusammen
jedoch nicht b«seligt, sondern erschreckt
wenn man heute einer Schönen die
zarten Fingern zu drücken vermeint
und statt dessen selbst einen äußerst
energischen Druck von einer harten,
treibende, athletische Miß macht sich
des Bruders verblüffende Aehnlichkeit
aufweist. Das Mädchen der arbeiten
den Klasse kann es eben nicht verhin
dern, daß sein« Hand« rauh und un
schön w«rden; schlimm«! jedoch als jede
Arbeit wirkt die Ausübung der ver
schiedenen Sportarten, denen sich die
heutigen jungen Damen mit so gro
ßem Enthusiasmus widmen, entstel-
Teint, die Figur, auch der Fuß Al
gesetzte Anstrengung des Körpers un
vermeidlich nach sich zieht. Am meisten
aber ist «s, wie gesagt, die Hand, d«r
di« schädlich« Einwirkung von Svn-
Die Hoird der Golfspielerin hat fast
auch Fechten und T«nnis auf die
Frau«nhand. Rudern und Radeln
macht das kleinste Händchen mit der
Zeit unförmig breit, läßt die Knöchel
stark hervortreten und in d«r Hand
fläche Schwielen «ntstehen, später
Bezug auf einstige Formenschönheit
Alles vergeblich« Müh«. Doch nicht nur
selbst wird größer und das Einzige,
was ihr bleibt, ist vielleicht die Weiße
der Haut. Die vornehme Dame der
Gesellschaft, die oft nur, weil es Mod«
ist, di« Zither spielt, hat fast dieselbe
Hand, wie das Mädchen d«r unbemit
telten Klasse, die als Maschinenschrei
b«rin ihr Brot v«rdienen muß. Jenes
gehört, scheint leider gänzlich aus d«r
Mode gekommen zu sein.
Weibliche Kutscher.
Die Erwerbsniöglichkeiten der
ssrauen dehnen sich immer mehr aus.
Das Neueste auf diesem Gebiete hat
Auf der Fahrt.
Me in Deutschland, so haben auch in
Zngland die Droschkenkutscher ein
scharfes Examen abzulegen, «h« sie die
Concession «rhalten. Man verlangt
rnter Anderem von ihnen außer der
zölligen Beherrschung d«r Fahrkunst
iuch «ine genaue Kenntniß der Stra
fen Londons, was bei der ungeheueren
Ausdehnung der Riesenstadt schon eine
»icht geringe Intelligenz voraussetzt.
Annonce. J«ner jung« Herr,
Welcher mir g«st«rn Ab«nd im Dusel ei
nen HelrattMntrag gemacht hat und
dann geflohen ist, wird aufgefordert,
wiederzukommen,- er würd« erkannt.
Warnung. Rentiersgattin:
unsere Tochter mitkriegt." Gatte:
.Sag'S ihm nicht sonst macht er
noch -nehr Schulden!"