TMM«gei>. Roman von L. Haidhcim. (7. Fortsetzung) „Ach, Tante! Tante! Liebäugeln? brächt' es nicht fertig. Ich hatte ihn >es Liebe die uns immer zu ein ander zog. Wäre es nicht Liebe, Tante Hetta, dann könnte ich ja "darüber weg! Eine Stunde, eine ein zige Stunde des seligsten Glückes hat ten wir, ich könnte die Küsse zählen, die wir getauscht; kaum daß wir uns recht sagten, wie lieb wir uns schon lange gehabt, und so möchte ich das Alles ja vergessen und es in mir begra ben können! Aber sieh' es geht eben nicht meine Liebe ist wie eine -von Steinen erdrückte Pflanze, sie wächst uild wächst immer nach dem Licht empor; die Hoffnung, die - fer kleine Schimmer von Hoffnung ist ich weiß, Tante! sie hat alle Kraft, Noch nie hatte Willa der Tante ge ten ertragen. Heute, bei dem er sten Ton von Milde sprang das Sie gel von Willas Herzen und wenn das ring geschätzt, doch von ihrer eigenen Zlrt. Willa kämpfte zwar nicht, wie s!>, lieber Gott gegen wen und was sollte sie das auch? Willa sam das Portefeuille des Grafen Rus- einmal her, Willa!" „Sieh' nur, das hatte sich hinter das Atlasfutter geschoben! Was mag er damit gethan haben? Das muß schast!" „Meine Erbschaft?" Willa hatte gar nicht Miene gemacht Erst als sie die Unterschrift und die letzten Worte sah „ich habe ge horcht" blickte sie lebhafter. Heinrich Ruprecht? Woher -wußte sie den Namen? Und was hatte Graf Ruscow mit dem Bättchen gewollt? Tante Hetta war sehr roth gewor den. „Hatte Ruscow? Doch nein! Er hatte nicht wegen des Geldes? —" „Er machte Dir ja schon den Hos, eh' die Wallburg todt war!" sagte sie laut und heftig. Dadurch gab sie Willas Gedanken eine andere Richtung. Aber ohne son derliches Interesse legte diese das Pa pier wieder aus der Hand. ' Er hat es vielleicht, doch nein, zufällig ein solches Blättchen finden und einstecken? Das war nicht denk bar. Und da stand ja auch ein Da lum? „Das ist wenige Tage vor Tante Wallburgs Tode!" sagte sie nachdenklich. wohl Elises Schatz?' Und der hätte lich! Willa wie Tante Hetta sahen nicht lieber nichts Willa. Offenbar hat für verloren gehalten, wenn er's ver mißt." „Ei, doch er mag erllären, was es bedeutet!" sagte Willa aber. »isse.^ braven Herrn Rechtsanwalt Grödli drei volle Jahre. Hatte nicht Weiß damals Tante Wallburgs Testament gemacht? Und sollte wirklich Ruscow? „Wo ist der Zettel?" sprang Frau gleichzeitig: sie ein und setzte mitleidig hinzu: „Da sollte die Elise mir doch recht leid thun!" Noch immer interessirte sie die Sache wenig genug. „Willa, wo ist das Papier geblie ben?" wiederholte die Baronin, die nie schick „Sie zerriß es?" rief die Mutter. Und Ludwig setzte hinzu: „Das hätten Sie nicht leiden dürfen, Willa !" ?Vi»lleicht gar nichts! Vielleicht sehr viel! Und gerade jetzt! Mich dllnkl, es „Das werden wir nie erfahren. Der Heinrich Ruprecht ist Elisas Schatz und soll ja ein braver Mensch sein, er russischen Grenze und ist mal beim Justizrath Weiß gewesen, bei dem könnten Sie ja nachfragen, Ludwig." „O, daß Sie das Papier zerreißen ließen, Willa!" leicht könnte ich die Stückchen daraus hervorsuchen, Ludwig, aber was sollen sie uns nützen?" „Willa! Begreifen Sie denn nicht? Wenn Ruscow sich nach Ihrem Gelde erkundigte, wenn er sich schriftlich Pier gekommen." „Was er im Portefeuille bei sich trug! Je länger ich darüber nachdenke, einem Gesicht, dessen aufgeregter dro hender Ausdruck wie versteinert schien. „Willa! Willa! Kommen Sie, lassen Sie uns diese Stücken Papier suchen; was sie auch werth sein mögen, Sie gingen rasch. Es dämmerte schon. Ihr Weg führte sie am Jockey club vorüber. Vor der Thür stand Ruprecht der Kellner, in seiner ge schmackvollen Livree. hundert Mal vorüber gegangen, weil ihr Weg sie durchaus vorbei führte, so bald sie in die Geschäftsstraßen ging, Einkäufe zu machen. Nie that sie es, ohne daran mit dumpfen Schmerz zu „Ich habe nie mehr einen Fuß in das Haus gesetzt, Willa!" erwiderte „Wenn diese Stückchen —! Wissen Sie, Ludwig, ich habe einmal gelesen, daß ein Knopf zur Entdeckung eines Einbrechers führte. Aber freilich hier steht ja nur von mir. Mit Ul richsSchicksal hat dies nichts zu thun!" „Einerlei! Und wär's nur, daß Weiß uns Aufklärung schafft, wie dies Blatt entstand! Mir ist, als hätte es große Bedeutung, obgleich ich auch nicht sehe, inwiefern? Und sagen Sie Ihrer Tante nichts, Willa, sie ren saßen gemüthlich hinter ein paar Flaschen Bernkasteler Doctors. Lud wig dachte sofort wieder an das Ge rücht, daß Otto um des Justizraths gen." „Er ist eZ gewesen, der zuerst den Unglücklichen verurtheilte —l" grollte Ludwig. „Sehen Sie einmal her, Herr Zu stizrath!" bat d' B 'll sten Blicken ansehend. Namen der Unterschrift, Herr Justiz rath?" fen?" wohl der Major sowie der Rechtsge lehrte zu. „Einfach! Ganz einfach! Ruscow fache, die dieser Zettel bezeugt, war Willa bestätigt, daß es sie eine glänzende Par rauf die Tochter Alitschesss" sagte diese werde ich bald herausbekommen. Der Kerl, der Ruprecht, ist auszutrei ben! sein Bruder dient als Kellner bers." ganz perfider Heuchler sein! Sein j letzter Herr hat ihn mehrere Jahre ge- ben. höchstens Geld! Möglich, daß Kopf. hast aufblickend. „Wenn der Rus dieser Zettel —!" erzählt, daß er die Heiräth in Ver zweiflung Über Willas Kälte geschlos sen", sagte Ludwig und erzählte das Zusammentreffen. Etwa eine Woche später saß Willa, ihrer Mutter und Hetta die Zeitung nur eine letzte Notiz siel Willa aus: Ein Kellner des Jockeyclubs ein Nur das Wort Jockeyclub brauchte seiner Garnison bringe, wo er sich durch femen Fleiß and sein Wohlver halten zu der Hoffnung au? Avance erstattuüg des Schrift stücks nichher verweigert, stimmte ganz, gut zu dem Bilde, welches, man sich. Mädchensrohsinn Ausdruck gaben, hatte Willa in Thränen getrauert. Erst später fand sie in den Werken unserer großen Dichter Trost und und sür ihr hübsches Maltalent An der, aber Musik, gute Musik ihr Abend des Alleinseins stets eine Art lesend, in dem trauten Raume weilen wollen! das Feuer prasselte und flackerte im Ofen, draußen heulte und -,,EZ lommt Etwas! Es geht Etwas ernder Ahnung. Und dai!A stellte sie sich vor, wie das Schicksal daher gehe durch die ganze, Verzweiflung. ten und Über Ulrich. Ist sein^Rund- Schritte nicht gehört, die sich über den Teppich des Vorplatzes ihrem Zimmer Es klopfte! Ueberrafcht hielt sie Und als sie bebind vor irgend einem unbekannt:» Etwas, selbst rasch zur Thür trat und diese öffnete, blickte sie halb enttäuscht in Elise's Gesicht. ganz verwirrt aussah und in großer „O, Gnädige! Dies Unglück! Dies Unglück!" schluchzte es ; Willa sah „Elise armes Kind! Was ist Dir?" fragte sie und zog das Kind herein. „Ach, die Zeitung! Gedruckt steht's er nicht sterben. Er hat nämlich einen Brief in der Tasche gehabt, an das gnädige Fräulein, darin hat er's ja wohl geschrieben, aber den hat die Mutter, als er wieder bei sich war, vor seinen Augen verbrennen müssen. Er wollte Alles selbst sagen, der liebe Gott habe ihn darum nicht sterben las sen." Elise redete in heißer Aufregung Alles durcheinander und Willa stand vor ihr und begriff sofort, daß sie den Kellner, ihres Bräutigams Bruder, meinen müsse. delt sich um Ulrich!" „Nach dem Pastor soll ich, wenn ich Sie Eingebracht habe. Ihnen will er beichten,, sagte er, und der Pastor solle ihm dann seine Sünde, seine große Sünde vergeben!" „Kommt mit!" rief die Baronesse und ik«e Stimme klang rauh und hart. In äußerster Hast nahm sie den Mantel um, warf einen Schleier schweigend, fast laufend durch die noch abendlich belebten Straßen ihrem Ziele zu. Alles! dem Bette des Sterbenden kniete sie und bat flehend: „Ruprecht, sagen Sie auch dem haben? Lassen Sie es ihn nieder schreiben! Bedenken Sie, Ruprecht, Sie haben den unglücklichen Herrn von „Dafiir muß ich jetzt sterben, Gnä dige!" hauchte der geistcrbleiche Mensch im Bette. „Und er, >vnin er lebt, seine Ehre ist vor der Weit vernichtet! Was hilft mein Zeugniß, das Zeugniß seiner Braut! O, mein Gott, Rup recht, gehen Sie nicht hinüber mit nur halber Sühne. Oder soll ich den Herrn Justizrath Weiß rufen lassen? Er ist ein guter Herr!" „Der hat mich in den Tod zetrie ben! Der ist wie mein Scharfrichter. Ich Haffe die Schufte! Ich bin Ihrem hat e? zu mir gesagt, lind ich wußtet er th>rt's! Er brachte mich vor Gericht und in's Zuchthaus. Nun lassen Sie mich in Ruhe, Gnädige! Ich Hab's Ihnen ja gesagt! „Der Herr Pfarrer!" trat? die un glückliche MUtker des Sterbenden her- „Frau Ruprecht! Bitten Sie mit mir! Sagen Sie Ihrem Sohne, daß er nicht halb sühnen soll! Großer Gott, ich sehe es ja ein, daß die Ver suchung groß war und vernrtheile ihn fllhrung, und er wußte ja auch nicht, was er anrichtete! Ich flehe Sie an, Ruprecht! Daß Sie dies Un recht thaten, das habe ich mit tausend und tausend Thränen gebüßt und mein Verlobter Herr von Klaren berg ebenso; wir sind so unglück lich gewesen wie je zwei Menschen, und durch Sie, Ruprecht, durch Sie! Wenn es Ihr Gewissen beschwert, daß Sie Ach, so sühnen Sie es voll und ganz! Gehen Sie nicht von der Welt mit der Ehre meines Ulrichs auf Ihrem Gewissen!" Und in all' ihrem leidenschaftlichen Flehen hielt Willa die orbeitsharte Hand der Frau Ruprecht zwischen den ihrigen. „Sie sind eine so ehrliche, brave Frau, Sie haben ihn gekannt, mei nen Bräutigam, er hat Ihnen viel Freundliches erwiesen —" „Ach, ja! ach ja! Abe: ich weiß ja Du bist gewiß kein schlechter Mensch gewesen und hast Du was gethan, so!" „Mutter, ich wußte >a nicht, was daraus wurde! keuchte der "d' d W'll mein Sohn, thu' es! Die Heiligen loh nen es Dir und Du hast ihre Hilfe nö thig, mein wie wir Alle! Ach, ich will geloben!" „Nun ja, dann ruft den Pastor herein! Es ist auch wohl besser man kann es nicht wissen, > >!e es da drüben aussieht! Und ich bör's ja nicht mehr, was sie mir hiev anhaben!" gab er end- flog schon zur Thür hinaus. Mit beiden Händen ergriff sie des überraschten Geistlichen Hand, der mit seinem Sakristan dort wartete. hat sich entschlossen, Ihnen sein Be- Beichte! Es handelt sich um die Ehrenrettung? Verlobter? ihr zustimmen» die Hand und sagte, «r werde thun, was seines Amtes sei, hoffentlich könne er ihr damit dieneil. Gebeten. „Wir sind fertig!" trat der Pfarrer Mutter Ruprechts an das Sterbebett zurück. Wie die Baronesse dem Ruprecht, dem Elenden dankte, daß sr den '6ts d Mensch Mensch. Das weiß Keiner besser als der Seelsorger. Dann bot zu lernen! Ihre herzbewegende Stim- Jhre Schrift nun Gültigkeit hat fragte sie. „Gültigkeit? Mein liebes Kind, was ein Geistlicher auf seinen Amtseid sie erlitten! „Und wo ist der unglückliche junge Herr?" fragte er. Ja; wo war Ulrich? Seit mehr als einem Jahre hatten' sie nichts von Lebens waren letzthin ausgeblieben. „Wir werden ihn finden! Die Welt rst jetzt so klein! Eine Nachricht dringt überall hin!" sagt« sie voll freudigen Muthes. Sie ließ sich z» Ulrichs Mutter fllh« „Gerettet? Mein Ulrich gerettet? hatte. Dann las der Geistliche den Besden das Bekenntniß vor. Mutter. cher Aufregung und Eile nach dem Justizrath, dem Major, sie lieh den General aus seinem Club holen, Minute ist kostbar! Jel« M „Arme Märtyrerin! Arme Willa! Gott sei Dank!" Noch in der Nacht sandten die Bez- warmer Dankbarkeit, und er fuhr zum Telegraphenamt, all« diese Depeschen aufzugeben. (Fortsetzung sotzH Jür die Küche. Noher Hainmelschlnken. Ein Hammelschlegel wird acht JrishSdew. 2 bis ü Pfund Nun schält man gegen 2V Stück große Kartoffeln, zuletzt Rüben inid Möhren, und schneidet alles GemUs» in Stücke. Fleisch u. s. w., bis Kartoffeln die 1 Quart Fleischbrühe oder Wasser da» Wasser stehend) 3 bis 4 Stunden Rüben Kartoffeln, auf fra n z o'f i fch eA r t.. Man schneidet die weißen Rüben, große oder Gemüse schmeckt e? vortrefflich und löffel Zucker und so viel Mehl, daß es Zoll breite Streifen, macht iii der Das Gebäck wird in Schmalz Mgelb ren. Gutgewässerte Heringe werden Topf geschichtet. Inzwischen kocht man halb Wasser, halb Essig mit in ein Brett, bedeckt sie-mit einem zweiten beschwerten Brett und läßt sie erkalten, sssen als Aufschnitt zmn Butterbrot- LU- geben. Gebäck! Man gieße ein halbes GlaS Wasser auf! Pfund Puderzucker und lasse ditfes drei Tage ste>«n, in welcher unv dann noch weiter mit der Kxrke in ekem Napf, bis sie e tie Masse zewor» 'VN sind. Nun b«ht maw fie mit Wasser hergestellt sat und rjhre Alles gewässerte Zuctir aber wrrd nun auch «lfs Feuer mit einem Pfund zeriebenrChokokade und, Vanille untere mischt und aafgekocht. Wenn sich durch das Sieden «lies gu.» aufgelöst, gießt man diese lochende fuße Masse üb« die PlätzHen. Einfacher Blihkuchen. Sin Viertel Pfund Lutter, ein Viertel Pfund Zucker, vier Eier, ein halbes Pfurd Mehl. Die Butter leicht ge riet. und die Masse in eine »itz But ter bestrichene Form gegoss«». Der Kuchen ist in fünf Minute« gebacken. Noch heiß schneidet man ihn in «ckig« Stückchen. 3