Kou. (4. Fortsetzung.) blitzenden Macht seiner Blicke und dem Zauber seines Wortes. Th.er heulend mit den and«rn ,n der Aber keine für den Mann? Blicken, das wußten sie. Zehntes Kapitel. Auakadauba. Lou zeigte außerordentliches Geschick für seine Rolle als Wilder, und Sig nor Pimento war entzückt über den glücklichen Fund, den ihn der Zufall hatte thun lassen. nackte Brust Ilopsend, die Monsieur Gingo soeben in seiner genialen Art mit der täuschenden Nachahmung einer Tätowirung bemalte, "verein» min, er hat eine unbegreifliche kollin began gen, daß er sich hat als ganz simpler Nubier auf die Welt setzen lassen. Guck bester steht." Ei gewiß stand ihm die zu einem turbanartigen Wulst ungeheuerlich um den Kopf aufgerollte Frisur mit den ni ckenden bunten Federn darin wahrhaft pompös, wie ihm der dreieckige, halb erblindete Spiegelscherhen vorlog. Auch fand er die sinnreiche Art, mit der man ihm einen lupsernen Ring am Nasen bein befestigte, nicht allzu lästig: nun und als eine Abwechslung konnte er sich die dunklere Schattirung seiner Haut farbe wohl gefallen lassen. Es war ein metallartig glänzendes Schwarz, „Freilich, wenn eine so famose Grundfarbe da ist, so arbeitet sich's ganz anders, Herr Direltor," meinte sichte strich. Sie nannten ihn wegen thiimlich wehmüthigen Kirchhofsäus druckes feiner kleinen Augenschlitze iDen Typus Denier künstlichen Wil den stellte er theils nach originalen lurboschreibungen aufgelesen, und zur Verwirklichung seines Ideals schreckte er vor keinerlei Kunstmitte!n zurück. Und mit einem klatschenden Schlage auf Lous Brustlasten: „Ich bitte Sie, diese Bronze! Fühlen Sie doch einmal wie? Na, und die Zähne! Was der aus Gingonesien! Wild wild wild!" Und jedesmal ein schallender Schlag Ja, Lous „Wildhaftigteit" streifte theten mit, aufs äußerste gereizt durch Aualadaubas hetzende Gebärden. Es war ein grausiger Gesang, der den Leuten das Herz in der Brust eibeben Leider fehlte ein Haupteffelt. Lau weigerte sich, eine gewisse Piece des überlieferten Programmes auszufüh ren. Nein, er wollte sich nicht dazu hergeben, lebendigen Warum nicht? Woher diese Zim- Privilegium des Menschseins in weit höherem Maß« als er selbst für sich be anspruchten? den Kopf des armen Täubchens zu umfangen, da siel sein Blick auf zwei der gelegentlichen Zuschauer: dort, und dort Mr. Jim, der Schim panse. Zeppa schaute ihn unverwandt an richtete seine weiten, großen, halb traurigen, halb bittenden Blicke auf seinen Freund, als wollte er ihn abhal ten von der unwürdigen Komödie. Wieder war etwas von diesem unheim lichen Ausdruck in diesen Blicken, hin ter dem Lou schon einmal zu seinem Grausen einen Menschen verm-uthel. Und auch Jim, der Schimpanse, gaffte ihn mit so überlegenen, men schenartigen Blicken an fast schien es, als spielte das leichte Fletschen ei nes ironisch«nLächclns über seine wür digen Greisenzüge. Unter dem Banne dieser Blicke hielt Lou inne, zögernd setzte er die Taube hin. Nein, so tief wollte-er doch nicht in die Wildheit hinabsinken, daß er sich unter das Anstandsgefühl eines Affen oder eines Hundes erniedrigte! Nein, er wollte doch nicht mehr Thier er scheine», als ein Thier selber er wollte keine lebenden Tauben fressen! Alles, nur das nicht! Er wollte grin sen, mii seinen Zähnen knirschen und drohen, so viel man verlangte—heulen wollte er, daß es den Neid der besten Heuler in den Käsigen erwecken mußte! Mr. Gingo war außer sich. „Was? Bei diesen Zähnen weigert Er sich le bendige Tauben zu fressen? Eine Schande, wenn Er's nicht thut! Wenn ich ein solches Primagebiß hätte, wie Er, ich thäte nichts lieber, als Köpfe aibbeißen! Er glaubt gar nicht wel chen Effekt Er damit machen wird! Nun, Er wird sich schon daran gewöh nen, was meint Er?" Aber Lou widersetzte sich standhaft, Signor Pimento und Mr. Gingo staunten, was doch diese wirklichen Wilden für absonderliche Schrullen hätten. Bei den gebildeteren Vorgän gern dieses Auakadauba war man auf solch zarte Bedenken nie gestoßen. Aber man wollte den brillanten Ta lenten des Nubiers diese Zimperlichkeit nachsehen und strich die Nummer um so williger aus dem Programm, als man ja durch die Mitarbeiterschaft ver Dogge einen ganz neuen Schlußeffekt In Zeppa steckte ein Künstler: „Er chargirt seine Rolle etwas stark," meinte Mr. Gingo, „aber lieber zu viel Wildheit als zu wenig!" zum Schlüsse, denn das Wuthfchnau bin Aualadwubas reizte ihn zum äu ßersten. Endlich hetzt- er los, im grim migen Zoingeb'ell gegen die Zuschauer los, fürchterlich aufgeputzt und ent stellt durch eine phantastische Mähne aus wallendem und klingendem Bun terlei, Wie toll raste er heran, mit drohenden Sprunggebärden wüthete er auf der Bühne hin und wider, und sein greuliches Heulen suchte den schauerli chen Kriegsgesang Auakadaubas noch zu übertäuben. Bellommen fragten sich die Zu schauer, wie solch Ungeheuer wur frei umherlaufen dürfte. Wenn sie dann den Raum verließen, aufathmend, die meisten mit einem überlegen thuenden Lächeln, das die ausgestandenen Angst schauer verdecken sollte, fast alle aber etwas verblüfft dareinschauend, so rieb sich Mr. Gingo vergnügt die Hände -und lächelte verschmitzt mit seinen mat ten Augen. der Welt, als das Publikum, Master Lou, mein! Er nicht?" Lou lachte mit allen zweiunddreißig Zähnen, indem er den ,s-»liid beruhigte, der immer noch weiter loswiithete, wie in einem berechtigten Zorngosühle. Ach, es war doch ein löstlicher Späh, die Menschen, die ilm so ost mißachtet und getreten, sie alle einmal recht tüch tig, recht von Herizen zum besten zu kalten! Gewiß, Zeppa. der guteZeppa nahm die Sache viel zu ernst und tra gisch- Lache» muß man über sie, Zeppa, lachen, ja lachen! E!, tesKap i t e l. Weil er ein Schwarzer ist. gefahren, die ansing, aller sanfteren Zwangsmittel zu spotten. Er that jetzt immer so aufgeregt und gereizt und hatte sogar bedentlich bissige Launen. Hund seiner in der Oeffentlichkeit vor zuführen. "Hätte das sörlwFhreirde?eben mlt ihm das Bl>ut so in Gärung versetzt? Oder hatte er die geheuchelte Wildheit Auatadaubas für etwas Ernstliches ein Mensch^ an Lous Stelle das Thier sür den Menschen? Lou sorgte und brütete, was es wohl sein könnte. Mr. Gingo meinte einmal, das „Vieh" bekäme zu viel Fleisch zu sres ftn, das reifte so, man müßte seine Wuth empor und war ganz außer sich. Was, man wollte Zeppa hungern las sen!.... ernden Argwohn, daß sein Zeppa bei der Fleischvertheilung nicht zu lurz käme. empor, etwas Großes, Unerhörtes, eine wirkliche Gefahr am Rande des Todes zu bestehen. Es müßte doch schön und lend kleiner Kopf Das GLicht kommensten Schreibutensilien auf dem Rande eines Käfigs zurechtzearbeitet. sagt! sI «n Herzen M der Entfernten, hier die dämonische Leidenschaft für feinen Beruf; die süße die ß Bü d' cht t d der Menschen? Das kiuge Thier beobachtete, stellte Bergleiche an: dort ein wirklicher und sich nicht, schien nicht ju hören. Ob Zeppa Lou nicht mehr liebte? Nichts! Dringender, flehender ging sein Flüstern: „Zeppa, Lou nix mehr lieb haben?" glänzt/ hatte M tlei iit so müßte sich dies Mitleid in Berach ler erlitten? Was? Waoum nicht? Man hielt von einem Menschen ausübte. Also das „Hundtvieh" steckt dahin ter! Die ganze Menagerie wird sich „Was, Er schämt sich? Geh Er doch in in der Menagerie geschickt vorzubeugen wuhe. Lou konnte das zuletzt nicht mehr Gitter vorgeschoben, und Farmilli „Mvussou.,.." Der Löwe ließ ein wohliges Grun- Antlitz tressend/ „Lou Essed gern haben Lou bei Essed geh'n wollen Lou nix Angst „Was wollt Ihr?" Seite hinhorchend, die Augen auf den Löwen gerichtet, sagte er : „Zu Essed wollt Ihr in den Käfig? Zu dem da?" Lou nickte sehr bestimmt. „Ah, was denkt Ihr! Mit solchen mehr. Nicht wahr, Essed? Das Alter llar, mit jener metallischen Stimme, die Farniilli während der Vorstellun gen in den Käsigen den Thieren gegen „Jhr habt k«ine Furcht?" Damit saßen die Augen des Bän digers in Lous Antlitz, saßen darin, hieUen ihm die Mienen wie m einem „Nix Angst!" sagte Lou. Seine Und noch immer hielten die Bändi geraugen Lous Antlitz fest, lauernd auf ein Zucken darin, das eine Spur Aber das Antlitz blieb fest wie eine aber kann man m«,st nicht lieben, wißt „Also vorwärts!" Und Farmilli .Ihr seid brav, Signor Lou!" sagte „Ihr seid brav, das freut mich. Ich Ah, diese Menschen!" wenn Ihr den Thieren die Zähne weist...." „Und auch den Menschen müßt Ihr sie zeigen, aus All.'in was der Bändiger gesagt, leine Liebe, lein Recht, kein Mitleid, Ah, Zeppa ist besser als die Men ten"„ (Fortsetzung folgt.) , Aiir die Küche. Französische Zwiebel suppe. Kleine, weiße Zwiebelchen werden geschält, in messerrückendicke Ringe geschnitten, leicht in feinem Mehl geschwungen, in Schmalz schön gold gelb gebacken und mit gebähten Sem« melschnittchen in die Suppenschüssel gelegt. Beim Anrichten wird die sehr kräftige Fleischsuppe kochendheiß über die Zwiebelringchen und Schnitten ge gossen und mit Schnittlauch und Mus^ Husarenfleisch. Auf ein Pfund Schwemekarbonade, welche klein geschnitten wird, nehme man 15 rohe Kartoffeln, 8 gelbeWurzeln, I—3 Zwiebeln, 1 Petersilienwurzel, 1 Kopf Sellerie, sowie 3H Unzen Rindermark, schneide alles in Scheiben und packe es schichtenweise in eine Puddingsform, gieße einen Tassenkopf Wasser darüber, salze und Pfeffere es. Die fest ge schlossene Form wird in einen Kessel, der mit lochendem Wasser gefüllt ist, hineingestellt und muß 3 Stunden wei terkochen. Saftbraten. Man gibt m eine Kasserolle gefcknittene Mohrrüben. Zwiebeln, Petersilie d einen Eßlöffel zene Stück Fleisch Blume oder Mit ßen mit heißem Wasser steif und spickt es mit feinen Speckfäden. Mit Wur- Salz, gießt etwas gute Bouillon aus Liebig's Fleisch - Extract über und brät sie in I—Stunden1 —Stunden im Ofen. burger Art. Ausgepreßter Sauer kohl wird in einer reingescheuerten Kasserolle mit entfetteter Rinderbrühe Übergossen und eine halbe Stunde ge kocht, dann wird ein Lössel Butter hin zugethan und der Kohl verdeckt weiter gekocht, bis er weich geworden; dann dämpft. Garnirt wird er mit Cote letten, Saucischen oder Schinken. Kartoffel m-u schein aus übriggebliebenen Kartoffeln. Man reibt dazu die Kartoffeln, mischt sie mit einem Ei, etwas Milch, geriebener Muskatnuß und soviel Mehl, daß man «inen ziemlich festen Teig erhält. Er wird in kleine Theile getheilt, in Rollen geformt und diese in gleich große Stücke geschnitten. Diese Stücke wer den mit der Hand gegen die Innen fläche eines gewöh/ en Reibeisens ge drückt. so daß sie ,»e gewölbte, mu schelartige For' annehmen. Man bäckt sie in Büfett goldbraun oder kocht sie nur eben in Salzwasser auf.. Kartoffel- Kröpfe! e. 1 Pfund am Tage vorher abgekochte, ge schälte und geriebene (mehlige) Kartof seln. 1 Pfund feines Mehl, 4 Eier. 1 Pint Milch und etwas Hefe. Die Hälfte der Milch wird mit der Hefe und etwas Mehl angerührt und an ei nem warmen Orte eine Stunde gehen gelassen. Dann die Eier, das übrige Mehl und die Milch, so wie die gerie denen Kartoffeln, etwas Salz und Citrone allmählich dazu gerührt. Diese Masse wird so lange geschlagen, bis sie Blasen wirft. Unterdessen hat und giebt den 'Teig nun Löffelweise hinein und bäckt die Kröpfele hochgelb. Nach dem Herausnehmen bestreut man dieselben mit Zucker und gestoßenem Kartoffelsalat. Man koche sechs große Kartoffeln und lasse sie in der Schale erkalten. Daraus schäle man sie, zerschneide sie und richte sie mit folgenden Ingredienzen an: Zwei Eßlöffelvoll geschnittene Zwiebeln, ei nen Eßlöffelvoll Salatöl, zwei Eßlöf felvoll Weinessig. Pfeffer und Salz. Nudelgemlls«. Zeit der Zu bereitung 4? Minuten, Man bricht zwei Unzen feine Eiernudeln in em Sieb schüttet, mit kaltem Wasser überspült und abtropfen läßt. Ein Biertel Pint Rahm vermischt man mit einer Messerspitze Salz und Butter, thut die Nudeln hinein, dünstet sie Z Minuten darin durch und thut nun ei nen halben Theelöffel Fleischextract und ein verquirltes Eigelb daran. Das fertige Gemüse muß sofort servirt werden. Auch als Krankenspeise zu empfehlen. Bornehm. Mama (Com merzienräthin, zu Moritz, der Clavier spielt): „Moritzleben, was spielst« ?" Moritz: „Ich phantasir'." Mama: „Was broochst Du zu phantasiren? Loosen Wir Dir ebbes nix genug No» ten?" 3