6 Mein oder geiesslg. Alleinsein, nicht Einsamkeit, soll "hier tn Frage kommen, denn Einsam keit ist kein direkter Gegensatz der Ge selligkeit. Alleinsein ist etwas mehr körperliches, Einsamkeit, Vereinsa sreundlich Geschick bewahren möge! Man kann sehr wohl einsam dastehen unter Tausenden, nie allein; man kann schließlich. Wer dauernd allein lebt, wird bald aus der Liste der Lebende» formell gestrichen sein; wer in der Ge selligkeit aujgeht, ist in Gefahr, bald in ihr unterzugehen. Dauerndes Alleinsein sühn zuriZin seitigkeit und träumerischer Schwär-, merei, zu allerlei Irrthümern über Wklt, Menschen und Leben, über sich selbst nicht weniger; denn es fehlt der Maßstab, an dem man sich selbst mißt, sein Denken und Haadeln, sein Wullen und Vollbringen; den aber haben wir der ein gewisser Dünkel des Besser- und Erhabenseins oder eine nicht zu rechtfertigende, allzu bescheidene Auf fassung über seinen eigenen Werth. Der eine wird dann stolz und hochfah rend. der andere, was häufiger vor kommt, scheint jeden um Entschuldi gung für seine Existenz bitten zu wol len; eins so lächenich wie das andere. Wer lange allein lebt, führt zuletzt nur letzt ihn. Die Gedanken, durch diejeni gen anderer nie gekreuzt, beschreiben ständig denselben Kreislauf und füh ren naturgemäß zu einseitigem Tente» überhaupt. Was im Menschen lebt, ringt danach, sich zu entwickeln, zu bil den, darzustellen, das Dunkel sich zu klären; das kann nur ein gegenseitiger Gedankenaustausch. Alleinsein führt auch sonst noch vielfach zu Schaden: der eine, aus mangelnder Kenntniß der schlechten Seiten der Menschennatur, ist zu vertrauensselig, der andere zu mißtrauisch aus Unlenntniß, aus Un glauben an die guten derselben; ein zeln ist der Mensch schwach, verbunden stark. Unlenntniß im gesellschaftlichen Sichbewegen macht zaghaft, linkisch cherlich. Wer sich von den Menschen abschließt, darf sich auch nicht wun dern, wenn er ohne Freundschaft durch das Leben geht; wer soll sich und »rie ihm nahen? Wohl behauptet mancher Alleinstehende stolz oder verbittert: „Ich verzichte gern auf Freundschaft; es gibt zudem keine wahre. Alles ist Egoismus, alles Berechnung; ich bin mir selbst genug!" Doch das „Ge schenk Gottes", den Besitz eines treuen Freundes unterschätze man nicht! Es gibt deren noch, sie sind sparsam, ach, gar sparsam gesäet; ober sie sind da! Freundschaft, wahre, verlangt aber auch Erwiderung, hat ein Recht da rauf, verlangt vor allem aber zu ihrer Entwickelung der Zeit, ist fast nie, ja, darf nie das Ergebniß flüchtigen Ken .uenlernens sein. Geselliger Verkehr, Umgang mit Menschen muh dem Alleinsein die Wage halten. Geselligkeit, nicht aus schließliche, erhält den Geist biegsam, läßt ihn nach Arbeit und Alleinsein wieder elastisch werden. Geselligkeit verhütet, daß der Mensch in sich selbst in den Kleinig- und Kleinlichkeiten des Lebens, ihren Sorgen und Plagen ausgeht. Man dars der Welt sich nicht seiner Gaben ihr nutzbar sein; auch ihr Lob, ihren Tadel muß er auf sich wil len lassen, und wer sich in ihr nicht geltend macht, ist eben eine Null in ihr. Wie oft auch wird durch ein Wort des ein Dunkel erhellt! Allerdings beißt es in der Welt und siir den Aufenthalt darin: „Seid klug wie die Schlangen „Kälte nur bändigt den Schlamm." Unser Umgang muß uns innerlich zu allem Guten und Edlen kräftigen, besser, reiner machen; und wo das nicht der Fall ist, geben wir ihn auf, suchen wir anderen! „Wer mit den Weisen umgeht, der wird weise; wer ober der Narren Geselle ist, wird Nar ren - Gedanken bekommen." Wer ous sckiließlich der Geselligkeit lebt, wird flach, innerlich zerfahren; auch der Mensch in uns muß immer wieder ein- Arbeit, Geselligkeit, Stille wird daher Schloß Jeterkof. sidenz gearbeitet haben, der Zeugin so vieler glänzender Feste und eines prunkvollen Hoslebens seit bald zwei Jahrhunderten, der Wohnstätte so vie ler Fürstlichkeiten, die am nordischen Kaiserhof als Gäste geweilt haben. Peter der Große war es, der sich zu erst hier unterhalb des Plateaus, das sich etwa eine englische Meile landein wärts parallel dem Ufer hinzieht, em stungsbau. Das ist das heutige Mon- B e l v e t> e r e. plaisir, ein Lieblingsaufenthalt auch tige Gestalt gab. K Kirche. edlem Gestein. Sie ist ein Werk des metallglänzenden Kuppeldächern wei! ' - Kaiserinsel. traitsaal mit dem Blick auf's Meer, in dem die Seitenwände mit 328 Bild nissen von der Hand des Grafen Ro die türkische Flotte im Jahre 1770. Links und rechts sind an dem Mittel- die anderx zu der kuppelglänzenden Kirche. Die eigentliche Schloßkirche selbst befindet sich aber im Palais, im noch den einstigen Zopfstil nicht ganz verleugnet. In seiner Mitte steht die große wasserspeiende Neptunsgruppe. viele Kilometer hinzieht mit Seen, Bächen, Wasserfällen, Wiesenplätzen und köstlichen Baumgruppen sowie mit kel Alexander 111., stets der liebste tiger Baumgruppen und der Blumen pracht der Gärten hervor. Die Villa auf der Aaren - Insel ist im Innern Olgai n s e l. decorirt. Werke von Stawasser, Pi menow und anderen russischen Mei- Treppenhaus, den Flur, den Garten. Dreistöckig ist der Olga - Pavillon, ebenfalls im italienischen Stil. Auch liehen Sommerresidenz begeben wir uns noch einmal. Aber nicht etwa, um Alexandria, weiter östlich an den Park sich anschließend, mit seiner reizenden Cottage einen flüchtigen Besuch abzu statten, wo Alexander 111, sein Fami lienleben allsommerlich führte, wie jetzt sein Sohn und Nachfolger, und auch nicht, um noch einige der zahlreich in dem ganzen Park weithin verstreuten Einzelbauten und Anlagen zu besich tigen, zu denen auch der Rosenpavillon gehört, sondern um noch einmal in Monplaisir einzukehren, unten im ur alten Park, hart am Meer. Es ist ein niedriger, rococosörmiger Bau, der, theilweise mit bis zum Erd boden reichenden großen Fenstern,durch die wir in die an historischen Erinne rungen reichen Hallen und Säle hin einblicken. in der Hauptsache schon im letzten Drittel des vorigen Jahrhun derts vollendet wurde. Jedenfalls stammt aus jener Zeit auch schon die nöthige Courage!" Kleinigkeiten. Arbeiter: „Entschuldigen Sie, Herr Prinzipal, Zur Kciümg der Lmgen- Schwindsucht. Professor Büchner in München hat den Nachweis geführt, daß das gesunoe Menschenblut Stosse enthält, die sich die man für die Ursache vieler Krank heiten hält als vernichtende Gifie erweisen und so verhindern, daß diese 55 ' Im Badebett. ungestört ihre verderbl'che Thätigkeit entfalten. Die Ursache der Blutar muth in den Lungenspitzen kann nur unten gezogen wird, entgegen der Triebkraft des Herzens, die es gleich mäßig in alle Körperorgane hineinzu krast wird um so stärker wirken, und so die Blutarmuth der Lungenspitze» noch erheblicher sein, je schwächer die Triebkraft des Herzens ist. Abge schwächt ist sie z. B- bei angeborener Veranlagung zur Heilung der Lungenschwindsucht aufgebaut. Sie besteht im Princip darin, daß den blutarmen Lungen schuh von Blut zugeführt wird. Na türlich gestaltet sich die Herbeiführung einerßluistauung in den Lungenspitzen nicht so einfach. Dr. Jacoby hat in Gemeinschaft mit dem Ingenieur Dörr in Germers der, ingeniös erdacht, ohne Zweifel den beabsichtigten Zweck zu erfüllen geeig net scheint. Der Apparat besteht aus einer Gummiweste, aus einem Heizge säß (Wassergefäß) mit Thermometer und aus einer Flügelpumpe. Der Brustkorb des Kranken wird mit der Gummiweste hermetisch umschlossen, innerhalb welcher der Brustkorb voa heißem Wasser umspült iverden soll. Dann werden aber noch andere Mani pulationen und Mittel zu Hilfe genom men. Dis Kur vollzieht sich zunächst in dem Badebett. Der Kranke hat d'e zur Kur nöthige Badeweste an und ist so gelagert, daß die Füße am höchsten, die Gegend der Lungenspitzen aber am „Selbsttranssusionsskllung" fließt das dem tiefsten Punkt "des Körpers, den Lungenspitzen. Diese Blutzufuhr wird Auf dcm Liegesessel, heißen Wasser, erhöht und zwar setzt Haut erzeugt wird. Das Wasser tritt Gummischläuche einmünden. Diese stehen mit dem Heizgesäß in Verbin dung, aus welkem Flügel zurück und kann immer wieder oon Neuem benutzt werden. Der ganze Vorgang stellt sich als eine Massage der Lungenspitzen durch eine heiße Strah lendouche dar. Es wird täglich eiu- der erwähnten Selbsttranssusionsstel !ung befindet, das heißt in schräger Lage mit den Füßen erhöht >md die kenmaterial gewinnen können. Es surktionirt alles rich tig. tionsvorstandes geleitet und hier muß te er die für solche Fälle festgesetzte Strafe von 30 Mark erlegen. „Sie sehen," sagte der Beamte lächelnd, „es sunktionirt alles ganz richtig." Mit Hilfe derX-Strahlen. fache der Krankheit anzugebe» vermö gen, beschließt die Erfindung der un sichtbaren Strahlen für sich nutzbar zu machen. Die nach dem Röntgen'schen Verfahren hergestellte Photographie zeigt deutlich, daß dem Bankier seine K a s e r n « n h o 112 b l ll t h «. i üß« n t Einjahrig-r, stellt denn das Modell vor?" —Bild- „Weil es stets das letzte Wort hat." Herr Müller nicht zu sprechen?" Zofe: „Nein, Herr Müller istgestor» ben." Herr: „So, so, gestorben, en höh« Stciicrn. Es ist eine merkwürdige Ersch?i> Amtspflichten mit Verständniß und ohne Ansehen der Person erfüllen, der großen Mehrzahl unserer Plutokraten über ungezählte Millionen verfügt, Rockwood Hall, scheint auch zu dieser Classe von Pa trioten zu gehören. In dem Town Mount Pleasant, N. A, besitzt er einen prachtvollen Landsitz, Rockwood Hall, welcher seiner Behauptung nach von ?2,538,805 (im Vorjahre war er 51,015,582), während Rocktfcller den Hall ist am Hudson belegen und um faßt 646 Acres herrlicher Ländereien mit einem aus weißem Granit ausge- Tie RocutM-Vmgnctte. siir diesen Zweck construirten Radio skop 30 Postpackete innerhalb einer Viertelstunde und stellte deren Inhalt fest, ohne ein Siegel zu verletzen. In einem der Packete wurde, zwischen zwei anderen eine Anzahl kleinerer Medail lons und Uhren sorgfältig zwischen zwei Schuhen und zwischen Früchten verpackt, unterschieden. Eines der Packete war mit den Worten „Wäsche muster ohne Werth" deklarirt. Zum neu oder gebraucht sind. Gewissen s 112 r a ge. Mann: „Aber ich bitte Dich, Schätz lass-n!" Zur Bazillcnlhcorir. nämlich das sicherste Mittel, um alle etwa vorhandenen Bazillen zu tod hastig Ihren janzen Anzug zerfres sen!" Grausame Strafe. »Wie, Frau Weinbcerl, Sie lernen auch radeln?" Schwiegersohn mich ärgert, dann muh er mit mir Tandem fahren!" Stall - Id ylle. Ein Fanatiker. Der Förster Dachs von Fuchswinlel W' „Ja weißt Du, Arbeit ist ja keine Schande!"