Buropälsche Wundschau. Provinz Brandenburg. Berlin. Auf der hiesigen Land wirthschaftlichenHochschule studirt jetzt auch eine Dame. Fräulein Margarethe Müller aus Westpreußen. Sie will ein ererbtes Gut selbst bewirthschaften und sucht sich dazu auf der Hochschule Vorlesungen belegt, die praktisch-land tvirlhfchaftliche Fächer betreffen. Beim Rennen auf der Rennbahn zu Karlshorst stürzte Gras Zech und er litt so schwere Verletzungen, daß er in der Klinik starb. Groß - Glienicke. Nach einem Streit mit ihren Eltern stürzte sich am Mittwoch die 18jährige Milchfahre rin Marie Mielke in den benachbarten See und ertrank. Landsberg. Die Reich'fche Mohlmühle, welche den Herren Reich und Scheibe gehört, brannte nieder. Etwa 45,000 Kilogramm Mehl, Kleie, Mais u. s. w. sind mitverbrannt. Nach Verödung bedeutender Unter- Betrügereien ist Leiche. ?riw!nz OstpreuM K ö nigsberg. In offtner Ge durch Feuer zerstört. Provinz Westpreußen. Dan zig. Streckenwärter Schütz des Magistrats, ferner seit 'L Jahren und Waisenhaus zu Pelonkrn. Elbig. Der Arbeitsburfche Schakowski benutzte in der Neufeld scheu Fabrik einen Fahrstuhl und ge bieth hierbei mit dem Kops zwischen Fahrstuhl und Mauer. Als der Fahr litsscn Schädel eingedrückt war, bereits Provinz Pommern. Stettin. Auf dem Ceirtral- Dramburg. Im Wookersee ist der Landwirth Julius Klug ertrug ken. Rathsdamnitz. Der Werk- ihm auf den Leib stürzte. Nach zwei Stunden trat durch Bluterguß in die Provinz Schleswig-Holstein. Altona. Vor den Augen zahl reicher Passanten hat sich in der Frih seinem Munde befand sich ein Taschen tuch und Gesicht und Hände zeigten Stichwunden. Meldorf. Während eines star ken Gewitters entzündete ein Blitz- Neu st ad t. In Lemkendorf a. ken ein Raub der Flammen. Provinz SÄesic». Breslau. Der Kunstmaler Bro ckel siel beim Verlassen des Ueberfahr dampfers infolge eines Fehltritts von der Landungsbrücke in die Oder und ertrank vor den Augen einer zahlrei chen Menschenmenge. Freiburg. Der Bautechniker Bertrand aus Harburg, hier wegen schweren Postdiebstahls verhaftet, ent sprang ans dem Gefängniß, der nieder. Den Bewohnern, die auf dem Felde waren, verbrannte Alles. Den Tag vorher wurde das von armen Leuten bewohnte Hinterhaus desKauf manns Käbitz Hierselbst ein Raub der Flammen. Auch hier tonnte nichts ge von hier sind wegen Wilderns^festge- Provinz Posm. Posen. Der 63jährige Zahlmei -50.000 Mark aus der Regimentskasse tosz zu Stenschewo zu 60 Mark Geld strafe. Zg - zz l d drückt. laruf ch i n. Der Besitzer Jo half. Als der Besitzer mit der Sense I ii owratzlaw. Zu 2t Jahren schung verurtheilt. Provinz Sachsen. Magdeburg. Gestorben sind: die Gattin des Ober - Präsidenten v. Dingel st ädt. In der Lämper "schen Weberei gerieth der Arbeiter lrrs des Gutsbesitzers Gustav Weber. einen großen sieinernenTops (ungefähr zwei Metzen Inhalt), in welchem Gol d Silbermimzen aufgeschichtet wa ren. Erfu r t. Sein 25jähriges Arbei- Betriebswertstättr. zige, 37jährige Sohn des ehemaligen Leibarztes des Kaisers Friedrich 111., Geheimen Raths Dr. Wegner. Provinz Hannover. Bassum. Die Ehefrau des Köth ners Dietrich Eickhorst in dem nahen schasst werden mußte. Ellershausen. Auf der Jagd hat sich der Studiosus Biermann mit einem Schuß den linken Arm zer schmettert. Göttingen. In dem benach barten Nörten brach im Hintergebäude des Sattlers Katz Feuer aus. Bei dem herrschenden starken Nordwest- wind breitete es sich ichneU Über die Scheunen und Hinterhäuser von sechs Provinz Westfalen. Dortmund. Der Arbeiter Dar kowski durch Messerstiche. Eine An einer Bürgschaft von 15,000 M. auf frekn Fuß ten die Männer getödtet. Rlimiprovmz. Barmen. Auf dem Rittershaufer rathete Rangirer Robert Müller von Ehrenbreitstein. Der 24 seinem Truppcntheil. dem Infanterien Regiment No. 28 Hierselbst, entwichen; in Folge dessen ist gegen ihn der De- Elberfeld. Der Bureau-Bor litt so schwere Verletzungen, daß er Frovinz Hessen-Nassau. Kassel. Das Opfer seines Wage- A llen dorff a. W. Nach lan- Jahre 1878 war der Verstorbene als Carlshafen. Der 22 Jahre Eschwege. Ei» furchtbares Ende Leib gelegt. Plötzlich scheute das Thier und rannte, den Jungen nachschlei ßen des Ortes zum Gehöft des Gerth. starb. Mitteldeutsche Staaten. beiter Bartels und Bokeloh fälschlich Bntterfeld. Die Arbeiter Rie- Stadt gegangen, um Einkäufe zu ma chen. Während dieser Zeit wollte die ZLjäbrige Tochter die Abendsuppe für übergeben. ö Pf g Braunfchweig. Ein schwerer Unglücksfall trug sich beim Richten der Scheune des Kemeindevorsleh^sHerbst gen. Krebs aber nach dem hiesigen her zoglichen Krankenhause übergeführt. Sachsen. Dresden. Glasermeister Joseph Hartmann beging sein 50jähriges Ju biläum als Geschäftsführer in der be- Schmidt. Schuhmachermeister Her mann Grähner beging sein Mjähriges Bürger- und Meisterjubiläum. Auerbach. In der Dorfstädter Walduna wurde der Schuhmacherge selle Karl Ernst Meisel erhängt auf- Chemnitz. Die Bergleute Kura und Lifchka aus Oelsnitz stahlen Dy namit und feuerten mit dieser gefähr in Oelsnitz zu König Albert's Ge burtstag Freudenschüsse ab. Das hie- Dörfel bei Annaberg. Das Hochzeit. E' b ' d wurde der Fleifchermeister Oswald Wolf verhaftet. Man vermuthet, daß derselbe das vorjährige große Schaden^ führt werden mußte. Grimma. Die 70jährige Wittwe Rülke ist freiwillig aus dem Leben ge unerträglich schien. Hessen-Tarmstadt. Darmstadt. In den von den Mittheilungen, 7248 Schüler, darun ter allein 4831 Bauhandwerker, unter- Schulen beträgt 306. In dem ab- Großh. Hessischen Division 3547 Re herer Besitzer des Gasthauses „Zum heit gestorben. Ballern. München. Dahier starb im Al ter von 87 Jahren der k. General- Lieutenant z. D. Jgnaz v. Dietl, wohl einer der Letzten, die einst mit König Otto nach Griechenland zogen. Hungers gestorben ist »er 60 Jahre alte Gußputzer Peter Oertl. Der Sergeant Ernst Zernik der 6. Eska dron des 1. Schweren Reiter - Regi- Atz rn. Der 67 Jahre alteGaft rutfchte ab und fiel auf das Pflaster, Fall, daß er das linke Bei» brach. Deggendorf. Die Pferde- und Unterhändler Max Lang und Tagen Gefängniß und 200 Mark 12 Tagen Gefängniß und IM Mark Geldstrafe verurtheilt. Eichstätt. Der Tagelöhner Pfal- Würtlcmöcrn. Stuttgart. Gestorben sind der - Studienrath von 6B zu 1 Jahr 2 Monaten Zuchthaus ver urtheilt. Nun hat sich Schuster in sei nem Weinberg erschossen. Er hinter „Treue Karoline und Kinder! Ich gehe nicht unschuldig iu's Zuchthaus; denn ich habe meinen Zcugeneid nicht im geringsten verletzt und habe ein ruhiges Gewissen; deshalb kann ich dem Tod ruhig entgegen, wenn mich ben. Bitte mein Weib und Kinder um Verzeihung. Wilhelm Heinrich Schuster." Aus dem Tische stand mit Kreide: „Ich will meine Unschuld mit dem Tode büßen. Lebet wohl!" Crailsheim. In dem benach barten Ingersheim stürzte der Ge meindepsleger Unsried von Garbenloch der Scheuer herunter auf einen Wa gen, wobei infolge Rippenbruchs das Herz verletzt wurde. Der Tod trat Göppingen. Assistent Huber beim hiesigen Gerichtsnotariat. welcher sich bedeutende Unterschlagungen hat zu schulden kommen lassen und seit einigen Tagen flüchtig war. hat sich bei der Staatsanwaltschaft in Ulm gestellt. Har d t. Im katholischen Tennen bronn fiel auf den 65jährigen Holz macher Math. Schwer von hier beim Stocken (ausmachen von Baumstrün ken) ein größerer Stein. Der Berun- daß er bald darauf starb. Kirchberga. Murr. Die Toch ter der Wittwe Häußermann wurde Braut. Baden. Karlsruhe. Die Strafkam mer verurtheilte den Zahntechniker Wiblingen, die in die Wohnung des Zahnarztes Biber in Pforzheim einge brochen sind und mehrere tausendMark Geld und Geldeswerth gestohlen haben, zu 2 Jahren bezw. 1 Jahr 3 Monaten Gefängniß und zu je 5 Jahren Ehr verlust. Bretten. Dahier ist der Geh. Hofrath Janzer nach kurzer Krankheit im Alter von 82 Jahren gestorben; er war seit den vierziger Jahren hier als Arzt thätig. Ebingen. Der 17 Jahre alte Zimmermann Rebholz von Gutenstein verunglückte bei dem großen Fabrik bau der Firma Traugott Ott u. Söhne. Beim Aufziehen von Lang holz mittelst Flaschenzug wurde der junge Mann infolge ungeschickter Ma nipulationen der Mitarbeiter von ei nem Seile erfaßt und auf einen Hau- Schädel mehrfach gespalten wurde. Gernsbach. Der 64 Jahre alte Landwirth Stickel vonßossenau wurde vom Blitz erschlagen. Hossenheim. Dahier erschoß der 19 Jahre alte Ludwig Rasig seinen 15 Jahre alten Bruder. Rasig hatte Rasig in die Brust und führte dessen Tod sofort herbei. Der Thäter ist ten 26 und 1894 7 Häuser nieder, 'ülimchsalz haftet. Elsaß-Äthrwgen. Straßburg. Bei Brücken schlagllbungen über den Rhein ertran 100jährigen Bestehens. Mecklenburg. Schwerin. Im Alter von fast 81 Jahren ist der Consistorialrath Wilhelm Walter in Wismar gestorben. Knabe G. Lammers Astederfeld, fiel Neu - Klostersee ertrunken. Oldenburg. Oldenburg. Einem Herzschlag M i a 112 wie dasVieh wur en ge Freie Städte. Hamburg. Auf dem St. Mi chaels - Freierhof wurde ein Mann Bice Heinrich Müller (Gr. Bäckergang 22, Haus 12 wohnhaft, Bater von 4 Kindern), H. Wellmann (Schäfer kampsallee 1, Hinterhaus I. wohnhaft, keine Kinder), Friedr. Wolff (Ham merbrootstraße 69 11. wohnhaft, keine Unweit von Cuxhaven wurde die Leiche des Krämers Wittholz von Midlum aus dem Wasser gezogen; der Mann hatte Selbstmord begangen. Schweiz. Attiswi 1. Nach 6wöchentigem der erst 36 Jahre alte Fritz Zurlinoen, Kassier Käsereigesellschast und Aug st. Die hiesigen Gebäulichkei ten des Dr. Ehinger in Basel sind ab gebrannt. Sie waren zu 30,W0 Francs, das Mobiliar des Pächters Meier-Dalcher zu 37,000 Francs ver sichert. Nahezu 1000 Centner Heu sind verbrannt. Bern. Wieder ist ein alter Son derbunds-Veteran zur großen Armee storben. Er war im Sonderbunds feldzuge der Batterie Moll zugetheilt und da wurde ihm die Ehre zu Theil, starb. plodirte die Kanne, mit der sie Petro- Das Mädchen erlitt furchtbare Brand- Ehehälfte. Rüstig machte der betagte Oemrrcich-llugam. Wien. Gestorben sind: Bildhauer Johann Prelauthner, 90 Jahre alt, und Professor Joseph Mathias v. Jahre. Der Hofmeister des Heili gentreuzerhofes, Dr. Benedict Gfell, feierte fein goldenes Priesterjubiläum. Bud a p e st. In der Carlstaserne chis und Geza Rintel, Beide vom 33. Infanterie - Regiment, statt. Der Zweitampf ging unter außerordentlich Koznia, durch dessen energische Jnitia -72 Jahre alt, gestorben. FUnfkirchtn. Hier stellte sich zwei Jahren in der Schweiz den Ge j richtspräsidenten Keller, Stiefvater sei > ner Geliebten, ermordet. Dornheim Esch a. d. Alz. Der 42jährige gebUrtia. Ein ergötzlicher Vor fall hat sich in einem der Stadt Lieben walde benachbarten Dorfe zugetragen. In der Gastwirthschast des Herrn W. befanden sich eines Abends spät noch verschiedene Gäste. Um Mitternacht gebot der Polizeidiener T. Feierabend, und als die Gäste seiner Aufforderung, das Local zu verlassen, nicht Folg- lei steten, erklärte er sie allesammt, zwöls ander Zahl, für seine Arrestanten. Sie folgten ihm darauf nach demOrtS gesängniß, wo er sie einsperren wollte. Der Sicherheitsmann össnete die Zel lenthllr und irat zuerst ein; da schlug die Thür plötzlich hinter ihm zu, und alle Arrestanten blieben draußen, wäh rend er der alleinige Gefangene war! Die Arrestanten „versuchten" einige Zeit vergeblich, den Hüter des Gesetzes aus seiner Falle, in die er selbst gegan gen, zu befreien. Unverrichteter Sache kehrten sie nach dem vom Feierabend gebot betroffenen Gasthause zurück und unterhielten sich noch einige Stunden über das Mißgeschick des allzueifrigen Polizeidieners. Der Grenzau s s e h e r Olendorf vom Zollamt Weiler in El saß wurde von einem Räuber durch zwei Schüsse tödtlich verletzt. Der Räuber war, einen unbewachten Au genblick benutzend, in das Bureau des Zollamtes gedrungen und hatte sich die Der Raub wurde jedoch sofort entdeckt, da der Grenzaufseher kurz daraus die Kasse in seine Wohnung hinaufnehmen wollte. Die Frau des Grc'nzaufseherö, die im Garten beschäf tigt war hatte einen verdächtigen Men schen in der Nähe des Gartens unter einer Brücke bemerkt und rief sogleich ihren Mann herzu. Grenzaufseher zweite durchbohrte den Körper unter der Lunge. Schwer verletzt sank er hin. Der Dieb konnte entweichen. Man vermuthet, daß es ihrer zwei ge- Wesen sein müssen, da die Kasse mit sammt der eisenbeschlagenen ziemlich großen Kiste nicht gut von einem allein fortgetragen werden konnte. —DieHundeimtürkifchen Gebiete sollen, wie man sehr oft lesen kann, wegen ihrer vollen freien Bewe ist jetzt unter den Straßenhunden die Tollwuth ausgebrochen. Die Ge incindeleitung hat sich veranlaßt gese hen. 5000 Hunde zu tödten. Es sind ungefähr 50 Menschen gebissen worden. dem Unralh, der vor den Thüren, m den Ecken und Winkeln aufgespeichert wird, so würden die ..Wohlgerüche des Orients" überhand nehmen. Die Äödtung de> Hunde ist also ein Ver lust für die Stadt. die Erfindung eines französischen Of ficiers und bezwecken, die Zahl der Verwundungen mit tödtlichem Aus gange in Folge der knochenzerfvlittern den Wirkung der Bleikugeln mit Stahlmantel zu vermindern. Die Ge nauigkeit des Schusses soll die in keinerlei Weise beeinflußt werden, doch ist der durch das neue Geschoß ge schlagen Wundcanal vollständig glatt und gestattet eine schnelle Heilung der Wunde. Die Zahl der Verwundeten würde danach eine gleiche bleiben, die Wunde aber würde in den meisten Fallen nur Kampfunfähigkeit, aber nicht die schweren unheilbaren Ver letzungen oder gar den Tod zur Folge haben. Z urßenefiz - Vorstel lung für Fräulein Hedwig Günther erließ die zur Zeit in Mogilno (Prov. Posen) weilende Theater - Directioir Wünsche folgende Einladung: „Der D2"',pfwagen meiner bescheidenen Hoff nung locomotivirt heute auf d!? Eisen bahn Ihrer bekannten, theilnehinenden Güte durch die Straßen von Mogilno und Umgegend, um Sie zu einer Fahrt nach Thalia's Tempel einzuladen. Die Glocke ertönt und bald sind Sie in Derdau's Local angelangt. Die Reise, welche Sie unternehmen, ist ebenso we nig gefährlich, wie kostspielig. Verse hen mit dem Reissqepäck Ihrer freund lichen Nachsicht, führt Sie einige Stunden durch die Station des Froh sinns die auf dem Bahnhof zur Schö nen Hoffnung harrende, mit allen Ra keten des Humors ausgerüstete, ganz ergebenste Hedwig Günther." Wenn das nicht gezogen hat! Bor ungefähr Jahres frist machte der Zab^meister fehener Familie aus Augsburg, der im 1. Fuß-Art.-Regt. Ingolstadt diente und durch leichtsinniges Leben in Schulden gerathen war, einer Defrau dation an der Regimentskasse im Be trag von 500 Mark schuldig. Er ging flüchtig und wurde in «'mit»»»»'!-»,! zu zwei Jahren Gefängniß verurtheilt. Nach längeren Irrfahrten ließ er sich in Marseille für die französische Frem denlegion anwerben. Den schweren Dienst und die schlechte Behandlung in dieser hielt er indeß nur 8 Monate lang aus. Dann desertirte er aber mals. Es gelang ihm, von Angier nach Frankreich zu entkommen und dieses unbehelligt zu durchwandern. Wegen mangelnder Legitimationspa piere tonnte er mehrfach ihm angetra gene Stellungen nicht antreten. So sah er sich gezwungen, nach Deutsch land zuriickzutehrcn. Ohne alle Bank mittel langte er in Augsburg an, stellte sich der Polizei und wurde sofort nach Ingolstadt zur Verbüßung seiner Strafe abgeführt. Der mehrfach umgear beitete Entwurf für die Pariser Stadt bahn ist jetzt endlich angenommen wor den. Im nächsten Frühjahr hofft man mit den Arbeiten beginnen zu lönnen und bis zur Weltausstellung von 1900 wird wahrscheinlich die Hauptlinie von der Porte de Vincennes bis zur Porte Maillot fertig sein. Die Bahn wird sechs Strecken haben, schmalspurig sein und bekommt elek trischen Betrieb. Der weitaus größte Theil der künftigen Stadtbahn läuft unterirdisch, zum Theil wird sie als Hochbahn geführt. Ihre Gefammt länge beträgt 62,9 Kilometer; davon verlaufen 40.4 unterirdisch. 11.7 in Einschnitten und 10,8 in Viadutten. Die Kosten des Baues sind auf 150 Millionen Francs veranschlagt, di durch eine Anleihe gedeckt werden sol len. Wenn, wie man hofft, 110 Mil lionen Menschen jährlich die Bahn be nutzen, so können die Zinsen u. s. w. leicht eingebracht werden. Da die Omnibusse jährlich über 300 Millio nen Personen befördern, ist diese An nahme begründet. Eine famo>e Geschichte hat jüngst ein Arzt bei Burgstädt in Sachsen erlebt. Kommt da ein beim Bahnbau Limbach - Wüstenbrand be schäftigter böhmischer Arbeiter, der der deutschen Sprache nicht mächtig ist, und giebt durch Gebärden zu erkennen, fühle. Nach vorgenommener Untersu chung schreibt der Doctor ein Recept und verordnet Senspapier auf die schmerzhafte Stelle aufzulegen. Um feinem Patienten die Sache recht an- Doctor ein Stück gewöhnlichen Papiers an und giebt ebenfalls durch Gebärden zu verstehen, daß ebenso mit dem ab, um nach etlichen Tagen, diesmal mit einem als Dolmetscher dienenden Kameraden wiederzukehren. Auf des Doctors Frage, ob das „Mittel" ge holfen habe, berichtet der sprachkundige Begleiter, daß das „sehr gute" Mittel alle Schmerzen genommen habe. Der Doctor läßt nun den Verband abneh men, und was findet er? Sein Re cevt! 7